Warum verletzen wir die, die wir lieben, oder die wir zu lieben glauben?
Warum verletzen uns die, die wir lieben, oder die uns zu lieben glauben?
Geht, ginge das überhaupt anders?
Hi- du hast ein Thema eröffnet?
Ein schönes Thema, ein wichtiges Thema.
Die Schwierigkeit des Lebens besteht in seiner Polarität.
Damit Leben sein kann, braucht es das Plus und das Minus. Siehe Elektrizität.
Nun möchte aber der unbewusste Mensch nicht wahrhaben, dass auch er einen Minuspol hat- denn das ist ihm grundlegend peinlich.
Er möchte aus nur einem Pluspol bestehen.
Das aber entspricht nicht der Wahrheit.
Solange er also die Existenz des Minus in seiner Natur nicht eingesehen hat und es verleugnet, realisiert sich dieser Minuspol in seinem Leben durch seine Verdrängung und kommt scheinbar immer nur von anderen und vom Leben außerhalb auf ihn zu.
So verbringt er lange Zeit zu erkennen, dass da von außen Minus auf ihn zu kommt, obwohl er doch das einzige Wesen im Universum ohne Minus ist.
Ja, und wenn das 6 Milliarden tun, dann kommt das dabei raus, was wir hier haben.
So hört das unbewusste Verletzen erst dann auf, wenn der Mensch sein eigenes Minus akzeptiert hat- denn dann verdrängt er es nicht mehr, sondern hat Verständnis für sein Minus und für das aller anderen.
Er muss sich dann nicht mehr zwanghaft über andere und unter andere stellen, sondern hat den Gleichwert auch im Gefühl angenommen und sich selbst akzeptiert und somit die anderen akzeptiert.
Kann sein, dass er dann noch verletzt, aber dann nur noch, um den anderen zu helfen, dass sie ihren Minuspol erkennen, und um klar zu stellen, dass seine Grenzen nicht mehr einfach übertreten werden können.
Die, die ihren Minuspol auf ihn nicht unbewusst projizieren, kann er lieben ohne jede Verletzung- denn sie missbrauchen ihn nicht.
Die, die ihren Minuspol auf ihn abwälzen wollen, denen sagt er das deutlich- denn er lässt sich nicht mehr missbrauchen.
Es wäre also festzustellen, dass es grundsätzlich zwei Arten der Verletzung gibt:
die unbewusste, die Liebe zerstörende, und
die bewusste, die Liebe aufbauende.
Außerdem gibt es jeweils zwei Seiten der Verletzung:
die Passive und die Aktive.
Beide können zerstörend oder aufbauend wirken.
Der, der unbewusst zerstört, erkennt aber den Unterschied nicht.
Sonst wäre er ja nicht mehr unbewusst.