Verachtung

Hi Pluto,

Pluto schrieb:
Von einem Berater, der mit Menschen arbeitet, erwarte ich Loyalität, Empathie und kritische Selbstreflexion mit sich. Wer das nicht kann, arbeitet menschenverachtend, wie hier mehrfach nachzulesen ist.

Yep. Sehe ich genau so. Bin auch der Meinung, dass niemand als Berater tätig sein sollte, der sich nicht in irgend einer Weise einer Psychotherapie unterzogen hat, um sicherzustellen, dass er nicht seine eigenen, unverarbeitenden Anteile dem erstbesten Klienten überstülpt…..:rolleyes:

Ich frage mich gerade, wann man jemand verachtet bzw. wann es zur Verachtung kommt. War etwa irgendwo Neid im Spiel? Da beneidete jemand um etwas, was der jemand hatte und hat dieses Objekt der Begierde nicht bekommen. Nach außen hin demonstriert dieser jemand dann, als ob ihn alles nichts ausmachen würde, aber innerlich kommt es zur Verachtung des so gerne in Besitz genommenen Objektes. - Ist ein bisschen kompliziert geschrieben, aber erfahrene Aufsteller müssten eigentlich wissen, was ich herausgefunden habe. (was ich mir jedoch nicht vorstellen kann, da dorthin keiner schaut. Da heißt es schnell: das hat nichts mit dir zu tun oder ähnlich abwehrende Urteile werden ausgesprochen).

Interessant, dass du den Neid hier benannt hast. Ich könnte mir denke, dass Neid ein Auslöser für die eigene misslungene Beziehung/Beziehungen ist.
Deshalb missgönnen manche den anderen nicht ihr Glück und vergiften die Atmosphäre. Sie generalisieren ihre eigenen tragischen Erlebnisse. Sie sind durchdrungen von Ressentiments gegen diejenigen, deren Beziehungen nicht kaputt sind. Sie hetzen gegen das andere Geschlecht, weil sie Freude daran haben, wenn andere davon angesteckt werden und darauf anspringen. Und das ist wirklich traurig……


LG
Juppi
 
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Habe jetzt mit Interesse beide Threads gelesen.

Wie den meisten bekannt, bin ich mehrfach mit A... heftigst aneinandergerasselt.

In unserer letzten Auseinandersetzung (sein letzter Post im Thread "Intime Dinge") gab er an, sich in seiner Funktion als Aufstellender nicht als Therapeut zu sehen und einen Hilfesuchenden nicht "einrenken" zu müssen, bzw. "nass zu machen" (stimmte mir hiermit wohl zu ... ).

In dem Thread von Tanita behauptete er nun das Gegenteil ... .

Ich sehe sein Handeln weitgehend als Resultat der "Hellingerschen Schule" (es gibt hierzu ja genug Threads im Forum).

Ähnlich (aber nicht ganz so heftig und dogmatisch) war es z.T. mit Psychotherapeuten, als es noch den Kampf der Therapieschulen untereinander gab (glücklicherweise gibt es da eine sehr positive Entwicklung in den letzten zehn Jahren).

Ganz schlimm erlebe ich, daß es in regelmäßigen Abständen immer wieder die trifft, die in der Tat sehr belastet sind und die zunächst alles andere brauchen als weithergeholte Interpretationen und Schuldzuweisungen (in der systemischen Psychotherapie gibt es so etwas wie Schuld überhaupt nicht - auch keine indirekte ... ich persönlich komme mit dem, meiner Ansicht nach, verachtenden Vokabular nicht klar ... ).

Ich hoffe, daß die Unterstützung, die Tanita von euch erfahren hat, die "Polterei" von A.... wieder etwas ausgleicht.
 
Hi Believe,:)



Ich nehme mal an, dass er wirklich nicht bewusst die Frauen und Mütter verachtet. Dies geschieht höchst wahrscheinlich völlig unbewusst. Aber dagegen ankämpfen tut er nicht, da er, wie Pluto schon ausführte, diese Anteile wohl abgespalten und nicht zu sich gehörend betrachtet.:rolleyes:


Hi Juppi!


Wenn einem etwas nicht bewusst ist, KANN man nicht dagegen ankämpfen! Erst,WENN es bewusst ist! Und etwas bewusst machen, das verdrängt ist, ist schwere Arbeit!


