US-Verteidigungsminister Gates hält Atomschlag als Präventivmaßnahme für plausibel

Im Prinzip ja, aber ...
Aus Sicht der US-Wirtschaft (weit über 60% Rüstungsindustrie)
war es am "Anfang" kein Fehler und danach erst recht nicht.

Schließlich müssen die Waffen, Bomben und Munition etc. "verkauft" werden.
(Nebenbei noch ein bischen Uran entsorgen)
Fehler gutmachen höchstens in dem Sinne, dass es am Anfang nicht gleich höhere Profite gab...

Profit, Profit, Profit.... und noch ein paar Zinsen....
Die Rüstungsindustrie braucht keine Kriege. Die Rüstungsindustrie braucht starke oder stark geredete Feindstaaten und dazu einen Frieden, der immer in Gefahr scheint - das ist die beste Zeit zum Aufrüsten. Wie gesagt, bin ich gewiss kein Bush-Apologet, aber Dämonisierungen müssen trotzdem vermieden werden, daher hab ich mal ein paar Pro-Argumente gesucht. Wenn wir uns dazu verleiten lassen, in den USA das "Reich des Bösen" zu sehen, sind wir nicht besser als Bush und Bin Laden zusammen.

lg Nehemoth
 
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Es kann kein Argument für das Brechen von Völkerrecht (und nichts anderes beinhaltet die Bush-Doktrin) geben, Nehemoth, da bist du gründlich auf dem Holzweg. Schon aus konsequenzlogischen Gründen: Wenn es tatsächlich legitim sein sollte, daß die, die sich als die *Guten* definieren, Angriffskriege gegen die, die missioniert werden sollen, führen dürften, würde das bedeuten, daß sich die Kreuzzügler für den Rest der Jahrhunderts in eine Serie von Befreiungskriegen verwickeln lassen müßten.

Zudem stellt sich noch eiin anderes Problem in aller Schärfe: mit welchem Recht spielen sich die USA als Weltpolizei auf? Die USA sind selbst mit zahllosen Menschenrechtsverletzungen in ihren Gefangenenlagern zum Objekt von Amnesty International geworden,

Amnesty-Bericht: Tod und Folter in Geheim-Knästen

Bush hat den Einsatz von Folter sogar gerechtfertigt

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,540290,00.html

Alles im Dienst einer "guten" Sache? Wie gut kann eine Kreuzugsmentalität sein? Wie würde die Welt in einem Jahrzehnt aussehen, wenn die territoriale Integrität der Staaten nichts mehr gilt und zur Disposition gestellt würde?

:confused:
 
Na gut, wenn es unbedingt sein muss, dann spiele ich das Spiel eben weiter mit... :schmoll:

Es kann kein Argument für das Brechen von Völkerrecht (und nichts anderes beinhaltet die Bush-Doktrin) geben
Also sind Menschenrechtsverletzungen grundsätzlich nicht so schlimm wie Völkerrechtsverletzungen, bzw. zu vernachlässigen, wenn es um Völkerrecht geht? So ähnlich sieht das die Neue Rechte auch. :tongue2:

Wenn es tatsächlich legitim sein sollte, daß die, die sich als die *Guten* definieren, Angriffskriege gegen die, die missioniert werden sollen, führen dürften, würde das bedeuten, daß sich die Kreuzzügler für den Rest der Jahrhunderts in eine Serie von Befreiungskriegen verwickeln lassen müßten.
Passt nicht zum vorhergehenden Satz, da hier konkret Kreuzzüglermentalität vorausgesetzt wird. Setzt man Menschenrecht über Völkerrecht, träfe dein Schluss aberd durchaus zu - sofern es entweder wirklich um die Durchsetzung der Menschenrechte geht oder diese ein Nebeneffekt der Kriege ist.

Zudem stellt sich noch eiin anderes Problem in aller Schärfe: mit welchem Recht spielen sich die USA als Weltpolizei auf? Die USA sind selbst mit zahllosen Menschenrechtsverletzungen in ihren Gefangenenlagern zum Objekt von Amnesty International geworden,
Das habe ich im vorletzten Beitrag auch erwähnt ("Wer greift die USA an?"). Trotzdem halten diese Verletzungen seitens der USA Vergleichsrechungen wohl nicht stand, was die Qualität der Untaten angeht. Und schließlich kann gefragt werden, was dagegen spricht, bspw. Hitler mit Mussolini auszutreiben, also ein größeres Übel mit einem kleineren Übel zu bekämpfen.

