Ich kann die Welt so lassen wie sie ist. Aber ebenso kann ich meinen Mond leben, was in der Regel vielen Vertretern des männlichen Geschlechts nicht der Fall ist. Die Ursache liegt noch immer in der Rollenzuteilung von den zwei Geschlechtern, und sie kann ungesund werden, sobald ein Teil zur Ganzwerdung fehlt. Ich kann mit meiner Sonne mich durchsetzen, autonom sein und mit Saturn kann ich alle existenznotwendigen Voraussetzungen nachkommen. Aber viele kompensieren, indem sie ihre Erfolge durch Saturn und die Sonne mit entsprechenen Erfolgen leben. Die kardinalen Typen sind die Ursache für das erhöhte Leistungsprinzip in unserer Gesellschaft, und die fixen Typen bilden deren Basis und Struktur. Schon im Mittelalter wurden die veränderlichen Typen als "die Labilen" bezeichnet, und damals waren es Künstler, Gaukler und umherreisende Kaufleute und wenig Philosphen, die dieses veränderliche Prinzip lebten und ebenso alles mögliche in Frage stellten.
Die Leistungstypen und Manager, da kenne ich einige aus der Branche, in welcher ich lange tätig war. Sie haben Erfolg und die Freude darüber verfliegt rasch. Und schon stürzen sie sich in ein neues Projekt, so dass der Adrenalinkick einsetzt. Sobald nichts los ist im Geschäft versuchen sie sich immer mit äußeren Gegebenheiten zuzudecken. Hören sie auf, dann fallen sie meist in ein tiefes Loch, ganz einfach deswegen, weil ihre Quelle zum inneren Kind längst verschüttet und verkrustet ist. Meist fangen sie wieder irgendein geschäftliches Projekt an, um sich damit zuletzt betäuben zu können. Mag auch an deren Pluto liegen, der bei Überkompensationen sichtbar wird, wie bekannter Worcaholic Typ. Ich kenne einen, er hat vier Kinder und sogar zwei private Flugzeuge. Vor gut zehn Jahren war er mit Frau und Kindern im Urlaub. Sein Handy ging von früh bis spät. Und dies war für seine Frau zuviel, so dass sie sich scheiden ließ. Ich fragte ihn, wann er denn überhaupt die Zeit gefunden hatte Kinder in die Welt zu setzen. Aber er hatte immer das gleiche Muster. Bereits gegen halbvier am frühen Morgen stand er auf, war gegen fünf in der Firma und teilte alles in diesem Betrieb mit über 100 Mitarbeitern ein. Abends verließ er nicht vor zwanzig Uhr sein Geschäft, und so kann man sich gut vorstellen, dass er total beziehungsunfähig durch seinen Job in Selbstständigkeit geworden war. Da ist eindeutig die Integration seines Mondes auf der Strecke geblieben. Gefühl zeigen wird den Frauen zugeordnet, aber der Mann ist meist so nach dem Prinzip "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" geprägt und erzogen worden.
Daher ist es wichtig für einen Mann ebenso seinen Mond zu pflegen. Und der Mond ist irrational, vielmehr von Laune und Stimmung getragen. Ein guter Mond ist wie ein kleines Kind an Weihnachten, den Baum mit weit geöffneten Augen zu betrachten und ans Christkind zu glauben. Weinen und lachen geht bei den Kindern einher und wechselt die Stimmung oft blitzartig. Hingefallen, geweint und getröstet worden und schon kehrt die gute Laune zurück. Daher ist es wichtig, sich immer wieder Phasen zu schaffen, welche dem Mond zustehen. Nicht Vernunft oder rationelle Dinge sind sein Ding, vielmehr das spontane Gefühl und ohne Planung einen Tag verbringen zu können. Ein Mond möchte lieben und beliebt werden, und ohne diese Eigenschaft der Liebe wäre die Menschheit längst ausgestorben.