Verhalten dauerhaft ändern - WIE????

MrsCash

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24. März 2011
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Erstmal: Mensch ist das ein tolles Forum hier, ich habs eben erst entdeckt und werde mich durcharbeiten - wow ;)

Gleichzeitig möchte ich mir auch sofort Ratschläge für mein Problem einholen. Ich versuchs mal anschaulich darzustellen, ohne dass es ein Roman wird :)

Ich will und muss ein paar Verhaltenstechnische Dinge ändern und ich weiß absolut nicht WIE man(frau) sowas macht.

Es ist z.B. so, dass ich schnell reizbar bin und dann gleich auf 180 gehe. In meiner Wut schmeis ich dann auch gern mal nen Gegenstand durch die Bude. Ob dabei was kaputt geht, kümmert mich nicht!

Ich reagiere auch mal boshaft und ungerecht, denke oft ich muss selbst bis aufs letzte verteidigen, gebe nicht gerne nach und zugeben kann ich auch nur schlecht was.

Das ganze kommt halt immer gegenüber meinem Mann durch (und gegenüber meiner Mutter). Mit anderen Leuten / Freunden bin ich nicht so eng, da kommt das nicht durch bzw. ich bin da anders. Da hab ich auch nicht das Gefühl dass ich mich verteidigen müsste.
Das war aber bei den Freunden davor teilweise auch schon so...

Ich rede manchmal schneller als ich nachdenke ;( und sag böse Dinge!

Aus diesem Teufelskreislauf muss ich raus, das tät mir und meinem Umfeld gut!

Ich will einfach ganz locker sein, nicht reizbar und nicht unfair und einfach auch mal was einstecken können, ohne gleich in die VErteidungsstellung zu gehen. Ich weiß nur nicht WIE!
Der 1. Schritt ist getan: die Erkenntnis!
Aber wie gehe ich weiter voran? Ich nehm mir das schon so lange vor, aber es hält halt nie lange an.
Mein Mann sagt immer, er wäre früher auch so gewesen und jetzt anders.
Wie schafft man das?
Er meint auch oft, ich wäre mit mir selber nicht im reinen und deshalb so.
Ich weiß ehrlich nicht ob das so ist. Wie prüf ich das nach?

Wie kann man sich nachhaltig ändern, so dass das Leben einfacher wird?
Ich dachte immer, dass sowas einfach geht, in dem man sich es vornimmt - aber das scheint ja ne megaschwere Aufgabe zu sein!!
Bitte helft mir schnell!

DANKE :kiss4:
 
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Selbsterkenntnis. Lerne dich kennen und schmeiß alles von dir, das nicht du selbst bist und dann nimm akzeptierend deine Identität an. Ist manchmal ein längerer Weg. Löse dich von *angenommenen* Verhaltensweisen: Du sollst, Du musst, Du darfst, Du solltest, Du müsstest, Du dürftest .....

Werde selbst :)
 
Selbsterkenntnis. Lerne dich kennen und schmeiß alles von dir, das nicht du selbst bist und dann nimm akzeptierend deine Identität an. Ist manchmal ein längerer Weg. Löse dich von *angenommenen* Verhaltensweisen: Du sollst, Du musst, Du darfst, Du solltest, Du müsstest, Du dürftest .....

Werde selbst :)

Danke Nebelwind!!
das mit den angenommenen Verhaltensweisen ist richtig.
Mir fehlt nur die "Anleitung" WIE ich das machen kann, wie fange ich damit an????
 
Ich kann Nebelwind zustimmen.
Was du selbst bist, kannst du nicht wegzaubern. Bist du halt eine Kanone, bist du eine. Nur das, was nicht zu dir gehört, kannst du auflösen. Das, was zu dir gehört, nimm an und das in Liebe und mit einem Lächeln. Auch wenn sich dadurch vielleicht nicht vermeiden lässt, das du immer mal ein bißchen mehr auf Krawall gebürtstet bist als andere - schon der andere Umgang damit versetzt Berge. Es lassen sich rationale Mechanismen erlernen, die dich mal bremsen können. Aber wenn diese Impulse zu dir gehören, werden sie immer mal wieder auftreten.
Ich bin zum Beispiel extrem emotional, heule wegen jedem Käse, egal ob Trauer oder Freude und bin jemand, der Konflikte nicht ruhen lassen kann. Lass uns mal ne nacht drüber schlafen - das macht mich total kirre. das kann ich nicht ändern, das bin ich. Aber warum auch nicht? Wenn man alle seine Anteile akzeptiert und integriert, dann ist alles halb so schlimm.
Und was nicht deins ist, wird gehen können. Aber als Anfang würde ich dir raten, diese Eigenschaften nicht abzulehnen, sondern erst mal zu umarmen.
 
