Verantwortung loslassen

maiila schrieb:
Ich habe zB, schon seit Geburt, extrem hohe Ideale. Die Dinge müssen so und so sein....ein Mensch sollte immer glücklich sein,mit sich in Einklang und im Fluss. Ein Chef sollte fair sein,....usw...........
Wenn es dann mal nicht so ist, vieles chaotisch läuft, der Ton nicht richtig passt, Kollegen 'zu lange' Pause machen, etc etc empfinde ich Stress und Beunruhigung.
Und dann das innere Zwiegespräch: "Inwiefern darf oder soll ich in Situationen eingreifen? Wann ist es angebracht, was geht mich etwas an, was nicht...?"

Das ist anstrengend. Denn nur weil etwas 'mir' nicht passt, muss es ja nicht falsch sein.

Warum sollte der Mensch immer "glücklich sein, mit sich im Einklang und im Fluss"? Die Norm ist doch eher, dass er genau das Gegenteil von dem ist!? Hmmm, vielleicht solltest du ganz einfach deine Rahmenbedingungen an dem orientieren, was "ist" und die rosarote Brille absetzen? Also praktisch vom Menschen nichts besonderes erwarten und wenn dann doch etwas "rund" läuft, dich zu freuen und dies kleine "Schmankerl" zu genießen.:)

Lg
Urajup
 
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Hi Urajup,

danke dir.......

Hab gerade beim Lesen deiner Beiträge gemerkt, dass ich das Verhalten (mitsamt der Ideale) wirklich 1:1 so übernommen habe- von meiner Mutter!
In unserer Familie gilt es als besonders edel, sich für andere auszuopfern...und sich um sich selbst zu kümmern als absolut egoistisch.

Arbeite eigentlich schon seit Jahren bewusst daran, diese Prägung loszulassen, aber jetzt kam sie grad massiv wieder hoch.

Aber ich MUSS das ja nicht so weiter machen wie es mir vorgelebt wird....


Also praktisch vom Menschen nichts besonderes erwarten und wenn dann doch etwas "rund" läuft, dich zu freuen und dies kleine "Schmankerl" zu genießen.

Das klingt schon eher gut. :) Danke

Liebe Grüße
 
Wenn man die Neigung hat, immer zu viel Verantwortung für alles und jeden zu übernehmen, wie lässt man dies los?)
Ich tue das glaube ich. :D
Und es macht mich schon krank....weil ich somit innerlich oft unter Stress stehe.

Welche Affirmationen oder Gedanken helfen da?

(...)
Ich mag mich nicht immer um alles kümmern müssen;........sondern das worum ich mich kümmere, soll aus Freude und Liebe geschehen. Nicht aus innerem, unreflektiertem Dogmatismus.

LG maiila

Hallo maiila,

wenn man ständig "in Gedanken" Verantwortung über alles, was am Tag so geschieht, übernehmen möchte, dann ist das vor allem der Kopf, das "kleine" Ich, das glaubt, alles irgendwie unter Kontrolle haben zu müssen. Das stresst natürlich auf Dauer, weil der Kopf so gar nicht zur Ruhe kommt.

Auch die "Erwartung", alles soll aus Freude und Liebe geschehen, ist ebenfalls ein Streßgedanke und eigentlich eine verdrehte Erwartung.

Wie löst man sich davon?

Vielleicht helfen dir folgende Tipps:

- sich klarmachen, daß man zwar für sich selbst verantwortlich ist, was man sagt und tut, jedoch nicht für die Umstände, die jeder Tag so mit sich bringt und diese von vielen Faktoren abhängig sind: die Menschen um einen herum (die auch unterschiedlich "gut" drauf sind), die Gegenstände und die Technik (es kann immer mal was kaputt gehen, weil es evtl. zu alt geworden ist oder ein Produkt nen Herstellungsfehler hat). Da gerade die Umstände unseren "Seelenfrieden" stören können, ist es sinnvoll, nicht damit zu hadern.

- übe dich, jeden Tag nur das zu tun, was auch wichtig, richtig und notwendig ist. Nicht zuviel aber auch nicht zuwenig! Dann überforderst du dich nicht und läßt aber auch Dinge nicht unerledigt, die dich dann am nächsten Tag wiederum stressen könnten

- ersetze das "verantwortlich sein" durch "ich vertraue" ! Wenn du den Umständen und Ereignissen, die jeden Tag so geschehen, vertrauen kannst, daß alles so geschieht, wie es das beste für dich ist (auch unangenehme Situationen können Antöße vom "Leben" sein, daß man achtsamer wird oder dankbarer), dann kannst du das "verantwortlich-sein-denken" ein Stück loslassen. Du vertraust ab jetzt der guten Seite des Lebens, die immer da ist!

- setze dich nicht selbst unter Druck, daß alles aus "Freude und Liebe" geschehen muß - werde stattdessen "authentisch" ! Das heißt: bist du in einem Momemt verärgert, dann zeige das auch! Laß den Ärger raus und danach ist es wieder gut. (sich künstlich in einen Freude-Liebe-Zustand zu halten, ist eine falsche Auffassung von Spiritualität). Wenn du müde bist, dann gönne dir Pausen! (und schiebe das Bedürfnis deines Körpers nicht weg, weil du das oder das doch tun solltest). Die wahre Freude und Liebe kommt von ganz selbst und bleibt auch ohne deinem Zutun bestehen, wenn du ehrlich zu dir und anderen bist. Also das Leben mehr "fließen" lassen und freudig sich in den Lebensfluß einschwingen lernen :)

Jeder Tag bietet viele Möglichkeiten zum Üben. Alles braucht seine Zeit, auch zu lernen, wie man sich weniger Stress macht ;)
 
Hallo alphastern :)

Ich finde deinen Beitrag auch sehr wertvoll. Danke!

Ja, stimmt...es ist das 'kleine Ich', das alles unter Kontrolle haben will....

Ich kenne nämlich auch die Zeiten, in denen dieses Ich nicht so aktiv ist..wo ich einfach Ich bin, und mein Ding mache und die anderen ihr Ding machen lasse und es okay ist.

Ob es Gründe dafür gibt, warum dieses kleine Ich mal mehr, mal weniger aktiv ist?

Deine Tipps finde ich gut. Danke nochmal :)

Viele Grüße
 
Hallo alphastern :)

Ich finde deinen Beitrag auch sehr wertvoll. Danke!

Ja, stimmt...es ist das 'kleine Ich', das alles unter Kontrolle haben will....

Ich kenne nämlich auch die Zeiten, in denen dieses Ich nicht so aktiv ist..wo ich einfach Ich bin, und mein Ding mache und die anderen ihr Ding machen lasse und es okay ist.

Ob es Gründe dafür gibt, warum dieses kleine Ich mal mehr, mal weniger aktiv ist?

Deine Tipps finde ich gut. Danke nochmal :)

Viele Grüße

Gerne :) So ein "kleines Ich" hat ja jeder Mensch und deine beschriebene Situation ist mir auch nicht so ganz fremd ;)

Auch kenne ich Zeiten, in denen in ganz bei mir bin und es wirklich gut läuft.
Es gibt aber auch Situationen, bei denen das nicht immer klappt und oft liegt es daran, daß man z.B. Aufgaben zugeteilt bekommt (Beispiel Job oder Familie), die man eigentlich gar nicht gerne macht aber machen "muß" und schon fühlt man sich aus seiner Ruhe geworfen.

Oder man glaubt, Erwartungen erfüllen zu müssen (weil es schon immer so war oder anderen Gründen), obwohl die neue Situation das nicht so erwartet, wir aber das von früher immer noch so als Erinnerung im Kopf haben.

Grundsätzlich ist alles eine Frage der eigenen Lebensenergie!

Geht es mir gut, bin ich jederzeit bereit auch etwas zu tun, was andere gerade wollen oder von mir brauchen, dann macht das sogar Spaß wenn man "gebraucht wird".

Bin ich jedoch müde, ausgelaugt, erschöpft oder war zu lange aktiv und jetzt kommt jemand und braucht wieder etwas von mir... dann ist kaum mehr Energie da, die Laune sinkt, es nervt und man macht es nur halbherzig.

Die (Lebens-)Kunst besteht somit darin, seine eigenen Energiespeicher möglichst täglich wieder aufzufüllen, so daß man immer genug hat, was man "hergeben" kann. Wie das geht, ist natürlich eine andere Frage, die ich jetzt mal offen lasse. ;) :D
 
kennst du Kazim?
hab ich schon den ganzen Tag als Ohrwurm :D


da kommen eigene Textzeilen von ganz alleine:

chef is unfair - is mir egaal
überall chaos - is mir egaal
kollega is faul - is mir egaaal
......


:D Ich hab das Lied hier vor kurzem schon entdeckt im Forum und mit ner Mischung aus Neid und Abscheu angehört..... :D
 
:D Ich hab das Lied hier vor kurzem schon entdeckt im Forum und mit ner Mischung aus Neid und Abscheu angehört..... :D

Neid und Abscheu? ;) jo, das ist das Spiegelprinzip.

"der macht das einfach, ist ja wohl die Höhe! wie kann er nur?! is ja voll eklich,
und guck dir mal die Wampe von dem Typ an, na kein Wunder, is ihm ja egaal.."

dabei würd´s dir ganz gut tun, selber auch ein Stück dieser egal-Mentalität zu haben.

wird scho
:)
 
Gerne :) So ein "kleines Ich" hat ja jeder Mensch und deine beschriebene Situation ist mir auch nicht so ganz fremd ;)

Auch kenne ich Zeiten, in denen in ganz bei mir bin und es wirklich gut läuft.
Es gibt aber auch Situationen, bei denen das nicht immer klappt und oft liegt es daran, daß man z.B. Aufgaben zugeteilt bekommt (Beispiel Job oder Familie), die man eigentlich gar nicht gerne macht aber machen "muß" und schon fühlt man sich aus seiner Ruhe geworfen.

Oder man glaubt, Erwartungen erfüllen zu müssen (weil es schon immer so war oder anderen Gründen), obwohl die neue Situation das nicht so erwartet, wir aber das von früher immer noch so als Erinnerung im Kopf haben.

Grundsätzlich ist alles eine Frage der eigenen Lebensenergie!

Geht es mir gut, bin ich jederzeit bereit auch etwas zu tun, was andere gerade wollen oder von mir brauchen, dann macht das sogar Spaß wenn man "gebraucht wird".

Bin ich jedoch müde, ausgelaugt, erschöpft oder war zu lange aktiv und jetzt kommt jemand und braucht wieder etwas von mir... dann ist kaum mehr Energie da, die Laune sinkt, es nervt und man macht es nur halbherzig.

Die (Lebens-)Kunst besteht somit darin, seine eigenen Energiespeicher möglichst täglich wieder aufzufüllen, so daß man immer genug hat, was man "hergeben" kann. Wie das geht, ist natürlich eine andere Frage, die ich jetzt mal offen lasse. ;) :D

Stimmt, eigentlich alles eine rein energetische Frage... Das macht es noch simpler!

man kann geben, was man hat.
Und wenn man es nicht hat, muss man erst wieder zur Tankstelle (zB Sofa oder innere Ruhe finden) und sich aufladen.

Oft sind wir ja auch in Situationen, wo viele verschiedene Faktoren ne Rolle spielen...man will gern jemandem unter die Arme greifen weil man ihn mag, aber gleichzeitig machen wir es nicht gerne weil wir diese Aufgabe nicht mögen oder vielleicht selber noch anderes zu tun haben. Und schon ist da Stress..... 'zu viel auf einmal'.

Das ist vielleicht auch ein gutes Mantra: Man kann nur eine Sache auf einmal machen. Oft jongliert man auch mit zig Bällen gleichzeitig, vielleicht weil man etwas zu gierig ist.... :D (spreche natürlich nur von mir selber ;) )
 
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Neid und Abscheu? ;) jo, das ist das Spiegelprinzip.

"der macht das einfach, ist ja wohl die Höhe! wie kann er nur?! is ja voll eklich,
und guck dir mal die Wampe von dem Typ an, na kein Wunder, is ihm ja egaal.."

dabei würd´s dir ganz gut tun, selber auch ein Stück dieser egal-Mentalität zu haben.

wird scho
:)


Abscheu weil,...... es auch nicht nur schön ist, total ignorant durchs Leben zu gehen. Es ist auch schön und sinnvoll, wertvoll, sich um andere zu kümmern...um das was eben geschieht.

Ansonsten jo, ich lad mir den Song mal als Ausgleich auf den Mp3 Player und hör ihn bei der Arbeit. ;)

Roboter mit Senf
 
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