Ich hätte ja gerne schneller geantwortet, aber an Feiertagen hab ich leider mehr Job als sonst.
LeBaron schrieb:
Aber die sind doch so anmassend auf der Grundlage der heutigen "mathematischen Modellierkünste" komplexe Zusammenhänge der "Natur" digital abbilden zu wollen.
Wer so etwas behauptet, aber keine bessere Alternativ anbietet - der ist anmassend!
Falsch
Ich hab nicht gesagt, dass jemand der sich was an masst, also passend macht, damit aufhören muss.
Wie wärs mit einem Wetterfrosch, he, oder ?
Es ging eigentlich um folgenden Satz von Dir:
LeBaron schrieb:
Schau, die Natur besteht aus dynamischen, miteinander verketteten Prozessen, die letztlich zu einer evolutionären Entwicklung des gesamten Universums führen.
Die Prozesse lassen sich durch mathematische Gleichungen modellieren.
Und das ist eben falsch; es lässt sich im besten Fall eine Annäherung formulieren, die das wiedergibt, was Du geglaubt hast empirisch gemessen zu haben. Und dies wird zudem, wenn die mathematischen Gleichungen nicht genau abbilden, mit kleinen Programmiertricks erreicht, damit die eine Kurve der anderen gleicht usw.. Ich hab selbst jahrelang Simulationen programmiert und durchgeführt und weiß, wovon ich rede.
Und deshalb:
Verkettete Prozesse, die man meint modellieren zu können, sind keine Basis für ein Weltbild, höchstens für ein schwammiges.
LeBaron schrieb:
Bleib ruhig bei deinem schlafenden Vishnu und seinen Seifenblasen-Universen als solide Basis deines Weltbildes.
Ich wusste, dass Dir das gefallen wird ;-))))
LeBaron schrieb:
Der Methodologische Naturalismus wird dir nie ans Herz wachsen.
Wo Du Recht hast, hast Du Recht.
Die Konfrontation zwischen Methodologischem Naturalismus (MN) und Kreationismus ist eine endlose Geschichte. Wir könnten damit nicht nur einen Thread füllen.
Methodologische Naturalisten sind Menschen, die a priori jegliche Beteiligung von auch nur dem kleinsten Anteil von Übernatürlichem ausschliessen und so ihre Sichtweise und Interpretation der Welt heftig einschränken. Würde die Einwirkung von ausserhalb auch nur im aller kleinsten Maß anerkannt oder in Erwägung gezogen, würde dieses Weltbild wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen.
Wenn Kreation als ernsthafte Möglichkeit in Erwägung gezogen wird, kann Darwinismus nicht gewinnen und wenn Kreation a priori ausgeschlossen wird, kann Darwinismus nicht verlieren.
Ich selbst habe Jahre lang diesen MN praktizieren müssen (weil die sogenannte Wissenschaft per Definition voraussetzt) und bin froh, dass ich das heute nicht mehr tun brauche !!
Wenn MN Dein Weltbild ist, warum bist Du dann in diesem Forum, wo zu erwarten ist, das die Mehrheit der Beiträge nicht mit Deinem Weltbild übereinstimmen werden ?
Lass mich raten, im tiefsten Inneren von Dir schlummert noch ein Kern, nämlich Deine Seele, die weiß, das das (MN) nicht alles gewesen sein kann
oder bist Du nur hier, um Befriedigung im Opponieren zu finden
..oder willst Du gar zum Darwinismus bekehren ?
LeBaron schrieb:
Was genau ist diese Seele? Wozu benötige ich sie im Rahmen meines Weltbildes?
In Deinem Weltbild darfst Du keine Seele haben, Du musst deren Existenz sogar leugnen.
LeBaron schrieb:
Moment mal! Deine Version des Ursache/Wirkungs-"Gesetzes" lautet demnach:
Durch unsere nicht näher bezeichneten Taten lösen wir irgendein nicht näher bezeichnetes anderes aus.
Das ist konsensfähig.
Na also, den ersten Schritt haben wir ja schon. Vielleicht kannst Du auch noch konsensieren, dass die Taten eines Menschen in diesem Leben auch in diesem Leben auf ihn zurückkommen können?
