Verurteilung wegen der Verbreitung von Antinazi Stickern

hallo,

naja, ich denke, das urteil ist ziemlich krass, aber andererseits finde ich es auch provokant diese dinger zu tragen, bzw. zu verbreiten. ich denke, die swasika hat einfach in unseren breiten nichts mehr zu suchen, egal ob positiv oder negativ. Dieses zeichen wurde so nagativ besetzt und steht für so viel falsches, also würde ich mir so einen aufkleber gar nirgends hinkleben, weil jedes mal, wenn ich ihn sehen würde bekäme ich eine gänsehaut.
 
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Das Unterbewußte ignoriert "kein", "nicht" und "nein". Wenn man sich wünscht, dass der zukünftige Partner nicht ... ist oder hat, kann man sich sicher sein, dass genau das eintrifft.

Die Antiraucherkampagnen von den Tabakkonzernen für Jugendliche (siehe andere Thread) fördern den Wunsch nach Rauchen.

So ist es mir völlig verständlich, dass der Richterspruch so hat ausfallen müssen.

Alles Liebe
Indigomädchen
 
Mein Senf dazu:

Gesetzliches Recht kann nicht durch moralisches Recht ersetzt werden.
Wo kämen wir denn da hin,wenn nicht mehr die Buchstaben im Gesetz ihr Gültigkeit haben,sondern die Moral,die ja bei jedem anders ausgeprägt ist.


Um die Sache mit dem Hakenkreuz mal mit einem skurilen Versuch zu vergleichen:

Kinderpornographische Bilder sind verboten. Punkt.
Will ich meinen Ekel an kinderpornographischen Bildern in der Form ausdrücken,dass ich ein kinderpornographisches Bild nehme,und es mit einem dicken roten Balken durchstreiche,mache ich mich strafbar.
Na,warum wohl?
Weil ich dieses Bild nicht nur besitze,sondern auch öffentlich benutze.

Kapiert? :clown:


Grüsse vom Narren
 
Hallo Galahad.

In mir taucht dazu eine Frage auf. Nein, es sind sogar zwei.

Erstens. Unser Unterbewußtsein denkt in keinen Verneinungen. Wenn du GANZ ehrlich bist, was an diesem Bild nimmst du wahr, wirklich wahr, was dringt durch zu dir? Das......Ding, das nicht durchdringen sollte. Stimmts? So durchstreichen kannst dus gar nicht, daß dus nicht immer noch erkennst. Den Strich durch, für den mußte schon denken, das ist schon sekundär. Was also hast du in Wriklichkeit übermittelt? (Obwohl du es gar nicht wolltest?)

Hallo Kinnaree
An was denke ich bei Hakenkreuzen?
Zuerst einmal ärgere ich mich darüber das ein unpolitisches Symbol für eine derartige Vergangenheit steht. Einfach darüber das Es mißbraucht wurde.
Aber wenn ich ein durch eine Faust zerschlagenes Hakenkreuz sehe, verstehe ich die Symbolik.
Ich gebe zwar zu das mir eine andere Darstellung lieber wäre, aber das hat nichts mit der Verbreitung von verfassungswiedrigen Symbolen zu tun, als eher mit meinen Empfinden gegenüber der tatsächlichen Bedeutung des Symbols.

Zweitens. Wenn du GEGEN etwas kämpfst, was passiert? Wenn du GEGEN eine Gruppe kämpfst, was tut sie? Sie erhöht ihren Widerstand. Druck und Gegendruck. Sie fühlen sich bestärkt, ha, was sind wir interessant, was sind wir gut, wir erregen Aufmerksamkeit, man beschäftigt sich mit uns. Du wolltest etwas schwächen. Was hast du in Wirklichkeit erreicht?
Soll man das rechte Pack nicht bekämpfen?
Einfach wiederspruchslos Ihre dummdreisten Aktivitäten hinnehmen?
Das ist nicht dein Ernst, oder?

