Vatikan akzeptiert inzwischen die Esoterik

Auch wenn ich mich nicht direkt als esoterisch eingestellt sehe und durchaus auch das ein oder andere der Kirche befürworte, finde ich es eine Sauerei, Sekten und Esoterik in einem Zug zu nennen, bzw. eine Gleichstellung zu sehen.

In der Kirche wie in der Esoterik gibt es Dinge, mit denen ich mich nicht einverstanden erkläre, aber Sekten sind grundsätzlich abzulehnen.

Ich frage mich, wie man hier von Akzeptanz sprechen kann.

Werden denn jetzt auch Sekten akzeptiert ?

Ein Unterschied in der Aussage ist jedenfalls nicht ersichtlich.

Lg
:)
 
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Ist das ein Lehrstuhl für "Sekten und Esoterik" zusammen oder ein Lehrstuhl für Sekten und einer für Esoterik?

Grüße
 
Es ist so wie Gabi vermutet. Der Vatikan sieht in Esoterik und Sekten eine große Bedrohung für sich und reagiert entsprechend. Man muß den Gegner erst studieren, bevor man ihn effektiv bekämpfen kann, daher der Lehrstuhl und die wissenschaftliche Methodik. Hier mal eine weitergehende Meldung:

Rom/Italien - Nach Angaben von "Radio Vatikan" richtet die päpstliche Universität Angelicum einen Lehrstuhl für Esoterik und Sekten ein, welcher mit einem feierlichen Festakt am 18. Mai eröffnet wird. Der Vatikan will der Ausbreitung der Sekten entgegenwirken. Der große Zulauf zu den Sekten besonders in Lateinamerika stelle für die katholische Kirche nunmehr eine "wahre Herausforderung" dar, hatte der verstorbene Papst Johannes Paul II. betont.
http://www.paranews.net/beitrag.php?cid=3672

und auf der Seite *Radio Vatikan*

Wiederholt hatte der Vatikan auf die Situation in Lateinamerika und Afrika hingewiesen, wo auch in traditionell katholischen Gebieten Sekten zu einer ernstzunehmenden Gefahr geworden sind. Oft übernehmen diese Bewegungen Elemente des christlichen Glaubens, so Michael Fuss, und transformieren diese zu einer kommerziellen Design-Religion. Jüngstes Beispiel: Dan Browns „Sakrileg“.

http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=79269

Also nix mit einem *pendelnden* Papst.
:weihna1
 
@Tommy

Danke, für die weiteren Quellen. Eigentlich war das doch klar, oder? Verstehe nicht, wie man die Eingangsmeldung als "Akzeptanz" mißinterpretieren kann.

Pendelnder Papst! :D Ja, oder Benedetto, der zusammen mit dem einem Wicca-Coven nackt im Wald ich weiß nicht wen anruft. :wut2: ..........:escape:
 
Interessant, Esoteriker und Anhänger von Sekten werden vom Vatikan also in einen Topf geworfen?
 
Interessant, Esoteriker und Anhänger von Sekten werden vom Vatikan also in einen Topf geworfen?

Hmmm, wird nicht so ganz klar, was die nun mit "Sekten" meinen. Ob das so eine Pauschalisierung von esoterischen Gruppen ist, oder es sich um Abspaltungen der christlichen Kirche handelt.
 
Es ist so wie Gabi vermutet. Der Vatikan sieht in Esoterik und Sekten eine große Bedrohung für sich und reagiert entsprechend. Man muß den Gegner erst studieren, bevor man ihn effektiv bekämpfen kann, daher der Lehrstuhl und die wissenschaftliche Methodik.
Das sehe ich auch so.
Das ist eher ein Lehrstuhl für modernisierter Exorzismus und Inquisition.
Bißchen Zeitgemäß aufgepeppt und angepaßt damit es nicht so direkt auffällt. Aber der Grundgedanke ist derselbe.
Da bilden die gezielt ihre späteren *Sektenbeauftragten* aus um die Bevölkerung über die Gefährlichkeit von Sekten aufzuklären.
Dabei haben die völlig vergessen, das sie selbst nur eine jüdische Sekte sind.
Von daher haben die noch nicht mal so unrecht - wenn man sich mal das Resultat ansieht, was die selbst aus diesem Planeten gemacht haben.
 
