Verschiedene Spielarten der Sexualität - natürlich oder krankhaft?

... mir auch, sie kommt doch auch im Tierreich vor, also eine ganz "normale" sexuelle Begegnung ....

Also seid Ihr der Ansicht, dass die Homosexualität (und dann wahrscheinlich auch die Bisexualität) etwas Natürliches und Normales ist wie die Heterosexualität, weil all dies auch in der freien Natur vorkommt? Die anderen erwähnten Neigungen haltet Ihr allerdings nicht für naturgemäß bzw. genetisch-biologisch determiniert, sondern für anormal?
 
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Zitat:Also seid Ihr der Ansicht, dass die Homosexualität (und dann wahrscheinlich auch die Bisexualität) etwas Natürliches und Normales ist wie die Heterosexualität, weil all dies auch in der freien Natur vorkommt?

Es ist eventuell ein Indiz. Andererseits haben Bonobos Sex mit ihren Kindern,
aber bei Bonobos ist Sex wiederum etwas sehr triviales. Es werden einfach nur Spannungen abgebaut. Da ist keine Scham, Vorstellung von sexueller Selbstbestimmtheit usw.. Spinnenweibchen fressen ihre Partner...
Eigentlich ist Sexualität sehr artspezifisch. Bei verschiedenen Spezies ist zum Beispiel ein Gesang mit dem die Weibchen angelockt werden sogar artkonstituierend, weil sich die zwei Arten nur darin unterscheiden, dass die Vogelmännchen der einen Art einen anderen Gesang haben als die der anderen Art. Im Grunde hilft der Blick auf die Natur auch nicht so viel.
 
Ich halte es auch für bedenklich, wenn man solche Sachen zu sehr "normalisiert" (dazu erklärt), dass dadurch irgendwelche Jugendliche oder wenig selbstbewusste Leute sich eher dazu genötigt fühlen bei sowas dann mitzumachen, wenn der Partner darauf steht. Fäkalien sind natürlich noch heftiger, auch weil da größere gesundheitliche Risiken bestehen.

Wow, danke für den differenzierten Beitrag. Ich persönlich halte die Beantwortung der Frage nach der Natürlichkeit bzw. Normalität sexueller Orientierungen und Neigungen für sehr, sehr schwierig... Ich stimme Dir aber zu, dass die Grenze zwischen dem "Gesunden" und dem "Abnormen" nicht allzu sehr verrückt werden sollte. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass es schon heute so manche Menschen mit extravaganten sexuellen Vorlieben gibt, die einen psychiatrischen Krankheitswert iher sexuellen Bezogenheit rigide ablehnen würden. Ich glaube nicht, dass es von Vorteil für eine Gesellschaft wäre, die Grenze zwischen einer gesunden und einer perversen Sexualität gänzlich aufzuheben. Das könnte aus meiner Sicht zu allerlei negativen Folgen führen. Denn wenn man heute beispielsweise den Masochismus als etwas völlig Normales bezeichnet, könnten morgen die Zoophilen kommen und die gleichen Rechte und Ansprüche für sich einfordern... Irgendwann wäre dann alles normal...
 
Zitat:Wow, danke für den differenzierten Beitrag. Ich persönlich halte die Beantwortung der Frage nach der Natürlichkeit bzw. Normalität sexueller Orientierungen und Neigungen für sehr, sehr schwierig... Ich stimme Dir aber zu, dass die Grenze zwischen dem "Gesunden" und dem "Abnormen" nicht allzu sehr verrückt werden sollte.

Es ist möglicherweise auch nicht so einfach, weil eben Sexualität beim Menschen keine rein reproduktive Funktion erfüllt. Das erkennt man auch daran, dass es keine Paarungszeit gibt, Männer kaum (unbewusst wohl teilweise am Geruch) erkennen können, wann die Frau ihre fruchtbaren Tage hat, weil es keine klaren Anzeichen gibt, wie z.B: Gesäßschwellungen der Weibchen bei Schimpansen. Und die Frauen selbst haben auch nicht nur (wenn wohl auch mehr) Lust an diesen Tagen, und selbst noch nach den Wechseljahren. Daher kann man schon deshalb davon ausgehen, dass eben Sex auch Teil des Sozialverhaltens ist, und dann
ist eben viel möglich und kann eigentlich nur ergründet werden, wenn man die Spezies beobachtet. Aber dann beobachtet man sich selbst, irgendwie zirkulär. Dazu haben wir einen starken kulturellen und religiösen Überbau in der Gesellschaft, und damit wissen wir gar nicht wirklich was normal ist, und was durch den Überbau erst zur scheinbaren Normalität gemacht wurde.

Grundsätzlich ist es ein Fehlschluss, wenn man meint, dass alle Sexualpraktiken, die man aus moralischen Überlegungen gesetzlich erlauben kann, deshalb auch normale menschliche Sexualpraktiken sind. Wenn z.B: jemand tatsächlich ausschließlich! (keine Ahnung ob es solche Fetischisten wirklich gibt) auf Sexpuppen steht, dann sollte das dem Gesetz vollkommen egal sein (in dem Fall kann es schon automatisch keinen Geschädigten geben), aber normale Sexualität ist das mit Sicherheit trotzdem nicht.
 
Das erkennt man auch daran, dass es keine Paarungszeit gibt, Männer kaum (unbewusst wohl teilweise am Geruch) erkennen können, wann die Frau ihre fruchtbaren Tage hat, weil es keine klaren Anzeichen gibt, wie z.B: Gesäßschwellungen der Weibchen bei Schimpansen.

Woraus schließt du, dass Geruch kein klares Anzeichen ist?
 
Zitat:Woraus schließt du, dass Geruch kein klares Anzeichen ist?

Naja, ich glaube eben nicht, dass ich das bewusst einschätzen kann. Vielleicht würde was statistisch signifikantes dabei herauskommen, wenn ich tippen würde, ich weiß es nicht. Zum Teil habe ich sicherlich auch wenig Erfahrung, weil ich ja selten jemandem überhaupt so nahe komme, dass ich was riechen kann.

Weiß jetzt auch nicht wirklich, inwieweit die Frauen das selbst wissen.

Ich würde mir wesentlich eher zutrauen mich telepathisch bei einer bemerkbar zu machen;), als dass ich da korrekt tippe:D

Im Vergleich dazu ist das bei Tieren teilweise sehr deutlich erkennbar, teilweise selbst für eine andere Spezies (den menschlichen Beobachter)
 
Zitat:Woraus schließt du, dass Geruch kein klares Anzeichen ist?
[...] Weiß jetzt auch nicht wirklich, inwieweit die Frauen das selbst wissen

Nicht zuletzt die Aromen-, Zusatzstoff- und ParfumIndustrie spricht da allerdings eine deutliche Sprache, unabhängig vom Genus.



Was macht word samt c&p mit Musik?
 
Zitat:Nicht zuletzt die Aromen-, Zusatzstoff- und ParfumIndustrie spricht da allerdings eine deutliche Sprache, unabhängig vom Genus.



Gut, ich habe auch nicht gesagt, dass es gar keine Rolle spielt.

Zitat:Was macht word samt c&p mit Musik?

Habe bisher nicht damit angefangen, aber will am besten morgen einen Termin usw. für eine Therapie (nicht speziell deswegen) ausmachen.
Aber ist hier nicht das Thema.
 
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