Verbreitung der Stundenastrologie

Ich habe den Eindruck dass jeder Astrologe auch Stundenastrologie betreibt. Täuscht das?
Na ja, das dürfte doch eine höchst individuelle Ausrichtung sein. Die Stundenastrologie ist letztendlich auch nur ein weiteres kleines Detail aus dem gesamten Komplex. Besonders unter den betagten Astrologen dürfte es mit großer Wahrscheinlichkeit einige geben, die sich vor Jahrzehnten der klasschischen Astrologie bedient haben. Bei Entwicklung der einzelnen Interessengebieten und persönlichen Schwerpunkten ist eben dann auch die Richtung, der jeder Astrologe einschlägt maßgebend, welcher Techniken er sich dabei bedient. Um einen Menschen und die im Hintergrund liegen Fragen und Eigenarten genau zu analysieren, reicht mir persönlich zum Beispiel die klassische Astrologie, (ich habe vor 35 Jahren angefangen und die Werke von Ebertin genutzt) nicht aus. Sie ist mir zu komplex und langwierig und reicht für die Beantwortung bestimmter Fragen nicht aus. Ich muss da deutlich mehr Zeit investieren, als ich in der Regel zur Verfügung habe. Dazu kommt der Determinismus, den ich aus meiner persönlichen Einstellung ebenfalls ablehne, er nimmt für meinen Geschmack zu viel Einfluss auf den in manchen Situationen notwendigen Entscheidungsfreiraum.
In Folge habe ich nochmals bei H. Meyer eine komplette Ausbildung durchlaufen, um auch die Feinheiten der psychologischen Astrologie kennen zu lernen. Dabei entwickelte sich bei mir auch die Konzentration auf die Fragen der Hintergründe der einzelnen Menschen, die ich klarer, deutlicher und vor allem schneller vor Augen habe. Heute genügt mir, wie vermutlich vielen anderen Kollegen auch, der kurze Blick auf ein Radix, um Stärken und Schwächen zügig auszumachen. Ob nun dabei die Kenntnisse aus der klassischen Astrologie mit einfließen, kann ich so nicht beantworten.
Nun kommt die Stundenastrologie dazu. Spätestens an diesem Punkt kann ich persönlich mit der psychologischen Astrologie nichts mehr anfangen. Das weis ich von einigen Kollegen, für die das Thema nur noch spanischen Dörfer sind.

Hauptsächlich ist bei mir hauptsächlich die Verwendung der Stundenastrologie den Anforderungen der heutigen Kundschaft geschuldet. Sie haben nur noch (zumindest im Hinterkopf) konkrete Fragen, von denen sie erwarten, dass sie einfach und schnell beantwortet werden wollen. Mehr wollen sie einfach nicht wissen. Keine große Bereitschaft zur Zahlung von Aufwänden, keine Geduld und kein Interesse an weiteren Informationen. Sorry, nun können wir ablehnen und uns raushalten, oder auch diesen Kundenstamm zufrieden stellen. Da gibt es eine Menge Fragen, die eben auf einfachste Weise klar beantwortet werden können, ohne nun viel und intensieve Arbeit zu investieren. Ob ich das als Determinismus sehen kann, wenn einer fragt, soll ich mich zu dem Zeitpunkt operieren lassen, wie wird das Wetter, oder einen verlorenen Gegenstand zu befragen - ich persönlich denke nicht.

Hier sind einige Kollegen in diesem Thread, die ich kennen lernen durfte, die sind einfach nur brillant, sachlich, sehr korrekt und in ihren Aussagen zuverlässig und treffsicher. Jedoch denke ich, ist keiner dabei, der sich nur in eine Richtung festgelegt hat und sich eben vieler Techniken bedient.
 
Werbung:
Ich kenne sogar historische Astrologen. Placidus de Titis und William Ramesey fallen mir da spontan ein. Die "Gretchenfrage" ist, ob man zustimmt, dass man mittels Astrologie zukünftige Ereignisse (wobei man theoretisch alle mögliche Fragen, auch hinsichtlich der Vergangeheit, beantworten könnte) vorhersagen kann oder nicht.

