Verstößt die Schulpflicht gegen Grundrechte?

...und die Kinderarbeit würde wieder florieren...kann mir durchaus vorstellen, daß manche Eltern ihre Kids gern schnellstens zum Geldverdienen schicken würden...und daß manche Unternehmer gern darauf zurückgreifen würden.



Sage
dann wäre der manchesterkapitalismus wohl perfect...:rolleyes:
gruß puenktchen
 
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kinder, und zwar ausnahmslos alle kinder dieser erde, sollten das recht und die möglichkeit haben eine schule zu besuchen!
und eltern, die kindern dieses recht verwirken, die sind meiner ansicht nach nicht ganz bei trost.

wo rechte durchgesetzt werden wollen oder vielleicht sogar müssen, da entstehen dann eben auch pflichten.
ja, ich bin eindeutig für die schulpflicht.


Hallo hallo,

sie verwirken ja gar nicht dieses Recht, sie wünschen sich nur eine Alternative.

Wenn Du darüber liest und Reportagen ansiehst, dann merkst Du, dass die Schulpflicht sehr wohl erfüllt wird.
Der Lernstoff orientiert sich am offiziellen Lehrplan, ob dieser erfüllt wird, das zeigen jährliche Prüfungen an öffentlichen Schulen. Meist wird nicht nur der Lehrplan erfüllt, sondern die Kinder lernen Zusätzliches, da über die kleinen Gruppen und die Einzelförderung viel mehr Zeit zum lernen besteht.



Kinder zu unterrichten ist Teamarbeit. Ein Einzelner kann gar nicht über ausreichend vertieftes Wissen verfügen, um die gesamte schulische Ausbildung eines Kindes zu verantworten. Ich sehe es so, gäbe es keine Schulpflicht, dann wäre die Freiheit des Kindes bedroht, denn das Kind würde beschränkt werden auf die Bildung seiner Eltern...


Hallo Syndra,

das ist ein Vorurteil aufgrund fehlender Information.
Die Eltern kennen sehr wohl ihre Grenzen und holen sich in den Fächern, die sie nicht beherrschen, entsprechende Fachleute dazu. Zudem sind die Eltern über homeschooling-Programme meist gut verbunden und helfen sich gegenseitig aus.

Die Beschulung findet selten nur über die Eltern statt, denn es gibt um die Familie herum ja auch noch andere kompetente Erwachsene, die den Kindern und Jugendlichen was beibringen können.

Außerdem gibt es sehr gute Lehrprogramme, öffentliche Bibliotheken, das Internet, Videos, gute Reportagen im Fernsehen und andere Lernmaterialien, die herangezogen werden.

Für Schaustellerkinder oder Kinder im Ausland gibt es ja auch sehr gute fertige Lernprogramme, mit denen sie sich den Schulstoff erarbeiten können. Diese Kinder hinken nicht automatisch hinterher, nur weil sie z.B. auf einem Segelboot lernen. Warum also soll das plötzlich bei Kindern und Jugendlichen anders sein, deren Eltern bewusst einen andern Lernweg wählen wollen?

Und Kinder mit Selbstlernprogrammen sind nicht auf den Bildungsstand der Eltern reduziert, erst recht nicht in Zeiten der Informationsgesellschaft, wo sie an alle Möglichkeiten ran kommen.


Viele Grüße, Tatzelwurm
 

Im Endeffekt ging es diesen Eltern doch wohl darum, dass ihren Kindern ausschließlich die eigenen Glaubenssätze vermittelt werden.
Die Kinder werden also auf eine einzige Glaubensrichtung indoktriniert. Und damit den Kindern die Möglichkeit zur eigenen Meinungsbildung weggenommen.

Erziehung sollte aber immer ein Weg zur Selbstständigkeit sein.

Meine Kinder müssen nicht annehmen, was ich für mich als richtig erkannt habe.




Hallo crossfire,

die Kinder leben ja nicht im menschenleeren Raum um sich rum, sie bekommen z.B. ja auch viel von ihren Freunden mit.

Und es geht nicht um das Beschränken des gesamten Lernstoffes, sondern z.B. um Änderungen oder Auslassungen im Fach Religion und Sexualkunde.
Mal ehrlich, wem sind diese Inhalte in der heutigen Gesellschaft überhaupt noch wichtig? Wenn Kindern und Jugendlichen in diesen Fächern was anderes beigebracht werden soll, wen juckt das wirklich? Sollen sie doch.

