"Untersuchungen zeigen, dass Firmen-Sponsoring Forschungsergebnisse verzerrt."

Werbung:
M.E. gehören Studien ausschliesslich von unabhängigen Instituten (unter Staatsaufsicht?) betrieben und die Konzerne und sonstige Sponsoren, egal wie viel sie bezahlt haben, aussen vor gelassen.

Wobei leider nicht einmal unter Staatsaufsicht eine Unabhängigkeit garantiert wäre, wie man in der Politik sieht.

Was mich immer wieder wundert, dass bei all diesen Studien Menschen arbeiten, die sich für ethisch so hochstehend halten, die sogar bis vor einigen Jahren einen Eid darauf abgelegt haben, nur das Beste für die Menschen zu tun. Und dann verkaufen sie sich wie jede billige Hafennutte (nichts gegen Nutten, die geben das wenigstens offen zu).
 
Wobei leider nicht einmal unter Staatsaufsicht eine Unabhängigkeit garantiert wäre, wie man in der Politik sieht.

Was mich immer wieder wundert, dass bei all diesen Studien Menschen arbeiten, die sich für ethisch so hochstehend halten, die sogar bis vor einigen Jahren einen Eid darauf abgelegt haben, nur das Beste für die Menschen zu tun. Und dann verkaufen sie sich wie jede billige Hafennutte (nichts gegen Nutten, die geben das wenigstens offen zu).

Ist mir leider ad hoc nichts Besseres eingefallen *g. Du hast recht, "Staatsaufsicht" war bissel unglücklich formuliert. Eigentlich........... müsste ja "jeder" ein Interesse daran haben, dass Studien tatsächlich unabhäng sind und nicht für Marketingzwecke missbraucht werden dürfen. Ich denke da ans Wissenschaftsministerium (Abtl. Forschung). Firmen, die mit Studien operieren, würde ich verpflichten in einen Topf (Fond) einzuzahlen. Der Mateschitz kann sich's leisten, und die Pharmariesen können sich's erst recht leisten. Und dann Studien bearbeiten - mit unabhängigen Wissenschaftlern und ohne Mitspracherecht der Auftraggeber/Antragsteller.
 
Diesen Abschnitt fand ich besonders interessant:

"Obwohl der Einfluss der Forschungsfinanzierung durch die Industrie empirisch vielfach belegt ist, wissen wir wenig über die Prozesse, die für diesen Einfluss verantwortlich sind. Es gibt keine Belege dafür, dass die wissenschaftliche Qualität der von der Industrie geförderten Projekte schlechter ist als die neutral finanzierten. Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass Wissenschaftler, deren Projekte von der Industrie finanziert werden, Daten verfälschen oder die Forschung bewusst so planen, dass sie für den Sponsor günstige Resultate erzielen. Andererseits wissen diese Forscher natürlich auch, dass Forschungsergebnisse, die zeigen, dass das Arzneimittel des Sponsors nicht nur wirkungslos ist, sondern auch noch eine Vielzahl schädlicher Nebenwirkungen hat, beim Sponsor wenig Begeisterung wecken würden. Und je geringer der Enthusiasmus einer Firma über die Ergebnisse der von ihr bezahlten Forschung ist, umso weniger wahrscheinlich ist es, dass diese Firma sich auch in Zukunft finanziell engagiert oder lukrative Beraterverträge anbieten wird. Bei den immer größer werdenden Schwierigkeiten, Mittel einzuwerben, ist die Aussicht auf eine garantierte Finanzierungsquelle sicherlich ein starkes Motiv, das Entscheidungen bei der Studienplanung beeinflussen könnte, ohne dass Forscher sich dessen bewusst sind."

Da sieht man, wie tief das System greift. Man muss sich dessen nicht mal bewusst sein, was man da tut, und glaubt selbst noch an die Ergebnisse.
Da fragt man sich doch, wie verbreitet dieses Phänomen generell in der Forschung ist.

Das ist doch alles Maggi. Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt ...
 
Ist mir leider ad hoc nichts Besseres eingefallen *g. Du hast recht, "Staatsaufsicht" war bissel unglücklich formuliert. Eigentlich........... müsste ja "jeder" ein Interesse daran haben, dass Studien tatsächlich unabhäng sind und nicht für Marketingzwecke missbraucht werden dürfen. Ich denke da ans Wissenschaftsministerium (Abtl. Forschung). Firmen, die mit Studien operieren, würde ich verpflichten in einen Topf (Fond) einzuzahlen. Der Mateschitz kann sich's leisten, und die Pharmariesen können sich's erst recht leisten. Und dann Studien bearbeiten - mit unabhängigen Wissenschaftlern und ohne Mitspracherecht der Auftraggeber/Antragsteller.

Letztendlich kann man sich mit Geld alles kaufen, und das ist halt gerade bei Pharma, Medizin, Modedingen en masse vorhanden. Theoretisch könnte man ja den universitären Bereich als Kontrollinstanz einsetzen, aber der ist aus Geldmangel und persönlichen Interessen genauso käuflich.

