Verletzen

Hallo Faydit,

Ein Wachsen von Liebe gibt es, dass sage ich mit 38 Ehejahren auf dem Buckel.:D
Dabei bedeutet wachsen nicht unbedingt größer werden der Liebe. Ich empfinde es eher als einen immerwährenden Prozess bei dem es auch zu Verletzungen kommt, z.b. immer dann, wenn sich einer der Partner nicht in seiner Persönlichkeit akzeptiert und angenommen fühlt. Das sind oft schwierige Phasen und weglaufen wäre manchmal einfacher als dran arbeiten.

Na Gratulation! Kenne ich eher selten, sowas. In der glücklich(er)en Version.

Das Zusammenraufen, Zusammenwachsen, klar, intensiviert das auch die Verbindung, somit wohl auch die Liebe. Ist aber nicht immer einfach, gebe ich dir recht.

Aber eben, wie du auch sagst, ganz ohne Verletzungen scheint es nicht zu gehen. Also geht's wohl eher um den Umgang mit diesen. Findet man Lösungen, versucht man, auszuweichen, oder zu flüchten, oder läuft's im Kreis weiter. Jetzt ganz drastisch vereinfach. Nun ja, und zu Lösungen gehören zumindest zwei, denen es auch eine Lösung wert ist.
 
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Warum verletzen wir die, die wir lieben, oder die wir zu lieben glauben?

Warum verletzen uns die, die wir lieben, oder die uns zu lieben glauben?

Geht, ginge das überhaupt anders?

Man kann eigentlich nur dann verletzen, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden. Was man unter lieben versteht sind eben auch in Beziehungen oft Abhängigkeitsverhältnisse und haben oft wenig mit lieben zu tun.
Am Anfang ist die Liebe blind und übersieht alles, denn der Fokus ist nur auf die Liebe fixiert, irgendwann verschwindet aber der Fokus und man nimmt auch noch andere Dinge in seiner Wirklichkeit und Realität wahr.
Der Fokus verändert sich und dann sieht man halt auch andere Dinge und die Liebe schwindet, weil man eben nicht nur noch die Liebe sieht.
Wahrheit ist das was weht tut, denn Liebe kann eben nicht besitzen und das Liebe allein kann eben in Realität und Wirklichkeit nicht gelebt werden, weil es nebst der Liebe auch noch andere Wahnehmungen im Leben gibt. Es wechselt dann von blindlos verliebt bis zu einer abgestumpften matten Sache und wenn man dann die Liebe vergisst, übersieht man sie vieleicht vollends und ist entäuscht voneinander.
lg
Cyrill
 
Lieber Faydit,
nein es ist ein Gesetz das schon so alt ist wie die Menschheit.
Der Mensch ist eben auch sehr komplex und hat eben nicht nur Liebe in Sich.
Er hat auch andere Dinge und viele Dinge sind sehr emotional auch beim Menschen.
Es gibt auch Wut, Trauer, Entäuschung, Eifersucht, Macht ausüben etc.
Der Mensch kann eben nur nicht lieben, denn Liebe ist ein Fokus oder Aspekt eines Menschen aber das ist wie der Kosmos. Wenn ich von Auge in den Sternenhimmel schaue, sehe ich tausende von Sternen. Erst durch ein Teleskop, kann man sich dann auf etwas konzentrieren und ein Objekt genauer anschauen, aber wenn ich ein Objekt anschaue, sind die Anderen Objekte immer noch da. Deshalb ist immer alles vorhanden und wirkt auch. Aber man richtet sich dann nach speziellen Objekten aus und das tut der Mensch auch. Vieleicht vergisst er den ganzen Rest und lebt nur nach dem was er Liebe nennt, nur muss ihm auch bewusst werden, der Rest ist aber auch da. Nur Liebe wäre ausblenden von allem anderen vorhanden und würde gehen, wäre aber nicht wirklich realistisch. Weil man wäre dann einfach gestrickt und nicht mehr komplex als Mensch. Jeder der vieleicht nur ein Objekt sieht in seinem Teleskop bekommt einmal einen Schupf und sieht, dann, dass es nocht tausende andere Dinge gibt, wenn er auch nur kurz den Fokus verlässt.
lg
Cyrill
 
Na Gratulation! Kenne ich eher selten, sowas. In der glücklich(er)en Version.

Das Zusammenraufen, Zusammenwachsen, klar, intensiviert das auch die Verbindung, somit wohl auch die Liebe. Ist aber nicht immer einfach, gebe ich dir recht.

Aber eben, wie du auch sagst, ganz ohne Verletzungen scheint es nicht zu gehen. Also geht's wohl eher um den Umgang mit diesen. Findet man Lösungen, versucht man, auszuweichen, oder zu flüchten, oder läuft's im Kreis weiter. Jetzt ganz drastisch vereinfach. Nun ja, und zu Lösungen gehören zumindest zwei, denen es auch eine Lösung wert ist.

