Ursprung, Schöpfung, Evolution, Wunderglaube

versteht man die Schöpfung nicht als kreativen Akt?

Nein, die Schöpfung ist kein kreativer Akt - zumindest nicht, wenn Du als "kreativer Akt" verstehst, dass da ein Schöpfer mit Intention vorging. Dieser Schöpfer und die Intention ist NICHT notwendig, und mit der Evolutionstheorie und diversen anderen Errungenschaften der Wissenschaft wird es auch sehr fragwürdig, ob dieser Schöpfer existiert.

Wir Menschen sind ein sehr kleiner Zweig im riesigen Baum der Evolution.
 
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Die Schöpfung ist für mich nicht DIESER, denn das wäre eine Personifizierung.

Und das ist ja wohl nicht Ernst, oder?
 
Liebe Magdalena,

mein Verständnis vom Besser bitte nicht im Sinne der Überheblichkeit verstehen. Schau dir dazu einmal unser Sprachvermögen an, das zwar auch in der Tierwelt vorkommt – aber nun einmal nicht in dieser komplexen Ausgestaltung. Ich verstehe die Tiere auch als unsere Mitgeschöpfe, aber wir müssen deshalb unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.

Merlin

lieber druidemerlin,

ich erkenne es nicht als 'licht unter den scheffel stellen', wenn wir - zum beispiel - das menschliche sprachvermögen nicht als besser oder vollkommener betrachten als die verständigungsmöglichkeiten von tieren.

angesichts der herrschenden 'babylonischen sprachverwirrung' unter uns menschen erkenne ich keinen so besonderen vorteil gegenüber den verständnismöglichkeiten z.b. in einem ameisenstaat.

aber ich gebe gerne zu, dass ich bis gestern ebenfalls den menschen als am höchsten entwickeltes lebewesen zu erkennen glaubte -
tja, bis mir aufgegangen ist, dass es systeme gibt - direkt vor unseren augen -
die zumindest nicht schlechter funktionieren -
nur eben anders.

ginge es nicht vielleicht um die ergänzung der entwicklungen des verstandes um unterwegs weniger kultivierte fähigkeiten?

ich denke, dass nichts verloren geht, dass alle einmal erlernten fähigkeiten erhalten bleiben, und alle entwicklungsbedingten spezialisierungen letztlich zu einem ganzen werden, das alle entwickelten fähigkeiten in sich vereint.

al
magdalena
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Joey,

wo siehst Du den bei der Entstehung des Universums, die Elemente einer Schöpfung? Wo ist hier die kreative Fantasie der Ausgestaltung? Ich sehe da nur einen großen Knall und ein Chaos in dem sich die Gesetzmäßigkeiten mit dem Zufall verbinden. Wenn Du einmal in die Bibel schaust, wirst Du sehen, dass dort dieser Schöpfer nicht das Universum erschaffen hatte, sondern eine Welt der Menschen:
1. Buch Moses [1] Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. [2] Und die Erde war wüst und leer ...

Es ist auch keine Frage ob dieser Gott existiert, denn wir sprechen über ihn und somit wird erst sterben, wenn ihm niemand mehr folgen mag und er im Nebel des Vergessens eingehüllt wird.


Merlin
 
Wirkungsvoll schon,
aber ich denke nicht das sie ein Bewußtsein
in Form von 'ICH BIN' haben.

Sie sind nur schon weiter und sagen sich: ich evolutiere. :D

Die Auffassung eines "Ich bin" ist ja insofern dual und damit auf Umgebung abgestimmt als ein "Ich" erkannt werden muss (auch wenn das durch mich selber geschieht) und damit gleichzeitig ein "Du" wird.

Insofern haben wir hier Schöpfung in der Art wie im Film beschrieben. Wen wunderts.
 
