(9): Jesus sagte: "Siehe, es kam heraus der Sämann, er füllte seine Hand, er warf, einige fielen auf den Weg; es kamen die Vögel, pickten sie auf. Andere fielen auf den Felsen und sandten keine Wurzeln hinunter in die Erde und trieben keine Ähren in den Himmel. Und andere fielen auf die Dornen; sie erstickten den Samen und der Wurm fraß sie. Und andere fielen auf gute Erde. Sie brachte gute Frucht hervor. Sie kam auf 60 je Maß und 120 je Maß."
Kommentar (1):
(9): Jesus sagte:
"Siehe, es kam heraus der Sähmann, um seine Saat zu legen.
Er teilte sie aus mit vollen Händen!
Er warf die Samen aus und einige von Ihnen fielen auf den Weg.
Doch es kamen jene, die von diesem Weg nur träumten, und so fraßen sie das Saatgut auf.
Andere Samen fielen nur auf Felsen und dort fand das Gute Korn keine Wurzeln, um auch zu gedeihen.
Die Saat vermehrte sich an diesen Orten nicht, da sie nicht keimte und keine Nachkommen zum Geist (Himmel) senden konnte.
Andere Saat wieder fiel nur auf Dornen, welche die Samen erstickten und der Wurm fraß sie
und der gute Same verschwand vom Angesicht der Erde.
Andere Körner aber fielen auf gute Erde!
Dort brachten sie gute Frucht hervor!
Die Dreiheit der Saat verdoppelte sich durch Ihr Keimen und da das, was daraus hervorging erneut Früchte und so auch Samen trug, verdoppelte sich die Saat erneut.
So verzehnfacht das Saatgut seine Erscheinungsform..
Kommentar (2)
(a.d.Tao (11) Vers, meine Übertragung)
Die Dreiheit
der Ordnung und der Lehre
entsteht durch die Wahrnehmung der Trennung von dem Einen,
dem unterschiedlichen Ausrichten seiner Anteile
und dem erneuten Verbinden von dem,
was für die Wahrnehmung getrennt wurde.
So gleicht die Ordnung und die Lehre einem Rad, einem Gefäß und einem Haus,
da seine Anteile sich unterschiedlich ausrichten,
um sich erneut durch diese Anteile zu verbinden.
Verzehnfacht
kann die Ordnung und die Lehre
so in Erscheinung treten
und doch bleibt sie
in Ihrer Mitte leer.
Die Ausrichtung Ihrer (An)Teile
zu einer gemeinsamen Mitte hin,
die in sich leer ist,
bestimmen die Brauchbarkeit
der Ordnung und der Lehre.
Doch auch die Leere zwischen den (An)Teilen,
durch Ihre unterschiedliche Ausrichtung,
bestimmen die Brauchbarkeit
der Ordnung und der Lehre.
Bewahrt die Ordnung und die Lehre
die Leere nicht
IN SICH und ZWISCHEN SICH,
kann die Ordnung und die Lehre nicht bewahr werden.
I) Das Rad der Ordnung und der Lehre
Wenn man ein Rad formt,
kann man dies nur tun,
wenn man das Rad zu einer gemeinsamen Mitte hin ausrichtet.
Durch die Ausrichtung seiner Anteile,
zu einer gemeinsamen Mitte hin,
die in sich LEER ist(!),
gewinnt das Rad seine Festigkeit.
Doch auch die Leere IM RAD,
durch seine Anteile,
da sie sich zueinander ausrichten, obgleich sie getrennt erscheinen,
bestimmen die Festigkeit des Rades.
Aus dem, wo das Rad NICHT IST,
gewinnt das Rad seine Brauchbarkeit.
Durch die Leere des Rades
IN SICH und ZWISCHEN SICH
und die gegensätzliche Ausrichtungen seiner (An)Teile,
zu einer gemeinsamen Mitte hin,
die in sich leer ist,
gewinnt das Rad seine Festigkeit.
Bewahrt das Rad die Leere nicht IN SICH und ZWISCHEN SICH,
vermag das Rad keine Last zu tragen.
II) Das Gefäß der Ordnung und der Lehre
Wenn man aus Lehm ein Gefäß formt, kann man dies nur tun,
wenn man den Lehm zu einer gemeinsamen Mitte hin ausrichtet,
die in sich LEER ist.
Durch die Ausrichtung des Lehmes
zu einer gemeinsamen Mitte hin,
die in sich LEER ist,
gewinnt der Lehm seine Brauchbarkeit.
