verlagerung

Djalina

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26. Februar 2010
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302
Ort
nah am Rhein
seit drei jahren, ungefähr überkommen mich ängste, wenn ich aus dem haus gehe oder während ich draussen bin, wenn zu viele einflüsse auf mich einströmen.anfangs ergab ich mich diesem gefühl, heute führe ich einen täglichen kampf mit mir selber...
ich weiss das kann nicht die lösung sein, daher mache ich mir viele gedanke um diese angst
doch heute als ich draussen war, überkam mich ein gedanke.
ich meine das ich mein inneres gefängnis, auf mein zu hause nur verlagert habe.
nun habe ich so viele fragen plötzlich, wie konnte dies passieren, war mein erkennen an mir selbst nur die halbe arbeit, wieso noch sicherheit, wo ich doch glaubte grenzen ziehen zu können, wieso misstrauen, wo ich doch erkannte das ich dem leben vertrauen kann, frei von verlangen, frei von beweisen. was übersehe ich...
kennt jemand so ähnliches und kann mir einen rat geben?

danke und lg djalina
 
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Es geht immer weiter. Jede Erkenntnis verlangt nach weiteren. Und es kommt kein Ende. Das muss man wissen.
Es liegt in der Art des Verstandes, der nie still stehen kann. (Außer vielleicht mal eine Minute in der Meditation. Aber sogar das ist selten.)
Das heißt, sobald du ein problem gelöst hast, kommt das nächste um die Ecke. Das ist unvermeidbar.
Du kannst ein bisserl Glück haben, dann ist das neue alte Problem das um die Ecke kommt ein bisserl weniger unangenehm auszuhalten. Aber wer weiß was das nächste dann bringt.

Es geht immer auf und ab. Das heißt, wenn du unten bist kannst du dich freuen (ohne allerdings zu wissen wie lange das Tal dauert), und wenn du oben bist, weißt du zuversichtlich es geht abwärts. (Trotzdem hofft man menschlicherweise immer oben zu bleiben. Ewiglich.)



Was du beschreibst, Djalina, ist (es ist nie etwas anderes) eine Kombination von ein paar Programmen, Programmsätzen, die dir (meist als Kind) auf die Festplatte gespielt wurden, und die sich jetzt an einem unangenehmen Punkt zufällig treffen. Beispielerklärung, Programmkombination:
Es kann schnell zu viel werden und das muss bekämpft werden + Kämpfen bringt auch nichts + du hast ein inneres Gefängnis das immer mitgeht

drei Programme, die sich teils widersprechen (bewirkt inneres hin und her), teils inhaltlich vielleicht unangenehm sind



Wie wirken denn die Sätze auf dich:
Es kann gar nicht zu viel werden; nur interessanter +
ich kämpfe mich frei; mit jedem Tag bin ich freier und freier +
mein inneres Gefängnis ist meine Stärke, meine strukturelle Kraft
 
danke schooko, einerseits kann ich annehmen, aus der logik heraus, aber andererseits sträubt sich mein ganzes inneres und bäumt sich auf.

deine programmkombinationen kann ich annehmen, zumal diese ängste anfingen, wo ich mit mir zu arbeiten begann. auf dieses kann ich aber nicht weiter eingehen, dazu brauche ich ein wenig zeit.

zu deinen beispielen

ich kämpfe mich frei, mit jedem tag bin ich freier und freier- ja, das bin ich
es kann gar nicht zu viel werden, nur interessanter- nein, wieso ist nur immer alles so kompliziert, trifft es eher
mein inneres gefängnis ist meine stärke, meine strukturelle kraft- nein, in mir ist es wüst und durcheinander, es schwabt mal hier hin und mal dahin, ich weiss nie wo ich gerade steh.

was ich auch nicht bin ist dein satz "weisst du zuversichtlich es geht bergab".

was mir gedanklich gekommen ist, wenn es um liebe geht, die liebe zu mir selbst, sie schwabt mal hier hin und mal da hin, so ist sie immer noch nicht in mir verankert, daher habe ich sie auf mein zu hause ersteinmal beschränkt?
nein, ich habe noch keine antwort, ich suche noch.

deine erklärung macht es mir nicht einfacher, ich möchte sie auch nicht direkt annehmen, da sie mich verunsichert, im moment.
denn so verbirgt doch jedes erkennen eine gefahr, die nicht auflöst, sondern neues schafft, welches sich als ein noch größeres übel herausstellen kann.

danke
glg djalina
 
Du hast völlig recht. Immer.
Da ist ja nichts was du erkennen müsstest.

Wenn es sich sträubt ist es interessant. Der größte Widerstand kann ein Hinweis sein - und darf umgangen werden.
Warum denn nicht.

Du verlangst sehr viel von dir. Wo hast du denn das gelernt.
Aber ich sage immer, aus den größten Schwierigkeiten können die schönsten Blumen spießen.
Du kennst die Blumen auf den steinigen Alpenböden?
 
ja, wir opfern uns immer selber. meistens für die Eltern (das erste Mal)
Aber wenn dir erstmal klar wird dass es nichts zu erreichen gibt, entspannst du dich.
 
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Ja, so lange du den Weg suchst bist du im Leid. (Geht mir genauso :) Das Bewusstsein kann nicht aufhören zu suchen, weil es sich in der Suche selbst erfährt.
Aber wenn du das weißt, musst du die Suche nicht so ernst nehmen; weil sie einfach so weitergeht, wie der Büffel immer weiter wiederkäut.
 
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