Hallo MorganLeFay,
MorganLeFay schrieb:
Hallo! Mein Vata ist gestört und ich möchte es gerne wieder ins Gleichgewicht bringen.Was kann ich tun?!
Ich habe sehr viel über Panchakarma Entschlackungskur im Internet gefunden.Aber was man dabei genau machen muss stand natürlich nicht dabei.Denn ich würde gerne diese zu Hause durchführen und nicht in einer Klinik.Vielleicht kann mir da jmd ein paar hilfreiche Tipps geben.
Man beginnt mit der Amapacahana (mind. 14 Tage):
Lösen von Giftstoffen durch die Einnahme bestimmter Kräuter, abhängig von der Krankheit, in Form von Abkochungen, Pudern oder fermentierten Kräuterpräparate. In welcher Form die Pflanzen gegeben werden ist wichtig. Dafür muss die Person mit allen Symptomen, Alter, aber auch der Umgebung in der sie lebt betrachtet werden. In Deutschland ist die Natur feucht und fruchtbar, deshalb wirken hier Kräuterabkochungen in der Vorbereitungszeit im allgemeinen effektiver als die üblicherweise angewendeten Öl- oder Ghee-Einnahmen.
Dann folgt die Purvakarma und Panchakarma (14, 21 oder 28 Tage.)
Purvakarma besteht aus der Anwendung medizinischer Öle und Schwitztherapien. Also die verschiedenen Massagen, die man landläufig als Ayurveda-Massagen kennt. Zum Purvakarma gehören jedoch auch schweißtreibende Behandlungen wie beispielsweise der "Schwitzkasten" sowie die Gabe von verdauungsstärkenden Therapeutika. Hierdurch werden die sich aufgrund gestörter Doshas in den Körpergeweben und Organen angelagerten schädlichen Substanzen und Stoffwechselschlacken aktiviert und gelöst. Vor jeder Ausleitung müssen die dazu passenden Massagen durchgeführt werden. Wichtig ist, dass das Öl immer auf die ayurvedische Art mit Pflanzen aufbereitet wurde. Werden die verkehrten Öle ausgesucht, kann es dadurch zu einer Verschlimmerungen oder neuen Symptomen kommen.
Die 5 verschiedenen Arten reinigender Therapien heißen Panchakarma. Eine einzelne Person muss nicht alle 5 Panchakarma- Behandlungen anwenden. Die Anwendung hängt ab von der Krankheit.
Vamana - therapeutisches Erbrechen
Das Erbrechen wird herbeigeführt durch das Trinken von sehr viel Milch, gefolgt von der Einnahme von in Milch gelöstem Steinsalz, Honig und ayurvedischen Heilkräutern. Häufige Anwendung zum Vamana finden Süßholz (Glycyrrhiza glabra; Sanskrit: Yastimadhu) und Brechnuß (Randia dumetorum; Sanskrit: Madanaphala).
Virecana - Abführkur
Die ausleitende Darmbehandlung ist eine der zentralen ayurvedischen Heilmethoden und so finden sich in allen klassischen Ayurveda-Texten auch lange Listen mit Laxantien: von Triphala-Churna über Kuhmilch bis hin zu Kuhurin. Egal um welches Abführmittel es sich handelt, es ist bei der Auswahl immer die Verdauungskraft des Patienten zu berücksichtigen. Sehr beliebt und auch hierzulande zu diesem Zweck gut bekannt ist Rizinusöl, das mit etwas Wasser und Milch vermischt, verabreicht wird.
Vasti - Darmeinlauf
In der klassischen ayurvedischen Literatur wird Vasti große Bedeutung beigemessen, denn er leitet überschüssige Doshas als Giftstoffe aus. Entsprechend viele Arten von Einläufen wendet man im Ayurveda an, der übrigens neben der bei uns gebräuchlichen rektalen Form auch Einläufe in die Vagina oder die Harnröhre kennt. Generell unterscheidet man zwei Varianten: den Niruha Vasti, das ist ein Einlauf mit Abkochungen von Heilkräutern und den Anuvasana Vasti, ein Einlauf mit Ölen oder mit Öl versetzten Flüssigkeiten; in der Regel werden beide Arten in Kombination eingesetzt. Die Klistiere für diese therapeutischen Einläufe werden meist nach sehr komplizierten traditionellen Rezepten hergestellt.
Nasya - Behandlung der Nasenschleimhaut
Mit Nasya bezeichnet man die Applikation medizinierter Öle oder Puder durch die Nase, um Schlacken- und Giftstoffe aus dem Kopfraum, vor allem aus der Nase, den Ohren, dem Rachen und dem Mund zu entfernen. Bei dieser Anwendung werden im Anschluß an speziell aufeinander abgestimmte Ölmassagen von Kopf, Nacken und Schultern medizinierte Kräuteröle in den Nasen-Rachen-Raum eingebracht sowie Rachen- und Mundspülungen mit Ölen durchgeführt. Das dient unter anderem der Reinigung, Beruhigung und Ernährung der Dhatus, der Körpergewebe sowie der Doshas.
Raktamoksha - Aderlaß
Dabei wird der Patient durch Anritzen einer Vene, Einführen einer Kanüle oder eines Venenkatheters sowie durch Anlegen von Blutegeln oder einer Glasglocke zur Ader gelassen (Phlebotomie).
Anschließend folgt die Paschatkarma, der Wiederaufbau oder die Verjüngung.
Hierbei gilt es die Schwachstellen zu kräftigen, so dass sie kein geschwächtes Gewebe mehr bleibt, sondern in gesundes umgewandelt wird. Dann kann die Erkrankung nicht wieder kommen.
So... das ist der grobe Aufbau einer vollständigen Kur. Wobei nicht ein Symptom (Vata-Störung) behandelt wird, sondern der ganze Mensch. Denn es kommt selten vor, dass lediglich eine einzige Störung vorliegt. Sobald ein Dosha gestört wird, zieht das auch Veränderungen bei den anderen Doshas nach sich.
Liebe Grüße
A.