Doch auch die Leere IM Lehm, als Öffnungen,
bestimmen die Brauchbarkeit des Gefäßes.
Aus dem, wo der Lehm NICHT IST,
gewinnt der Lehm seine Brauchbarkeit.
Bewahrt das Gefäß die Leere nicht
IN SICH und ZWISCHEN SICH,
kann das Gefäß nicht gebraucht werden.
III) Das Haus der Ordnung und der Lehre
Wenn man ein Haus baut, kann man dies nur tun,
wenn man die Bausteine zu einer gemeinsamen Mitte hin ausrichtet,
die in sich LEER ist.
Durch die Ausrichtung der Bausteine
zu einer gemeinsamen Mitte hin,
die in sich LEER ist,
gewinnt das Haus seine Brauchbarkeit.
Doch auch die Leere zwischen den Bausteinen,
zu Öffnungen, wie Türen oder Fenster,
bestimmen die Brauchbarkeit des Hauses.
Aus dem, wo die Bausteine NICHT SIND,
gewinnt das Haus seine Brauchbarkeit.
Bewahrt das Haus die Leere nicht IN SICH und ZWISCHEN SICH,
kann das Haus nicht bewohnt werden.
Das was ist, genannt werden kann,
erhält seine Brauchbarkeit,
in dem es sich nach dem,
was nicht ist, nicht genannt werden kann,
ausrichtet.
Das was ist, genannt werden kann,
verliert seine Brauchbarkeit,
wenn es sich nach dem,
was ist, genannt werden kann,
ausrichtet.
Das was NICHT ist, NICHT genannt werden kann
erhält seine Brauchbarkeit,
da sich das, was ist, genannt werden kann,
nach Ihm ausrichtet.
Kommentar 3
Die Lehre des Einen ist nichts, dass einer erhalten oder bewahren könnte
Matthäus hat noch mehr zu bieten, darum möchte ich dort hin zurück kehren..
Das Gleichnis vom anvertrauten Geld
Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an.
Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort
begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu.
Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu.
Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn.
Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen.
Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen.
Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!
Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen.
Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!
Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast;
weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder.
Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe.
Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten.
Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat!
Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.
(Matthäus 25,14-30)
Das Bild hat die selbe Aussage wie das Bild der 10 Jungdrauen
Dann wird es mit dem Himmelreich sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen.
Fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug.
Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl,
die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit.
Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein.
Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!
Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht.
Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus.
Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht.
Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen.
Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf!
Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.
Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.
(Mattäus 25, 1-13)
...wer versucht eine Lehre zu bewahren oder zu erhalten, um Ihrer selbst willen, benimmt sich so töricht wie derjenige, der sein Geld vergräbt oder sich mit einer Lampe auf den Weg macht, ohne für das Öl zu sorgen.
Was hat Geld für einen WERT, wenn man es nicht EINSETZT und was hat eine Lampe für einen SINN, wenn man nicht dafür Sorge trägt sie FÜLLEN zu KÖNNEN, damit sie BRENNT, wenn der, von dem die Lehre kommt (der Lehrer) gegangen ist?
Es ist erstaundlich, dass diese Bilder noch im Kontext der Bibel zu finden sind, denn sie warnen genau vor dem, das mit einer Religion geschieht, die versucht eine Lehre zu konservieren, anstatt sie zu ergründen...
Eine Lehre ist wie eine BAUANLEITUNG.
Was für einen SINN hat es die BAUANLEITUNG zu konservieren, ohne zu versuchen, sie zu verstehen oder SELBST zu ergründen?
Die Lehre ist NICHT die Erkenntnis, sondern DIENT dazu die Erkenntnis ZU FINDEN!
Wer die Lehre für die Erkenntnis hält, wird nichts finden können und wer das Wort zu konservieren sucht, wird leer ausgehen..
Allein die mystischen Dimensionen einer Religion, wie sie sich z. B. im Sufismus des Islam finden lassen, sind DAS ÖL oder gleichen dem EINSETZEN des (anvertrauten) Geldes.
Wenn also jemand sagt: DER DA! Der ist doch ein Lästerer, weil er ein SUCHENDER ist, dann versteht er nicht, dass er es ist, der eine Lampe ohne Öl trägt oder sein Geld vergraben hat.
(als Blog geschrieben am 21.12.2007
https://www.esoterikforum.at/forum/blog.php?u=1769&blogcategoryid=-1)