verlorene empathie

Milwido

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10. Januar 2010
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berlin
hallo,
also zu dem thema empathie habe ich ja nun schon ein paar einträge gelesen.allerdings gibt mir keiner davon wirklich eine antwort auf die fragen,die mich beschäftigen...

wo soll ich anfangen?am besten in meiner kindheit...
als ich noch ein kleiner drops war habe ich,soweit ich mich zurück erinnern-bzw empfinden kann meine umgebung und die lebewesen darin sehr,sehr intensiv wahrgenommen!ich wusste IMMER in jeder situation vor allem,was die menschen in meiner umgebung im bezug auf mich fühlen!
in streitsituationen,die zwischen den ewachsenen(meist in meiner familie)eigentlich einen großtei des umgangs miteinander ausgemacht haben,konnte ich immer jeden standpunkt nachfühlen und brauchte mich in niemanden hineinversetzen,weil sich mir jedes gefühl ohne,dass ich etwas dagegen machen konnte aufgedrängt hat!die meiste zeit über habe ich allerdings die negativen eindrücke ertragen müssen,die sich mir bis zu meinem 17 lebensjahr wie schlingen um den hals gelegt haben und sich immer fester zurrten...dadurch,dass ich wusste,wie die menschen um mich herum fühlen(wie gesagt meistens waren es die schweren gefühle)hat sich dieser schatten und diese zerissenheit helfen und mitteln zu wollen aber es nicht zu können,weil man bei fast jedem versuch von den menschen,die einem wichtig sind enttäuscht und verletzt wird,wie ein eiserner vorhang über meine seele gelegt,der immer schwerer wurde!
mit 17 hatte ich meine erste "glückliche" beziehung!sie war nicht lang aber sehr intensiv!schlimm war für mich,dass ich wusste,wie mein partner für mich empfindet!!!!!
ich wusste von anfang an,dass er nur in mich verliebt ist (wenn auch sehr stark!!!!)aber meine grfühle für ihn waren stärker!das war echte liebe und in gewisser hinsicht ist sie das heute noch...ich denke jeder weiß,was ich meine...
jedenfalls hat er mir immer beweisen wollen,wie sehr er mich "liebt".ist ja auch süß aber wie gesagt,ich kann gefühle SEHR gut unterscheiden,was bestimmt auch jeder hier nachvollziehen kann!
es kam,wie es kommen musste ind irgendwann war schluss..
von da an ist war jedes gefühl von außen noch tausendmal intensiver als vorher und für mich als sowiso schon gebranntmarktes kind kaum zu ertragen!!!!von da an habe ich meinen körper und meinen geist mit allem versucht zu betäuben,was ich bekommen konnte!(naja,mit fast allem)
ich habe mich von meiner famielie und allen menschen die mir wichtig waren,komplett abgekapselt und nurnoch für irgendwelche besch.. drogen gelebt!ich habe ja auch alles immer schön miteinander kombiniert,damit ich garnichts mehr checke und habe mich immer gwundert,wie viel der menschliche körper auf einmal verträgt!in der hoffnung,dass er irgendwann aufgiebt!aber gott sei dank hat er das nicht!
aus der sucht bin ich inzwischen draußen aber alles was vorher an gefühlen da war ist seit dem auch weg sowohl die von außen als auch meine eigenen!!!gefühlsmäßig bin ich einfach nur leer und NEIN,das ist keine depression!damit kenne ich mich warscheinlich besser aus,als die meisten anderen!mich wundert selbst,dass daraus nicht schon längst wieder eine geworden ist!
wie gesagt mich berührt inzwischen kaum noch etwas,von dem ich sagen würde,es wäre eine ehrliche empfindung!
das schlimme ist ich muss meine familie und meine freunde belügen!"ich hab dich lieb"-kommt mir nurnoch sehr schwer über die lippen auch wenn ich sie alle gern habe,hab ich mich doch viel zu weit von den menschen entfernt,die ich mal geliebt hebe...
weitere gründe dafür würden jetzt zu weit führen,ich denke das reich erstmal dazu..
aber was ich gern wüsste,ob jemand ähnliche erfahrungen gemacht hat?ob mir jemand helfen kann,außer einem psychologen und was ihr davon haltet?