Es ist auch keine Frage ob dieser Gott existiert, denn wir sprechen über ihn und somit wird erst sterben, wenn ihm niemand mehr folgen mag und er im Nebel des Vergessens eingehüllt wird.
Es ist keine Frage, dass Gott angenommen werden kann als Schöpfer wie die Religionen das tun.
Kritisch - und das deutet das Video an - wird es nur, wenn biblisch-spirituelle Schöpfungsmythen (Erschaffung der Welt in sieben Tagen) rein und wortwörtlich und historisch als Entstehungsgeschichte angesehen und verkauft wird. Und nichts anders tun die Verbände der Kreationisten z.B. in Vergnügungscentern oder durch eingängig bebilderte Ausstellungen in den Vereinigten Staaten.

Wichtig ist es halt, Entstehungsgeschichterln von Entstehungsgeschichte unterscheiden zu können. Dieser Thread ist ein Vortasten wieweit hier die Systeme greifen.
 
Liebe Magdalena,

mir ist schon klar, was Du mir damit sagen möchtest und mit diesem Gedanken bin ich auch ganz bei dir. Unsere komplexe Sprache ist jedoch ein zentraler Punkt, mit der wir überhaupt zu abstrakten Vorstellungen finden konnten.

Mit der sprachlichen Vernetzung unserer Gedanken unterscheiden wir uns auch nicht von dem System der Ameisen. Entscheidend sind hier jedoch die fehlenden Voraussetzungen, um als Individuum über sich und sein Dasein in dieser Welt nachdenken zu können.

Im Augenblick sehe ich neben dem Menschen kein Lebewesen, das die abstrakten Vorstellungen zur Spiritualität fassen könnte. Eine wichtige Fähigkeit, mit der wir gelernt haben unser Dasein und unsere Welt verstehen zu lernen.


Merlin
 
Spiritualität ist keine Erkenntnistheorie und auch keine vermeintliche Fähigkeit, die uns hilft etwas zu erlernen.
Genau eine solche Behauptung ist ideologisch intendiert.

Spiritualität ist ein Erklärungsmodell für Vorgänge in der Welt, die bislang nicht anders begründet werden konnten.

Beispiel:
Wir sehen eines morgens zwischen sieben und acht auf der Waldlichtung Rehe.
Wir gehen am nächsten Tag wieder hin und beobachten sie.
Wir verfolgen das über 5 Tage und am sechsten Tag gehen wir hin und wollen eins schießen. An diesem Tag sind die Rehe nicht da.
Wir erbitten daheim Hilfe vom Hl. Geist der Nahrung. Tanzen, beten, ritualisieren, opfern vielleicht ein paar Blumen oder Maissamen.
Am sechsten Tag sind die Rehe wieder da und wir schießen eines. Juchhee!



Spiritualität ist der Zufall des Aberglaubens in Kombination mit dem Erfolg.
 
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Liebe Magdalena,

mir ist schon klar, was Du mir damit sagen möchtest und mit diesem Gedanken bin ich auch ganz bei dir. Unsere komplexe Sprache ist jedoch ein zentraler Punkt, mit der wir überhaupt zu abstrakten Vorstellungen finden konnten.

Mit der sprachlichen Vernetzung unserer Gedanken unterscheiden wir uns auch nicht von dem System der Ameisen. Entscheidend sind hier jedoch die fehlenden Voraussetzungen, um als Individuum über sich und sein Dasein in dieser Welt nachdenken zu können.

Im Augenblick sehe ich neben dem Menschen kein Lebewesen, das die abstrakten Vorstellungen zur Spiritualität fassen könnte. Eine wichtige Fähigkeit, mit der wir gelernt haben unser Dasein und unsere Welt verstehen zu lernen.


Merlin

sicher, lieber merlin,
vorausgesetzt du formulierst -

Eine wichtige Fähigkeit, mit der wir immer weiter lernen unser Dasein und unsere Welt verstehen zu lernen.

das ziel - das absolute verstehen - ist nach meinem erkennen nicht erreicht.

vorläufig ist wahrscheinlich jede ameise glücklicher als jeder einzelne von uns.

im ameisenstaat gibt es eindeutige rollenverteilungen und unbedingten zusammenhalt.

erkennst du ähnliches in den menschlichen verhaltensmustern?

ich denke - das ist noch ein breiter weg dahin.
 
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