Verantwortung übernehmen

Zu sich ehrlich sei, heisst eben auch, dem anderen das eingestehen, was man sich selbst eingesteht. Wenn ich mit mir im Einklang bin, kann ich auch sagen, du hast aus deiner Sicht Recht und ich aus meiner Sicht auch. Wenn ich mit mir im Einklang bin, dann erkenne ich die Meinung des anderen auch an.
 
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Stephan schrieb:
hi ChrisTina,

selbstverständlich hast du damit recht, es ist allein meine Verantwortung, wie ich damit umgehe.


hi JimmyVoice,

der punkt ist noch ein anderer dabei: du kannst m.E. gar nicht mit letzter gewissheit beurteilen, ob der andere recht hat oder unrecht!

ich bin froh, wenn ich für mich zu einer ordentlichen, sauberen selbstwahrnehmung und eigenen wertung meines verhaltens komme. (bei allen trotzdem ja immer noch vorhandenen illusionen und selbst-täuschungen)

nimm einen x-beliebigen halbwegs kontroversen beitrag dieses forums. der verfasser wird ihn im normalfall völlig o.k. finden. ein direkt angesprochener empfindet ihn vielleicht als sehr verletzend und als persönlichen angriff. auf einen "unbeteiligten dritten" wirkt er sehr direkt und zugespitzt, aber noch im Rahmen des Vertretbaren und ein vierter versteht möglicherweise die ganze Aufregung überhaupt nicht.

wer hat recht? wer hat unrecht?
und wieso soll es für mich wichtig sein, für jeden der vier leute herauszufinden , ob er oder sie recht hat oder nicht?

liebe Grüße, Stephan
also meistens haben doch alle ein bisschen recht...oder täusch ich mich da?

:)
Caya
 
Wenn ich jetzt mal unterstelle, dass es sein könnte, dass es nicht nur eine
Christoph schrieb:
eine kindliche und unsinnige Vorstellung,
ist - sondern vielleicht doch mehr beinhalten könnte - und angenommen, es wäre für einige Menschen so real, wie für andere real ist, dass
Christoph schrieb:
wir sind alle mehr oder weniger schon in unseren Familien und auch den weiteren Systemen verstrickt (und das zumeist nicht nur ein oder zwei Mal). Dies sind wir auf hilfreiche und auf behindernde Weise und zwar alle. Alles was wir daher für den "freien Willen" halten, ist daher nur aus dieser Verbindung mti unseren Systemen und deren Feld entsprungen. Er ist daher nur eine Illusion. Insofern können wir auch nicht wirklich frei bestimmen
dann stellt sich mir die nächste Frage - angeregt durch
Ninja schrieb:
So übernehme ich mal die Verantwortung für mein Leben und gleichzeitig sehe ich es auch so daß ich in einer gewissen Dosierung auch Verantwortung für andere Leben übernehme, weiß nicht ob ich das so richtig ausgedrückt habe, aber mit meinem Tun , vor allem wenn es bewußt ist, kann ich auch anderen das Leben leichter machen.

Wenn ich die Verantwortung für mich trage
bin ich dann auch für das verantwortlich, was dieser Andere darüber denkt, was ich tue?
bin ich dafür verantwortlich, wie ein Anderer darauf re-agiert was ich schreibe?
Habe ich das Recht, mir an zu massen, jemand anderen das Leben erleichtern zu wollen?
Darf ich mich einmischen in seinen eigenen Lernprozess?

@Ninja
dies ist jetzt absolut nicht gegen dich gerichtet - es geht mir um zusätzliche Denkantösse - ich respektiere und achte deine Einstellung - ich bin nur grad dabei, etwas detaillierter nach zu fragen und neu zu definieren - und du hast mir das Stichwort geliefert :kiss4:

Dank auch an Katharsis für
Ich finde, das zeigt allerdeutlichst, wobei es bei "Eigenverantwortung" eigentlich geht!

Eigenverantwortung heißt, dass ich mir meine Gefühle, Stimmungen, meine Denken - auf denen auch mein Verhalten/Handeln basiert, eingestehe und dies niemand anderem als Schuld anlaste.

Ich bin dafür verantwortlich, mir mein Verhalten , Fühlen, Denken und Handeln bewußt zu machen.

Wie ich auf anderen wirke, dafür kann ich keine Verantwortung übernehmen. Das liegt nicht an mir (in diesem Fall bin ja ich der Spiegel für mein Gegenüber).
 
Caya schrieb:
also meistens haben doch alle ein bisschen recht...oder täusch ich mich da?

