Hi Martina
Der Transit allein? Meinst Du, das reicht aus. Was hatte der andere für Transite, wo hat es gerieben, wo fand Auflösung statt. Das Gesamtbild wäre interessant.
Nein, nicht der Transit Mars in 8 alleine. Durch die Beteiligung des 8. Hauses am Gesamtbild spricht man von einem Sterbeprozess. Hätte ich den Transit durch 8 nicht gehabt, dann hätte ich das anders genannt, genauso wie nur ein Feuriger von Verrat spricht. Sprache und Wortwahl gibt mir Aufschluss darüber, welche Konstellationen beteiligt sind, ich kann nicht anders, lach.
Das Gesamtbild ist immer komplex, da müsste ich jetzt nen halben Roman erzählen. Ist bei dir wohl auch so.
Ich bleib' mal bei dem Wort "Verrat". Der Verratene hat durch die Freigabe bestimmter Mittel dem Verräter erst ermöglicht, den Verrat zu begehen. Er hat ihm eine Handhabe gegeben, das zu tun. Wie?
Liebe, sagtest du. Der Verratene hat also den Verräter geliebt, ihm vertraut, ihm auch Geheimnisse anvertraut usw- und nun hat der Verräter dieses Vertrauen und diese Liebe ausgenutzt. Hat er das wirklich? Es sind ja zwei Personen an dem Vorgang beteiligt: der, der den Verrat begangen hat und der, der ihn erst ermöglich hat.
Wäre ich der Verräter, was wäre in mir vorgegangen? Da ist also eine Person, die sagt, sie liebe mich. Aber ich kann genau sehen, dass diese Person bestimmte Erwartungen an mich stellt, sie erwartet bestimmte Verhaltensweisen, die ich erfüllen muss, um ihr meine Liebe zu beweisen. Wenn ich die nicht erfülle, dann denkt die Person, ich liebe sie nicht. Aber einige diese Erwartungen kann ich nicht erfüllen, das bringt mich ganz schön unter Druck. Ist das überhaupt Liebe? Also- ich fühle mich nicht geliebt von einem Menschen, der solche Vorstellungen von mir hat. Würde der mich wirklich lieben, dann könnte er doch sehen, dass ich das niemals erfüllen kann. Das bringt mich nun aber in eine Zwickmühle, was soll ich tun? Soll ich so tun als ob? Die Person ist mir ja schon sehr wichtig, ich liebe sie ja auch. Aber ich werde sie bestimmt enttäuschen, dann ist Schluss. Hmmmm.
Wäre ich der Verratene, was wäre dann in mir vorgegangen? Da ist also eine Person, die ich liebe. Ich will mit ihr zusammensein und alles tun, um sie glücklich zu machen. Ich hoffe natürlich, dass diese Person das gleiche für mich tut. Wird sie das? Oh bitte, hoffentlich. Ich gebe auch alles. Und dann stelle ich irgendwann fest- nein, die geliebte Person tut es nicht, sie enttäuscht und verrät mich. Alles hab' ich getan- und das ist der Dank- ein Verrat.
Der Irrtum dabei ist, das für Liebe zu halten. Der Verratene hatte keine Liebe- was er hatte, war die Sehnsucht, geliebt zu werden. Und die ist enttäuscht worden. In Wirklichkeit haben beide bloss Angst. Angst, nicht geliebt zu werden. Der Verratene hat dem Verräter durch seine Hoffnung, geliebt zu werden, erst die Möglichkeit gegeben, diese Hoffnung zu enttäuschen. Verraten wurde also nicht die Liebe, sondern die Hoffnung auf Liebe. Der Verrat zeigt, dass die Hoffnung nur eine Illusion war, die man sich gemacht hat. Liebe kommt nicht von aussen, weder empfängt man sie von aussen, noch kann man sie äusserlich geben, sie kommt von innen. Jeder Versuch, sie von aussen zu empfangen oder sie nach aussen zu geben, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Konstellationen im eigenen Horoskop, die einen doch immer wieder im Aussen danach suchen lassen, sind die Konstellationen, die mit Angst verknüpft sind. Aus Angst erwächst Begierde- das Begehren, in Sicherheit und geliebt zu sein. Es muss und wird enttäuscht werden, damit der Mensch erwacht und beginnt, die Liebe da zu suchen, wo sie zu finden ist- im Inneren.
Kayamea schrieb:
Ja, den Lebensstil haut's durcheinander. Bei mir ist das dann eine "Idealismusreform"
Ja genau, ein typisches Widder-Wort.
lg