Unterschiedliche geistige Anschauung in der Parnerschaft?

groovehunter

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Augsburg
Hallo zusammen!
Ich wollte Euch fragen ob Ihr mit einem Partner lebt, der in Religion oder allgemeiner in der geistigen Anschauung (sehr) verschieden von Euch ist. Und wie Ihr damit umgeht. Ich meine es ist einerseits natürlich ein Problem, aber sicherlich auch eine Chance und ja auch bestimmt (k)ein "Zufall", daß man zusammengekommen ist und sich liebt.

Bei mir ist es so, daß ich seit einer Offenbarungs-Erfahrung vor ca.acht Jahren das Bewußtsein des Auserwähltseins habe; Seither habe ich mich mit meinen Lieben in langen Diskussionen zusammengerauft, zB mit meiner recht gläubigen Mutter (evangelisch), die einiges von meinen Impulsen als mit Ihrem Christen-Verständnis vereinbar erkennt. Viele Freunde jedoch halten mich für verrückt, für hängengeblieben, weil sie halt denken, "die Welt ist nun mal so" zB. es geht halt ums Geld etc.etc. - Das betrübt mich nur gering; man schaut halt daß man das Thema ausspart in der Freundschaft und Kumpels kommen und gehen sowieso.
Aber meine Freundin hat NIX. Auf jedenfall ist es schwer verschüttet. Sie hatte als Kind ihre Stärkung in der Natur und konnte (mußte) viel allein sein, weiß ich von ihr. Sie ist nicht wirklich atheistisch, also flippt nicht gleich aus wenn ich von Gott rede. Aber im täglichen Leben gibts da nichts. Keine Gespräche mit ihren Kindern (11,14) über ihre Ziele im Leben, nicht über Glück der Mitmenschen, über (Un)Sinn und Zweck der Schule oder wenigstens über irgendwelche humanistischen Ideale geschweige denn über Gott und den Sinn des Lebens. Es wird nicht gebetet, gar nix, obwohl die Jüngere das gerne täte (bei der älteren ist das rum ums Eck). Sehr schade!! Ja: Es schadet den Kindern, ich möchte so gerne, daß wir da Fortschritte machen!!

Ich würd das hier gern erstens allgemein diskutieren, aber wenn Ihr auf meine Situation eingehen wollt ist auch fein und bin ich klar bereit drüber zu schreiben und mir Euren Rat anzuhören.
In der Hoffnung auf ein wenig Trost,
Florian

PS: Mit meinem Zweijährigen bete ich abends immer; Das ist superschön :)
 
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also ich habe bisher nur mit männern zusammengelebt, die generell eine andere geistige haltung hatten als ich (auch von der religion her) aber noch mit keinem ist es gut gegangen, daher möchte ich nur mehr jemanden in mein leben lassen, mit dem ich meine geistige einstellung und haltung die ich habe teilen kann.
 
Ich war einmal mit jemandem zusammen, der fast die gleiche spirituelle Schiene gegangen ist und sogar das gleiche Vokabular zur Beschreibung benutzt hat, und es hat NICHT funktioniert.

Ein Grund war ein latenter "Wettbewerb", was gewisse Erkenntnisse und "Wahrheiten" anging. Statt uns zu befruchten, haben wir uns gehemmt. Denn obwohl unsere Weltbilder ähnelten, haben wir völlig andere Lebensweisen bevorzugt: Ich wollte nicht Be-greifbares eher ins Irdische heruntertransportieren und umsetzen, er wollte mit seinen Visionen ausschließlich gedanklich hoch hinaus und scheiterte oft an alltäglichsten Dingen wie Regalzusammenbauen. Das hat mich damals total wahnsinnig gemacht.
Früher dachte ich immer, daß man eine solche starke Reibung bräuchte, um sich weiterzuentwickeln (... "oooh, Seelenpartner, karmisch, schicksalsbestimmt, ich muß da noch etwas 'lösen' ...") :rolleyes: und meinte, das wäre meine "Aufgabe".
Ja, wozu diese lange Quälerei, lache ich mittlerweile oft. Nachdem er es mit seinen Höhenflüge bis in Psychiatrie geschafft hatte, habe ich mich endlich getrennt. Und gesehen, wieviel energievoller und ganz in meiner Mitte ich schon ein paar Stunden später war. Ich freu mich immer wieder daran. :D

