Verachtungswürdig?

ja genau

du willst nicht beschimpft werden, nimmst dir aber das Recht heraus alle zu beschimpfen - die hama gerne
 
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Ich persönlich habe sehr lange gebraucht um zu lernen, dass das was andere tun sehr verachtungswürdig sein kann, charakterlos und niedrig. Ja, so gar ein Mensch kann verachtungswürdig sein. Und ich will jetzt eigentlich nicht mit Hitler, Stalin, Bush daherkommen müssen um diese Aussage zu argumentieren etc. ...

Ich kann mich nur nicht entscheiden ob die Bosheit an sich schon Verachtung verdient. Wenn jemand in vollem Wissen seines Handeln, in vollkommener Selbst-und Weltreflexion das Böse will, dann finde ich das eigentlich nicht verachtenswert, wenn er die Stärke und den Charakter besitzt die Konsequenzen seines Handelns auch zu tragen.

Verachtenswert ist für mich Charakterschwäche. Sich selbst schuldig machen und dem Opfer dann die Verantwortung zuschieben oder dem Opfer irgendwelche Fehler anzudichten um die eigene Schuld zu rechtfertigen. Sich niemals entschuldigen können, das ist Schwäche.
Verachtenswürdig finde ich es auch all diese Mechanismen bewusst manipulativ einzusetzen - wenn man ein Trottel ist. Ich empfinde es als weniger schlimm, wenn man wirklich bösartig ist, aber wenn man einfach nur so ein verhunzelter, psychologisch angehauchter Manipulator(In), der sich selbst für gar nicht mal richtig böse hält und auch keinerleir Ambitionen in diese Richtung hat, sondern einfach denkt, er/sie sei gscheit - das ist doch absolut niedrig.

Wasser predigen und Wein trinken, das ist auch verachtenswert. Moralische Bequemlichkeit, Selbstgerechtigkeit, keinerlei Vorstellungsvermögen, Feigheit, das Verstecken hinter Anonymität und Gruppe - das ist verachtenswert.

Was ist für euch verachtenswert?


Vom Verachtenswerten, dem "Bösen" kann man aber auch viel lernen, Geduld, Vergebung, Mitgefühl usw. usw. tausende Dinge...
 
Ja, unter Umständen. Wenn aber ein Mensch mit der Verantwortung überfordert ist? Im Einzelfall kann man dann sehr vieles wieder verstehen.

Hi Apfelkern!

Ich glaube das es genau darum geht. Also zu Verstehen... Ich bin eigentlich der Meinung das gar nichts Verachtungswürdig ist. Aber die Verantwortung nicht zu übernehmen FÜHRT zu Verachtung. Es ist ganz simpel: Ist man Opfer, verachtet man nicht nur den Täter, sondern immer auch sich selbst. Und letzteres gießt man in Beton der sich langsam aber sicher härtet, wenn man sich zuviel mit Tätern beschäftigt. Verantwortung und Schuld sind wirklich verschieden. Verantwortung hat man, Schuld sollte man nirgends suchen, denn man wird sie finden. Aber nur auf der Grundlage dessen was man glaubt verstanden zu haben, während man vollkommen am Wesentlichen vorbeischrammt. Und das Wesentliche ist, das alle und jeder einzig und alleine von dem Antrieb beherrscht wird, vor Schmerz davon zu laufen und Glück zu finden. Nur laufen manche die ganze Zeit nur davon, und während sie das tun, erscheinen sie als Täter und sie bringen ganz real Leid. Und solange man sich mit "Tätern" beschäftig, macht man es selbst, wird man es selbst, und das Opfer ist zu allererst und immer man selbst.

VG,
C.
 
Vom Verachtenswerten, dem "Bösen" kann man aber auch viel lernen, Geduld, Vergebung, Mitgefühl usw. usw. tausende Dinge...

Das ist richtig (bis auf die Aufzählung, die aufgezählten Beispiele sind glaube ich falsch), aber das heißt nicht, dass man es nähren, lieben oder dass man ihm vergeben muss.
 
Das ist richtig (bis auf die Aufzählung, die aufgezählten Beispiele sind glaube ich falsch), aber das heißt nicht, dass man es nähren, lieben oder dass man ihm vergeben muss.

Man muss "das Böse" an der Wurzel packen, das Verachten selbst auslöschen, dann gibt es auch nichts Verachtenswertes mehr.
 
@Condemd

Den Opferbegriff habe ich auch nicht gerne, weil er gerne mit Schwäche und freiwilliger Opferrolle konotiert wird. Andererseits ist "Opfer" ein kriminologischer Begriff und dann wieder treffend. Und so begreife ich den Begriff auch, wenn sich jemand ernstzunehmender damit selbst bezeichnet - als Verlangen nach einer gerechten und verständigen Beurteilung der Sachverhalte, in der es zu keiner Täter-Opferumkehr und Verwischungen der Grenzen kommt.

Was ich nicht glaube, ist, dass alle Menschen nach Schmerzvermeidung und Glücksvermehrung streben. Es gibt wirklich ganz leere, seelenlose Menschen, die ein normal empfindender Mensch innerlich nicht verstehen oder nachvollziehen kann.
 
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Man muss "das Böse" an der Wurzel packen, das Verachten selbst auslöschen, dann gibt es auch nichts Verachtenswertes mehr.



Naja, so kann man es auch sehen. Aber danach leben ist ein bisschen schwer. Wenn ich keinen Schmerz empfinde, dann gibt es keinen Schmerz, aber wenn mir eine Krankheit keine Schmerzen bereitet, dann gibt es immer noch die Krankheit.
 
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