Verantwortung für sich selbst

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
handwerker schrieb:
hallo erfahrene mara...

kennst du auch das phänomen, dass wenn man z.b. die eltern mal mit etwas konfrontiert... was evtl. falsch "gelaufen" ist, dass dann ein abstreiten an der beteidigung einer (ganzen) entwicklung zu tage tritt ? anders gesagt: "nö nö... die vergangenheit ist vergangen. wir denken jetzt nach vorne !". als wenn dieses zum lachen wäre :-|

cu


ja. meine mama pflegt zu sagen: "ist es denn wirklich nötig immer alles auf die kindheit zu schieben" oder "du hast es doch gut gehabt. ich habe doch alles für dich getan" :D
aber ich bin am ball geblieben und wir haben vieles zusammen lösen können, uns annähern können und auch viel hass aufarbeiten können. das war es mir wert.

und eins ist auch schon dagewesen. sie hat mal gesagt: "wenn wir damals jemanden gehabt hätten, der dieses wissen gehabt hätte wie du heute, dann wäre vieles anders gekommen. aber wir wußten es ja nicht besser. wir hatten nicht diese einblicke."
und dann wurde mir klar, wie wichtig dieser satz für sie selbst war. sie hat sich nämlich ein stück weit verziehen und das ist auch ein grund für diese weigerung: die eigene schuldzuweisung. ich habe vieles verstanden in den letzten 10 jahren und auch vieles selbst erlebt, was meine mutter erlebt hat, während ich meine muster bearbeitet habe. ich kann sie jetzt dadurch annehmen, weil ich sie verstehen kann und heute ist mein leitsatz: "du hast nichts falsch gemacht" und den wende ich auf mich und auch auf alle anderen menschen an und er wirkt unglaublich und bringt mich augenblicklich in die liebe :)

"herr vergib ihnen, denn sie wußten nicht, was sie taten" :D ;)
 
Werbung:
mara... schrieb:
ja. meine mama pflegt zu sagen: "ist es denn wirklich nötig immer alles auf die kindheit zu schieben" oder "du hast es doch gut gehabt. ich habe doch alles für dich getan" :D
aber ich bin am ball geblieben und wir haben vieles zusammen lösen können, uns annähern können und auch viel hass aufarbeiten können. das war es mir wert.

und eins ist auch schon dagewesen. sie hat mal gesagt: "wenn wir damals jemanden gehabt hätten, der dieses wissen gehabt hätte wie du heute, dann wäre vieles anders gekommen. aber wir wußten es ja nicht besser. wir hatten nicht diese einblicke."
und dann wurde mir klar, wie wichtig dieser satz für sie selbst war. sie hat sich nämlich ein stück weit verziehen und das ist auch ein grund für diese weigerung: die eigene schuldzuweisung. ich habe vieles verstanden in den letzten 10 jahren und auch vieles selbst erlebt, was meine mutter erlebt hat, während ich meine muster bearbeitet habe. ich kann sie jetzt dadurch annehmen, weil ich sie verstehen kann und heute ist mein leitsatz: "du hast nichts falsch gemacht" und den wende ich auf mich und auch auf alle anderen menschen an und er wirkt unglaublich und bringt mich augenblicklich in die liebe :)

"herr vergib ihnen, denn sie wußten nicht, was sie taten" :D ;)

Hi mara !

Hätte ich schreiben können ... :)
Bei mir gab es einen ähnlichen Verlauf und den markierten Satz hat meine Mam fast wortgleich zu mir gesagt.
Bis dahin war es allerdings ein hartes Stück Arbeit und so ziemlich die intensivste Zeit, die ich erlebt habe. (konnte zu allem übel - und vl. zu meinem Glück :D nicht flüchten, weil wir noch zusammen wohnten und ich ständig damit konfrontiert war)

Dass beide (Eltern) sich gewehrt haben hat wirklich mit ihrer eigenen Anklage an sich selbst zu tun, sie fühlten sich SELBST schuldig, ob ich sie mit irgendetwas konfrontierte oder nicht. Durch die Konfrontation wurde dieses Schuldgefühl aber AUS dem Unterbewusstsein geholt und wir konnten es an-sehen/fühlen/zu-lassen.
Und auch ich behauptete immer "ach ich bin niemanden böse, sie wussten es eben nicht besser...ich hab mir diese Eltern rausgesucht, etc" ansstatt einfach mal die Verletzung und WUT zu zu lassen, dass ich es als Kind vielleicht anders gebraucht hätte.
Und erst jetzt NACHDEM ich der Wut erlaubt habe zu SEIN,
kann ich WIRKLICH loslassen.... solange Gefühle noch un-erlöst sind
und nur "weggeredet" werden geht das nicht wirklich.
Es brodelt innerlich weiter.

