Unterstellung von Rassismus - wie entgegenwirken?

Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz.
Toleranz, Anerkennung und Wertschätzung.

Das sind Schlagwörter die wir alle kennen u. jeder halbwegs normal denkende Mensch sollte meines Erachtens nach fähig sein Vorurteile zurückzustellen u. sich selbst seine Meinung zu einem einzelnem Menschen machen statt ganze Ethnien zu be- u. verurteilen wenn uns was nicht passt.

Wie sieht es aus, wenn uns wer genau dieses unterstellt? Was meint ihr dazu?

Folgendes ist der Tochter einer Freundin von mir passiert:
Sie ist 16 u, ein Problemkind (wer ist das nicht in diesem Alter, mehr od. weniger). Deshalb war sie jetzt für 3 Wochen in Benin, Afrika, um mit einer Gruppe von Jugendlichen beim Aufbau einer neuen Schule zu helfen. Halt lernen etwas Sinnvolles zu tun, in Gemeinschaft.

Nun hat sie, als sie den Bus bestieg der die Gruppe am Flughafen abholte ohne sich viele Gedanken darüber zu machen, gesagt "HIER STINKS !"

Das wurde ihr sofort als Rassismus ausgelegt, dabei hat sie nur (wie sie steif u. fest versichert) wirklich nur den Geruch gemeint, ohne Hintergedanken.
Ging so weit dass die Betreuer den einheimischen Jugendlichen eintrichterten nicht mit ihr zu reden, u. wenn das Mädel mit ihnen reden möchte, sie mit den Worten "du stinkst" zurückzustossen.
(Sprache kein Problem, Französisch kann sie recht gut.)

Der Busfahrer, immer der gleiche von Anfang an, hat das nicht mal so persönlich genommen als die Betreuer. Er hat mehrmals mit dem Mädel gesprochen, getröstet, u. ihr auch versichert sie sei in seinen Augen keine Rassistin - sonst würde sie sich nicht mal mit ihm unterhalten wollen.
Auch die Betreuer wollte er beschwichtigen, immer wieder ein gutes Wort für sie eingelegt, ohne Erfolg.
Die Standard-Antwort der Betreuer war, wenn auch mit anderen Worten ausgedrückt, dass sie ein manipulatives Miststück sei.
(Etwas Wahres ist da dran, kenne sie ja recht gut, aber dennoch!)

Darf man als "Betreuer", "Pädagoge" mit solchen Mitteln vorgehen? Das nicht mal vorhandene Übel bei der Wurzel packen u. ausmerzen?

Ich glaub schon fast, die Erwachsenen der Gruppe waren unterschwellig rassistisch...

Interessant wäre jetzt die Darlegung der Betreuer. Bekanntlich gibt es immer zwei Seiten einer Medaille.....Vielleicht hat das Mädel - außer diesem einen Satz - noch mehr gesagt, es aus gutem Grund aber verschwiegen? Wenn sie eh schon ein schwieriges "Früchtchen" und Problemkind ist.... wer weiß, was wirklich vorgefallen war? Vielleicht hatte sie sich schon auf dem Flug nach Afrika rassistisch geäußert? Was ist mit Zeugen aus der Reisegruppe, die im Bus mitgefahren sind? Hier würde ich mal nachhaken, um zu einem wahrheitsgemäßen Ergebnis zu kommen.....


LG
Urajup
 
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Wen hat sie dabei wie angeschaut, sodass das als Provokation aufgefasst wurde?
Wenn ich zu einer 150 kg Frau sage, dass es in D viel zuviele Dicke hat, dann nimmt sie es wahrscheinlich sehr persönlich :D
 
(...) wenn sie allerdings als manipulativ bekannt ist, wäre es aber vielleicht auch nicht ganz undenkbar, dass sie die sache etwas verzerrt darstellt. kann ich aber nicht beurteilen. ist nur so ein gedanke.

Verzerrung mit Sicherheit.
Ich unterstelle jetzt mal den Betreuern nicht in den eigenen Spiegel ihrer längst vergessenen Unsicherheit und Opposition sehen zu wollen u. deshalb die Probleme des Kindes der Einfachkeit halber an der Etikette des Rassismus aufgehangen zu haben.

Ehrlich ich weiss es nicht - da ging es um die Polizei und um die Mutter deren Kind in Gefahr ist
da ging es um Erziehung, um - was den Kindern vorgelebt wird
Nicht aus welchem Land wer stammt
Mir scheint es schon langsam nur ein Schlagwort (im Sinne zu sein)
ohne zu wissen oder nach zu denken was dahinter steckt
und somit jede Kritik oder vor allem die Meinungsfreiheit im Keim zu ersticken!
Und da sehe ich die Gefahr, das genau dieser Rassismus gezüchtet wird....

Kann ich dir nur zustimmen. Meinungsfreiheit im Keim ersticken u. Kritik als Rassismus bezeichnen damit der Kritiker das Maul hält.

Sollten Betreuer bzw. Pädagogen nicht eher Aufklärungsarbeit tätigen? Meiner Meinung schon, jedoch funktioniert das - wie man sieht - leider nicht immer....
Selbst wenn die Jugendliche es rassistisch gemeint hätte, wäre diese Aussage ohne Überlegung gewesen...passiert sowas in der Pubertät doch all zu oft...und gerade Pädagogen sollten das wissen...

Das ist auch meine Meinung, da war niemand bereit so richtig auf die Kleine einzugehen.
Hatte wahrscheinlich niemand Lust auf eine Diskussion über Rassismus, da eine Schule zu bauen war u. nicht Schule zu halten.

