Vernünftiges Denken

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Hallo Kalihan!

Kalihan schrieb:
Hallo Jacques!
Kleine Richtigstellung: ich habe nie eine Ausbildung abgebrochen, sondern gleich Musik studiert- und keine Stunde bereut. Es ging drum, ob es vernünftig ist, sich mit "brotloser Kunst" zu befassen... Denn objektiv gesehen hat man dabei viel Arbeit und wenig Geld und täglich eine enorme Herausforderung... (Wir haben mal ein paar Jahre von meinen Musikgroschen überlebt, bis mein Mann aus der Arbeitslosigkeit gefunden hatte...)
Aber die Musik selber ist der Mathematik tatsächlich sehr verwandt, da hast du recht. Allein die Harmonik- die Schwingungsverhältnisse in der diatonischen Skala- beruht auf reinsten, geometrischen Verhältnissen. Kompositionen sind im allgemeinen in logischen Proportionen gestaltet. Und die Musikanalyse, das Erfassen von Kompositionen, verlangt Vernunft... aber die andre Seite ist genauso wesentlich, die Intuition, das Gefühl, das Lesen zwischen den Zeilen. Die Balance der rechten und linken Gehirnhälfte ist erforderlich. Und ein gutes Körpergefühl, Reaktionsfähigkeit, Koordinationsfähigkeit. Also für den inneren Weg ist es vernünftig Musik zu üben... Körper-Seele-Geist-Einklang...

Ich bleibe dabei... Vernunft ja, aber nur in Verbindung mit Gefühl. Und nicht für alles. Kann es sein, dass ich ganz früher in der Kirche am Schluss immer folgenden Segen gehört habe:
"Und der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft... " wie ging's noch weiter??

lg Kalihan


Ich kann dich gut verstehen. Eine gute Freundin von mir hat Kunst studiert. Sie wurde auch von vielen laufend kritisiert, weil ihr Bereich finanziell nicht allzu viel bringt. Ich selber liebe die schönen Künste und habe mit ihr sehr viele Ausstellungen besucht und war stets ein Bewunderer ihrer Bilder. Sie malt wirklich sehr, sehr gut.

Nun, Vernunft sollte auf gar keinen Fall als emotionslos gelten. Was wäre ein Mensch ohne seine Emotionen? Die Vernunft schließt Emotionen auch nicht aus. Es sind meist sehr einseitig denkende Menschen, die meinen, in Punkto Vernunft dürfen Emotionen nicht mitberücksichtigt werden. Diese kennen sich in der Psyche der Wesen auch nicht gut aus, daher sollte man unwissenden Menschen nicht alles übel nehmen.
Die Vernunft differenziert nicht, sie berücksichtigt den vollständigen Menschen. ;)

Gruß
Jacques
 
Hallo Ibo Caj!

Ibo Caj schrieb:
Hallo!

Ich denke, daß es vernünftig ist, wenn man sein Ziel erkennt, und wenn man dann Möglichkeiten nutzt, dieses Ziel zu erreichen.

Um was anderes geht es eigentlich nicht. Daß dies evolutionsbestimmend war, weiß jede r.

Dummerweise haben Vernunftwesen verlernt, diese beiden wichtigen Dinge zu beachten. Die meisten lassen sich auf dem Ozean des Lebens in ihren Papierschiffchen vom großen (unbekannten) Wind treiben, stochern mit Rudern im Nebel herum und erklären den Weg zum Ziel. (Wo der Weg Ziel ist, ist das Ziel weg.)

Dabei müßten sie nur segeln lernen ...

So ein Papierschiffchen schwimmt ja auch nicht ewig ...


Bezogen auf das Leben des Individuums, hast du recht. Man sollte sicherlich vernünftig seine Zukunft planen, so dass man keinen Schiffbruch erleidet. ;)

Gruß
Jacques
 
Kalihan, gibt es schon Schiffchen aus Fiberglas, die uns 500 Jahre werden lassen?

Wyrm, ich denke, vernünftiges Handeln ist eines, das sich nicht gegen die Evolution stellt, und die ist deshalb auch Basis jeglicher Vernunft.

Vernunft ist die Fähigkeit, die Organisationstrukturen zu begreifen, lt. Duden, "Ordnung und Zusammenhänge des Wahrgenommenen zu erkennen". Da unsere Wahrnehmung aber von unbewußten Vorgängen im Hirn manipuliert wird, ist diese Dudendefinition nicht mehr aktuell.

