Verhätschelte Kinder ... wo führt das noch hin?

am coolsten find ich es, wenn eine Mutter ihr Kind im Supermarkt einfach schreien lässt, wenn es etwas haben will...letztens erst bin ich zu einem Kind hingegangen und meinte, warum es so schreie, weil das stört schon die anderen Leute und höflich ist es auch nicht...da wars ruhig und die Mutter hat zufrieden gelächelt ;)

...obwohl ich solche Supermarkt-Desaster mit meinen Jungs nie gehabt habe: es ist schon irgendwie gerecht, wenn der Betrieb durch solche kids gestört wird, schließlich richtet sich das Aufstellungskonzept in Märkten ja exakt auf solche Verführungen aus, und wer Kinder verführt gehört bestraft :)
 
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Die Rollenverteilung ist quasi umgedreht, da passen die Kids auf die Mama auf.

...in so einer Situation vermutlich etwas, an dem Kinder wachsen. Aber gerade die durch psychische Erkrankungen oder Suchtverhalten erzeugte Umkehrung, oder etwa die häufig zu beobachtende Partnerersatzrolle bei alleinerziehenden Müttern (...ist mir bei Vätern so noch nicht untergekommen, jedenfalls nicht im "normalen" Umfeld... da kenne ich sowas nur aus Romanen) scheint mir eher extrem belastend zu sein und nachhaltig zu schädigen.
 
ooops? okok, mein Fehler, ich meinte die permanenten Beurteiler und Beobachter von Erziehungsentgleisungen hier :)
jaja, die kommen ja alle irgendwo her und erfahren diese Entgleisungen eben jetzt als Erwachsene. Vermutlich haben sie sie als Kinder ebenso erfahren. Sonst würden sie jetzt diese Verhaltensweisen nicht von sich selber abgrenzen können. Es ist ja eine Form des Kritikübens, das so betrieben wird. Und mal ehrlich: wenn man sich mal erinnert, was man selber so als Kind erlebt hat- nur toll war das nie, bei keinem.

Es ist schon wahr, daß jeder nur bei sich selber im Frisiersalon guckt und daher auch nur für sich selber lernen kann: ich mache das anders. Vor 30 Jahren hat es soviele aufmerksame Menschen vielleicht noch nicht gegeben- ich weiß das nicht.

Diese Verhaltenseinschränkungen im Umgang miteinander- man könnte doch glatt sagen, daß die deutsche Mütter- und Vätergeneration der Kriegsgeneration eine recht massive Maßregelung im Bewußtsein erfahren hat, die nie gelöst und aufgeklärt worden ist. Da brodelt in den Herzen und Gedärmen der über 60-jährigen etwas, das sie an uns weitergegeben hat.

Mein Gott, wie bin ich nur? Was bin ich nur für ein Tier?!

Da ist doch jede Menge Entsetzen.

Kollektives Entsetzen über fallende Hochhäuser, über Kriege, die regelrecht auf der Erde angezettelt werden, über ein massives gerade stattfindendes Artensterben, das die gesamte Flora und Fauna der Welt auf den Kopf stellen wird. Das ist doch schon längst alles im Gange durch das Eingreifen in das genetische Gut der Flora und vor der Fauna werden sie auch nicht lange Halt machen- das ist ja im Gegenteil schon längst geschehen.

Und warum? Tja, alles Mißverständnis. Aus guten Absichten heraus- sicherlich. Der Diabetiker will sein Insulin und daher müssen wir klonen.
Nur: wir wissen eben, warum Diabetes entsteht. Sie entsteht durch Lebensweise. Eine genetische Veranlagung zur Diabetes reicht in den allermeisten Fällen nicht aus, um eine Symptomatik zu entwickeln. Die kranke Ernährung, die über die Generationen weitergegeben wird, dieser Hang zu Zucker und Süsse, ist auch nur ein Zeichen der Verdrängung Saurer Vergangenheit, die nicht verdaut ist und "aufstößt". Und so steigt dann selbst der juvenile Diabetiker in seiner Häufigkeit über die Generationen an, weil sich Geist, Gefühl und Körper der Generationen ineinander befruchten und Gene in Krankheiten morphen durch Verschlechterung des Auslese-Verfahrens.
Wir müssen nicht klonen um Diabetes zu heilen. Wir könnten sie gar nicht erst entstehen lassen, indem wir unsere Kompetenz erhöhen, Besseres Wissen auch anzunehmen und uneingeschränkt auf uns selber anzuwenden. Aber da fehlt es. Ganz eindeutig fehlt es da und die Ursache ist da nicht, daß jeder anders ist, sondern daß jeder anders gebildet ist.