Genau so ist es.:thumbup:
 
Hi Faydit ich finds supertoll wie du an den wichtigen Fragen des Seins arbeitest

Verletzungen sind ein ganz wichtiges Thema

Je mehr ich mich öffne, desto verletzlicher werde ich, also je stärker mein Abwehrschild um meine inneren Bastionen, desto weniger Nähe ist möglich, aber halt auch weniger Verletzungsgefahr.

Es gibt viele Verletzer, die sich auf die Wahrheit berufen und dem anderen zumuten, unangenehme Wahrheiten annehmen zu müssen. Das halte ich für schräg, weil das meist nur eine Möglichkeit ist, um eigene Schwächen zu schützen. Denn nach dem Motto "Angriff ist die beste Veteidigung" schützt man sich selbst, wenn man den anderen hart bei seinen emotionalen Weichteilen packt.

Der erste Schritt zum anderen sollte sein: Vertrauen schaffen und dieses Vertrauen nicht enttäuschen. Und wenn ich meine dem anderen eine Wahrheit sagen zu müssen, dann sollte ich diese nicht mit dem Vorschlaghammer präsentieren und ich sollte immer bereit sein, die Reaktionen zu akzeptieren und für den anderen da sein.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich, den Mut zu entwicklen, Verletzungen sofort anzusprechen, denn wenn ich mich schäme, verletzt worden zu sein, dann wird die Wunde nur immer größer.

ich glaub das reicht erstmal

LGINti
 
Je mehr ich mich öffne, desto verletzlicher werde ich, also je stärker mein Abwehrschild um meine inneren Bastionen, desto weniger Nähe ist möglich, aber halt auch weniger Verletzungsgefahr.

Das dürfte dabei wohl das Kernproblem sein.
Und da im Grunde genommen eigentlich jeder auf irgendeine Weise angeschlagen ist, beginnen damit die Verwickungen, wohl auch Missverständnisse.

Es gibt viele Verletzer, die sich auf die Wahrheit berufen und dem anderen zumuten, unangenehme Wahrheiten annehmen zu müssen. Das halte ich für schräg, weil das meist nur eine Möglichkeit ist, um eigene Schwächen zu schützen. Denn nach dem Motto "Angriff ist die beste Veteidigung" schützt man sich selbst, wenn man den anderen hart bei seinen emotionalen Weichteilen packt.

Auch wichtig. Und leider vermutlich die Standardstrategie: Ich verletze dich, bevor du es tust. Da das aber meist auch noch als Muster, Programm abläuft, mitunter durchaus schwer zu entschärfen oder zu klären. Ohne eigene Einsicht oder Reflexion so gut wie unmöglich, würde ich meinen.

Danke!
 
Ich sagte nicht, dass Gott verletzbar ist

Sorry aber wenn du sagst, "wenn du Gott nicht mehr verletzt", ist in dieser Aussage allen logischen Aussagegesetzen zufolge enthalten, daß du Gott für etwas hältst, was man verletzen kann.

Und wenn du das nicht denkst, dann ist es nicht wirklich sinnvoll, eine Aussage zu tätigen, die glauben läßt, du hieltest Gott für etwas, was verletzbar ist. ich bin allerdings der Ansicht, daß das in deinem Denken tatsächlich so ist - du hast doch auch einmal (zu meinem ehrlichen Erschrecken) geschrieben, GOTT hätte unter dir so furchtbar GELITTEN...

Was trägst du tatsächlich für ein Gottesbild in dir? - Ich frage, weil es mich an wen erinnert. Ganz unselig. Die ähnliches sprach. Die auch meinte, sie hätte alles hinter sich gelassen und sei nun in ihrer Liebe zu Gott aufgegangen und ganz in seiner Führung. - In Wahrheit hat sie furchtbar unterm Leben gelitten und war ganz offensichtlich kein glückliches Menschenkind... aber da war dann nichts zu machen, wenn einer nun mal die Überzeugung hat, Gott selber in der Telefonleitung zu haben, dagegen läßt sich schwer anstinken.

Gruß
Kinny
 
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Je mehr ich mich öffne, desto verletzlicher werde ich,

das hört man immer wieder, aber ich bin mir nicht sicher ob das stimmt.

Wer sich öffnet hat ja auch eine gewisse Stärke und wenn etwas auf ihn zukommt, was einen schwächeren verletzen würde, bleibt der stärkere unverletzt, resp. fühlt sich nicht durch so vieles verletzt wie der andere, also muss das sich öffnen nicht zwangsläufig mit mehr Verletzung zusammen hängen.
 
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