Alles im Dienst einer "guten" Sache? Wie gut kann eine Kreuzugsmentalität sein? Wie würde die Welt in einem Jahrzehnt aussehen, wenn die territoriale Integrität der Staaten nichts mehr gilt und zur Disposition gestellt würde?
Ein riesiger Slum voller McDonald's-Filialen, stellenweise unterbrochen durch hermetisch abgeriegelte Palastviertel, alles zusammen regiert von ein, zwei Monsterunternehmen.

lg Nehemoth
 
Die Rüstungsindustrie braucht keine Kriege. Die Rüstungsindustrie braucht starke oder stark geredete Feindstaaten und dazu einen Frieden, der immer in Gefahr scheint - das ist die beste Zeit zum Aufrüsten.
Ja Nehemoth, da hast Du sicher recht. Das könnte theoretisch ausreichen.
Das klassische Beispiel wäre die Polarisierung zwischen USA und UDSSR damals, beides starke Länder, die wussten, dass ein Krieg das Ende bedeuten würde. Wirtschaftsfinanztechnisch ergibt eine solche Situation ein linear konstantes "Einkommen".

Es gibt da aber noch die Gier nach Profit und die läßt sich mit einem "kalten Krieg" nicht bändigen. Der Zinsgott verlangt stetiges Wachstum, am besten exponentiell. Aktiver Krieg oder zumindest Scharmützel in einem Staat garantieren die Aufrüstung aller Nachbarn und den Verbrauch von Waffen und Munition, der in einem "Frieden" nicht so gegeben ist. Wenn der erste Staat fertig ist, folgt der nächste und auf der verbrannten Erde nisten dann andere Blutsauger, die das "Volk" unterschwellig ausbeuten...
Dafür braucht man allerdings "schwächere" Staaten...
Wie gesagt, bin ich gewiss kein Bush-Apologet, aber Dämonisierungen müssen trotzdem vermieden werden, daher hab ich mal ein paar Pro-Argumente gesucht. Wenn wir uns dazu verleiten lassen, in den USA das "Reich des Bösen" zu sehen, sind wir nicht besser als Bush und Bin Laden zusammen.
Wo ist Dein Pro-argument? Ich habs nicht gesehen.
Mir geht es auch nicht um pauschale Dämonisierung.
Ich halte die USA auch nicht für das Reich des Bösen.
Diese "Dämonen" gibt es in fast jedem Land.
Die USA haben das Pech, dass einige dort mehr zu sagen haben als den anderen Menschen dort lieb ist,
weil sie dort systembedingt einen optimalen Nährboden finden.
Es ist eigentlich staatenübergreifend, was die Rädelsführer betrifft, die nicht die Politiker sind. (siehe z.B. die sieben Schwestern)...

LGA
 
Wo ist Dein Pro-argument? Ich habs nicht gesehen.
Hier:
Nehemoth schrieb:
Aber trotzdem waren weder Hussein noch die Taliban Demokraten oder auch nur Menschenfreunde. Sie begingen Verbrechen an den eigenen Leuten, sonst gäbe es heute nicht Pro und Contra USA, den Streit darüber, ob Saddam oder Bush schlimmer sei - Bush, ergänze ich, wird sich immerhin früher verurinieren als Hussein. Werden wir doch noch frecher: Sie verdankten mehr (Taliban) oder weniger (Hussein) den USA ihre Macht - aus dieser Sicht haben doch die USA das Recht, die eigenen Fehler gutzumachen zu versuchen, auch wenn es ihnen darum gar nicht geht. Und: Solange es tyrannische Regime zu stürzen gibt, richten sich die regelmäßigen US-Amokläufe wenigstens nicht gegen Demokratien....
Und jetzt bitte ich um Gnade!!! Ich hab doch nur versucht, eine Position einzunehmen, die nicht die meine ist, und dabei Gewäsch der Marke "Es geht um die Befreiung geknechteter Menschenn" oder "Ohne diese Kriege würde Israel vernichtet" zu vermeiden. Zefix! :schmoll:
 
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