LG
Galahad
 
Soll man das rechte Pack nicht bekämpfen?
Einfach wiederspruchslos Ihre dummdreisten Aktivitäten hinnehmen?
Das ist nicht dein Ernst, oder?

LG
Galahad
Na natürlich nicht. Na sicher soll man das nicht widerspruchslos hinnehmen. Ich beschäftige mich nur schon seit meiner Schulzeit gedanklich mit dem Problem, auf welche Art und Weise man das sinnvoll beeinflußt. Denn nun sind wir doch als eine Generation aufgewachsen, der doch wirklich heftigst nahegelegt wurde, nie wieder darf sowas passieren. Und nun sind diese Gruppen in aller Stärke wieder da, schau dir bloß mal die Wahlplakate der Blauen in Wien an, das ist rechtsextremer Rassismus in Reinkultur, Billigstparolen, widerlich, und die Leut werden gewählt, von jedem zehnten Wiener wurden die gewählt... Was ist falsch gelaufen in all den Jahren? Warum ist es schon wieder so weit, wieso haben die so einen Zulauf? Mit Bekämpfen in altem Stil sind wir offenbar nicht weitergekommen, das hat sie nur bestärkt und beflügelt... Darauf wollte ich hinweisen. Wir bringen dieses braune Gedankengut nicht weg, wenn wir ihm nicht den Nährboden entziehen - und das ist viel viel schwieriger. Denn es gibt Ursachen für dieses Phänomen, ohne Zweifel, aber sich die anzuschauen und da anzusetzen ist nicht so einfach. Denn wenn du einen Jugendlichen erst einmal an dieses Gedankengut verloren hast, dann helfen keine Argumente mehr...für lange Zeit. Um die Gehirnwäsche wieder weg zu kriegen, da kannst dir den Mund fusselig reden.
 
für mich ist Transparenz und Aufklärung wichtig. Jenseits von Polarisierungen und Verallgemeinerungen gibts ja sehr wohl Religionen, Kulturen, gemeinsame Tendenzen in Bevölkerungsgruppen.

Und da empfinde ich Aufklärung bei ALLEN als wichtig. Also auch bei jenen, die neu ins Land kommen.

für mich stellt sich das so dar:

Jugendliche aus Ländern mit Eltern die teilsweise sehr anders eingestellt sind, landen ja oft bald in "inneren Zwickmühlen". Von der Familie und nahen Gemeinschaft her sollten sie ganz andere Werte leben, als z.B. am Arbeitsplatz üblich. Sobald sie die Straße betreten, stehen sie in einem anderen Werteumfeld.
Das macht oft auch den Eltern grossen Stress. Weil in diesem Umfeld wird es viel schwieriger, die eigenen Werte bei den Kindern gesichert zu sehen.
Wenn die Kinder dann sehr beeinflusst vom Umfeld hier anders reagieren, tritt manchmal das Gefühl von Ohnmacht ein.
Eine Wut gegen das "scheiss Umfeld", das ihnen ihre Erziehungsarbeit verungimpflicht, durch diese "beschissenen anderen Werte hier ".

Das Mann-Frau Bild hier wird für manche Familien zur Bedrohung der eigenen Bilder und Werte, Rollenverteilungen. Sie fühlen sich dann als Opfer der Gesellschaft hier. Und treten auch genau so auf.
Dazu kommt oft noch, dass ihre Vorstellungen von Lebensverbesserungen hier sehr enttäuscht sind.

Und dann gibt es inländische Familien, die fühlen sich von den eigenen Landsleuten im Stich gelassen. Vermissen Solidarität und Zusammenhalt.
Wünschen sich mehr Unterstützung, fühlen sich allein gelassen mit Sorgen....und haben dann den Eindruck, dass Menschen von aussen geholfen wird und ihnen nicht. Das macht dann noch mehr das Gefühl von im Stich gelassen werden von der eigenen "Familie".
Aus der Ohnmacht wird Angst und Wut, eine Ablehnung der Umstände, die nicht gut bewältigbar erscheinen.