lieben gruß,Milwido
 
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Liebe Milwido!
Es tut mir leid was Du durchgemacht hast, aber laß Dir Zeit irgendwann kommen die Gefühle wieder.
Lg Edova
 
Deine Erzählung berührt mich..ich kann gut nachvollziehen, wie es dir ergangen ist.
Erstmal möchte ich dich dazu beglückwünschen, dass du einen Weg aus deiner Selbstzerstörung gefunden hast.
Mein Erster Gedanke war: "hätte sie nur vorher gewusst, damit 'richtig' umzugehen...es hätte viel schöner kommen können".
Doch heißt das noch lange nicht, dass es nicht trotz Allem dazu kommen kann.

Was mich interessiert:
Hast du nur mit erschrecken festgestellt, dass du deine Fähigkeit(en) verloren hast oder hast du auch mal versucht, dich daran zu erinnern, wie es war und wie es sich angefühlt hat?
Was man verliert, kann man auch wiederfinden!

Ich bin der Meinung, dass sich deine Fähigkeit(en) dir gegenüber verschlossen haben, weil du sie mit aller Gewalt versucht hast, aus deinem Leben zu schaffen.
Und es mag auch gut sein, dass du jetzt das totale Gegenteil als Konsequenz empfindest.
Versuche es nicht zu ignorieren, es wird dich immer wieder erinnern. Es fängt mit einem leisen Weckruf an, bishin zu einer Explosion von Aufforderungen, dich endlich damit auseinander zu setzen. D.h. umso mehr du dich dagegen wehrst, umso schlimmer wird's.

Der erste Schritt, mit dieser Art zu fühlen zurechtzukommen, ist, dir über DEINE Gefühle klar zu werden; lernen, es abzuschalten, wenn man es nicht möchte, denn sonst kann es ganz schön unangenehm werden.
Wenn du weißt, welche deine und die Gefühle von anderen sind, dann kannst du dir ebenso leicht sagen "es sind nicht meine Gefühle und ich lasse mich auch nicht darauf ein". So beeinflusst es dich nicht mehr. Nur dann, wenn du es auch zulässt.

Jedoch sollte dein erster Schritt - wie gesagt: meiner Meinung nach - sein, dich dem, was war, wieder zu öffnen, es diesmal aber anders anzugehen.

Ich hoffe, ich konnte dir in irgendeiner Art helfen oder dir zumindest Denkanstöße zu geben.
Viel Glück und Erfolg noch auf deinen Wegen!

LG.
 
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Hallo Milwido,

das Thema "Empathie" spielt bei mir wie bei dir eine große Rolle. Gefühle, seien es eigene oder fremde, zu erfassen und richtig mit ihnen umgehen zu können, ist ein schwieriges Unterfangen, dass auch mir mal mehr und mal weniger gut gelingt. Ich kann gut nachempfinden, warum du aus diesem Chaos geflüchtet bist und versucht hast, deine Gefühlswelt "tot" zu machen.

Sieh deine gegenwärtige Situation doch als Chance, vor allem deinen eigenen Gefühlen wieder neu entgegentreten zu können. Und sie von Grund auf neu kennen und auch lieben zu lernen. Ich glaube, dann werden auch die Gefühle anderer wieder den Weg zu dir finden. Nur dass du jetzt die einmalige Chance hast, selbst das Tempo und die Dosis zu bestimmen...so wie es dir gut tut.

Gib dir selbst die Zeit und die Ruhe dich wieder spüren zu können...die Drogenzeit wird einiges lahmgelegt haben...aber es ist nicht weg. Es wird wiederkommen. Und so kannst du neu lernen mit all diesen Gefühlen umzugehen...und sie als positiv empfinden zu können.

Ich wünsche dir viel Glück!

RoteZora
 
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