Versagensangst oder -bestätigung

Goldkind1980

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23. Februar 2008
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Hallo ihr,

ich weiss, das bei Träumen bei denen man bei Prüfungen versagt, oft die Realität eine große Rolle spielt. Nämlich, dass man vielleicht in Zukunt wirklich versagt.
Zudem ist es bei Personen, so wie sie sich einem gegenüber im Traum verhalten, diese Gefühle haben sie wirklich für einen.
Heute nacht hatte ich einen Traum, der mich wirklich verunsichert hat.
Zum einen schrieb ich eine schlechte Note. Zum anderen war mein Ex auch da, der ebenfalls eine schlechte Note geschrieben hatte. Ich rannte aus dem Klassenzimmer und sah ihn auch schon draussen herumlaufen. Ich rief ihn und er kam um mich zu trösten. Aber er schien total kalt und irgendwie auch angewidert. Er drückte mich kurz, nur weil ich das wohl wollte, löste sich aber sehr schnell wieder und verschwandt. Und ich blieb alleine in diesem Gefühlsschlamassel zurück.

Denkt ihr, dass dieser Traum einfach nur Realität anzeigt? Oder ist er tiefer zu interpretieren?! Zumindest nach deutung.com ist es so.

Gruß,
Goldkind
 
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Grüß dich Goldkind,

ich hoffe, es ist für dich OK, dass ich deinen Traum zu deuten versuche.

Zuerst einmal nennst du selber dein Hauptdilemma: Ist der Traum real, könnte das wirklich eintreffen? Wie wirklich ist dann diese Realität?

Nun, jeder Traum ist erst einmal genauso real wie du selbst, denn nur du träumst ihn so. Allerdings spricht dort die Sprache deines Unterbewusstseins. Und wie ein Kind Zauberei für bare Münze nimmt, so erscheint für den Träumenden der eigene Traum auch völlig real. Insofern gäbe es zwei Arten deines eigenen Wissen, ein bewusstes und ein unbewusstes. Deren Diskrepanz zeigt sich in deiner Verunsicherung nach dem Aufwachen.

Zum zweiten handelt ein Traum immer nur von einem selbst, die Umgebungen, Menschen, Dinge, die auftauchen, symbolisieren nur die eigenen innere Seiten. Sie vermitteln, welche Fragen wir uns im Leben stellen müssen, wo verdrängte Ängste liegen, was wir an uns selber vielleicht bislang nicht beachtet haben.

Aber konkret: dein (wissendes) Unterbewusstsein erteilt dir schlechte Noten. Schauen wir weiter, in welchem Fach des Lebens, so haben wir
  • das Klassenzimmer (Ort der Fortbildung, Frage: was muss ich lernen?),
  • deinen Ex-Partner (Symbol des männlichen Ideals, dazu gehört die Frage, was ich in mir nicht akzeptieren kann?),
  • das Laufen (schnelle Flucht, Ziel ist das männliche Idealbild, das du bestimmst),
  • das Rufen (Hilferuf),
  • die Abweisung (Ablehnung eigener Gefühlsmuster, Wunsch nach Herzenswärme).
Deine Prüfungsfächer sind also, den Zweifel an deiner eigenen Leistungsfähigkeit beizulegen, Dinge zu akzeptieren wie sie sind, auch wenn du sie nicht in deinem Sinne ablaufen oder sich von dir abzuwenden scheinen. Wovor hast du Angst?

Die Kompensation versucht du in der Anrufung eines Idealbilds (des Ex-Partner), aber dein weises Unterbewusstsein zeigt dir einen besseren Weg, den du losgelöst gehen kannst. Das Anrufen der Freunde ist vergebens. Du bleibst außen vor, während du dich nach echter Anteilnahme sehnst.

Das ist der Hinweis, in deinem Wachleben mehr Wert auf die eigene Innenwelt zu legen. Du möchtest gehalten werden, bist aber im Gegenzug trotz deiner Extrovertiertheit eher wenig achtsam im herzlichen Umgang mit deinen Mitmenschen. Dadurch, dass sich dieser idealisierte Teil deines Selbst als kalt und angewidert präsentiert, verdeutlicht dir dein Traum, dir selbst die Frage nach der inneren Wärme zu dir selbst stellen, aber für dich nicht zulässt. Du gefährdest dein Inneres über das Einholen äußeren Wissens, wo du dir Selbstliebe geben müsstest.