Um jeden Zweifel zu vermeiden: Der Vatikan hat ein Grundsatzpapier zu "Esoterik und New Age" verfaßt. Es lohnt, sich das einmal genau reinzuziehen, dann wird das Interesse der katholischen Kirche an Esoterik ziemlich deutlich:

Vatikan warnt vor "New Age" und Esoterik

Das "New Age"-Gedankengebäude widerspreche der christlichen Offenbarung, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Grundsatzpapier mit dem Titel "Jesus Christus, Überbringer des Lebendigen Wasser". Der Vatikan warnt kirchliche Einrichtungen davor, esoterischen Bewegungen Platz zur Präsentation zu bieten, berichtet "Kathpress".
Die Ideen der Esoterik griffen Positionen der antiken Geistesströmung der Gnosis auf, die von der Kirche als Irrlehren zurückgewiesen worden seien. Es sei eine Illusion zu meinen, dass mit "New Age" eine Wiederbelebung des Religiösen einhergehe, heißt es weiter in dem 90 Seiten langen Text, der von den Päpstlichen Räten für die Kultur und für den Interreligiösen Dialog nach langen Vorbereitungen herausgegeben wurde.

Warnung vor "gut gemeintem Dialog"
Die Verfasser kritisieren, dass die "New Age"-Religiosität derzeit auch in manchen kirchlichen Bildungshäusern verbreitet werde. Diese Tendenz gelte es zu korrigieren, um Verwirrung und Irrtümer zu beseitigen und die wahre christliche Spiritualität zu fördern. Zugleich wird in dem Text vor gut gemeinten Dialogveranstaltungen oder gemeinsamen Gebets-Treffen gewarnt, die von den Vertretern esoterischer Lehren zur Propagierung ihrer Ideen benutzt würden, berichtet "Kathpress". Ein echter Dialog müsse stets von der Anerkennung der Unterschiede ausgehen.

Warnung vor dem "Enneagramm"
Als Beispiel für eine von der christlichen Auffassung abzugrenzende Praxis nennt das Papier den Gebrauch des "Enneagramm" (Neunerzeichen). Dieses seit Beginn der neunziger Jahre auch in christlichen Kreisen weit verbreitete Schema zur Unterscheidung von neun standardisierten Persönlichkeitstypen führe zu Zweideutigkeiten in der Lehre und im christlichen Glaubensleben, wenn es als "Instrument für die geistliche Entwicklung" benutzt werde.

"New Age" ist Herausforderung für die Kirche
Die Religiosität des "New Age" wird in dem Dokument als "anziehend" beschrieben und als Herausforderung für die Kirche bezeichnet. Viele Menschen hätten das Gefühl, dass die christliche Religion ihnen nicht das bieten könne, was sie wirklich brauchen. Manche kämen zu "New Age" auf der Suche nach einer authentischen Spiritualität, die ihr Innerstes berührt und ihnen in einer verwirrenden Welt Sinngebung verspricht. Manches an diesen Lehren klinge positiv, etwa die Kritik am Materialismus, am mechanistischen Menschenbild der Medizin und am ungebremsten Individualismus der Industriegesellschaft. Die Kirche müsse den "stummen Schrei" dieser Menschen hören - ansonsten liefen sie Gefahr, in eine andere Richtung zu treiben. Letztlich zeichnen sich die "New-Age-Bewegungen" aus der Sicht des Vatikans vor allem durch Oberflächlichkeit aus. Die aus ihnen entstehende Haltung "erfordert nicht mehr Glaube, als ins Kino zu gehen".

Für Priester
Das von den Päpstlichen Räten für Kultur und interreligiösen Dialog herausgegebene Schreiben gilt vor allem als Hilfe für Priester im Umgang mit jungen Leuten.
http://religion.orf.at/projekt02/news/0302/ne030203_newage_fr.htm

Es geht darum, die Katholische Lehre rein zu halten und verirrte Schäfchen einzusammeln, nicht um Dialog oder gar Annäherung. Der Lehrstuhl für Esoterik soll vermutlich unter anderem auch herausfinden, warum gläubige Menschen massenhaft aus den Kirchen austreten und sich selbst auf die spirituelle Suche machen.

Kein großes Rätsel, wie ich finde.

:party02:
 
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Um jeden Zweifel zu vermeiden: Der Vatikan hat ein Grundsatzpapier zu "Esoterik und New Age" verfaßt.
Also da steht nur etwas über "New Age", das inzwischen jedoch schon längst wieder "old" ist. Die Kirche bezeichnet darin "New Age" als oberflächlich, warnt vor Gesprächen mit "New Age" Anhängern und weist darauf hin, daß sie nur "wahre", christliche Spiritualität fördern will. Inwiefern sie "New Age" mit "Esoterik" gleichsetzt, weiß ich nicht.

Zitat: "Diese Tendenz gelte es zu korrigieren, um Verwirrung und Irrtümer zu beseitigen und die wahre christliche Spiritualität zu fördern."
 
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