Unzufriedenheit

Azuzena

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2. Dezember 2009
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444
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Braunschweig
Hallo Ihr Lieben,

ich möchte mich mal mit einem Problem an Euch wenden, mit der Hoffnung auf Anregungen und Tipps:

Mein Leben ist ok, ich habe einen guten Job, Geld ist am Monatsende auch bissl übrig und mit meiner Lebenseinstellung kann ich mich 100% identifizieren.
Trotzdem habe ich ein Problem mit Normalität. Stehe ich unter Druck oder habe "Probleme" zu lösen werde ich ganz ruhig, fühle viel Liebe in mir und gebe die gerne auch weiter! Läuft aber alles "normal", also in Phasen ohne große Höhen und Tiefen fühle ich eine tiefe Unzufriedenheit und bin frustriert! Ntürlich gibt es keinen Grund dafür zu erkennen (auch wenn immer etwas zu "verbessern" ist).

Ich mecker mit mir und meine Umwelt rum, werde unruhig und fühle mich total genervt!
Irgendwie schaffe ich es (so ein Rückblick auf meine Vergangenheit) dann wieder dafür zu sorgen, das Probleme auftauchen, die es zu lösen gilt und ich bin wieder ganz in meinem "Element"!

Wenn ich zurückschaue, war ich irgendwie meisterhaft darin mir immer wieder selbst Probleme oder Drucksituationen zu "konstruieren", die ich anschließend wieder auflösen "durfte"!

Beispiele: In der Schule kam ich gut klar, schrieb gute Noten. Dann schwänzte ich mal wieder wochenlang und schon "musste" ich die Klassenarbeiten unter einem agn z anderen Druck schreiben.
Ich schrieb 1 Bewerbung für eine Lehrstelle (statt 100te, wie es andere müssen) bekam (natürlich!) die Lehrstelle. Auch dort war ich sehr erfolgreich und kriegte es dennoch nicht hin die Lehre abzuschließen!

5 DM in einen Spielautomaten und ich gewann gleich ne 100er Serie. Resultat = 15 Jahre exessive Spielsucht.
Sportlich erfolgreich, doch auch da war ich nie ein "Frontrunner" (also jemand der von Beginn an führt und gewinnt)! Meist schlichen sich Fehler ein und ich habe Spiele noch verloren, die eigentlich schon gewonnen waren.
Spielte ich gegen Spitzenleute (Deutsche Meister, Nationalspieler usw.) konnte ich sogar gewinnen oder nur kanpp verlieren.

So etwa zieht sich das wie ein roter Faden durch mein Dasein!
Ständig höre ich: Du hast so unglaublich viel Potential, lebst aber deutlich unter Deinen Möglichkeiten.
Es fühlt sich auch so an, als lebe ich in einen Anzug, der mir "1-2 Nummern zu klein ist!"

Statt aber mal durchzustarten, wenn ich eine gewisse Stabilität erreicht habe passiert wieder irgendwas und ich fange wieder neu an!

Was ist das nur, was mich irgendwie da "unten" hält? Warum fühle ich mich unzufrieden obwohl kein Grund dafür da ist? Woher kommt dieser ständige Frust?
Ich werde geliebt, respektiert (menschlich und fachlich), meine Arbeit wird anerkannt! Alles Gründe um sich wohl zu fühlen, glücklich zu sein! Dennoch fühle ich mich erst dann zufrieden, wenn ich mal wieder Lebenskrisen gemeistert habe (und davon gab es reichlich)!
Was kann ich tun um diese Zufriedenheit und dieses Glückgefühl in die "Normalität" zu retten, statt mich "künstlich" über Dinge zu ärgern oder aufzuregen, die im Nachhinein betrachtet einfach unwichtig, harmlos oder gar einfach zum Schmunzeln sind!
Wie kann ich ehrlichen Herzens einem Kinderschänder, einem Mörder usw. vergeben, aber bei einem "Linksfahrer" auf der Autobahn oder einem Drängler an der Kasse im Supermarkt fast ausrasten??:confused:

Vielleicht kennt jemand solche Situationen oder kann etwas dazu schreiben??