Danke Nebelwind!!
das mit den angenommenen Verhaltensweisen ist richtig.
Mir fehlt nur die "Anleitung" WIE ich das machen kann, wie fange ich damit an????

Ehrlichkeit. Werde ehrlich zu und in dir selbst. Schritt für Schritt befasse dich mit dem was nmicht Dein ist und lerne kennen was dein ist.

Beispiel:

Du magst es, nackt im Regen spazieren zu gehen und kennst die Konsequenz, dass du bei Sichtung eingesperrt wirst (Öffentliches Ärgernis).

Weshalb tust du es nicht? Wegen der moralischen Nachbarn oder wegen der Konsequenz?

Werde dir der Konsequenzen bewusst und dann entscheide ehrlich, was du tust.

Und wenn du die Konsequenz akzeptierst in deiner ehrlichen Entscheidung, dann wirst du nackt im Regen spazieren gehen. Und es nicht wegen der allgemeinen Empörung unterlassen.
 
Danke Nebelwind!!
das mit den angenommenen Verhaltensweisen ist richtig.
Mir fehlt nur die "Anleitung" WIE ich das machen kann, wie fange ich damit an????

nebelwinds vorschlag war wirklich gut :)
die frage ist nicht was du "machen" kannst, sondern vorerst - wie du dich sehen kannst.
dazu gehört zuallererst ein - geschehen lassen und eine betrachtende position dazu, welche du im grunde schon fast hast.
(hättest ja sonst nicht die frage formulieren können ;))

danach wirds kniffliger, denn du wirst der frage nicht ausweichen können, was will ich und was erwartet man von mir oder was erwarte ich von mir und woher stammen diese richtlinien?

einer der kommenden schritte ist dann aber auch das erstmalige ANNEHMEN, wie man ist. das bedeutet sich offen einzugestehen, dass man so und so ist und es erstmal auch mit vorbehalt geschehen lässt.
du kannst dann immer noch klären, was woher und womit aufgerufen/ ausgelöst wird.

und ggbf deinenbezug dazu klären

usw
muss leider los :)




*anm:
sieh es nicht zwingend als abzuarbeitenden zeitstrahl
 
...Aus diesem Teufelskreislauf muss ich raus, das tät mir und meinem Umfeld gut!

Ich will einfach ganz locker sein, nicht reizbar und nicht unfair und einfach auch mal was einstecken können, ohne gleich in die VErteidungsstellung zu gehen. Ich weiß nur nicht WIE!
Der 1. Schritt ist getan: die Erkenntnis!
Aber wie gehe ich weiter voran? Ich nehm mir das schon so lange vor, aber es hält halt nie lange an.
Mein Mann sagt immer, er wäre früher auch so gewesen und jetzt anders.
Wie schafft man das?
Er meint auch oft, ich wäre mit mir selber nicht im reinen und deshalb so.
Ich weiß ehrlich nicht ob das so ist. Wie prüf ich das nach?

Wie kann man sich nachhaltig ändern, so dass das Leben einfacher wird?
Ich dachte immer, dass sowas einfach geht, in dem man sich es vornimmt - aber das scheint ja ne megaschwere Aufgabe zu sein!!
Bitte helft mir schnell!

DANKE :kiss4:

Hallo Mrs Cash,

Ich klinke mich hier mal ein, weil ein Freund der Meinung ist, das ich vielleicht besser zu Deinem Thema schreiben kann --- ob er Recht hat weiß ich nicht, das kannst Du nur bewerten.

Okay, ich kenne das Beispiel des Jähzorns --- füher stand ich mal mit einem rasierklingen scharfen Messer an der Kehle meiner Schwester - vor der Selbigen und habe ihr angeraten mich in Ruhe zu lassen, weil ich sie sonst ausbluten lassen würde wie ein koscher geschlachtets Lämmein --- natürlich habe ich nich nicht so lieb ausgedrückt...

...wie Du schon selbst erkannt hast - geht die Erkenntnis vor der Veränderung. Sprich, wenn Du selbst nicht einsiehst, das DU Dir selbst so nicht gefällst wie Du bist, dann macht alles labbern keinen Sinn, sondern nur zorniger.
Die Erkenntnis etwas ändern zu wollen nicht zu müssen --- danach kommt das Verständnis.
Nicht das Verständnis etwas zu verändern, denn das hast Du schon mit der Erkenntnis --- nein, das Verständnis warum Du Dich so verhälst, wie Du es doch nicht möchtest!!!

