Veränderung des Lebens durch moderne Technik

Servus!

Das Thema ist Wasser auf meine Mühlen!

Ich bin mit der EDV praktisch aufgewachsen, war wohl einer der ersten Programmierer von "Bürocomputern" hier in Österreich (ja, das war lange vor Windows, lange auch vor MS-DOS, und sogar lange vor CP-M :lachen: kennt das noch wer?)
Damals waren diese Geräte "Rechner" und unterstützten bei der Arbeit, was nicht weiter beachtenswert war - mehr als ein kleines Display mit 32 Schriftzeichen war zur "Steuerung" und Kommunikation mit dem "Operator" nicht notwendig! Aber mit der Entwicklung der Bildschirme war der Mensch als "Augentier" gefesselt - und zu fesseln! Das wurde von der Spiele- und Medienwelt rasch erkannt und ab diesem Moment wurde der davor sitzende Mensch rasch entmündigt! Computerspiele banden die Kinder ans Gerät, der Blick ins WWW die Erwachsenen ... es wurde nicht bemerkt, dass hier massiv "Freizeit" gebunden wurde. Es wurde nicht bemerkt, dass unter dem Vorwand, Zugang zu Information zu haben, gezielt vor die Nase gesetzte Information das Interesse band. Und später wurde gar nicht mehr das gefunden (und gelesen), was man eigentlich suchte - und so ist es auch noch heute, aber noch viel schlimmer! Wie oft wird einem die Information schon belästigend exakt per Window unter die Nase geklemmt - und klickt man "weg damit", lacht Dich der (falsche) Bildschirm auch schon im Vollformat an und signalisiert "nur noch einen Klick vom Glück entfernt ...!"

Da ich gleichzeitig aber immer in der Natur unterwegs war, mich Sommer und Winter im Gebirge herumtrieb, Käfer sammelte, Vögel beobachtete, Blumen fotografierte, konnte ich die Entwicklung der IT so detailliert miterleben, ohne mich aber fesseln zu lassen! Ich konnte daher die IT immer als "Werkzeug" erkennen und die "Besitzergreifung hierdurch" auf Distanz halten!

Natürlich nutze ich sie, natürlich halte ich mit meinen Freunden und Familei damit Kontakt, natürlich bin ich in Chats - aber die Zeiten sind "freiwillig kontingentiert", und der persönliche Kontakt hat IMMER Priorität! Soll heißen, ich werde nie einem Freund/einer Freundin einen Besuch absagen, weil ich am PC sitzen will!

Ebenso halte ich es mit Handy: Bin ich in der Freizeit nicht zu Hause, ist es abgeschaltet (außer ich bin im Journal-Dienst!)
Man sollte drüber nachdenken: früher galt es als unhöflich, ein Gespräch zu unterbrechen - heute ist es Standard, ein " 'tschuldige" zu murmeln und den Anrufer digital sich vordrängen zu lassen! Das schätze ich nicht! Ich habe schon manchen Bekanntenkreis einfach verlassen, weil dauernd telefoniert/unterbrochen wurde! Wozu sitze ich dann eigentlich da? Diese Zeit ist im Wald, am Berg, am Flussufer viel besser investiert !!!

Aber nicht jeder erkennt diese Gefahren, die für jeden sich anders darstellen (es geht ja von der übersteigerten Selbstdarstellung bis zur Sucht!) ...

Ich habe aus oben genannten Gründen eine Strategie entwickelt, die mir Lebensphilosophie und Hobby geworden ist:

Ich forsche in der Geschichte, um altes Wissen, Handfertigkeiten, Verhalten und Möglichkeiten nicht zu vergessen und selber verfügbar zu haben. Ich lebe in und mit der Natur so viel wie möglich, um nicht - im Katastrophenfall "Stromlosigkeit" - an ihr zu scheitern! Ich verbringe Wochen im Gebirge unter einfachsten Bedingungen - das geht bis zum Biwak im Hochgebirge.
Ich halte mich fit mit Wandern, Bergsteigen, Biken, Walken und Aufenthalt in frischer Luft - auch die Besinnung, Meditation, einfaches Nachdenken und Grübeln, Innehalten und Mitarbeit an Umweltprojekten gehören als "geistiges fithalten" dazu!
Ich beobachte Tiere, um aus ihrem Verhalten Schlüsse ziehen zu können.
Und ich sammle Pflanzen, um Tee, Salate, Wurzeln oder Heilkräuter zu kennen und anwenden zu können - und wende sie auch an.