LeBaron schrieb:
Durch dein folgendes pseudowissenschaftliches Gefasel diskreditierst du dich jedoch vollständig.
Vergiss bitte ganz schnell diesen ID und Kreationismus Unsinn, der dich nur auf ein Glatteis führt, auf dem du unweigerlich auf den Bauch fällst.
Schon gefallen bist. Schon deine willkürliche Re-Definition ("unten nach oben") von Evolution auf Basis deines teleologischen Gedankenguts, die du dann "widerlegst" führt dich für jeden Biologen ad absurdum.
Deine groteske Darwin-Kritik darfst du dir gerne von jedem x-beliebigen Biologen um die Ohren hauen lassen.
Von jedem.
Alles falsch
Ich verstehe natürlich, dass ein MN versuchen muss, diese Aussagen zu diskreditieren. Aber
Ich habe zufällig (gibts nicht, war Absicht) in Geologie promoviert und die erste Hälfte meines Studiums in der deutschen Hochburg für Paläontologie absolviert. Ich weiß, wovon ich rede. Und ich befinde mich in guter Gesellschaft.
Die Geschichte mit den fehlenden fossilen Beweisen ist nun einmal in der wissenschaftlichen Welt vorhanden!!
Dazu ein kurzer Auszug aus dem MN-Link den Du selbst zur Verfügung gestellt hast:
From Darwin's time to the present, paleontologists have hoped to find the ancestors and transitional intermediates and trace the course of macroevolution. Despite claims of success in some areas, however, the results have been on the whole disappointing. That the fossil record is in important respects hostile to a Darwinist interpretation has long been known to insiders as the "trade secret of paleontology," and the secret is now coming out in the open. New forms of life tend to be fully formed at their first appearance as fossils in the rocks. If these new forms actually evolved in gradual steps from pre-existing forms, as Darwinist science insists, the numerous intermediate forms that once must have existed have not been preserved.
Leading contemporary paleontologists such as David Raup and Niles Eldredge say that the fossil problem is as serious now as it was then, despite the most determined efforts of scientists to find the missing links. This situation (along with other problems I am passing over) explains why many scientist would dearly love to confirm the existence of natural mechanisms that can produce basically new forms of life from earlier and simpler organisms without going through all the hypothetical intermediate steps that classical Darwinism requires.
Da der Darwinismus der Öffentlichkeit als Wissenschaft verkauft wird, sind die meisten Leute der Meinung, dass er (Darwinismus) durch direkte Beweise wie Experimente und Studie fossiler Belege gestützt wird. Dieser Eindruck ist jedoch sehr irreführend. Wissenschaftler können keine komplexen biologischen Strukturen, die durch zufällige Mutationen und Selektion geschehen, im Labor beobachten noch sonst wo. Und wie wir gesehen haben, ist die fossile Aufzeichnung so unbrauchbar, dass angenommen werden muss, dass wichtige Schritte in der Evolution immer innerhalb ihrer Lücken (der fossilen Belege) stattgefunden haben.
Per Definition bin ich also Kreationist, aber ich wehre mich dagegen als Bibelfanatiker, wie viele MN es ausdrücken, bezeichnet zu werden.
Ausserdem halte ich es für Unsinn, a priori bestimmte Gedanken in einem Weltbild einfach nicht zuzulassen. Aber die Diskussion darüber mit einem MN ist müßig.
Evolutionäre Stammbäume werden von unten nach oben gezeichnet, oder ?
Ich hätte auch links und rechts verwenden können, aber dann hätte ich überlegen müssen, ob Gott links oder rechts ist
.. ;-)))
Du meinst natürlich Biologen, die als Wissenschaftler selbstverständlich MN sind. Die müssten meine Aussagen in der Tat in der Luft zerreißen. Sonst würden sie ja ihren Job verlieren oder zumindest in den Augen ihrer Kollegen beträchtlich im Ansehen sinken.
Gott sei Dank, gibt es auch Biologen, die nicht dem MN hörig sind und die sind meine gute Gesellschaft.
Was gibt es noch zu sagen ?
Ach ja, back to the roots, ich denke, auch ein MN kann Ethik zulassen, meinetwegen sie auch empirisch messen ;-))), und das Fleischessen sein lassen
..
Liebe Grüße
A