Ein Radix ist nur eine Momentaufnahme. Dadurch lässt sich die Vergangenheit ganz gut erkennen. Des Weiteren ist Fingerspitzengefühl und hellsichtig.

wenn man ein Geburtshoroskop deutet, dann geht das in Richtung Hellsichtigkeit. Berufe und Persönliche Aspekte geben immer gute Einblicke in die Zukunft, aber die Erziehung ist nicht mit einbezogen. Ein Traum Horoskop kann durch eine schlechte Erziehung komplett verfehlen und dann gibt es noch bestimmte Grade zum Beispiel in 2 Grad Waage so gut wie auch auf 14 grad und 27 Grad im Schütze. Wenn dort sich Gestirne befinden, dann kann die Klassische Astrologie verfälschen. Das ist aber ein anderes Thema.

eine Stundenastrologie ist sehr wahrscheinlich, weil der Mond, wie Venus und Sonne sich am Tag um mindestens ein Grad zurück, oder Vorwerts beweget. Man kann speziell ein Tageshoroskop auf das eigene Erstellen, aber auf die Masse gesehen eher unwahrscheinlich, weil jeder Mensch usw ein anderes Geburtsdatum hat und somit das Häuser- System stark variiert ...
 
Ich habe neuerlich die Erfahrung gemacht, dass Stundenastrologie heute vielleicht manchmal sogar eher als unseriös angesehen wird. Das aber nicht aus sich selbst heraus, sondern vielmehr daher, wie es aktuell wohl auch oft betrieben wird.
Ich sprach darüber mit zwei ehemaligen Kolleginnen, eine davon hat mal eine astrologische Ausbildung zumindest begonnen. Ich erzählte, dass mich eben die Stundenastrologie sehr fasziniert, auch im Hinblick auf ihre Geschichte. Da erhielt ich als Antwort ein schiefes Lächeln und einen Kommentar, der eben so in Richtung unseriös ging. Auf Nachfrage, erfuhr ich, dass es wohl irgendwie im TV (wir haben schon seit Ewigkeiten keinen Fernseher mehr) als schnelles Vorhersagespielchen benutzt worden ist. Quasi astrologisches Fast Food, was aber ja natürlich nichts mit seriöser und ernsthafter Stundenastrologie zu tun hat.
 
Liebe @Opalregen

Ich werde auch heute noch manchmal als Astrologe schief angesehen, obwohl keiner echte Gegenargumente liefern kann. Die eigene Erfahrung und das unerschütterliche Vertrauen in das eigene Könen lässt uns allen Anfeindungen gelassen gegenüberstehen.

Lieben Gruss
Santos
 
Liebe Freunde, nun bin ich in den letzten 10 Wochen an meine persönlichen Grenzen gekommen und bedauere wirklich den Zeitpunkt, an dem ich mich entschloss, Astrologe zu werden oder mich intensiv mit Astrologie auseinander zu setzen. Ich habe fast stundengenau Konstellationen gesehen und Vorhersagen getroffen und diese mit sehr eng stehenden Personen besprochen und geteilt. Leider sind nun auch genau diese Vorhersagen exakt und genau eingetroffen. Es ist nur noch zum weinen. Als Konsequenz daraus, habe ich vorerst meine Ephemeriden geschlossen, weil ich augenblicklich "nichts" mehr sehen will.

Das ist der sehr große Preis, der zu bezahlen ist, wenn man zu viel sieht ..... es aber letztendlich gar nicht verkraftet. Dies nur als gut gemeinte Warnung, bei bestimmten Dingen einfach nicht nachzusehen. Insbesondere dann, wenn es einen selbst betrifft.
 