Denn erst mit dem Verständnis der Prozesse, die Dich zu jenen ungewollten Handlungen führen, kannst Du eine Veränderung bewerkstelligen --- indem Du die Art und Weise der Situationen - die Sichtweise der Situationen das Anstoßes veränderst.

Als Beispiel...

...Du ärgerst Dich maßlos über eine Verspätung Deines Mannes zum Abendessen und lässt die Teller ala Fresbee durch die Wohnung "gleiten". --- Warum ärgert Dich die Verspätung?

a. Weil Du denkst das Dein Mann Deine Mühe nicht respektiert? - Das ist aber dann nur Deine Sichtweise, nicht die Deines Mannes.

b. Weil Das Essen zerkocht ist und nicht mehr schmeckt? - Auch das ist nur Deine Sichtweise, vielleicht ist das für Deinen Mann kein Abbruch an Deinen Kochkünsten.

c. Weil Du durch die Verspätung eine Deiner Lieblingssendungen verpasst? Warum musst Du mit Deinem Mann, der sich verspätet zusammen Essen? Nur wenn Dir Dein Mann wichtiger ist als die Sendung.

Ich denke "d" - denn Du weißt bis zum Zeitpunkt des Eintreffens Deines Mannes nicht, warum er sich verspätet hat und alle Mutmassungen sind nur Mutmassungen und bringen Dir schlechte Gefühle anstatt der Wirklichkeit.

Was ich damit ausdrücken will ist, das nach meiner Meinung erst das Verständnis der Prozesse in uns selbst uns erkennen lassen, wie wir diese Prozesse so umwandeln können, das wir dauerhaft eine Veränderung bewirken können, mit der wir selbst zufrieden sind --- denn das ist doch das Wichtigste, das wir mit uns selbst zufrieden sind und dann wird auch alles andere sich einfinden.

Ach und noch was...

Ich will und muss ein paar Verhaltenstechnische Dinge ändern und ich weiß absolut nicht WIE man(frau) sowas macht.

...werde Dir selbst bewusst!!! Du weißt nicht wie Du so etwas machst --- noch nicht...

Einen sich selbst bewussten Gruß aus dem Land der Mitte vom Lifthrasir
 
Hallo MrsCash,
versuch einmal in solch einer Situtation das Ganze von oben/außen zu betrachten. Stelle Dir eine Bühne vor und Du sitzt im Zuschauerraum.
Es geht Dich nichts an, es hat mit Dir nichts zu tun.

Eine Möglichkeit ist immer, sich selbst raus zu nehmen, als wenn es Dich nichts angeht. Eine andere wäre, sich in die Situation des Anderen zu versetzen um die Handlungen nachvollziehen zu können.

Am meisten scheint es bei Dir ein Problem bei nahen Angehörigen zu sein.
Das würde ich einmal versuchen näher zu ergründen, wo dort die Ursache zu finden bist.

Ganz wichtig ist, Dich zu akzeptieren. Du lebst und bist keine Puppe. Gerade das macht Dich doch auch einzigartig und liebenswert.

Wesenszüge, die ich in anderen sehe, verurteile oder für gut befinde, sind die eigenen Anteile in uns, die wir nicht haben/sehen wollen oder gerne hätten, gleich einem Spiegel.
Wir haben hier die Möglichkeiten durch Betrachten und zulassen im außen der weiteren Be-/Verarbeitung, des Wachstums oder Änderung der eigenen Einstellung oder auch Abweichung vom eingeschlagenen Weg.
Ich sehe ein Stück von mir in dir und erkenne die Möglichkeit der Veränderung in mir und somit auch in/an dir.
Jeder vor mir stehende Mensch spiegelt einen Wesenszug meiner eigenen Person und hier kann ich sie betrachten, verändern, auflösen oder so belassen bzw. stärken. Zu welcher Person zieht es mich, welche stößt mich ab und warum. Erkenne ich das von mir empfundene Problem, finde ich den Ursprung, kann ich es auflösen.

