Vampir

Alyson

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10. August 2005
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Hamburg
Seegen oder Fluch

Wir sind allein. Und nur die Nacht ist Zeuge.
Voller Leidenschaft sind wir im Kuß vereint.
Heimlich scheint der Vollmond durch die Zweige,
als ob er nur für uns - so scheint es - scheint.

Es fällt dein Haar zurück, als ich dein Ohr liebkose.
Darunter pocht die Halsschlagader heiß.
Da beginnt bei mir die Metamorphose.
Und ich packe deinen Nacken, und ich beiße zu.

Ich stoߒ dir meine Zähne
bis zum Anschlag in die Vene
und verdrehe meine Augen,
und ich fange an zu saugen.

Nicht nur ein Schrei vor Schrecken
bleibt dir tief im Halse stecken,
sondern auch - und das noch tiefer!
die vier Ecken meiner Kiefer.

Du bist zwar recht robust,
doch regt sich schon kein Klopfen mehr
in deiner Brust, ich saug’ dich just
bis auf den letzten Tropfen leer.



Ich kann nichts dafür.
Ich bin ein Vampir.
Jede Nacht erwacht in mir ein wildes Tier
und diese schier
unstillbare Gier
nach deinem Blut. Es tut mir leid!
Ich bin ein Vampir.

Was hab’ ich getan?! Wie konnte das geschehen?!
Du, meine Liebste, liegst nun vor mir ausgestreckt.
Doch zu meiner Schande muß ich mir eingestehen:
So gut hat mir noch keine geschmeckt.

Ich bin verdammt die, die ich liebe, zu verlieren.
Denn selbst wenn sie nach meinem Biß bestenfalls
selber zu Vampiren mutieren,
werfen sie sich gleich andren Männern an den Hals.

Das passiert mir jedes mal,
stets dasselbe Ritual:
Es kommt nur zum ersten Kuß,
und danach ist sofort Schluß.

Er läßt sich nicht beheben,
mein verhexter Beißreflex!
Drum ist der Preis für ewiges Leben
ein Leben ohne Sex.



Ich kann nichts dafür.
Ich bin ein Vampir
und das bereits seit weit über vierhundert Jahren,
die ich hier
schon vor mich hin vegetier’
zur Unsterblichkeit verflucht als Vampir.

Doch was kann mir schon Unsterblichkeit bedeuten,
wenn ich doch nur totunglücklich bin?
Also gehe ich zum Psychotherapeuten:
„Herr Doktor, ich weiß nicht mehr, wohin.

Ich verabscheue, wie ich mich ernähre.
Doch es zu leugnen wäre Selbstbetrug.
Denn während ich fremde Hälse leere,
krieg’ ich meinen Hals nie voll genug.

Es gibt für mich nichts Gutes,
außer den Geschmack des Blutes -“
Da unterbricht er mich und fragt nett,
welche Blutgruppe ich hätt’.

„Äh, naja, mal so, mal so, ich meine,
kommt darauf an...
Es gibt keine,
die ich Ihnen nicht besorgen kann.“

Denn Sie müssen wissen: Ich bin ein Vampir.

Ich war zwar nie in Transsylvanien,
ich war lediglich im Urlaub mal in Spanien.
Doch die Dunkelheit trägt ihre Schatten weit,
denn gebürtig komm’ ich eigentlich aus Wattenscheit.

Ich hatte tierisch vor Vampiren Schiß,
bis mich schließlich einer der ihren biß.
Da hab’ ich Blut geleckt und im Nu entdeckt,
wie gut das schmeckt.

Seitdem hab’ ich weit über 1000 Frauen geliebt,
von denen leider keine bei mir blieb,
weil ich sie immer beiße... Sch-!

So kann das nicht mehr weitergehen!



Helfen Sie mir!
Ich bin ein Vampir.
Der rote Saft verschafft mir Kraft, er ist mein Lebenselixier.
Ich komm’ nicht davon los!
Was mach’ ich bloß,
damit das aufhört? Nun, was kann ich tun?

Des Doktors detailierte Diagnose
treibt mir die Starre des Erstaunens ins Gesicht:
„Schizophrenie mit schwer neurotischer Psychose?!
Moment mal, sie glauben doch wohl nicht

etwa, das wäre alles meiner Phantasie entsprungen?
Sie seh’n doch diese Zähne? Die sind nicht angeklebt!“
Ihn zu überzeugen ist mir schließlich doch gelungen.
Leider hat er das nicht überlebt.

Nun hilft mir niemand mehr,
denn wer sollte, wenn nicht er?
Ach, ich wünschte ich wär tot,
wenn ich doch nur nicht unsterblich wär’!

Doch ich weiß, auf welche Art ich
meinem Dasein hier entkomme:
Ich geh’ in den Park, und dort wart’ ich
auf den Aufgang der Sonne...

Alyson
 
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Der Vampir


Was ist der Vampir?
Kein Mensch und auch kein Tier.
Er ist ein Jäger der Nacht,
an Blut ständig gedacht.

Man kann ihm nicht trauen,
sonst ist man gefangen in seinen Klauen.
Am Tage ist er nie zu sehen,
da ruht er sich aus um in der Nacht auf die Jagd zu gehen.