Ich bin absolut kein Pessimist und habe keine "Katastrophenstimmung", denn die Welt schreitet einfach voran, und Unglück ist immer relativ - und in der Natur gibt es keine "Katastrophe" sondern nur dynamische Entwicklungen!
Aber ich möchte über genug altes Wissen verfügen, um es im Bedarfsfalle anwenden zu und es - sofern verlangt oder notwendig - weitergeben zu können ...

Fazit: Moderne Technologie nutzen, aber nicht fesseln lassen - und altes, (über)lebensnotwendiges bewahren.

Es ist ein interessantes Leben ... mein Ziel ist "Hundert Jahre" ...
und ein Kärntner Älpler hat mir launisch augenzwinkernd bestätigt: "Du WIRST auch Hundert ... außer Du stirbst früher!!"

Liebe nachdenkliche Grüße
cerambyx

Finde ich eine klasse Einstellung , ich bin erst am "Weg" dorthin , möchte aber auch ein mehr an zurück zur Natur.

LG:)
 
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ich schwank bei dem thema oft, wenn ich so zurückblicke, von einem extrem ins andere...
mal 15h pro tag vorm bildschirm verbracht über jahre ...
dann mal 2 -3 jahre auszeit gebraucht OHNE digi technik ...
das war richtig entspannend...
doch wer auf handy-digitechnik in seinem ganz verzichtet so wie ich der wird schon fast diskriminiert ... und auch als LÜGNER hingestellt ... weil es eben leute gibt die das nicht glauben dass es handyphobe (ich bin generell telefoniephob *g*) menschen gibt ...

fernsehen tue ich schon über 7 jahren nicht mehr! und vorher hab ich nur etwa 4 jahre in meinem leben ferngesehen - und ich will das mittlerweile auch nicht mehr (ich bin bewußt ohne TV groß geworden)
oft habe ich dass gefühl dass der großteil der menschen TV als realitätsflucht betreibt...
internet setzt interaktion und interesse vorraus - da sehe ich es ein wenig anders
die gesellschaftsformen der heutigen zivilisation weißt erhebliche soziale mängel auf meiner meinung - da sind kommunikationshilfsmittel tatsächlich von nöten damit die leute nicht "eingehen"!

als überaus unhöflich finde ich es wenn ich mit menschen kontakt habe, spreche und sie unterbrechen die kommunikation durch gebimmel in ihrer hosentasche - der ganze information-kommunikationsfluss die atmosphäre ist dadurch völlig gelöscht und aufgelöst ... nach dem gespräch weiß der telefonierer oft den fanden nicht mehr zu finden zum realen gespräch das gestört wurde - schade ...

was haushalts oder küchengeräte betrifft so finde ich den derzeitigen stand der technik eher schon übertrieben ... ich hab jahrelang eigenes brot gebacken und den teig mit der hand ohne maschine gemacht... oder kaffeeautomaten mit kapseln sind für mich wirklich unnötig und müllprodukte die müll machen ... ich mahl am liebsten bohnen frisch und gieß mit wasser auf!

das kaffeeespressoautomaten-marketing hat meiner meinung nach schon den technik wahnsinn überschritten ... von nachhaltigkeit und recourcenschonend weit entfernt ...
manchmal denk ich mir es gib soviele geräte für jeden erdenklichen zweck, hier geht es nicht mehr um den alltag zu erleichtern sondern um markt und wirtschaft sowie werbung und manipulation zu geschäftszwecken ...

den einzigen luxus den ich in meinem letzen haushalt hatte war ein haarschneidegerät
doch mein einziges küchengerät war der herd ...

am liebsten würde ich beinahe gänzlich auf digitale und auch elektrische technik verzichen, und statt mit technik(auto) mir meine lebensmittel zu besorgen würd ich lieber einen großen selbstversorgergarten und einen guten keller haben - um glücklich und zufrieden leben zu können - vielleicht geht mein weg dort hin ... (ich bestell mal beim universum *g*)

liebe grüße
daway
 
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