Übereinstimmung herrscht darüber, daß nur Vernunftwesen vernünftig handeln können. Ich würde aber sagen, daß sich Tiere evolutionskonformer verhalten, weil sie sich nicht einbilden, daß sie von Artgenossen übervorteilt werden. Sie leben nach dem Recht des Stärkeren, das die Erhaltung ihrer Art sichert.

Der Mensch zerstört sich mit dem mangelhaften Gebrauch seiner Denkbeule, hat aber durch die gewaltige Wissensexplosion des letzten Jahrhunderts eine Chance, mit der Nervengeschwulst auf seinem Hals, die ihn über alle anderen Lebenwesen erhoben haben soll, doch noch was vernünftiges zustandezubringen.

Ich halte ungenügendes Wahrnehmungsmanagement für unser Hauptproblem. Wahrnehmung ist einer der wichtigsten Faktoren von Kommunikation. Kommunikation ist alles. Alles ist Kommunikation. Mikro- und Makrokosmen funktionieren nur über energiereiche Verständigung kleinster Bestandteile. Verständigung, also erfolgreiche Kommunikation, ist sozusagen der Motor der Universen ...

Und die meisten meinen, sie könnten sich verständigen, weil sie ständig nichts anderes tun. Hinter diesen Erkenntnissen steckt so viel, daß ich aufhören muß, weil sonst die Bedeutung im Worten versinkt.
 
Hallo Wyrm!

Wyrm schrieb:
frage,

was ist vernünftiges denken und was ist die basis dafür?

:)


Das ist eine gute Frage.

Vernunft ist: "Die Ausschöpfung aller Möglichkeiten, die zum Ziele führen, jedoch mit dem geringsten dabei entstehenden Schaden." (Das ist ein Zitat von einer guten Freundin. :) )
So leben birgt sehr viel Vernunft.
Sicher ist kein Mensch perfekt, so dass Fehler immer wieder auftreten können, sowohl im Leben des Individuums als auch in der Gesellschaft, in der er lebt.

Wikipedia definiert Vernunft so:

"Vernunft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Mit Vernunft als philosophischem Fachbegriff wird die Fähigkeit des menschlichen Geistes bezeichnet, universelle Zusammenhänge in der Welt und ihre Bedeutung zu erkennen und danach zu handeln - insbesondere auch im Hinblick auf die eigene Lebenssituation. Die Vernunft ist das oberste Erkenntnisvermögen, welches den „analytischen“ Verstand kontrolliert und diesem Grenzen setzt bzw. dessen Beschränkungen erkennt. Sie ist damit das wichtigste Mittel der geistigen Reflexion und das wichtigste Werkzeug der Philosophie. Dieses, als Diskussionsgrundlage immer noch maßgebliche Verständnis von Vernunft, steht in der Tradition der Philosophie Immanuel Kants.

Der Begriff „Verstand“ wird in Abgrenzung zur Vernunft dann verwendet, wenn ein Phänomen gesondert, abgetrennt von einem größeren Zusammenhang, betrachtet wird. In der Umgangssprache werden die beiden Begriffe allerdings nicht streng voneinander unterschieden."


Zum Nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Vernunft

Hierbei bitte darauf achten:
welches den „analytischen“ Verstand kontrolliert und diesem Grenzen setzt bzw. dessen Beschränkungen erkennt.

Gruß
Jacques
 
hallo ibo,

Wyrm, ich denke, vernünftiges Handeln ist eines, das sich nicht gegen die Evolution stellt, und die ist deshalb auch Basis jeglicher Vernunft.

Vernunft ist die Fähigkeit, die Organisationstrukturen zu begreifen, lt. Duden, "Ordnung und Zusammenhänge des Wahrgenommenen zu erkennen". Da unsere Wahrnehmung aber von unbewußten Vorgängen im Hirn manipuliert wird, ist diese Dudendefinition nicht mehr aktuell.

was ist evolution :) was ist vernünftiges handeln, wenn handlung dem denken folgt ?

was für organisationsstrukturen, von wem.. welche motivation steckt hinter diesen strukturen.. warum (wann) ist bücherwissen lebensfeindlich :D

wyrm,
mit ganz vielen fragen :)
 
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