SAMUZ
Neues Mitglied
Seele und Körper ausbeuten? Das passt eigentlich so gar nicht für mich. Wer morgens schon ein Lied auf den Lippen hat, der singt von Freude und frischer Luft, von einem wohlgemuten Aufbruch und neuen Kräften, der besingt den anbrechenden Tag und die Schönheit der Schöpfung. Die Vernichtung gehört in den Dichtung der Nacht und der Finsternis,...
Wir mögen uns also zunächst etwas wundern. Und dennoch: sind es nicht gerade Strophen in einem Morgenlied, die uns heute so erfrischen? Wer von uns muss nicht an jedem wiederkehrenden 11. September daran denken? Früh am Morgen war es, als das Symbol der wirtschaftlichen Stärke, das WTC wie ein Kartenhaus in sich zusammenfiel; wo das Zentrum der militärischen Weltmacht zu großen Teilen zerstört wurde. Unsere Aufmerksamkeit wurde schnell auf die Terrorbekämpfung gelenkt.
Klugen Leuten aber mag bewusst geworden sein, wie leicht noch so ausgeklügelte Sicherheitsstandards zu umgehen, wie leicht unsere scheinbar festgebauten Metropolen zu zerstören sind. Wie verletzlich unsere gesamte sog. Zivilisation im Grunde genommen ist. Und heute? Wie viele Menschen, Tausende, wachen derzeit jeden Morgen auf, nur um in den Abgrund totaler Vernichtung zu blicken? Wir sind über die Fernseher an Katastrophen gewöhnt. Aber lässt uns nicht doch auch - so unendlich weit weg wie wir sind - der unfassbare Untergang einer ganzen Großstadt im reichen Teil der Welt erschauern?
Der neue Morgen: ein Anblick der Vernichtung! Ich möchte euch nicht ersparen, dass auch wir dieses Grauen aufnehmen. Unser Morgen klingt so wunderbar - und doch, denke ich, verstehen wir es erst recht, wenn wir sein Umfeld, das Grauen um diese Worte herum, wahrnehmen. Das wir Menschen Freunde sind.
Wer hier, inmitten all des Grauens und der Verlassenheit die Gemeinschaft und Freundschaft anstimmt, ist weder naiv noch verblendet - nein. Sondern er ist uns ein "Hell-Seher". Eben weil er nicht naiv, sondern geradezu besonders klar hinsieht. Wo andere in´s endlose Dunkel stürzen, darf er schon Helle und Lichterschein sehen. Das aber kann er kraft seines Glaubens. Der Glaube hilft ihm einen klaren Blick zu gewinnen, der so manchem Abgeklärten - aber eben auch dem resigniert Verbitterten abgeht.
Was genau sieht dieser singende Mensch also mit dem klaren Blick des Glaubens?
Er sieht das Elend! Das ist nicht spektakulär, werdet ihr sagen. Aber ich will es noch einmal betonen, weil uns Glaubenden nur allzu oft vorgeworfen wird, wir würden die Dinge beschönigen und schönreden.
Erschüttert und beeindruckt zugleich bin ich von diesem für beide Seiten schonungslosen Aufdecken und Vergegenwärtigen des Geschehens. Es ist auch etwas, dass ich in der Aufbereitung und all den Folgen der Terroranschläge des 11. Septembers oft vermisst habe: dass auch über die eigene Schuld, unsere, die des Westens nachgedacht wird: hat nicht der Westen selbst durch seine AUSBEUTUNG erst möglich macht, einen solchen Hass zu schüren und den Hassern so viel Zulauf zu verschaffen.
Damit möchte ich keine Terroristen freisprechen - auch in den Klageliedern werden die Feinde niemals als rechtschaffen angesehen. Feinde sind sie, denen ebenfalls die eigene Abrechnung angesichts ihrer Gräueltaten droht. (Daran sollten wir denken, wenn wir uns in vermeintlich gerechten Kriegen zu Werkzeugen vermeintlich gerechter Dinge machen lassen). Nein, Feinde sind und bleiben sie. Aber sie sind nicht blind-wütendes Schicksal, sondern Material in der Hand Gottes und damit eine Anklage Gottes an uns selbst.
Dann aber das Erstaunliche und Anrührende, das ohne die Hoffnung des Glaubens unverständlich bleibt: mitten aus dem Elend und der Selbstbesinnung heraus bricht ein Lobgesang, das wunderschöne Morgenlied, das die Worte unseres Gebetwortes formt. Es ist das Morgenlied dessen, der sich ungeschminkt der ganzen Wahrheit und seiner ganzen Wahrheit gestellt hat. Eine Wahrheit, die sich ihm erst im Glauben überhaupt ganz auftut. Eine Wahrheit, die sich in allem, auch in der größten Verlassenheit, ganz auf Freunde geworfen sieht und deshalb nicht anders kann, als doch wieder alle Hoffnung und Zuversicht aus Freunden und der Gemeinschaft zu schöpfen. Jeden Morgen neu.