:)
Caya
Hi Caya,

ich würd sagen, jeder hat recht - in seinem Weltbild - worums mir geht ist, wie ich persönlich damit umgehen kann.

Womit ich persönlich Probleme habe ist, wenn ich Jemanden zugestehe, dass er ein anderes Weltbild hat wie ich - und es für mich ok ist - wenn derjenige dies dann aber als Aufforderung ansieht, mir beweisen zu müssen, dass sein Weltbild das einzig Wahre und Richtige ist - da such ich noch nach einer Lösung für mich selbst.
 
Stephan schrieb:
hi ChrisTina,
hi JimmyVoice,

der punkt ist noch ein anderer dabei: du kannst m.E. gar nicht mit letzter gewissheit beurteilen, ob der andere recht hat oder unrecht!

ich bin froh, wenn ich für mich zu einer ordentlichen, sauberen selbstwahrnehmung und eigenen wertung meines verhaltens komme. (bei allen trotzdem ja immer noch vorhandenen illusionen und selbst-täuschungen)

nimm einen x-beliebigen halbwegs kontroversen beitrag dieses forums. der verfasser wird ihn im normalfall völlig o.k. finden. ein direkt angesprochener empfindet ihn vielleicht als sehr verletzend und als persönlichen angriff. auf einen "unbeteiligten dritten" wirkt er sehr direkt und zugespitzt, aber noch im Rahmen des Vertretbaren und ein vierter versteht möglicherweise die ganze Aufregung überhaupt nicht.

wer hat recht? wer hat unrecht?
und wieso soll es für mich wichtig sein, für jeden der vier leute herauszufinden , ob er oder sie recht hat oder nicht?

liebe Grüße, Stephan
Wer sich selbst kennt entwickelt ein Gefühl für Recht oder Unrecht, im Bezug auf der Meinung des anderen. Wer sich selbt kennt, weiß auch, dass er unmöglich alle verstehen kann
Auf der andern Seite, lässt man sich nicht auf einen dritten oder vierten indirekt ein. Man lässt sich nur auf den ein, der einem selbst anspricht. Heisst, man antwortet immer nur auf einen und versucht nicht mit einmal alle anzusprechen
 
ChrisTina schrieb:
Womit ich persönlich Probleme habe ist, wenn ich Jemanden zugestehe, dass er ein anderes Weltbild hat wie ich - und es für mich ok ist - wenn derjenige dies dann aber als Aufforderung ansieht, mir beweisen zu müssen, dass sein Weltbild das einzig Wahre und Richtige ist - da such ich noch nach einer Lösung für mich selbst.
ich hab bisher nix besseres gefunden, als mich aus solchen spielen (und ich halte das durchaus für ein spiel im sinne der TA) einfach rauszunehmen. ich lass mich nicht als punching ball für meinungs-sparring missbrauchen :)

alles liebe, jake
 
ChrisTina schrieb:
Hi Caya,

ich würd sagen, jeder hat recht - in seinem Weltbild - worums mir geht ist, wie ich persönlich damit umgehen kann.

Womit ich persönlich Probleme habe ist, wenn ich Jemanden zugestehe, dass er ein anderes Weltbild hat wie ich - und es für mich ok ist - wenn derjenige dies dann aber als Aufforderung ansieht, mir beweisen zu müssen, dass sein Weltbild das einzig Wahre und Richtige ist - da such ich noch nach einer Lösung für mich selbst.
hmmmm...ich denke, Abstand halten ist eine Lösung, wenn dir jemand seine Anschauung aufzwingen will.

Alles Liebe :)
Caya
 
ChrisTina schrieb:
Womit ich persönlich Probleme habe ist, wenn ich Jemanden zugestehe, dass er ein anderes Weltbild hat wie ich - und es für mich ok ist - wenn derjenige dies dann aber als Aufforderung ansieht, mir beweisen zu müssen, dass sein Weltbild das einzig Wahre und Richtige ist - da such ich noch nach einer Lösung für mich selbst.
Ich sehe eine solche Situation als Maßstab für mich an, wie ich mit ihr umgehe:

nämlich: ich weiß, wie unangenehm es ist, eine Meinung aufgezwungen zu bekommen. Und nun meine Entscheidung, mit dieser Situation umzugehen:
mach ich´s jetzt auch so wie mein gegenüber - oder halte ich mich aus diesem Spiel (ohne Ende) raus, weil ich es nicht mehr brauche, andere zu "bekehren".

Wie gesagt, hier wird mir die Möglichkeit geboten zu entscheiden, wer/und wie ICH bin. Wer ich sein will und wie ich es halten will.

Aufgrund dieser Situation erfahre ich wieder ein Stück mehr über MICH.

lg kath
 
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