Über die Schulämter werden Dinge geprüft wie Mathe, Deutsch, Sprachen, Naturwissenschaften und Co. Und da sind die Kinder im Altersvergleich in der Regel sogar fitter als die offiziell Beschulten.

Wo also sind diese Kinder in ihrer Selbständigkeit angeblich eingeschränkt?


Viele Grüße, Tatzelwurm
 
diese Familie ist ja wohl hoffentlich Ausnahme. Denn was soll aus ihren Kindern mal werden? Es ist zwar IHR Glaube, aber die Zukunft ihrer Kinder.
...

Das Soziale, das Miteinander, auch das würde den Kindern fehlen. Kinder brauchen eine GUTE! Schule. Eine Ausbildung. Geht ja nunmal nicht anders, oder? Denn sie sollen ja später mal Geld verdienen, den Sozialstaat aufrechterhalten, für die Rente der Alten aufkommen:rolleyes:
Und ich denke, es ist sowieso gut für Kinder wenn sie von zu Hause rauskommen. Die meisten Lehrer sind auch nicht schlecht.

Ich bin auf jeden Fall für eine Schulpflicht, weil das Chaos, was man sich vorstellen kann, wären die lieben Kleinen nur noch zu Hause, möcht ich nicht erleben. Denn nicht alle Eltern sind Leherr oder sonstwie
Gebildete, die sich auch tatsächlich die Zeit nehmen für Erziehung und Ausbildung...
Auch wenn der Staat dadurch SEHR viel Geld einsparen würde die ersten Jahre, hätten wir bald einen Hottentotten- Staat. fehlt ja nur noch daß die Eltern dann auch noch Schul oder unterrichts- geld bekommen.... :escape:....


Hallo pünktchen,

was aus den Kindern mal werden soll? Keine Looser, wie Du zu vermuten scheinst. Im Gegenteil.
Vergleiche mit Altersgenossen haben gezeigt, dass sie oft sogar den andern was voraus haben. Diese Jugendlichen finden in der Regel schneller einen Lehrplatz, da sie es gelernt haben selbständig und genauer zu arbeiten und zu lernen und auf dem Markt als Lehrlinge begehrt sind.

Was lässt Dich glauben ihnen würde das Soziale fehlen? Haben Kinder in Zwergschulen (z.B. auf Inseln, in manchen abgeschnittenen Bergdörfern) mit einer Handvoll Kindern etwa auch geringere Chancen?

Kinder aus Homeschooling-Programmen sind sogar verstärkt in Vereinen zu finden, weil den Eltern bewusst ist, dass sie den Kontakt zu anderen Kindern brauchen. Sorry, aber da kriegen sie oft mehr soziales Leben ab als in Schulen, in denen alle nach vorne glotzen und sich nur in Minipausen austauschen können.

Zu Deinen letzten Vorwürfen: Es geht hier nicht um ALLE, es geht um sehr wenige Familien, die das wünschen. Warum müssen diese alle auswandern, nur um ihr Ziel zu erreichen? Unserem Staat fehlen Kinder, das wird ja auch immer wieder betont, dann sollen sie nicht auch noch diese Kinder und Jugendlichen durch ihre sture Haltung zur Abwanderung zwingen, wenn sie doch eigentlich lieber hier bleiben und auf ihre Art und Weise lernen wollen.


Viele Grüße, Tatzelwurm
 
Hallo crossfire,

die Kinder leben ja nicht im menschenleeren Raum um sich rum, sie bekommen z.B. ja auch viel von ihren Freunden mit.

Und es geht nicht um das Beschränken des gesamten Lernstoffes, sondern z.B. um Änderungen oder Auslassungen im Fach Religion und Sexualkunde.
Mal ehrlich, wem sind diese Inhalte in der heutigen Gesellschaft überhaupt noch wichtig? Wenn Kindern und Jugendlichen in diesen Fächern was anderes beigebracht werden soll, wen juckt das wirklich? Sollen sie doch.

Über die Schulämter werden Dinge geprüft wie Mathe, Deutsch, Sprachen, Naturwissenschaften und Co. Und da sind die Kinder im Altersvergleich in der Regel sogar fitter als die offiziell Beschulten.

Wo also sind diese Kinder in ihrer Selbständigkeit angeblich eingeschränkt?