Was wichtig wäre wären drakonische Strafen für Industriunternehmen die gegen die Ethik verstoßen, die Studien fälschen oder Schönen. Da gibt es gesetzlich noch zu viele Lücken. Man sieht wie Prozesse in den USA wirken, wenn es tatsächlich um 100e Millionen Strafzahlungen bei Industrieunternehmen geht. Dagegen wird gerade der Medizinsektor in der Regel mit "Strechelurteilen" um ein paar 10.000 Euro entlassen, die sie locker aus der Portokasse zahlen. Letztendlich müssen die Strafen potentielle Gewinne auffressen, sonst ist keine Wirkung da, insbesondere auf die Aktionäre.
Aber das haben wir ja in allen gesetzlichen Bereichen ... der kleine Dieb sitzt Monate, der Milliardenbetrüger kriegt eine Fußfessel und geht locker weiter seinen Geschäften nach. Oder windet sich wie Grasser juahrelang durch diverse U-Ausschüsse bis das Ganze vergessen ist.
 
Diesen Abschnitt fand ich besonders interessant:

"Obwohl der Einfluss der Forschungsfinanzierung durch die Industrie empirisch vielfach belegt ist, wissen wir wenig über die Prozesse, die für diesen Einfluss verantwortlich sind. Es gibt keine Belege dafür, dass die wissenschaftliche Qualität der von der Industrie geförderten Projekte schlechter ist als die neutral finanzierten. Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass Wissenschaftler, deren Projekte von der Industrie finanziert werden, Daten verfälschen oder die Forschung bewusst so planen, dass sie für den Sponsor günstige Resultate erzielen. Andererseits wissen diese Forscher natürlich auch, dass Forschungsergebnisse, die zeigen, dass das Arzneimittel des Sponsors nicht nur wirkungslos ist, sondern auch noch eine Vielzahl schädlicher Nebenwirkungen hat, beim Sponsor wenig Begeisterung wecken würden. Und je geringer der Enthusiasmus einer Firma über die Ergebnisse der von ihr bezahlten Forschung ist, umso weniger wahrscheinlich ist es, dass diese Firma sich auch in Zukunft finanziell engagiert oder lukrative Beraterverträge anbieten wird. Bei den immer größer werdenden Schwierigkeiten, Mittel einzuwerben, ist die Aussicht auf eine garantierte Finanzierungsquelle sicherlich ein starkes Motiv, das Entscheidungen bei der Studienplanung beeinflussen könnte, ohne dass Forscher sich dessen bewusst sind."

Ja, das ist genau der kritische Punkt. Deswegen bin ich auch dafür, dass Forschung nur über den Staat finanziert wird - um einerseits die Sinnhaftigkeit für die Menschheit kontrollieren zu können, andererseits aber auch ergbnisneutrale Studien durchführen zu können. Gemeinsam mit hohen Strafen für Wissenschaftler die sich von der Industrie bezahlen lassen wäre es sicher ein gangbarer Weg.

Da sieht man, wie tief das System greift. Man muss sich dessen nicht mal bewusst sein, was man da tut, und glaubt selbst noch an die Ergebnisse.
Da fragt man sich doch, wie verbreitet dieses Phänomen generell in der Forschung ist.

Das ist doch alles Maggi. Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt ...

Das ist bei einer Wisenschaft vorherzusehen, die sich seit Jahrzehnten als "Stein der Weisen" profiliert und keine anderen Meinungen ausser ihren eigenen zulassen will. Letztendlich hat sich dadurch die Wissenschaft eine Stellung als Weltmacht ergaunert, die nicht gerechtfertigt ist. Die aber heute im Zusammenspiel mit dem Kapital die Menschen beeinflusst und ausbeutet.
 
Das Problem fängt schon auf der Uni an, wer garantiert, dass dort unabhängig gelehrt wird?

Niemand. Dort wird ja auch "wissenschaftlich" gelehrt bzw. sogar indoktriniert. Letztendlich umfasst das Studium ja nicht nur Informationvermittlung, sondern auch die Festlegung der Hierarchien, die Festlegung was erwünscht und nicht erwünscht ist innerhalb der Glaubensgemeinschaft, und die "best practices" wie man an Steuergeld und andere Finanzierungen herankommt.
 
Werbung:
Letztendlich kann man sich mit Geld alles kaufen, und das ist halt gerade bei Pharma, Medizin, Modedingen en masse vorhanden. Theoretisch könnte man ja den universitären Bereich als Kontrollinstanz einsetzen, aber der ist aus Geldmangel und persönlichen Interessen genauso käuflich.

Jep.

Was wichtig wäre wären drakonische Strafen für Industriunternehmen die gegen die Ethik verstoßen, die Studien fälschen oder Schönen. Da gibt es gesetzlich noch zu viele Lücken. Man sieht wie Prozesse in den USA wirken, wenn es tatsächlich um 100e Millionen Strafzahlungen bei Industrieunternehmen geht. Dagegen wird gerade der Medizinsektor in der Regel mit "Strechelurteilen" um ein paar 10.000 Euro entlassen, die sie locker aus der Portokasse zahlen. Letztendlich müssen die Strafen potentielle Gewinne auffressen, sonst ist keine Wirkung da, insbesondere auf die Aktionäre.
Aber das haben wir ja in allen gesetzlichen Bereichen ... der kleine Dieb sitzt Monate, der Milliardenbetrüger kriegt eine Fußfessel und geht locker weiter seinen Geschäften nach. Oder windet sich wie Grasser juahrelang durch diverse U-Ausschüsse bis das Ganze vergessen ist.

Den Strafen bei Ethikverstoss stehen ganze Heere an Lobbyisten gegenüber. :cautious:
 
Zurück
Oben