soviel ich weiss stammt dieser satz:
Vater, warum hast du mich verlassen?
aus dem johannesevangelium.
alleine und isoliert betrachtet,
macht er einen verwirrenden eindruck
dieser satz.
wird doch davor ausdrücklich hingewiesen auf diese eigenschaft:
"ich bin im vater und der vater ist in mir,
wenn ihr mich nicht erkannt habt,
dann kennt ihr den vater nicht."
nun könnten wir es uns einfach machen und darin ein hochschwemmen von vergangenen eindrücken sehen, so wie es sich auch heute gestaltet, wenn in der menschlichen ausdrucksweise das berufsleben und das privatleben jeweils von den anderen elementen beeinflusst wird und jeweils aus dem anderen elemente enthält.
eine verstärkung in diese richtung erfährt dann auch noch eine solche sichtweise durch jene dogmatische aussage:
"mein vater hat viele wohnungen.
ich gehe hin um euch eine wohnstatt zu bereiten."
ausgehend von einer samaritergeschichte, wo eben ein solcher den menschen vor dem natürlichen tode bewahrt, werden alle möglichen religiöse vertreter angeführt,
mit ausnahme der essener.
und so stellt sich dann die frage: wie werden die essener in der bibel bezeichnet?
oder grundsätzlich: sind sie in der bibel benannt?
ist das nicht immer und eindeutig zu klären,
dann müssen wir die möglichkeit des "hochschwemmens" in betracht ziehen.
dazu kommt die bezeichnung rabbi für den nazaräner,
die er nur im bereich der essener erlangt haben kann.
wie hier mit einer trennenden wirkung und einem eigenen weg umgegangen wurde,
und dabei gleichzeitig die bestätigung für die berechtigung aus der vergangenheit gewonnen werden konnte,
das war bestimmt kein einfaches unterfangen,
besonders dann nicht, wenn dazu auch noch die beeinflussung durch die erfahrungswerte gegeben war, in der person selbst.
das wäre allgemein dazu zu sagen,
im speziellen aus der sicht des johannes ist es dann erneut wieder ein wenig anderst.
er war in der apostelbruderschaft in der lehrzeit jenem teil zugeordnet, der als geboren in einem positiven zeichen, im wassermann, sich die dinge und gegebenheiten aus der weltlichen sicht betrachten "durfte", sie also so sehen sollte und aus dieser position darstellen musste. ein vorwiegend materielles denken an den tag zu legen war seine aufgabe.
so gesehen war der nazaräner aus der sicht des johannes ein mensch, sohn des josef und der maria, der selbst eine familie gründete, mit seiner
frau judith und da aus der einfachen naiven und emotionalen liebe heraus einen sohn zeugte, mit wieder der einfachsten aller begründungen die da sind, damit sich die menschheit vermehrt und ihren bestand bewahrt.
nun machen die menschen immer wieder erneut menschen, ohne genau im einzelnen sagen zu können, was sie denn da wissentlich tun und wie es funktioniert. wo also ein ritual einer höheren steuerung zugeschrieben wurde, die den zusammenhang direkt im menschlichen leben hat.
war nun eine solche zeugung eines sohnes bei der geburt aus der frau judith in ihr selbst und ebenso im
sohn immanuel nicht vom erfolg gekrönt gewesen, dann deckt sich das mit diesen worten:
"gott hat seinen eingeborenen sohn in die welt gesandt,
aber die welt hat ihn nicht erkannt und verworfen."
in diesem fall - gesehen von johannes aus - haben wir das verlassen des sohnes vor uns.
der nazaräner der jüngere, verlässt den nazaräner den älteren.
das heisst also, der nazaräner war für johannes ein vater.
im besprochenen satz wird also dann von johannes das verlassen durch den nazaräner dokumentiert,
oder besser gesagt, das wahrnehmen,
dass dieser wirklich nun tot gewesen ist.
damit man dies besser begreifen kann, was ich gesagt habe, muss man etwas tiefer in die lehre des nazaräners gehen. in der eine tragende säule die naive und emotionale liebe des menschen darstellt, wie wir sie aus dem zeugungsakt kennen. genau die ist es nämlich, und keine höhere liebe oder gar erkenntnis und verstandesdenken.
eine einfache programmfunktion aus längst vergangenen ungesättigten niederen befindlichkeiten, die dazu bestimmt waren, das menschliche leben zu ergänzen und zu verbessern.
eine tragende säule, die dazu bestimmt ist das was wir jenseits nennen, wesentlich zu gestalten, in einer bindenden form, die jedoch nicht allein eine ständige und gleichbleibende gestaltung haben muss, sondern auch in der unterschiedlichsten gestaltung auftreten kann, in kleineren und grösseren formationen. wobei selbst das gewohnte männliche und weibliche zurücktreten muss, weil doch die fortpflanzung nicht mehr im vordergrund steht, sondern die in den jeweiligen gruppierungen angestrebte sinnhaftigkeit und zielsetzung im mittelpunkt zu finden ist.
da kann es dann schon zu reinen "männlichen" und reinen "weiblichen" formationen kommen, und auch "gemischte" sind nicht ausgeschlossen.
mit anderen worten, das was wir heute als erstrebenswerten geschlechtsakt bezeichnen und pflegend bis ins hohe alter betreiben,
diese form der emotionalen liebe die jeder erreichen kann,
sie wird uns im jenseits noch aus den ohren hängen.
in dieser richtung wäre auch jener satz zu verstehen:
(Logion 105) Jesus sagte: Wer den Vater und die Mutter kennen wird,
er wird Sohn der Hure genannt werden.
das sieht aus wie eine verachtende selbstdarstellung,
wo der einzelne in der welt nichts bedeutet,
aber als einer von vielen eine gemeinschaft bilden kann.
anderseits gab es damals nur einen.
der den vater josef und die mutter maria kannte: der älteste von ihnen,
der bereits 7 jahre gewesen ist, als der nazaräner geboren wurde,
und in der männlichen linie des josefs zu finden war,
wozu gesagt werden musste, dass diese direkte männliche verbindung nicht mehr bestand, und nur mehr in der mütterlichen weiblichen anzutreffen gewesen ist, die sich darüber hinaus bereits anderwärtig orientieren musste.
undenkbar, in einer reiseschilderung das haltmachen bei ihm in jericho direkt zu dokumentieren.
genausowenig wie sein überragendes wissen aus der vergangenheit der direkten anfeindung preis zu geben.
aber ein wenig stuppsen wird man ihn doch noch dürfen - oder?!
und ein