1)Reine Achtsamkeit auf Köper, Geist und Atmung. Einfach Sitzen ohne irgendetwas zu forcieren oder speziell zu beobachten. Man lässt alles gleichmütig vorbeiziehen ohne zu bewerten.
2)Man benutzt ein Mantra, sagt es unentwegt auf, man fokusiert den Geist bis man mit dem Mantra eins wird.
Kommt letztendlich etwas anderes dabei heraus oder führt es zum selben Ziel?
Es gibt da natürlich unterschiedliche Traditionen, in denen dazu auch unterschiedliche Sichtweisen bestehen. Für mich ist Achtsamkeit die Grundlage des spirituellen Lebens, und auch die Grundlage jeder Meditation. Dabei ist ein ganz wesentlicher Aspekt der Achtsamkeit die Mühelosigkeit - eben wie du sagst: "ohne irgendetwas zu forcieren".
Man kann aber in dieser Achtsamkeit durchaus seine Aufmerksamkeit auf etwas Bestimmtes richten, d.h. in meinem Verständnis von Achtsamkeit ist es durchaus möglich, etwas Spezielles zu beobachten. Nur: Anstrengen solltest du dich dabei nicht - vielmehr ist es ein "leichtes Bevorzugen" des "Objektes" deiner Meditation.
Und da kommen dann Mantras ins Spiel. Das Besondere an Mantras ist, dass es keine Wörter in dem Sinne sind, wie wir sie kennen, sondern eher "Frequenzen", die eine bestimmte Absicht in sich tragen. D.h. die Bedeutung eines Mantras erfasst man nicht mit dem Verstand, in dem man "weiß, was es bedeutet" (dieses Wissen kann sogar hinderlich sein). Vielmehr liegt die Bedeutung im Klang selbst. Eine weitere Besonderheit dieser "Klänge" ist, dass sie auf natürliche Weise zu ihrem Ursprung "zurückkehren wollen".
Bei der Mantra-Meditation richtest du also deine Aufmerksamkeit auf ein solches Mantra. Ein Mantra "unentwegt aufsagen" ist vielleicht entspannend, es könnte aber auch Kopfschmerzen verursachen, wenn man sich dabei anstrengt. Der "Trick" ist vielmehr, das Mantra mühelos zu beobachten. Während Mantrams (mit M) laut rezitiert werden, hört man ein Mantra normalerweise nur ein einziges Mal laut - nämlich, wenn man es lernt. Danach praktiziert man die Mantra-Meditation in Stille.
Du nutzt also die Achtsamkeit als Grundlage und richtest bei der Mantra-Meditation deine Aufmerksamkeit nach innen auf das Mantra - und der Fokus ist dabei darauf gerichtet, immer weniger Bemühung in die Beobachtung des Mantras zu investieren, aber dennoch wach und aufmerksam zu bleiben.
Was dann passiert ist, dass das Mantra langsam "zu seiner Quelle" zurückkehrt. Und das Geniale ist: Du kannst dem Mantra mit deiner Aufmerksamkeit folgen. Es ist aber nicht so, dass das "mal schnell" in einer halben Stunde geht - und ist auch nicht so, dass sich das immer "gut" anfühlt, weil der Weg "zur Quelle" nämlich durch das "Unbewusste" geht, und dort sind all die Sachen, die man eigentlich nicht sehen mag - deswegen sind sie ja unbewusst. Da ist dann wieder die Achtsamkeit essenziell: Man beobachtet, ohne sich zu verwickeln, auch wenn man mit seiner Aufmerksamkeit an intensiven Emotionen "vorbeizieht".
Das ist mal so mein Verständnis von Achtsamkeit und Mantra, "an der Oberfläche gekratzt". Ich denke, korrekt ausgeführte Mantra-Meditation ist so ziemlich die machtvollste Art von Meditation, die uns Menschen zur Verfügung steht.
Was dann "am Ende dabei herauskommt" hängt vom konkreten Mantra ab. Es gibt Tausende von Mantras, und jedes trägt in sich eine spezifische Absicht, die du durch das Praktizieren dieses Mantras realisieren und im alltäglichen Leben verwirklichen kannst. Im Prinzip ist das, was beim Üben der Achtsamkeit herauskommt, dass du besser Mantras praktizieren kannst ;-)