Lichtvolle Grüße
Azuzena
 
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hallo lieber Azuzena,
vielleicht ist es genau das immer wieder geben , ja das ...was ich persönlich so sehr an dir bewundere, was ich so sehr an dir mag.
Dennoch bei aller Liebe , Hilfsbereitsschaft, und Zuwendung und Aufmerksamkeit für andere, so gibt es auch dich und genau das möchtest du vielleicht sprüren wollen.
Auch mal schwach sein wollen , auch mal in den Arm genommen werden, auch mal sagen wollen, hey ich brauche euch.
Das alles ist sicher keine Schwäche , nein eher Stärke, das auch mal zu empfinden.
Du selber wächst auch durch andere aber nicht nur durch ihre Sorgen, nein auch durch Mut zu sprechen dir gegenüber.
Vielleicht liege ich ja falsch, mal horchen was andere meinen, aber ich persönlich hab dich gern und drück dich jetzt mal.
Sei lieb gegrüßt,
Nayeli:umarmen:
 
Was ist das nur, was mich irgendwie da "unten" hält? Warum fühle ich mich unzufrieden obwohl kein Grund dafür da ist? Woher kommt dieser ständige Frust?

Lichtvolle Grüße
Azuzena

Was ist unten, was oben? Du weisst, WIE es geht... aber urteilst noch. Hey, das ist absolut menschlich- ich würde das nie vorwerfen wollen... aber man selbst ist sein bester *Richter*... und so kommt es, dass du es dir dann selbst vorwirfst. Lass das doch mal sein, indem du noch mehr als bisher beobachtest. Diesmal eben vor allem anderen dich selber. Dann darf es weiter gehen. ;)
Sayalla
 
Lieber Azuzena!

Das klingt danach, als wärest Du irgendwie vor Dir selbst auf der Flucht.

Probleme zu lösen, Herausforderungen zu suchen - das lenkt alles ab, beschäftigt Dich, fesselt Deine Aufmerksamkeit. Fokussiert sie auf etwas außerhalb von Dir, führt sie von Dir selbst weg.

Löst die Vorstellung, völlig alleine mit Dir selbst zu sein (z.B. irgendwo eine Woche auf einer Almhütte oder so) ein unbehagliches Gefühl aus?

Liebe Grüße
Suena
 
Hallo Azuzena,

Angst vor dem Erfolg, ihn langfristig nicht aushalten können, darum dann die krasse Kehrwende.
Angst etwas zu Ende zu bringen, weil du von dem Rest der Familie oder Freunde abheben "willst" oder weil du dann besser wärest.
Sich selber ein Bein stellen, weil du sonst Überheblich werden könntest. (viell. das auch mal früher warst und dem so entgehen kannst).

Ich könnte mir vorstellen, dass du vom Schicksal bevorzugt bist, und das nicht annehmen kannst, weil du es so gelernt hast.

Es gibt viele Gründe, die es noch sein können.

Lass mal die folgenden Sätze auf dich wirken:
"Auch wenn ich Erster bin und bleibe, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin."

"Auch wenn ich vom Schicksal bevorzugt bin, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin."

lg Pluto
 
Hallo Azuzena,

ich kann dir gerade jetzt unglaublich gut nachfühlen...viell. ist dein Leben mit mehr Erfolg gekrönt als meins... doch gerade haben ich unglaubliches Glück eine Fortbildung machen zu dürfen und seitdem ich weiß ich darf und kann sie (nach bestehen des Tests)wirklich auch machen, spüre ich Panik in mir aufsteigen, die nicht da sein müsste...und ich wache jeden Morgen auf und denke NEIN, ich will das nicht.
Es ist eine Teilzeitausbildung zur Bürokauffrau. Ich wollte eigentlich den HP für Psychotherapie bezahlt bekommen-hab ich aber nicht...nur diese Bürogeschichte-dabei wollte ich die Schulbank eigentlich nicht mehr drücken...Wenns schön sein könnte, müssen Probleme her...aber vielleicht ist eben doch nicht alles gut. Denn das was uns wirklich Glück bedeuten würde ist nicht da...Erfolg hin oder her...
 