da sitzt doch echt eine 40-jährige Frau mit ihren Kindern im Auto und sagt, sie müsse zu McDonalds, weil sie als Diabetikerin etwas essen muß. Ja wie sollen die Kinder etwas lernen von dieser Frau? Sie ist bemitleidenswert. Ich gehe jede Wette ein, daß die Information, was sie essen sollte und was nicht, sie schon tausendmal erreicht hat. Aber sie kann das eben nicht verstehen, was da gesagt wird. Liest das jemand bewußt, versteht das jemand, was ich hier schreibe? Sie kann es nicht verstehen! Sie versteht ihre eigene Sprache nicht!! Und gibt aus ihrem Mund überwiegend sprachlichen Müll inhaltlich an ihre Kinder weiter. Ich will da nichts verurteilen, ich will es nur benennen dürfen, wie man es im Fernsehen sehen kann und auch im Friseursalon und an der Kasse- in der Allgemeinheit eben und nicht in irgendwelchen Kreisen, auch nicht in meinen. Der Einzelne interessiert bei diesen Dimensionen gar nicht. Es geht um money und das war's.

-->PISA


*Kohlenstoff kann man prima zu Geld verbrennen und der Mensch besteht nicht zum geringen Teil aus Kohlenstoff*
 
...in so einer Situation vermutlich etwas, an dem Kinder wachsen. Aber gerade die durch psychische Erkrankungen oder Suchtverhalten erzeugte Umkehrung, oder etwa die häufig zu beobachtende Partnerersatzrolle bei alleinerziehenden Müttern (...ist mir bei Vätern so noch nicht untergekommen, jedenfalls nicht im "normalen" Umfeld... da kenne ich sowas nur aus Romanen) scheint mir eher extrem belastend zu sein und nachhaltig zu schädigen.


Klar. Braucht man nicht drüber zu reden, dass das extrem belastend ist und ich würde mir für die auch eine andere Kindheit wünschen.
Nur zwischen all den, sich im Supermarkt hinwerfenden und beim Friseur brüllenden Kindern hier... hmm, mich haben sie halt ziemlich beeindruckt und das wollt ich loswerden. :)
 
...obwohl ich solche Supermarkt-Desaster mit meinen Jungs nie gehabt habe: (...) :)
ja da sach ma, wie macht man das denn nur, daß ein Kind keinen Abdreher kriegt, egal wo es ist? Wie kriegt man ein Kind denn so aufmerksam, daß es nicht zum Produkt wird, das es sieht und nicht zum Haar, das abgeschnitten wird? Wie kriege ich denn diese Bewußtheit nunn in ein Kind herein?

Und- wie auch immer es geht- geht das nicht mit jedem Kind? Und wird so nicht offensichtlich, daß es eine Technik geben muß, eine einfache Technik im Umgang mit Kindern, die man einer Bevölkerung auch vermitteln könnte? (und zwar nicht (nur) via Super-Nanny auf RTL, die ja in der Tat in schockierende persönliche Verhältnisse kommt. Und die sind wirklich überall. Das sind keine Einzelfälle, das ist die überwiegende Mehrheit, wenn es auch in den Einzelfällen extrem deutlich wird. Aber das Verhalten ist überall das Gleiche, das da gezeigt wird. Wie gesagt- in der grossen Allgemeinheit.)
 
da sitzt doch echt eine 40-jährige Frau mit ihren Kindern im Auto und sagt, sie müsse zu McDonalds, weil sie als Diabetikerin etwas essen muß. Ja wie sollen die Kinder etwas lernen von dieser Frau? Sie ist bemitleidenswert. Ich gehe jede Wette ein, daß die Information, was sie essen sollte und was nicht, sie schon tausendmal erreicht hat. Aber sie kann das eben nicht verstehen, was da gesagt wird. Liest das jemand bewußt, versteht das jemand, was ich hier schreibe? Sie kann es nicht verstehen! Sie versteht ihre eigene Sprache nicht!! Und gibt aus ihrem Mund überwiegend sprachlichen Müll inhaltlich an ihre Kinder weiter. Ich will da nichts verurteilen, ich will es nur benennen dürfen, wie man es im Fernsehen sehen kann und auch im Friseursalon und an der Kasse- in der Allgemeinheit eben und nicht in irgendwelchen Kreisen, auch nicht in meinen. Der Einzelne interessiert bei diesen Dimensionen gar nicht. Es geht um money und das war's.
QUOTE]

Und wie sagt man ihr das, damit sie es bei 1001 endlich versteht? Wie?
Wie sagt man das jemanden, das er schläft? Das er sich selbst nichts wert ist?
Sag mir bitte nicht, dass das nicht möglich ist.

