Verachtungswürdig?

Wenn jemand in vollem Wissen seines Handeln, in vollkommener Selbst-und Weltreflexion das Böse will, dann finde ich das eigentlich nicht verachtenswert, wenn er die Stärke und den Charakter besitzt die Konsequenzen seines Handelns auch zu tragen.
das ist gut ausgedrückt. denke mir auch immer, warum sollte ich böse auf bush, hitler oder sonst wem sein bzw. warum sollte ich solche menschen verachten, wenn ich selbst überhaupt keine ahnung hab, was die sich ausgemacht haben um das jetzt zu leben oder gelebt haben.
vielleicht wars ja ein hoher meister, der schon millionen inkarnationen durchgemacht hat & diese "verachtungswürdige" inkarnation extra für uns macht, damit wir etwas lernen können & es ohne dem nicht checken würden...
wie weit wären die leute heute, wenn wir den 2. weltkrieg nicht gehabt hätten?
weiter? noch nicht so weit? zu weit? :clown:

wie gesagt - ich hüte mich davor solche leute zu verurteilen, da ich null ahnung hab was da wirklich abgeht und gut&schlecht nur subjektive bewertungen sind, die für mich zu wenig aussagen um mir ein fixes urteil anzumaßen.

Was ist für euch verachtenswert?
nichts... sorry, ... nicht mal nichts

lg, frosch :blume:
 
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Nicht Verantwortung zu übernehmen...

Ja, unter Umständen. Wenn aber ein Mensch mit der Verantwortung überfordert ist? Im Einzelfall kann man dann sehr vieles wieder verstehen.
Wenn jemand weiß, dass er Verantwortung hat, sie aber nicht tragen kann, dann würde ich das nicht für verachtenswert halten, wenn aber jemand überhaupt keinen verantwortungsbegriff besitzt, dann schon. Natürlich kann derjenige dann nichts dafür, deswegen ist er aber kein schtenswerter Mensch - nur weil er so geboren ist.

Und hier bin ich schon beim Karma. Ich glaube an die Sinnhaftigkeit auf karmischen Wege zu lernen und verdanke diesem System viel -nur wird oft übersehen, dass Karma nicht alle Menschen klüger oder besser macht. Mache fallen aus dieser lernsituation einfach raus - eben weil sie per se keine Verantwortung übernehmen und ihr Karma nicht anerkennen - vielleicht ist das das Böse.

Ich empfinde auch keinen Hass auf Hitler - da gab es viel schlimmere. Und man weiß auch nicht, wie er in diese Situation hineingerutscht ist. Mich regen die "nationalsozialistischen" Ideologen, die den intellektuellen Überbau geliefert haben viel mehr auf - weil es so eine emotionslose Selbstherrlichkeit hat.
 
Verantwortung! Ein Antwort abwarten und annehmen. Ich seh keine realen Wege, wie man sich dem auf lange Sicht entziehen könnte. Auch Selbstmord halt ich nur für eine temporäre Lösung ...

Verachtung! Das Wort versteh ich so: Da achte ich also auf etwas das eigentlich nicht der näheren (Be)Achtung würdig ist. Das klingt mir irgendwie nach Zeit und Energievergeudung. Da bedauere ich lieber mal kurz und geh meiner Wege. Ich bin sehr geübt in Selbstverachtung, aber wirklich weitergebracht hat mich das nicht. Warum sollte es mich also weiterbringen, wenn ich einen anderen verachte? Kaum denkbar.

Jetzt les ich grad bei Wiki, da gibt es die Schamkultur und Schuldkultur und in jeder dieser Kulturformen hat Verachtung einen anderen Stellenwert.

Soziologisch gesehen, ist „Verachtung“ anderer Personen als Haltung und soziale Sanktion ein Zentralbegriff für jede Schamkultur, also für die ganz überwiegende Mehrzahl aller bekannten Kulturen. Als scharfe Form der Exklusion spricht Verachtung dem Verachteten Geltung, Ehre und AnsehenSiehe auch Demütigung.) ab, er „verliert sein Gesicht“.

Die Signalisierung von Achtung und Verachtung in der Interaktion – nicht notwendig ihre Bedeutung – tritt hingegen in „Schuldkulturen“ zurück, wo es nicht darum geht, dass ein Verachteter neue Ehre einlege, sondern darum, dass ein Sünder seine Schuld sühne.
Hmmm .... sind wir hier nun in einer Scham oder in einer Schuldkultur, oder is es ein Mix aus beidem. :dontknow: Ich steck wohl eher in einer schuldkulturellen Haltung fest, weil mir ist das signalisieren von Achtung oder Verachtung ziemlich Schnuppe.

Scham und Schuldkultur; was es nicht alles gibt.
 