Seine Zähne sind zum reißen gedacht,
und wenn er das macht...
sind seine Augen ganz rot,
und dich durchfährt der Tod.

Der Tod den der Vampir bringt,
das Leben mit dem er ringt...
Verdammt bis in alle Ewigkeit,
zum sterben niemals bereit...

Er ist einsam in seinem dasein..
immer traurig und allein..
Ich werde ihn empfangen,
ohne Angst und bangen..

Ich bin jetzt einer von seinen,
und wird heute der Mond scheinen
so gehe ich auf die Jagd,
auf das mich die traurigkeit plagt.

Alyson
 
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Mein Herz rast

Er kommt zu mir in der Nacht.
Ich erwarte ihn in der Dunkelheit.
Er steht auf dem Flur,
mein Herz rast.
Er betritt den Raum,
Traurigkeit folgt ihm.
Sein Shirt halb geöffnet,
seine Augen dürsten nach Licht.
Er bewegt sich wie ein Engel,
schleicht wie der Teufel.
Ich fühle einen kalten Luftzug.
Mein Herz rast.

Er setzt sich zu mir auf meine Bettseite
und liebkost mein Gesicht.
Seine sanften Hände sind so blass,
das sie im Kerzenlicht schimmern.
Seine kalten Hände wandern über meine Brust.
Er fühlt meinen Herzschlag,
er weiß das warmes Blut durch meinen
gequälten Körper fließt.
Er nimmt meine Hand und legt sie auf
seine Brust.
Ich fühle nichts, kein Herzschlag,
keine Wärme.
Nur Gleichgüligkeit und Macht.
Ich fahre mit meiner Hand über Kaltblütigkeit.
Ich weiß, das er anders ist, als seine
verlorene Seele nach außen scheint.
Erschreckend und furchtbar.

Ich habe Angst um mein Leben.
Ich bin erstarrt vor Angst.
Er weiß nicht was er tun soll,
um mich zu beruhigen.
Er nimmt mich in den Arm und
flüstert mir ins Ohr:
"Hab keine Angst, meine Liebe,
ich werde dir nicht schaden."
Ich höre auf zu zittern und
fühle Faszination.

Eine warme Träne gleitet aus seinen
leblosen Augen, seine kalte Wange hinunter.
Wir schauen uns in die Augen.
Ich fühle wie seine Leere in
meine Seele fließt.
Sehe Gefühle, sein Leiden.
Ich sehe den kleinen Jungen
in seinem schmerzenden Körper wohnen.
Er fühlt sich schwach und
kann nicht mehr stehen.
Er legt sich auf mein Bett,
sein Atem ist flach.

Was ist passiert, das er sich nicht
auf den Beinen halten konnte?
Mein kraftvolles Herz schlägt hart.
Es wütet vor Wärme.
Sein Durst nach Blut tötet ihn.
Er weiß er muss trinken,
ansonsten stirbt er.
Seine Zähne sind so spitz,
seine Augen leuchten.
Aber er zügelt sich.
Er kann nicht trinken,
von meinem Blut.

Was ist passiert, das du stirbst?
Was ist der Grund für dein Leiden?
Schreie ich ihn an.
"Mein Körper ist leer und
mein Durst ist zu stark.
Mein Leben ist eine einzige Grausamkeit
und Blut ist der Schlüssel zu
meinem ewigen Leben.
Ein Leben bestehend aus Leiden."
Er weint.
Ich fühle Traurigkeit und Mitleid.
Ich fühle Leidenschaft und Qual.
Mein Herz rast, als ich realisiere,
das ich mich verliebe.
Verliebe in meine Angst.
Mich verliebe in eine Kreatur der Nacht.

Er liegt noch immer auf meinem Bett,
als ich meinen Blick über
ihn schweifen lasse.
Er nimmt sanft meine Hand.
Er fürchtet das Licht.
Ich wende meinen Blick ab
und lösche die Kerzen.
Ich würfel mit meiner Angst,
um meine Liebe zu sichern.
Ich lege mich neben ihn,
um seinen Zwang zu befriedigen,
um ihm sein Leiden zu nehmen.
"Wende deinen Blick ab und
verlasse den Raum.
Lass mich sterben.
Ich werde dem Zwang nicht nachgeben,
nur weil mein Fleisch es verlangt."

Er diskutiert mit mir.
Läßt mich wissen, das er nicht fähig ist,
länger sein Leben zu leben.
Ich lege sacht meine Arme um ihn,
das Leben werde ich bald verlassen.
Er legt seinen Kopf an meine Brust,
lauscht meinem Herzen,
das schneller und schneller schlägt.
Er küßt meine Lippen,
das Tor schließt sich bald.
Sein Dämon übernimmt die Macht.

Ich fühle seine sanften Lippen
in meinem Nacken.
Seine Zähne graben sich tief hinein.
Mein Leben wird aus meinem Körper gesaugt.
Ich fühle nichts mehr.
Mein Körper gleitet zu Boden.
Meine Augen sind geschlossen.
Er umarmt mich, er liebt mich.
Er kommt in der Nacht.
Ich erwarte ihn.
Dunkelheit und Traurigkeit folgen ihm.
Er steht auf dem Flur,
als mein Herz nicht mehr schlägt.

Alyson
 
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