Zum Glück haben wir hier genügend "Chancen" diese Gefühle wieder an die Oberfläche kommen zu lassen, viele Freunde,
Partner und Situationen etc :D

Liebe Grüße
Sternle

PS: Selbst-ver-antwortung ist eine Entscheidung.
Doch durch diese Entscheidung wird man bis aufs äußerste mit sich selbst konfrontiert, denn ich weiß: Alles was geschieht, habe ICH ICH ICH erschaffen. Egal wie es auch schein-en mag, oder welche Versuchung mir eine Situation gibt um zu sagen "Der da ist schuld, dass es mir so und so geht". Ich weiß, nur ICH all-EIN habe alle Entscheidungen getroffen und mir die Realität erschaffen die ich gebraucht, gewollt habe, um zu wachsen, sie zu erfahren.
 
handwerker
kannst du denken was du willst ? wenn ja... dann frage ich, wie ? wenn du darauf eine antwort hast... dann lasse es mich umgehend wissen !
Du erschaffst dir deine Welt und dadurch schaffst du auch Reaktionen - Entwicklungen etc. all das wirkt in dir auf dich

und Denken ist frei - wenn du willst steuerst du deine gedanken - der erste Schritt dahin ist die Bewusstwerdung deiner Gedanken.

Liebe grüße Inti
 
ist gott nicht für uns zuständig (und daher auch verantwortlich) ? denn wenn ich mir selbst etwas zuschreibe... wie weit soll das dann gehen ?
anders gesagt: wie könnte ich dann jemals frei sein ?

Wir sind Gott, der Wir ist und deswegen sind wir gleichzeitig verantwortlich und nicht verantwortlich. Und die wahre Freiheit (also die, die nicht auf ihrer Kehrseite die Unfreiheit stehen hat) liegt genau in diesem Paradoxon.

@moonrivercat: Zu Deiner Erkenntnis kann ich nur sagen: Bingo!!!!!:party02:
Das ist toll, wenn man das erkennt, nicht wahr? Zumindest mir ging es so. Nun macht diese Erkenntnis das Leben ja erst mal nicht unbedingt leichter, weil es ist schon hammerhart, zu erkennen wie sehr man für sein ganzes selbstgetricktes "Leid" nicht nur die Verantwortung trägt, sondern es sogar will, - ohne dass man sich dessen zunächst bewußt ist. Ich weiß noch genau wie ich nach dieser Erkennntis (die allerdings nicht von heute auf mgen kam) gar keine rechte Freude mehr an meinem selbstmitleidigen Gejammere ("Keiner liebt mich") hatte. Immer wenn ich mich gerade wieder in meinem süßen selbstmitleidigen Schmerz einrichten wollte kam dann die innere Stimme:"Huhu, macht´s Spaß?" Damit machte es dann natürlich keinen Spaß mehr, aber es war nicht so ganz einfach, das loszulassen.

Irgendwann kommt dann der Punkt, wo man merkt, dass man diese Erkenntnis absolut nicht umsetzen will (das sind dann die persönlichen Knackpunkte). Man windet sich wie ein Wurm und wenn so etwas kommt, dann komm`bloß nicht auf die Idee, Dir selber Schuldvorwürfe dafür zu machen, dass Du nach wievor festhälst. Das wäre nämlich dasselbe in Grün. Immer schön lockerlassen,- sagt sich zumindest ganz leicht :) .

Liebe Grüße und weiterhin viel Spaß beim Zusammenfügen des großen Puzzles

Katarina
 
Sterngeborene schrieb:
Hi mara !

Hätte ich schreiben können ... :)
Bei mir gab es einen ähnlichen Verlauf und den markierten Satz hat meine Mam fast wortgleich zu mir gesagt.
Bis dahin war es allerdings ein hartes Stück Arbeit und so ziemlich die intensivste Zeit, die ich erlebt habe. (konnte zu allem übel - und vl. zu meinem Glück :D nicht flüchten, weil wir noch zusammen wohnten und ich ständig damit konfrontiert war)

Dass beide (Eltern) sich gewehrt haben hat wirklich mit ihrer eigenen Anklage an sich selbst zu tun, sie fühlten sich SELBST schuldig, ob ich sie mit irgendetwas konfrontierte oder nicht. Durch die Konfrontation wurde dieses Schuldgefühl aber AUS dem Unterbewusstsein geholt und wir konnten es an-sehen/fühlen/zu-lassen.
Und auch ich behauptete immer "ach ich bin niemanden böse, sie wussten es eben nicht besser...ich hab mir diese Eltern rausgesucht, etc" ansstatt einfach mal die Verletzung und WUT zu zu lassen, dass ich es als Kind vielleicht anders gebraucht hätte.
Und erst jetzt NACHDEM ich der Wut erlaubt habe zu SEIN,
kann ich WIRKLICH loslassen.... solange Gefühle noch un-erlöst sind
und nur "weggeredet" werden geht das nicht wirklich.
Es brodelt innerlich weiter.