Nun verschwindet dein Ex-Freund am Ende des Traumes und hinterlässt ein verunsichertes Gefühlschaos. Es ist die Erfahrung, dass alles, was man emotional zu fixieren versucht, verschwindet, wenn die innere Basis dafür nicht gefestigt ist. Dein Traum macht dir bewusst, dass unterbewusste Gefühle, unrealisierbare Wünsche sich nicht mehr rasch verdrängen lassen. Die von dir als wenig wichtig eingestufe Selbstliebe, hat sich prüfen lassen und mahnt dir deine eigene Wichtigkeit auch nach dem Aufwachen, denn du hast das „Gefühlsschlamassel“ ja in die Realität hinübergerettet.

Im übrigen: Prüfungen im Traum hat man eigentlich längst bestanden! Du hast es nun in der Hand, deinen eigentlichen Reifeprozess anzunehmen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig auf die seelischen Sprünge helfen. Alles Liebe!

LG Loge33
 
Welche Noten waren es?
LG Loge33

Hallo,

also er hatte vermutlich eine Sechs. Ich hab es nur gedanklich gespührt/ gewusst. Gesehen oder gezeigt hat er mir die Note nicht.
Ich hatte eine vier, und hätte somit eigentlich bestanden.
Aber die Lehrerin hat mir vor der ganzen Klasse gesagt, dass sie mir noch einen halben Punkt abzieht und ich damit nicht bestanden hätte. Also gesehen habe ich bildlich auf jeden fall 1/2 auf dem Papier. An die vier kann ich mich jetzt nicht dirket erinnern.

Goldkind
 
Hallo Goldkind,
hier noch meine Ergänzung zur halben Zahl.

Das Zeigen der „ausschlaggebenden Hälfte“, im Fehlen der Anerkennung, lässt das Symbol dich die andere Hälfte suchen. Wahrscheinlich fühlt sich dein Inneres halbiert und abgetrennt. ½ ist keine ganze Zahl, ist die Teilung der eigentlich als unteilbar geltenden natürlichen 1.

Indem du (dich) teilst, sagt deine innere weibliche Mahnung (die Lehrerin ist ja eine Frau), kannst du die eigentlich schon bestandene Prüfung wieder gefährden.

LG Loge33
 
Hallo Goldkind,
hier noch meine Ergänzung zur halben Zahl.

Das Zeigen der „ausschlaggebenden Hälfte“, im Fehlen der Anerkennung, lässt das Symbol dich die andere Hälfte suchen. Wahrscheinlich fühlt sich dein Inneres halbiert und abgetrennt. ½ ist keine ganze Zahl, ist die Teilung der eigentlich als unteilbar geltenden natürlichen 1.

Indem du (dich) teilst, sagt deine innere weibliche Mahnung (die Lehrerin ist ja eine Frau), kannst du die eigentlich schon bestandene Prüfung wieder gefährden.

LG Loge33


Hm, ist alles nicht so einfach.
Aber danke erstmal für deine ausführliche Interpretation. Den langen Text muss ich erstmal sacken lassen, bis ich darauf antworten kann.
Es ist so, dass vieles davon auch einfach in der Realität passiert ist. Also irgendwie ein Traum, bei dem ich konkret sagen kann, dass er wirklich der normalen Realität entspricht. Mein Ex hat schlimme Dinge zu mir gesagt, nur die Umarmung, die war neu.
Jetzt wo du die Frau als Lehrerin erwähnst, kommt mir der Gedanke mit meiner Hausarbeit. Also ich wollte eigentlich eine normale Klausur schreiben, aber die Lehrerin (eigenlich Professorin) hatte auf Grund meines späten Einstiegs und eher nur durchschnittlichen Leistungen während der Hausarbeiten (hatte mehrere Gründe) die Idee mir eine lange Hausarbeit aufzugeben...
Mein Ex war in der Schule übrigens nicht sehr gut, aber er hat immerhin sein Abitur bestanden. Wie im Traum, ist er mir auch in der Realität abhanden gekommen. Aber ich habe ja auch schluss gemacht.

*grübel

Goldi-Poldi
 
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Hm, ist alles nicht so einfach.
Aber danke erstmal für deine ausführliche Interpretation. Den langen Text muss ich erstmal sacken lassen, bis ich darauf antworten kann.
Du brauchst nichts zu rechtfertigen oder zu erklären (nur dir selbst). Denn nur du weißt wirklich, wie das, was dein Unterbewußtsein dir da gerade sagt, zu deuten ist, wenn du es zuläßt. Die Bilder sind wichtig für dein Selbstbewußtsein. Es geht gar nicht so sehr um deine äußere Umgebung, oder wer wann was macht oder sagt. Du bist jetzt wichtig!

In diesem Sinne: schönes Kniffeln! Du hast alle Zeit, die du brauchst.

LG Loge33
 
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