Smile Maili
 
aah, ich will nicht auf den Nerv fallen, aber ich störe mich ein bißchen an der Thread-Überschrift, weil ich das gar nicht als Verhätscheln der Kinder empfinde, was da passiert im Frisiersalon etc.
Es wird in meinen Augen einfach nur vollkommen an der kindlichen Erlebenswelt vorbeigeredet. Diese Mütter stehen so unter Druck in ihrer Gesellschaft (Kinder, andere Eltern, Geldsorgen, Partnerschaftskonflikte, Zukunftsängste, "Sich-Aufgeben für das Kind" und andere Unsitten), sind so sehr einem inneren Rollenzwang unterlegen--- ich meine da immer massive Probleme mit der eigenen Weiblichkeit und dem eigenen Selbstwertgefühl zu entdecken. Vielleicht ist das ein Zeichen der patriarchalischen Gesellschaft der letzten Jahrtausende.
 
da sitzt doch echt eine 40-jährige Frau mit ihren Kindern im Auto und sagt, sie müsse zu McDonalds, weil sie als Diabetikerin etwas essen muß. Ja wie sollen die Kinder etwas lernen von dieser Frau? Sie ist bemitleidenswert. Ich gehe jede Wette ein, daß die Information, was sie essen sollte und was nicht, sie schon tausendmal erreicht hat. Aber sie kann das eben nicht verstehen, was da gesagt wird. Liest das jemand bewußt, versteht das jemand, was ich hier schreibe? Sie kann es nicht verstehen! Sie versteht ihre eigene Sprache nicht!! Und gibt aus ihrem Mund überwiegend sprachlichen Müll inhaltlich an ihre Kinder weiter. Ich will da nichts verurteilen, ich will es nur benennen dürfen, wie man es im Fernsehen sehen kann und auch im Friseursalon und an der Kasse- in der Allgemeinheit eben und nicht in irgendwelchen Kreisen, auch nicht in meinen. Der Einzelne interessiert bei diesen Dimensionen gar nicht. Es geht um money und das war's.
QUOTE]

Und wie sagt man ihr das, damit sie es bei 1001 endlich versteht? Wie?
Wie sagt man das jemanden, das er schläft? Das er sich selbst nichts wert ist?
Sag mir bitte nicht, dass das nicht möglich ist.

Smile Maili
hi, ja, ich denke eben auch, daß das möglich ist.

Um ehrlich zu sein: die einzige Möglichkeit, die mir einfällt ist die, die mir selber im Fernseher gezeigt wird. Das ist schon schade, daß ich da jetzt nicht mit eigenen Ideen aufwarten kann. Aber ich sehe im Fernsehen, daß verhaltens- und gesundheitsgebildete Menschen in kranke Familien und Haushalte gehen und dort schlicht und einfach die Leute unterrichten und ihnen ein Verhalten vorschlagen, in dessen Rahmen sie sich im Alltag auch ohne sich und andere zu verletzen existieren können.
Wenn die eigene Sozialisation das schon nicht vermocht hat, dann muß man Frauen und Männern in einer Gesellschaft doch wenigstens die Chance geben, durch Lernen zu erfahren, was Familie denn bedeuten könnte. Und wenn der Wunsch und der Wille einmal da ist, den Kindern ein gesünderes und geregelteres Leben zu ermöglichen als das bisher der Fall war, dann ist in meinen Augen das Wesentliche getan. Jeder Mensch ist intelligent- er muß nur wach dafür werden, daß er Sprache hat und daß er Gefühle hat und daß man beides nicht zwingend in jeder Situation miteinander vermengen muß, schon gar nicht in brenzligen Situationen.
Das ist natürlich auch sehr von der Streßbelastung abhängig und von der Fähigkeit mit Streßsituationen umzugehen. Diese armen Menschen im Fernsehen- das meine ich wirklich ganz von Herzen jetzt, es sind wirklich ganz arme Schweine, die da existieren von ihrem Tiefkühlfraß, mir tut das immer sehr weh das anzusehen, aber ich gucke es mir trotzdem an, weil ich verstehen will, wie man da helfen kann- diese armen Menschen sind doch meist schon am Kollaps vorbei und rudern nur noch hilflos zwischen Suchtstationen hin und her.
 
ja da sach ma, wie macht man das denn nur, daß ein Kind keinen Abdreher kriegt, egal wo es ist? Wie kriegt man ein Kind denn so aufmerksam, daß es nicht zum Produkt wird, das es sieht und nicht zum Haar, das abgeschnitten wird? Wie kriege ich denn diese Bewußtheit nunn in ein Kind herein?