@Adam

Bitte betrachte es nicht als Missachtung, wenn ich Begriffspflückerei entschieden zurückweise.

Ich finde meinen Verachtungs-Begriff in Wikipedia nicht wieder. Für mich ist Verachtung ein neues, ein vor kurzer Zeit gelerntes Empfinden, das mein Leben erleichtert und bereichert. Jemanden verachten bedeutet für mich, nicht zuhören müssen - und das erleichtert mich.

Die Unterscheidung in Schuld-und Schamkulturen finde ich nicht sehr reizvoll.
Das ist wieder so eine Begriffsdefinitionbildungssystematisierungskonstruktion
- die den Blick auf eine komplexe Wirklichkeit verstellt.
 
Hi Apfelkern,

Was ist für euch verachtenswert?

Da würde mich jetzt mal interessieren, was Du Dir von einem thread versprichst und erwartest, in dem Du eine solche Frage stellst?

"Verachtenswert" ist ein Urteil und ein Urteil ist Ausdruck eines unerfüllten Bedürfnisses. Insofern könntest Du den thread ein bißchen erweitern und bereichern, in dem du nach den unerfüllten Bedürfnissen fragst, die ihren Ausdruck in derartigen Urteilen finden.
Also ich spiele zum Beispiel für mein Leben gerne online Poker-Tuniere. Da passiert es mir immer wieder, nachdem ich mühevolle Stunden durchgehalten habe, dass meine Mitspieler, die schon viele Chips (und damit die Macht am Tisch) haben, diese Übermacht so ausnutzen, dass ich kaum mehr zum spielen komme. Heute ertappte ich mich dabei, wie ich innerlich zu so einem Heini formulierte "Du, Sau!" Dann mußte ich lachen, weil ich sofort erkannte, dass er genau das tut, was ich auch gerne tun würde. Ich hätte auch gerne diese Übermacht. Also sang ich vor mich hin "I wanna be a pig like you"......

Das ist natürlich - erkennbar - nur ein Spiel, aber auch das Leben ist so ein Spiel.

Katarina:)
 
Hi Apfelkern,



Da würde mich jetzt mal interessieren, was Du Dir von einem thread versprichst und erwartest, in dem Du eine solche Frage stellst?

"Verachtenswert" ist ein Urteil und ein Urteil ist Ausdruck eines unerfüllten Bedürfnisses. Insofern könntest Du den thread ein bißchen erweitern und bereichern, in dem du nach den unerfüllten Bedürfnissen fragst, die ihren Ausdruck in derartigen Urteilen finden.
Also ich spiele zum Beispiel für mein Leben gerne online Poker-Tuniere. Da passiert es mir immer wieder, nachdem ich mühevolle Stunden durchgehalten habe, dass meine Mitspieler, die schon viele Chips (und damit die Macht am Tisch) haben, diese Übermacht so ausnutzen, dass ich kaum mehr zum spielen komme. Heute ertappte ich mich dabei, wie ich innerlich zu so einem Heini formulierte "Du, Sau!" Dann mußte ich lachen, weil ich sofort erkannte, dass er genau das tut, was ich auch gerne tun würde. Ich hätte auch gerne diese Übermacht. Also sang ich vor mich hin "I wanna be a pig like you"......

Das ist natürlich - erkennbar - nur ein Spiel, aber auch das Leben ist so ein Spiel.

Katarina:)



Das liest sich total lieb, was Du da schreibst. Aber vielleicht ist es meine gesunde Portion Narzissmus, dass ich eher Leute, die so gut wie ich sind achte und Leute die blödbös sind verachte. Und lieber wäre ich tot oder nie geboren, als so eine Existenz führen zu müssen.

P.s.:Ich habe hier die Macht.
 
Ich habe nun lange nachgedacht was ich verachten kann, Menschen, Handlungen.....usw mir fällt nichts dazu ein, den ich verstehe verachten so das ich es mit Hass gleichsetzte und da stelle ich mich auf die gleiche Ebene wie diese Person oder Situation.

Ich verachte niemanden oder was den ich sehe in jedem Menschen das Gute auch wenn es noch so gut verborgen sein mag es gibt was Gutes in jeden auch wenn er abscheuliche Sachen tuen sollte.

Außerdem wundert mich fast nichts mehr den es hat alles seinen Sinn wieso und warum auch es geschieht.

lg
phoenix
 
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Also der Ausdruck verachten ist mir irgendwie zu biblisch und so wandele ich diese Wort in Unverständnis um.
Unvertsändlich ist so vieles auf dieser Welt ja man muss es nicht verstehen weil es nichts ändert an den Tatsachen das es geschieht und immer wieder.
Und wenn jemand etwas bewusst macht das einer oder meheren Personen schadet ist er deplaziert auf dieser Welt.............

lg
 
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