Viele Grüße, Tatzelwurm


Fundamentalisten neigen dazu, sich in fundamentalistischen Umgebungen aufzuhalten. Und damit sind die Einflüsse der Umgebung sehr eingeschränkt.
Zugelassene Freunde sind eben nur die, die den selben Glaubenssätzen anhängen.
In einer öffentlichen Schule ist das nicht wirklich kontrollierbar. Und deshalb der Drang der Eltern, die Kinder unter Kontrolle zu halten. Was einfacher durch den Unterricht zu Hause ist.

In dieser Art wird der Schwerpunkt auf Religion, die Religionsauffassung der Eltern, festgelegt. Und damit die Kinder zwangsweise zu einer fundamentalistischen Grundauffassung erzogen. Religion spielt eben die Hauptrolle.

Dem Kind wird der freie Blick über den fundamentalistischen Tellerrand verwehrt, zumindest schwergemacht.

In dem Bestreben, die Kinder selbst, nach den eigene Glaubensgrundsätzen, zu erziehen, zeigt sich auch ein Betsreben, dass Kinder das geistige Eigentum der Eltern sind. Das ist ein nicht Freigebenkönnen der Kinder.

Und das ist keine Erziehung. Sondern Dressur.

:)

crossfire

 
Boah ey! Kinder haben Religionsunterricht...igittigitt aber auch...bä...neee...wie kann man nur...
Dann doch besser mamas und Papas Sektengehirnwäasche lernen...und Sexualkunde..nä...bloß nicht....und in Bio lassen wir das Thema mal auch weg und unsre Kinder spielen nur mit Gleichgesinnten Gehirngewaschenen...Deutsch- und Englischunterricht kann man auch nach der Glaubensrichtung ausrichten...
Und wenn Kinder nen ewig besoffenen Vadder haben und de Muddi auch gern einen kippt....das werden sicher mal ganz intellente Kinder...die erkennen bei "Wetten dass" dann an der Fahne von 15 Leuten, welchen Lalohol sie getrunken haben...is doch auch was....
Und da alle die gleichen Rechte hben, kann dann nämlich jeder sein Kind von der bösen, bösen Schulpflicht befreien und es selber verblöden.


Sage
 

Im Endeffekt ging es diesen Eltern doch wohl darum, dass ihren Kindern ausschließlich die eigenen Glaubenssätze vermittelt werden.
Die Kinder werden also auf eine einzige Glaubensrichtung indoktriniert. Und damit den Kindern die Möglichkeit zur eigenen Meinungsbildung weggenommen.

Ja, das ist mit der Hauptgrund.

Habe mal einen längeren Bericht über das Leben dieser Familie gesehen und das war wirklich gruselig! Ich wage mal zu behaupten, das wenigstens die älteren Kinder der Familie nicht mehr in einer staatlichen Schule zurechtkommen würden.
 

Fundamentalisten neigen dazu, sich in fundamentalistischen Umgebungen aufzuhalten.




Hallo crossfire,

dabei übersiehst Du, dass Menschen, denen Religion überaus wichtig ist, nicht nur in der Prese sehr schnell zu Fundamentalisten gemacht werden, nur um im einfacheren Schwarz-Weiß-Denken zu bleiben.

Ich habe mich mit diesem Thema intensiv befaßt, unter anderem viele Reportagen gesehen über Familien, die ihre Kinder privat beschulen und ich konnte nichts Krankhaftes oder Verbohrtes bei ihnen feststellen. Aber dafür eine Menge Vorurteile der normalen Bevölkerung, die es schon für ein Verbrechen hält, dass man nicht den gewohnten Weg geht.

Intensive Religösität, das wird doch hier in dieser Gesellschaft schon als fast abartig angesehen und sofort werden Menschen in die Ecke "Fundamentalisten" gesteckt, denen ihr Glaube sehr wichtig ist.
 
hmmm...schwierige Frage, ich glaube ich würde den IQ des Kindes testen lassen und wenn es das gesitiges Potenzial besitzt einer Gesellschaft von Bedeutung zu sein, den Eltern wegnehmen
 
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hmmm...schwierige Frage, ich glaube ich würde den IQ des Kindes testen lassen und wenn es das gesitiges Potenzial besitzt einer Gesellschaft von Bedeutung zu sein, den Eltern wegnehmen


Zählen für Dich nur Gehirn und geistige Leistung? Was ist mit der Liebe der Eltern, die fehlt dem Kind dann wohl nicht, oder?
Wie traumatisiernd so ein Eingriff für das Kind wäre, kannst Du das nicht nachvollziehen?
 
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