Im Grunde greift da auf "beiden Seiten" das selbe Muster. Ohnmacht vor einem Umfeld, dass das Leben von eigenen Wertigkkeiten und Notwendigkeiten so erschwert, dass Angst auftritt...das so nicht mehr gut bewältigen zu können.

Da sind nun jede Menge Menschen, die sich als Opfer der Umstände fühlen.


Ein klares Verbot von Bewältigungsmethoden/versuchen (Gewalt,..) ist da die eine Seite für mich.

Aufklärung, Unterstützung, Solidarität....die andere und für mich langfristig wichtigere.

Solidarität meint für mich....die Sorgen an hören, verstehen, ernst nehmen.
Eine Dynamik entwickeln, in der Menschen sich gehört und verstanden fühlen können damit.

Wenn ich z.B. unser Sozialsystem anschaue. Von doch etlichen wird es gesehen wie ein Kind Papa und Mama sieht. Die sollen geben, geben, geben,....egal, wo das Geld her kommen soll.
Ich sag das jetzt nicht, um genau diese Menschen zu verdammen oder zu beschimpfen. Nein.
Ich finde es wichtig, von klein auf darüber gut aufgeklärt zu sein, was es bedeutet eine Gemeinschaft zu sein und sich gegenseitig auf zu fangen, wo nötig.

:) Jo
 
Na natürlich nicht. Na sicher soll man das nicht widerspruchslos hinnehmen. Ich beschäftige mich nur schon seit meiner Schulzeit gedanklich mit dem Problem, auf welche Art und Weise man das sinnvoll beeinflußt. Denn nun sind wir doch als eine Generation aufgewachsen, der doch wirklich heftigst nahegelegt wurde, nie wieder darf sowas passieren. Und nun sind diese Gruppen in aller Stärke wieder da, schau dir bloß mal die Wahlplakate der Blauen in Wien an, das ist rechtsextremer Rassismus in Reinkultur, Billigstparolen, widerlich, und die Leut werden gewählt, von jedem zehnten Wiener wurden die gewählt... Was ist falsch gelaufen in all den Jahren? Warum ist es schon wieder so weit, wieso haben die so einen Zulauf? Mit Bekämpfen in altem Stil sind wir offenbar nicht weitergekommen, das hat sie nur bestärkt und beflügelt... Darauf wollte ich hinweisen. Wir bringen dieses braune Gedankengut nicht weg, wenn wir ihm nicht den Nährboden entziehen - und das ist viel viel schwieriger. Denn es gibt Ursachen für dieses Phänomen, ohne Zweifel, aber sich die anzuschauen und da anzusetzen ist nicht so einfach. Denn wenn du einen Jugendlichen erst einmal an dieses Gedankengut verloren hast, dann helfen keine Argumente mehr...für lange Zeit. Um die Gehirnwäsche wieder weg zu kriegen, da kannst dir den Mund fusselig reden.

Weil erstens Bekämpfen ansich bereits Energie in die Sache gibt und zweitens die Regierungen mit der Angst der Menschen arbeitet (keine Pensionen mehr, zuviel Geld in Asylanten stecken usw.). Die Regierung gibt sich als Retter aus der Not, somit sucht man sich ein anderes Feindbild, eben ein Opferlamm.

Integration und weg von Braun kann nur in den eigenen Wänden beginnen.

Alles Liebe
Indigomädchen
 
Das macht oft auch den Eltern grossen Stress. Weil in diesem Umfeld wird es viel schwieriger, die eigenen Werte bei den Kindern gesichert zu sehen.
Wenn die Kinder dann sehr beeinflusst vom Umfeld hier anders reagieren, tritt manchmal das Gefühl von Ohnmacht ein.
Eine Wut gegen das "scheiss Umfeld", das ihnen ihre Erziehungsarbeit verungimpflicht, durch diese "beschissenen anderen Werte hier ".

