Früher mal waren alte Menschen immer noch in die Familie integriert. Als die Familien noch zusammengewohnt haben, haben sie den Kindern Geschichten erzählt und Arbeiten verrichtet, die sie noch konnten - z. B. Handarbeiten. In vielen Kulturen gab es einen "Rat der Alten".
Auch bei den Naturvölkern wurden die Alten als weise Ratgeber hochgeschätzt.
In unserer Gesellschaft sind leider andere "Werte" gefragt. Hinzu kommt die zunehmende Isolation. Gerade in Großstädten. Aus Sardinien habe ich diese Bilder, dass sich alte Menschen in gemeinsamer Runde Klappstühle vor den Häusern aufgebaut haben oder sich auf dem Platz getroffen haben, um sich auszutauschen. Sie haben ihren Lebensabend genossen und keiner kam sich überflüssig vor.
Das sehe ich auch so, aber ich kenne einige Ausnahmen, an denen ich mir noch ein Beispiel nehmen könnte!
Aber zum Thema:
Es ist wichtig, zu sehen, daß diese Generation in unserem Kulturkreis mit wenig Perspektiven aufgewachsen ist in Hinsicht auf das Gottesbild.
Sie haben den sündenbestrafenden, zornigen unbarmherzigen Gott richtig eingetrichtert bekommen, geradezu wie eine Gehirnwäsche und können das jetzt nicht mehr ändern, weil sie zu viel Angst haben.
Dh: Viele fühlen sich jetzt nutzlos, weil sie in unserer Gesellschaft keine wichtige, angesehene Aufgabe mehr haben, und das bedeutet Warten auf den Tod ohne Ablenkung. Und was erwartet sie nach dem alten Weltbild nachher: Fegefeuer, Zerstörung oder Nichts. (Das Paradies gibt es ja angeblich nur für sehr wenige Auserwählte, und da wir ja alle von Geburt an "Sünder" sind.....)
Wirklich, keine tollen Aussichten, ich würde da auch resignieren. Aber gottseidank hatte ich andere Möglichkeiten und die Wahl.
Ich plädiere für ein bisschen Verständnis, es hilft auch nichts, so jemand noch irgendwas von Wiedergeburt oder was auch immer zu erzählen, dann verlieren der/diejenige noch das letzte, woran man sich anhalten kann.
Und schließlich soll doch jeder selbst entscheiden, woran er glaubt oder was Wichtig ist im Leben.
glg,
Uela