Jeder Angriff ist ein verzweifelter Hilferuf und basiert auf Angst. Angst vielleicht vor etwas, was Du ganz tief verschlossen hast, was Dich wie ein Schatten verfolgt, bist Du es ans Licht holst um Dich ihm zu stellen.

lg enna
 
Hallo MrsCash,
im ersten Moment als ich Deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich das könnte meine Tochter (25 Jahre) geschrieben haben.Genauso ist es auch bei ihr.
Sie nimmt sich auch immer wieder vor dies und jenes zu ändern, aber ihre Stimmungsschwankungen kriegen immer ihr Lebenspartner und ich ab, auch ihr bester Freund ist nicht verschont.
Wenn sie zu mir kommt, hoffe ich schon immer das sie "gut drauf " ist und es ein schöner Besuch wird, aber immer wieder ist sie ohne ersichtlichen Grund gereizt und glaubt auch bei jedem Thema sie wird angegriffen.
Sie geht jetzt zur Psychoterapeutin und diese hat ihr gesagt das sie eine Persönlichkeitsentwicklungsstörungen hat. Die Meinung der Therapeutin ist das sie so eine extrem starke Bindung zu mir hat und ich ihr immer wieder alles verziehen habe (sie hat mir nie sowas schlimmes getan was nicht zu verzeihen gewesen wäre, ist meine Meinung) und aus diesem Grund sucht sie sich schon im Unterbewußtsein einen Partner der das alles so erträgt wie ich.
Die Erkenntnis das sie etwas ändern muss, hat sie auch, den Vorsatz auch, aber es kommt immer wieder durch und dann gibt es kein zurück bei ihr, sie rastet aus und es ist ihr in dem Moment auch ganz egal was danach ist. Wobei ich glaube das es ihr fürchterlich leid tut wenn sie solche "Ausraster" hat. Mein Mann hat schon vor Jahren gesagt das es immer ärger wird und ich habe aber nicht richtig reagiert, habe ihr weiterhin alle Steine aus dem Weg geräumt und ihr immer wieder gesagt und gezeigt das sie mir das wichtigste ist und dabei gedacht es richtig zu machen.
Das wichtigste ist das Du Dein Problem erkennst, warum du dieses Problem hast,bei meinem Kind ist es eben sie will immer in Harmonie leben, immer geliebt weden und immer der totale Mittelpunkt im Leben ihrer Lieben sein.
Erst wenn sie sich total geliebt und angehimmelt fühlt, keiner auch nur ein wenig an ihr zeifelt oder etwas in Frage stellt, dann ist sie friedlich und glücklich.
 
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Hallo MrsCrash,

habe zu deinem Thema das hier gefunden:
Vielleicht kannst du damit etwas anfangen :)

Die Rangfolge in der Familie

Wo immer es in Familien einen tragischen Verlauf gibt, hat ein Nachgeordneter
gegen die Ursprungsordnung verstossen. Das heisst, er hat sich etwas angemasst,
was Vorgeordneten vorbehalten bleiben muss. Die Anmassung ist oft nur objektiv,
nicht subjektiv. Wenn zum Beispiel das Kind versucht, für seine Eltern zu sühnen
oder die Folgen einer Schuld der Eltern an deren Stelle zu tragen, dann ist das
eine Anmassung. Doch das Kind merkt die Anmassung nicht,
weil es aus Liebe handelt. Es hört im Gewissen keine Stimme,
die es davor warnt. Deswegen sind die tragischen Helden alle blind.
Sie meinen, sie tun etwas Gutes und Grosses.
Dennoch schützt sie diese Überzeugung nicht vor dem Untergang.
Die Berufung auf die gute Absicht oder dass gute Gewissen,
wenn sie - meist nachträglich - ins Spiel gebracht wird, ändert nichts
am Ergebnis und an den Folgen. Das Kind kann sich gegen die Anmassung
nicht wehren, denn es wird durch seine Liebe in bester Absicht die Anmassung
getrieben. Erst im Erwachsenenalter, wenn es zur Einsicht kommt, kann es sich
aus den Fesseln der Anmassung befreien und auf den Platz zurücktreten,
der ihm zukommt. Dieses "Sichherausnehmen" aus der angemassten Position
fällt dem Kind aber schwer, weil es dann plötzlich auf nichts anderem mehr
stehen kann als auf den eigenen Füssen. Es muss dann ganz unten anfangen
und nur auf das Eigene bauen. Doch auf diesem Platz bleibt es gesammelt bei sich.
Auf dem angemassten Platz gerät es ausser sich und ist
von sich selber entfremdet.
In der Familientherapie
achtet man daher vor allem darauf, ob sich jemand
etwas anmasst, was ihm nicht zusteht.
Quelle
 
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