Hallo Azuzener,

ich vermute mal, dass Du Mördern und Kinderschändern vergeben kannst, weil Du nicht persönlich betroffen bist. Der Drängler auf der Autobahn zeigt Dir möglicherweise, dass Du die Rolle Esoteriker spielst und es noch nicht wirklich bist. Die Selbstsabotage könnte auf unbearbeiteten Überzeugungen von Dir selbst beruhen. Weichst Du der Arbeit mit Deinem Schatten aus? Deine konstruierten Probleme sind Hinweise auf Themen, denen Du Dich widmen könntest.
So ging es mir zumindest, vielleicht helfen Dir meine Anregungen?

Liebe Grüße,

Syndra
 
Hallo Azuzener,

ich vermute mal, dass Du Mördern und Kinderschändern vergeben kannst, weil Du nicht persönlich betroffen bist.
Nein, dem ist nicht so! Ich bin selbst Opfer von Kindesmisshandlung und Vergewaltigung geworden! Es gibt wohl kaum 1 Knochen, der mir als Kind, nicht schon mal gebrochen wurde! Trotzdem habe ich meiner Mutter (sie war diejenige welche!) wirklich vergeben! Da ist kein groll, keine Wut nix mehr! Ich liebe sie!

Der Drängler auf der Autobahn zeigt Dir möglicherweise, dass Du die Rolle Esoteriker spielst und es noch nicht wirklich bist. Die Selbstsabotage könnte auf unbearbeiteten Überzeugungen von Dir selbst beruhen.
Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht! Viele meiner Überzeugungen sind in meinem Kopf! Es gelingt noch immer nicht das auch ganz zu fühlen!
Weichst Du der Arbeit mit Deinem Schatten aus? Deine konstruierten Probleme sind Hinweise auf Themen, denen Du Dich widmen könntest.
Diese Probleme sind ja nicht nur konstruiert, sondern begegnen mir eben oft.
Ich "durfte" schon 3x als Ersthelfer bei Unfällen eingreifen (mit Verletzten und 1 Toten! Dabei war ich ganz ruhig (fast relaxed), habe Umstehende mit einbezogen und wußte was ich tue! Ich bin disponent: Nachts 1 Anruf einer meiner Fahrer mir Problemen? Macht nix, ich bleibe ruhig und finde Lösungen, treffe Entscheidungen.
Dagegen quäle ich mich mit so einer Entscheidung: "Was esse ich heute?"bis zum geht nicht mehr!

So ging es mir zumindest, vielleicht helfen Dir meine Anregungen?

Liebe Grüße,

Syndra

Ich versuche schon die ganzen Probleme dankbar anzunehmen, als Hinweise auf die Unzufriedenheit. Trotzdem "nervt" mich diese ständige Frustration!

Danke für den "Spiegel"!:)
Lichtvolle Gedanken
Azuzena
 
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Hallo Azuzena,

Ich könnte mir vorstellen, dass du vom Schicksal bevorzugt bist, und das nicht annehmen kannst, weil du es so gelernt hast.

lg Pluto

Na ja, ganz so ist es nun nicht: Ich habe meine "Prüfungen" durch das Schicksal hinter mir. Habe mich zurückgekämpft.
JETZT bin ich endlich in einer Position, wo ich durchatmen könnte.

So ein wenig fühle ich mich wie ein Tiefseefisch, der ganz unten im Meer leben muss und der, kommt er zu weit nach oben, schlicht platzt weil der Druck fehlt!

Und: Danke für die Affirmationen! Die werde ich zum täglichen Motto machen!:)

Liebe Grüße
Azuzena
 
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