Zum Glück haben wir hier genügend "Chancen" diese Gefühle wieder an die Oberfläche kommen zu lassen, viele Freunde,
Partner und Situationen etc :D

Liebe Grüße
Sternle

PS: Selbst-ver-antwortung ist eine Entscheidung.
Doch durch diese Entscheidung wird man bis aufs äußerste mit sich selbst konfrontiert, denn ich weiß: Alles was geschieht, habe ICH ICH ICH erschaffen. Egal wie es auch schein-en mag, oder welche Versuchung mir eine Situation gibt um zu sagen "Der da ist schuld, dass es mir so und so geht". Ich weiß, nur ICH all-EIN habe alle Entscheidungen getroffen und mir die Realität erschaffen die ich gebraucht, gewollt habe, um zu wachsen, sie zu erfahren.


da kann ich nur sagen: "ja" !!!


bis auf den letzten absatz. da gehe ich - nicht mehr - konform ... wir schaffen uns unsere realität. das sehe ich auch so. aber nicht als kind. kinder sind hilflos und machtlos. sie können nicht weggehen aus situationen, sie können keine entscheidungen treffen ...

die eltern entscheiden und die eltern handeln. eltern tragen die verantwortung für sich UND für ihre kinder. so sehe ich das heute, wo ich meinen eltern vergeben konnte. vll. muss man das erst getan haben, bevor man sich diese hilflosigkeit eingestehen kann. für mich war und ist es immer noch die schlimmste erinnerung, liebes sternchen. diese ohnmacht, diese hilflosigkeit. das ausgeliefert sein und das ist keine einbildung. welche wahl hast du schon als kind ? wir sind unschuldig, wenn wir geboren werden.

dennoch bedingt sich alles, das weiß und sehe ich ... aber es ist nicht dasselbe. und ich sehe auch, dass eltern keine wahl habe, ich habe selbst keine. oft nicht. dennoch trage ich die verantwortung für mein handeln und mein nicht-handeln. das hört sich widersprüchlich an, aber ich glaube, dass wir nicht an diese themen kommen, wenn wir uns selbst nicht unsere unschuld zugestehen - als kind.

im grunde sagst du es aber ja auch selbst:

Und auch ich behauptete immer "ach ich bin niemanden böse, sie wussten es eben nicht besser...ich hab mir diese Eltern rausgesucht, etc" ansstatt einfach mal die Verletzung und WUT zu zu lassen, dass ich es als Kind vielleicht anders gebraucht hätte.
Und erst jetzt NACHDEM ich der Wut erlaubt habe zu SEIN,
kann ich WIRKLICH loslassen.... solange Gefühle noch un-erlöst sind
und nur "weggeredet" werden geht das nicht wirklich.

und das ist es: eine familienaufstellerin sagte mir mal: "du musst dich klein machen." und das ist es. nur wenn wir uns kleinmachen und uns eingestehen, dass wir ein recht auf liebe und geborgenheit gehabt hätten und uns immer noch danach sehnen und es ein loch in uns ist - nur dann können auch die eltern einen schritt nach vorn machen - dann erst können die tränen kommen ... :)


ich habe dich lieb, du sterngeborene :)
 
Hi!

Spontan fällt mir Saturn ein: der Lehrmeister.

Wenn wir keine Verantwortung für uns übernehmen,
werden wir in der Regel von äusseren Umständen mehr zu etwas gezwungen,
was nicht gerade in unserem Sinne ist: weil sich nicht das herauskristallisieren kann, wozu wir uns selbst aus unserem Wissen und Fähigkeiten entscheiden können.