:) Jo

Sorry, da muss ich was dazu sagen.
Wenn du zu jemanden auf Besuch kommst, richtest du dich nach den Gepflogenheiten der Gastgeber oder tust du so als wärest du in den eigenen 4 Wänden?

Wenn ich in ein anderes Land mit einer anderen Kultur gehe, muss ich mich die Gegebenheiten und die Kultur mit allem gebührenden Respekt begegnen.
Ich lege mich in einem muslimischen Land auch nicht oben-ohne auf den Strand, weil es für die Gastgeber eine Beleidigung ist.

Wenn wir hier in ihren Augen beschissene Werte haben, dann sollen sie sich bitte ein Land aussuchen, dass ihren Wertvorstellungen gerecht wird und sie nicht in einen derartigen Stress kommen. Auch sie haben ein Recht auf Glück.

Es ist mir jeder willkommen, der unsere Werte respektiert, egal welche Hautfarbe, welche Religion, welcher Bildungsstand. Jeder hat das Recht auf seine Werte, muss aber auch die Toleranz gegenüber anderen Werten haben.

Alles Liebe
Indigomädchen
 
Indigomädchen;770013 schrieb:
Weil erstens Bekämpfen ansich bereits Energie in die Sache gibt und zweitens die Regierungen mit der Angst der Menschen arbeitet (keine Pensionen mehr, zuviel Geld in Asylanten stecken usw.).
Das ist es ja nicht allein. Soweit ich das durchblicke, wurde jahrzehntelang, und zwar nicht nur in Österreich, geradezu leichtsinnig verabsäumt, eine wirkliche Einwanderungspolitik zu betreiben. Ich kann nicht, weil ich grad billige Arbeitskräfte brauche, Leute einfach so ins Land holen, ohne sie und ihr Umfeld in irgendeiner Weise zu betreuen. Ohne ein Programm dafür zu haben, wie sie hier mit den Einheimischen zusammenleben, anstatt sich logischerweise in neuen "Ghettos" zusammenzurotten. Ich kann nicht, wenn dann ebenso logisch die ersten Aversionen auftauchen, die Augen ganz fest zumachen und sagen, wenn ich nicht hinschau, gibts das Problem nicht. Es wurde von Anfang an niemals Integration auch nur versucht. Es wird sich schon irgendwie von alleine regeln - nein, das funktioniert nicht.

Und es wurde nie den Neu-Anfängen der braunen Szene gewehrt. Nie. Im Gegenteil. Es wurde verharmlost und ebenfalls nicht hingeschaut. Und dann, als das Problem nicht mehr zu übersehen war, wurde auch dort keine Integration betrieben, sondern ausgegrenzt. Alles ganz alte Strukturen, die jedesmal wieder in die Katastrophe geführt haben.

Was da mit den durchgestrichenen Symbolen passiert, ist ja nur sichtbar gewordenes Unterbewußtsein. Aggression mit ihren eigenen Mitteln bekämpfen wollen, ist nur eine Scheinlösung. Ich versteh das ja total, ich versteh sie mit ihren durchgestrichenen Symbolen, mein großer Sohn macht das doch auch... aber das wird nix, das wurde nie was, das mein ich. Sackgasse. Der Haß auf beiden Seiten wird immer größer, Dialog ist keiner mehr möglich und irgendwann knallts. Ich versteh doch den Zorn, den sie haben auf das braune Zeugs, ich hab ihn doch auch in mir - aber sie rennen ins Unglück damit, das mein ich, Galahad. Ich weiß ja auch nicht wirklich, wie es anders geht, aber mit dieser alten Art von Bekämpfen hast du irgendwann Krieg, unweigerlich, und wir sollten doch gelernt haben, das das keine Probleme löst.
 
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