Interessant wäre jetzt die Darlegung der Betreuer. Bekanntlich gibt es immer zwei Seiten einer Medaille.....Vielleicht hat das Mädel - außer diesem einen Satz - noch mehr gesagt, es aus gutem Grund aber verschwiegen? Wenn sie eh schon ein schwieriges "Früchtchen" und Problemkind ist.... wer weiß, was wirklich vorgefallen war? Vielleicht hatte sie sich schon auf der Fahrt nach Afrika rassistisch geäußert? Was ist mit Zeugen aus der Reisegruppe, die im Bus mitgefahren sind? Hier würde ich mal nachhaken, um zu einem umfassenden Ergebnis zu kommen.....

Da bin ich auch gespannt drauf. Mitte September ist es soweit.
Mutter, Tochter, Betreuer u. Zeugen (wenn sie sich denn trauen) zum Gespräch beim Schuldirektor eingeladen.

Irgendwie völlig deplaziert die Betreuer wohl auch ein Art erzieherische Maßnahme, aber ich denke auch an die Anti Sympathie.

Die Kleine ist recht vorlaut, muss ich sagen.
Die Betreuerin, mit der sie am wenigsten klar kam, war ihre Mathe-Lehrerin (wo sie das Jahr über jedoch nur gute Punkte bekam).
Frage mich auch warum eine Mathe-Lehrerin bei so einem Projekt mitmacht...
 
Wen hat sie dabei wie angeschaut, sodass das als Provokation aufgefasst wurde?
Wenn ich zu einer 150 kg Frau sage, dass es in D viel zuviele Dicke hat, dann nimmt sie es wahrscheinlich sehr persönlich :D
Soviel ich verstanden hab war nur der Fahrer schwarz. Der Bus nahm die Gruppe am Flughafen ab u. stand ihnen 3 Wochen lang zur Verfügung.
Hat eben gestunken, soll vorkommen.
Wer weiss schon wer u. was da vorher mit dem Bus mitgefahren ist. Lebende Hühner, Scharfer Käse. Iss halt ungewohnt für europäische Nasen.
 
Also ich würde mich zuerst mal bei dem Organisator des Aufenthalts über den Vorfall beschweren und darauf bestehen daß die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

Klarerweise kann es sein daß in einem Land in dem die Hygienischen Möglichkeiten nicht so gross sind wie hier mal irgendwo ein übler Geruch rumhängt.

Und selbst wenn irgendwo eine echte diskriminierende Bemerkung fallengelassen wurde ist die Reaktion des Personals völlig indiskutabel und nicht geeignet einer diskriminiernden Haltung entgegenzuwirken. Im Gegenteil.
 
Soviel ich verstanden hab war nur der Fahrer schwarz. Der Bus nahm die Gruppe am Flughafen ab u. stand ihnen 3 Wochen lang zur Verfügung.
Hat eben gestunken, soll vorkommen.
Wer weiss schon wer u. was da vorher mit dem Bus mitgefahren ist. Lebende Hühner, Scharfer Käse. Iss halt ungewohnt für europäische Nasen.

Naja, in Afrika ist es sicher sehr heiss...Menschenschweiss stinkt auch... ;)
 
Ist vermutlich ein Code im passenden Kontext formuliert: zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Sie kann ja mal einen Native direkt fragen, was mit dem Begriff 'Stinken' so getriggert wird, wenn ihn eine Weisse beim Betreten des Busses in Afrika äußert. Den Effekt kennt sie ja nun. Ich wäre allerdings auch befremdet, wenn das jemand beim Einstieg in den Bus sagt, in dem ich auch sitze, wenn ich das nicht so empfände. Der s/w Konflikt läßt sich ja nun auch nicht leugnen - und besonders feinfühlig war das sicher nicht. Da musse durch. Hehe. Bin auf ihre Strategien gespannt...

Sie ist wieder daheim.
Aber deine Idee ist gut, denn ich kenne flüchtig eine Frau aus Benin (mit dem Kumpel eines Cousins verheiratet) u. werd mal nachfragen, dann kann der Kleinen wenigstens im Nachhinein den Knackpunkt erklären.
Eine der Betreuerinnen hat ein paar Jahre in Benin gelebt u. vielleicht sind ja deshalb die Alarmglocken sofort losgegangen weil DIE weiss was die Einheimische darunter verstehen....

Mal schauen.


Vielen Dank für eure so zahlreichen Gedankengänge zur Problematik.
Wenn noch wer was dazu weiss, herzlich willkommen.
 
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Also ich würde mich zuerst mal bei dem Organisator des Aufenthalts über den Vorfall beschweren und darauf bestehen daß die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
(...)
Und selbst wenn irgendwo eine echte diskriminierende Bemerkung fallengelassen wurde ist die Reaktion des Personals völlig indiskutabel und nicht geeignet einer diskriminiernden Haltung entgegenzuwirken. Im Gegenteil.

Die Mutter hat sich beschwert, Anfang dieser Woche, gleich nachdem die Tochter u. (jugendliche) Zeuge ihr alles geschildert haben.
UND WURDE VERTRÖSTET AUF DEN 15. SEPTEMBER - DA IST BEI UNS DER OFFIZIELLE SCHULANFANG.
Die Damen u. Herren Lehrer(innen)/Betreuer(innen) wollen sich ihren wohlverdienten Resturlaub nicht vorher versauen lassen.

Schlimm, ganz schlimm.
 
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