Verantwortung übernehmen heisst auch, sich der Grenzen bewusst werden. Was soll die Zeit (mit uns, in uns) überdauern? Es gibt viele Dinge in uns, die wuchern, oder die gedeihen. Und nicht alle können überhaupt in der Zeit bestehen. Was morgen kommt, an Schicksal zum Beispiel, wird darüber befinden, was die Zeit überdauert hat und ob es das wert war. Zum Beispiel indem es etwas auf Beständigkeit oder Ergebnisse hin überprüft. Irgendwann Morgen habe ich zum Beispiel meine Zeit in einer Ausbildung zueende, oder das Singledasein ist zuende, oder ich habe als einfachstes Beispiel gelebt, und etwas aus mir gemacht (etwas beständig gemacht: meinen Charakter zum Beispiel). Dann wird geprüft, was in der Zeit bis dahin getan wurde von mir.
Was ist es wert, dauernd zu sein? Eine Entscheidung in Bezug auf die Frage nach diesem bleibenden Wert, ist die Ver-Antwortung.

iebe Grüße!
ad :)
 
mara... schrieb:
ja. meine mama pflegt zu sagen: "ist es denn wirklich nötig immer alles auf die kindheit zu schieben" oder "du hast es doch gut gehabt. ich habe doch alles für dich getan" :D
aber ich bin am ball geblieben und wir haben vieles zusammen lösen können, uns annähern können und auch viel hass aufarbeiten können. das war es mir wert.

und eins ist auch schon dagewesen. sie hat mal gesagt: "wenn wir damals jemanden gehabt hätten, der dieses wissen gehabt hätte wie du heute, dann wäre vieles anders gekommen. aber wir wußten es ja nicht besser. wir hatten nicht diese einblicke."
und dann wurde mir klar, wie wichtig dieser satz für sie selbst war. sie hat sich nämlich ein stück weit verziehen und das ist auch ein grund für diese weigerung: die eigene schuldzuweisung. ich habe vieles verstanden in den letzten 10 jahren und auch vieles selbst erlebt, was meine mutter erlebt hat, während ich meine muster bearbeitet habe. ich kann sie jetzt dadurch annehmen, weil ich sie verstehen kann und heute ist mein leitsatz: "du hast nichts falsch gemacht" und den wende ich auf mich und auch auf alle anderen menschen an und er wirkt unglaublich und bringt mich augenblicklich in die liebe :)

"herr vergib ihnen, denn sie wußten nicht, was sie taten" :D ;)

hallo mara,

was könnte man nur tun, wenn jede kommunikation unmöglich ist ? und alles in geschrei und wut ausbricht ? ich glaube... da gibt es nur eine lösung: man bleibt fern... und lässt sich nicht mehr blicken.

cu
 
Inti schrieb:
handwerker Du erschaffst dir deine Welt und dadurch schaffst du auch Reaktionen - Entwicklungen etc. all das wirkt in dir auf dich

hallo inti,

wie erschaffe ich meine welt ? nenne mir doch mal ein beispiel... wie das so geht.

und Denken ist frei - wenn du willst steuerst du deine gedanken - der erste Schritt dahin ist die Bewusstwerdung deiner Gedanken.

Liebe grüße Inti

hast du ein beispiel ?

cu
 
Ein schönes Thema, an dem ich seit Jahren arbeite. Das fatale ist, dass ich selbst mit dem heutigen Wissen und der klaren Erkenntnis, dass ich für meine Gefühle und Reaktionen verantwortlich bin, auf Umwegen immer wieder in die gleiche Falle tappe. Oft stehe ich in einer Situation in der ich nicht weiß warum ich jetzt z.B. wütend reagiere oder mit Tränen. Da sagt jemand etwas oder ist einfach und ich komme nicht damit nicht zurecht.
Was die Eltern betrifft kann ich heute nur anerkennen, dass sie das ihnen mögliche getan haben, dass sie mir nie etwas Böses wollten, dass sie aber ebensolche Grenzen in sich hatten wie ich heute. Wer erwachsene Kinder hat und ehrlich zu sich selber ist, wird irgendwann auch deren Einschränkungen erkennen können, die sie im Leben erfuhren und die Folgen die hieraus erwachsen sind.
LG
Elke
 
Werbung:
Jeder ist, finde ich, zu 100% selbst verantwortlich für das, was er getan hat, tun wird, oder unterlassen hat zu tun.

Aus diesem Grund finde ich es schrecklich, wenn Gerichtspsychiater für, z.B. Kindsmörder, Vergewaltiger, eine Ausrede finden, warum er/sie es getan hat, und warum er/sie dafür nicht alleinig verantwortlich gemacht werden kann.
Anstatt, dass derjenige für seine Tat geradestehen muss und seine gerechte Strafe bekommt, wird eine fadenscheinlige Ausrede gefunden und der Täter, als das arme "Opfer" hingestellt. Richtern bleibt meist keine andere Möglichkeit, als dem Gutachten des Psychiaters beizustimmen!
Fatal.

Daher bin ich für eine alleinige Entscheidungskraft für Richter, ohne Beeinflussung durch Psychiater.

mfg,
matrix
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben