Was wiederum jede achte Tat ist eine tatsächlich Tat entspräche. Also die 12,5 % sind echte Taten hier in Deutschland und die Zahlen sind einigermaßen sicher.
Und da ist jetzt auch mit Sicherheit NICHT eingerechnet, dass die Frau erst noch nachweisen muss, dass sie sich gewehrt hat, weil sonst alle Fakten feststehen können, ohne dass das aber offiziell dann eine Vergewaltigung "ist"?
Ich mein nur, der "Täter" kann sogar gestehen, dass er ja wusste, dass sie nicht wollte und so, aber solange er sich darauf berufen kann, dass das Opfer sich nicht gewehrt hat, gilt es einfach nach deutschem Recht nicht als Vergewaltigung.
Ich mein nur, ich kenn kaum eine weibliche Person, die noch keine sexuelle Übergriffigkeit zumindest im Sinne von Belästigung erlebt hätte, und bei denen, von denen ich das nicht weiß, ist auch die Frage, ob man nicht sowas hören würde, wenn man entsprechend nachforschen täte - wenn auch mit Sensibilität und nicht mit der Brechstange. Wenn man mit einem weiblichen Körper "gesegnet" ist, dann lebt man halt einfach mit dem Wissen und findet sich damit ab, dass das halt so ist. Dass Übergriffigkeiten und Belästigungen aber was ziemlich Normales sind, dürfte jede nicht vollkommen hässliche Frau bestätigen können, die sich nicht unter dem modischen Äquivalent eines Kartoffelsacks versteckt, um genau das zu vermeiden.
Aber ist klar, wenn man selbst entweder unter die "Enabler" fällt, aus welchen Motiven auch immer, oder einfach nur Spaß an Provokationen hat, macht man es sich natürlich leicht.
Nicht umsonst haben viele Männer einfach SCHISS vor Schwulen, weil sie das mit der Möglichkeit konfrontiert, dass sie selbst mal unten landen könnten, und da man zum Unten landen keine eigene Erregung braucht, schließt das dann plötzlich offenbar sehr präsent mit ein, dass man mal Sex gegen den eigenen Willen haben könnte.
DAS ist auf einmal dann auch häufig ein ganz besonders großes Drama ^^
Und wenn es passiert wohl auch leider ein Grund, keine Anzeige zu erstatten, weil dann nämlich auf einmal die selbe Scham mitspielt, die für viele Frauen einen ganz normalen Teil des Alltags ausmacht.
Ich mein, die ganzen Vergewaltigungen im Missbrauchsskandal der Kirchen sind ja auch alle nie so wirklich passiert und werden in keine Statistik eingehen, einfach weil sie zum Zeitpunkt der Bearbeitung verjährt sind.
Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Was man herausbekommt, wird bei SOLCHEN Verfahren immer davon abhängen, wie man die Frage formuliert. Und klar, wenn die Zigarettenindustrie eine Studie zu gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens in Auftrag gibt, dann wird man die Kritierien schon so festlegen, dass dabei ein minimaler Prozentsatz als "wirklich geschädigt" auftritt.
Dafür darf ein Opfer sich aber neben der öffentlichen allgemeinen Demütigung bei einer Aussage ggf. noch solche Fragen wie "wie tief war er denn drin" seitens eines Richters gefallen lassen, was natürlich wahnsinnig ermutigend ist.
Ich würde mal meinen, wenn der Prozentsatz an "echten" Vergewaltigungen in Deutschland tatsächlich so niedrig sein sollte, dürfte das einerseits daran liegen, dass wir gemessen an der EU-Richtlinie hier immer noch ziemlich barbarisch unterwegs sind, weil nämlich schonmal alle Frauen durchs Raster fallen, die sich eine körperliche Verteidigung nicht wagen - weil sie z.B. einschätzen können, dass das die Sache verschlimmern würde und sie sowieso keine realistische Chance haben, mit der Gegenwehr mehr zu erreichen als dass das Ganze eine Nummer brutaler abläuft .. und die Tatsache, dass es für ECHTE Opfer einfach psychisch eine solche Tortur ist, so einen Prozess hierzulande durchzumachen, dass man sich nicht wundern braucht, wenn ein Verfahren in erster Linie von den Leuten durchgezogen und durchgestanden wird, die in Wirklichkeit gar keine Opfer SIND.
Eine ECHTE Statistik wäre eine, die die Dunkelziffer mit einbeziehen würde. Wenn ich mal hochrechne, dass selbst ich einen schweren und einen gemäßigten Fall von wirklicher Vergewaltigung in meinem Umfeld weiß, und mehr als einen Fall von Fragwürdigkeit im gegenteiligen Einverständnis (also ggf. Vergewaltigung nach EU, aber nicht in Deutschland), und ich davon ausgehe, dass ich in einem relativ gemäßigten Umfeld unterwegs bin, würde ich mal vermuten, dass die nicht sooo furchtbar gering sein dürfte.
Aber wenn man Leute ärgern möchte, denen man bestimmt was reinwürgen kann, indem man sie mit beschränkter Statistik darauf hinweist, dass sie im Fall einer Vergewaltigung damit rechnen können, zu den 75% Fakes gezählt zu werden, kann man sich natürlich den Spaß machen, auf genau solche Leute zu schlagen.
Auch wenn es schon ganz schön erbärmlich ist, wenn man sowas nötig hat.
Und nein, auch wenn sich Leute finden werden, die daraus ableiten, dass ich Fehlanzeigen damit rechfertige: DAS schreibe ich damit genau NICHT.
Außer natürlich im Falle der "Fehlanzeigen", in denen ebendiese nach EU-Recht keine gewesen wären.
Vielleicht lässt sich allerdings künftig sowas wie Schadensersatzforderung über die EU an Deutschland stellen, wenn es mal wieder zu so einem Urteil kommt. Da die Frist abgelaufen ist, nach der wir den Paragraphen an ein modernes Europa hätten anpassen sollen, steht so eine Option jetzt zumindest potentiell im Raum. Bin gespannt, ob es sowas erst braucht, bzw. wie lange es dauert, bis so etwas passiert, und wie lange es danach dann noch dauert, bis dieser Paragraph endlich mal angepasst wird.
In dem Sinne: Geschissen auf die paar Falschangaben. Das Problem sind die Leute, denen es so dreckig geht, dass sie das Verfahren nicht angehen - und die auch verdammt gut wissen, wieso. Weil es schon demütigend genug ist, missbraucht worden zu sein, und es noch einen ganzen Ticken brutaler wird, wenn der Staat sich mal wieder auf die Seite der Täter stellt.
Aber nunja, was soll man sagen. Bis 1997 war Vergewaltigung in der Ehe ja nichtmal strafbar. Also AUCH keine "echte" Vergewaltigung, selbst wenn man oder frau sich in dem Fall gewehrt hätte. Hallelujah ^^