Lieber @Gelbfink,
mir geht es regelmäßig auch so und dann erkennt man plötzlich wie wenig wir eigentlich selbst in der Hand haben. Auf der anderen Seite ist es natürlich eine Bestätigung für deine deuterische Kompetenz.
In mein eigenes Horoskop schaue ich nur noch, nachdem ein Ereignis eingetreten ist. Stundenastrologie in eigener Sache funktioniert eh nicht besonders gut.
Ich hoffe, dass du nach einer Auszeit wieder einsteigst.
Ich wünsch dir eine gute Zeit ohne Astrologie.

Lg
Gabi
 
@Gelbfink
Lieber Gelbfink ich kann Dir gut nachfühlen, habe selber schon verschiedenes in der Richtung erlebt. Ich musste auch schon öfters sehen, wie Menschen, trotz der Wahrnungen, ins Verderben liefen. Auch ich hoffe, bald wieder von Dir zu hören, resp. zu lesen.

Liebe @Gabi0405
Ich pflichte Dir bei,Stundenastrologie für den Eigenbedarf funktioniert irgendwie nicht.

Grüsse an Beide
Santos
 
Liebe Freunde, nun bin ich in den letzten 10 Wochen an meine persönlichen Grenzen gekommen und bedauere wirklich den Zeitpunkt, an dem ich mich entschloss, Astrologe zu werden oder mich intensiv mit Astrologie auseinander zu setzen. Ich habe fast stundengenau Konstellationen gesehen und Vorhersagen getroffen und diese mit sehr eng stehenden Personen besprochen und geteilt. Leider sind nun auch genau diese Vorhersagen exakt und genau eingetroffen. Es ist nur noch zum weinen. Als Konsequenz daraus, habe ich vorerst meine Ephemeriden geschlossen, weil ich augenblicklich "nichts" mehr sehen will.

Das ist der sehr große Preis, der zu bezahlen ist, wenn man zu viel sieht ..... es aber letztendlich gar nicht verkraftet. Dies nur als gut gemeinte Warnung, bei bestimmten Dingen einfach nicht nachzusehen. Insbesondere dann, wenn es einen selbst betrifft.

Dinge, die mich selbst betreffen, waren/sind für mich immer noch am einfachsten zu handhaben. Weil ich weiß, wie ich das astrologisch beeinflussen kann. Bei anderen Personen, die Astrologie nicht ernst nehmen, ist das weitaus schwieriger. Wirklich schwer ist es allerdings erst, wenn man sich mit Mundanastrologie beschäftigt. Wenn ich lese, wie manche Menschen rätseln, ob sich die große Konjunktion auf ihre persönlichen, "kleinen" Transite auswirken, weiß ich nicht, ob mir die Galle hochkommt oder ich weinen soll (ja, ist etwas übertrieben).
 
Wenn ich lese, wie manche Menschen rätseln, ob sich die große Konjunktion auf ihre persönlichen, "kleinen" Transite auswirken, weiß ich nicht, ob mir die Galle hochkommt oder ich weinen soll (ja, ist etwas übertrieben).

Der Mensch sieht sich oft allzu gern im Mittelpunkt...
 
Werbung:
Liebe Freunde, nun bin ich in den letzten 10 Wochen an meine persönlichen Grenzen gekommen und bedauere wirklich den Zeitpunkt, an dem ich mich entschloss, Astrologe zu werden oder mich intensiv mit Astrologie auseinander zu setzen. Ich habe fast stundengenau Konstellationen gesehen und Vorhersagen getroffen und diese mit sehr eng stehenden Personen besprochen und geteilt. Leider sind nun auch genau diese Vorhersagen exakt und genau eingetroffen. Es ist nur noch zum weinen. Als Konsequenz daraus, habe ich vorerst meine Ephemeriden geschlossen, weil ich augenblicklich "nichts" mehr sehen will.

Das ist der sehr große Preis, der zu bezahlen ist, wenn man zu viel sieht ..... es aber letztendlich gar nicht verkraftet. Dies nur als gut gemeinte Warnung, bei bestimmten Dingen einfach nicht nachzusehen. Insbesondere dann, wenn es einen selbst betrifft.

 
Zurück
Oben