Siehe da, eine Menschenfreundin! :)
Nein Believe, leider gibt es wirklich Menschen, die mit Absicht anderen weh tun wollen.....Ich nehme aber zu deren Entschuldigung mal an, dass diese Menschen selber ein großes Verletzungspotential mit sich herumtragen und von Zeit zu Zeit dann einfach explodieren......


LG
Juppi


Ja, ich weiß, deswegen hab ich ja "die wenigsten" gesagt!
Wollte es zwar lange nicht glauben.....
Aber ich weiß zum Glück, dass auch diese Menschen eigentlich von Haus aus nicht böse sein WOLLTEN, es gibt halt manchmal Umstände im Leben - vor allem in der Kindheit -, die eine Seele überfordern!


Liebe Grüße


believe :)
 
in der systemischen Psychotherapie gibt es so etwas wie Schuld überhaupt nicht - auch keine indirekte ... ich persönlich komme mit dem, meiner Ansicht nach, verachtenden Vokabular nicht klar ...
Das halte ich für einen sehr wichtigen Hinweis. Wobei das "nicht klar kommen mit dem Vokabel" die eine Sache ist und die andere, was es bezeichnet. Matthias Varga von Kibéd weist darauf hin, dass selbst in den Reihen der Hellinger-Kritiker anerkannt würde, dass er (B.H.) den Schuldbegriff aus der moralisierenden Ecke befreit und als ausgleichsfähige, quasi-ökonomische Beziehung dargestellt hätte. Quasi eine offene Rechnung in einem System, für die womöglich jemand zahlt oder die jemand übernimmt, der gar nicht zahlungspflichtig wäre. Kibéd verweist da auch auf die chassidischen Wurzeln dieses Ansatzes.

Ich denke auch, man könnte auf das Vokabel Schuld einfach verzichten. Die Ausgleichsdynamik innerhalb eines Systems bleibt davon unberührt, und innerhalb einer Aufstellung kann ich das ja auch direkt beim Namen bzw. der konkreten Ausprägung nennen und muss es nicht als "Schuld" kategorisieren mit allem, was da semantisch mitklingelt.

Dass ein Vokabel an sich schon verachtend wäre... ja, manche Wörter verlieren gelegentlich ihre Unschuld (!), und was dann die political correctness an Alternativen gebiert, rührt meistens nur umso peinlicher an die Narben der Wunden, die doch eigentlich geheilt werden sollten. Wenn mein Finanzamt wieder mal mir gegenüber von Restschuld spricht, werde ich mir diesen verächtlichen Umgangston verbitten...

Alles Liebe,
Jake
 
Aber ich weiß zum Glück, dass auch diese Menschen eigentlich von Haus aus nicht böse sein WOLLTEN, es gibt halt manchmal Umstände im Leben - vor allem in der Kindheit -, die eine Seele überfordern!

Hallo Believe,

das trifft zu, solange jemand in seinem Ich drin ist und die bewussten Anteile lebt. Ist einer gerade in seinem abgespaltenen Anteil und noch gar in einer Täter-Introjektion, dann will dieser jemand ganz absichtlich böse sein. Dann streiten sich die zwei ich´s möglicherweise in ihm und der böse Anteil siegt, solange bis die Abspaltung aufgehoben ist. Da nützt Bewusstmachung fast nichts, denn dann kann derjenige noch bewusst zusehen, wie der Täter-anteil die oberhand gewinnt und sein Unwesen treibt. Erst wenn er sich ausagiert hat, kommt der andere Anteil des Ich´s wieder zum Zug und kann den Kriegsschauplatz wieder aufräumen.

LG Pluto
 
Apropos Frauenverachtend - muss auch bissale Retter spielen ;-)

Kann mir bitte jemand hier im Forum eine Aussage von A. zeigen, wo er einem Mann, der bei seinem alleinerziehenden Vater aufgewachsen ist - und Probleme mit Frauen hat - einen Tipp gegeben hat - bzw. seine Sicht der Dinge mit.ge.teilt hat?

Ich find leider keinen - bzw. es gab noch nie eine derartige Frage hier - aber vielleicht hab ichs ja auch nur überlesen :daisy:
 
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