Und- wie auch immer es geht- geht das nicht mit jedem Kind? Und wird so nicht offensichtlich, daß es eine Technik geben muß, eine einfache Technik im Umgang mit Kindern, die man einer Bevölkerung auch vermitteln könnte?

...es ist vermutlich wesentlich einfacher, zu beobachten, wie es denn geht, als Wege zu erzeugen, die es möglich machen:)


Eine gute Voraussetzung scheint mir zu sein, wenn die Eltern sich selbst lieben. Das wird in aller Regel erzeugen, dass sie ihr Kind auch bewußte als Geschenk empfinden. So rein als Gefühlswahrnehmung scheint mir genau dieser Punkt ganz wesentlich die Haltung zum Kind zu bestimmen, und etwa auch das Ausmaß an Aufmerksamkeit und Selbstkritikfähigkeit.

Damit vermutlich eng verbunden: Erinnerung an das eigene Kindsein ist sehr hilfreich. Sowohl, wenn es darum geht, etwas nach zu empfinden, wie auch die Erwachsenenrolle aus dieser Sicht gegen zu checken.

Bei Kindern im sprachfähigen Alter halte ich Rückfragen über deren Befindlichkeit für sehr wichtig, und Gespräche über die eigene Befindlichkeit als Elternteil ebenso. Zum einen, weil es die Ausdrucksfähigkeit des Kindes in diesem Punkt fördert (das muss lange gelernt werden, da es sehr komplex ist und zunächst absolut unverständlich), zum anderen, weil dadurch Bewußtsein über das Selbst entsteht.

Ebenso wichtig wie Fragen zu stellen scheint mir, Antworten ernst zu nehmen.

Und noch was: Kinder und Katzen belügt man nicht (weil sie es eh merken).
Das betrifft auch die berühmte Konsequenz: nichts androhen, was man nicht auch wirklich bereit ist, umzusetzen. Eine falsche Drohung kann schon die Glaubwürdigkeit nachhaltig untergraben.
Einfache "wenn.. dann...weil" -Pläne und -Verabredungen finde ich hilfreich.
Reden in ganzen Sätzen auch ;)

Als Supermarktbeispiel: " wenn wir gleich im Supermarkt sind, dann werde ich ziemlich gestresst sein, weil ich nur wenig Zeit habe und wir um ... dadundda sein müssen. Bitte bleib ruhig im Wagen sitzen, damit es schnell geht und ich mich danach besser fühle. Möchtest Du vielleicht etwas bestimmtes aus dem Markt haben?" so etwa. das geht so etwa ab 2 1/2 bis 3 Jahren schon ganz prima, habe ich gemerkt.
 
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...auch wenn die frage nicht an mich gerichtet war und ja nur sehr blass ;)

mich ärgert das, weil ich so viele dieser Kinder in Erwachsenen erkenne, mit denen ich mich rumschlagen muss, und weil ich weiß, wie einfach das alles in dem Alter noch in gescheite Bahnen zu lenken ist, und wie unendlich schwierig, wenn es von Jahrzehnten überwuchert wurde. das macht mich im ersten Moment traurig, und, da ich kein Kind von Traurigkeit bin, im zweiten sauer, und im dritten seufzend. Aber es lässt mich fast nie kalt.
Also:

Dich ärgern Erwachsene, die nie erwachsen wurden...nicht wahr? ;)

Aber die meisten, welche hier schreiben zeigen ja genau jene DOMINANZ (und nicht Autorität) gegenüber Kindern, welche das Erwachsenwerden verhindert...

Ich fang mal HIER an....da gehörts nämlich gleich hin.

Wie kommt man auf die Idee, die Persönlichkeit eines Kindes nicht zu respektieren? Die Haare sind nun mal was Persönliches. :foto:

Und DA liegt der Hund begraben, denn Kinder, welche innen gebrochen werden sind einfach zu handhaben und werden bescheuerte, unreflektierte Erwachsene, die dorthin laufen, wo alle anderen auch hinlaufen...zB bei rot über die nächste Ampel...ohne zu DENKEN.

Das ist der Punkt. ;)

Caya
 
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