An jedem Morgen, den diese Schöpfung erlebt, vollzieht sich inmitten all unseres Unglücks schon ein wenig von diesem Wunder. Der Morgen ist uns darum auch zum Sinnbild für den ewigen Morgen geworden, dem wir entgegen gehen. Er hat begonnen in dem Morgen der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Er vollendet sich in dem Morgen auch unserer Auferstehung. Das verleihe uns die Frau und der Mann: Die Gemeinschaft
Wir mögen uns also zunächst etwas wundern. Und dennoch: sind es nicht gerade Strophen in einem Morgenlied, die uns heute so erfrischen? Wer von uns muss nicht an jedem wiederkehrenden 11. September daran denken? Früh am Morgen war es, als das Symbol der wirtschaftlichen Stärke, das WTC wie ein Kartenhaus in sich zusammenfiel; wo das Zentrum der militärischen Weltmacht zu großen Teilen zerstört wurde. Unsere Aufmerksamkeit wurde schnell auf die Terrorbekämpfung gelenkt.
Klugen Leuten aber mag bewusst geworden sein, wie leicht noch so ausgeklügelte Sicherheitsstandards zu umgehen, wie leicht unsere scheinbar festgebauten Metropolen zu zerstören sind. Wie verletzlich unsere gesamte sog. Zivilisation im Grunde genommen ist. Und heute? Wie viele Menschen, Tausende, wachen derzeit jeden Morgen auf, nur um in den Abgrund totaler Vernichtung zu blicken? Wir sind über die Fernseher an Katastrophen gewöhnt. Aber lässt uns nicht doch auch - so unendlich weit weg wie wir sind - der unfassbare Untergang einer ganzen Großstadt im reichen Teil der Welt erschauern?
Der neue Morgen: ein Anblick der Vernichtung! Ich möchte euch nicht ersparen, dass auch wir dieses Grauen aufnehmen. Unser Morgen klingt so wunderbar - und doch, denke ich, verstehen wir es erst recht, wenn wir sein Umfeld, das Grauen um diese Worte herum, wahrnehmen. Das wir Menschen Freunde sind.
Wer hier, inmitten all des Grauens und der Verlassenheit die Gemeinschaft und Freundschaft anstimmt, ist weder naiv noch verblendet - nein. Sondern er ist uns ein "Hell-Seher". Eben weil er nicht naiv, sondern geradezu besonders klar hinsieht. Wo andere in´s endlose Dunkel stürzen, darf er schon Helle und Lichterschein sehen. Das aber kann er kraft seines Glaubens. Der Glaube hilft ihm einen klaren Blick zu gewinnen, der so manchem Abgeklärten - aber eben auch dem resigniert Verbitterten abgeht.
Was genau sieht dieser singende Mensch also mit dem klaren Blick des Glaubens?
Er sieht das Elend! Das ist nicht spektakulär, werdet ihr sagen. Aber ich will es noch einmal betonen, weil uns Glaubenden nur allzu oft vorgeworfen wird, wir würden die Dinge beschönigen und schönreden.
Erschüttert und beeindruckt zugleich bin ich von diesem für beide Seiten schonungslosen Aufdecken und Vergegenwärtigen des Geschehens. Es ist auch etwas, dass ich in der Aufbereitung und all den Folgen der Terroranschläge des 11. Septembers oft vermisst habe: dass auch über die eigene Schuld, unsere, die des Westens nachgedacht wird: hat nicht der Westen selbst durch seine AUSBEUTUNG erst möglich macht, einen solchen Hass zu schüren und den Hassern so viel Zulauf zu verschaffen.
Damit möchte ich keine Terroristen freisprechen - auch in den Klageliedern werden die Feinde niemals als rechtschaffen angesehen. Feinde sind sie, denen ebenfalls die eigene Abrechnung angesichts ihrer Gräueltaten droht. (Daran sollten wir denken, wenn wir uns in vermeintlich gerechten Kriegen zu Werkzeugen vermeintlich gerechter Dinge machen lassen). Nein, Feinde sind und bleiben sie. Aber sie sind nicht blind-wütendes Schicksal, sondern Material in der Hand Gottes und damit eine Anklage Gottes an uns selbst.
Dann aber das Erstaunliche und Anrührende, das ohne die Hoffnung des Glaubens unverständlich bleibt: mitten aus dem Elend und der Selbstbesinnung heraus bricht ein Lobgesang, das wunderschöne Morgenlied, das die Worte unseres Gebetwortes formt. Es ist das Morgenlied dessen, der sich ungeschminkt der ganzen Wahrheit und seiner ganzen Wahrheit gestellt hat. Eine Wahrheit, die sich ihm erst im Glauben überhaupt ganz auftut. Eine Wahrheit, die sich in allem, auch in der größten Verlassenheit, ganz auf Freunde geworfen sieht und deshalb nicht anders kann, als doch wieder alle Hoffnung und Zuversicht aus Freunden und der Gemeinschaft zu schöpfen. Jeden Morgen neu.
An jedem Morgen, den diese Schöpfung erlebt, vollzieht sich inmitten all unseres Unglücks schon ein wenig von diesem Wunder. Der Morgen ist uns darum auch zum Sinnbild für den ewigen Morgen geworden, dem wir entgegen gehen. Er hat begonnen in dem Morgen der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Er vollendet sich in dem Morgen auch unserer Auferstehung. Das verleihe uns die Frau und der Mann: Die Gemeinschaft