Heute weiß ich, daß diese Partnerschaft mich NICHT erfüllt hatte, keinen Spaß gemacht und mir (auch häufig gesundheitlich) nicht gut getan hat.
Was an spiritueller Energie da war, kann ich aus heutiger Sicht nicht mal ansatzweise vergleichen ... mit der Leidenschaft, die ich in meiner jetzigen Partnerschaft erlebe. Und mein jetziger Herzensmann ist in seiner Anschauung zwar interessiert, aber nicht konsequent dabei, sie zu festigen. Das schätze ich, er akzeptiert meine. Ohne mich unter Druck zu setzen oder mich seltsam zu finden.
Aus unseren verschiedenen, und sich teils doch wieder treffenden Denkweisen konnte ich schon unglaublich viel Kraft, Inspiration und Wohlgefühl im Alltag mitnehmen. Besonders, weil er als ankernder "Bodenständiger" eine gute Prüfung mancher Schnapsideen meinerseits ist.

Was diese "Seelenpartnerschaft"-Geschichten allgemein angeht: Bei mir war dieser Irrglaube/Zwang unsinnig und hat mich so einige Tassen zerschlagen lassen. :lachen:

Heute weiß ich auch: der/das Richtige für meine Seele ist, was sich richtig UND GUT anfühlt ... und mir vor allem wirklich Spaß macht. :)
 
groovehunter schrieb:
wenn Ihr auf meine Situation eingehen wollt ist auch fein und bin ich klar bereit drüber zu schreiben und mir Euren Rat anzuhören.
In der Hoffnung auf ein wenig Trost,
Florian

PS: Mit meinem Zweijährigen bete ich abends immer; Das ist superschön :)

Lieber Florian,

um auf Dich noch mal einzugehen. Auch wenn man das meinem obigen Beitrag vielleicht nicht entnehmen konnte: ich habe bei meinem jetzigen Partner sehr taktisch und gefühlvoll agiert, um ihm meine Ideen nahezubringen. Das Spirituelle war schon immer ein wichtiges Kriterium, bevor ich mich ganz auf jemanden einlassen wollte.

Hätte er auch nach einiger Zeit und genügend "Input" abweisend reagiert, wäre nichts aus uns geworden.
Aber ... ich bin kontinuierlich bildhaft und alltagstauglich auf kleine Ideen oder Blüten eines kleinen Pfänzchens eingegangen, immer wieder.
Und es wächst. Jüngst hat er mich nach einem guten Buch gefragt. :)

Ich würde es vllt. über die Wege des Umgangs mit Problemen/Alltagsherausforderungen (warum reagiere ich auf irgendwas, schiebe "Filme" usw.) versuchen. Der "Gott"-Begriff wirkt nun mal oft sehr abschreckend und zu sehr "außerhalb von uns". Der Weg hintenrum über das persönliche Wohlgefühl ist ein von mir wärmstens zu empfehlender. ;)
 
Aus meiner Erfahrung gibt meistens die Frau den Ton an, und der Mann folgt.:jump1:


Meine Freundin besuchte Psychosophie-Kurse, als wir uns näher kamen. Sie wollte unbedingt, dass ich mich auch spirituell "weiterentwickle". Ich stemmte mich mit Händen und Füssen......bis.......
sie nichts mehr sagte. Dann unternahm ich von selbst Schritte, um an Konferenzen und Kurse zu gehen.
Seitdem diskutieren wir sehr viel über Esoterik, Inkarnation, Ego, Evolution usw., und wenn wir uns streiten, merken wir bald, dass unsere Egos die Macht übernommen haben und versuchen, wieder uns selbst (Seele) zu sein.

ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wenn der Partner/in nichts von spirituellen "Sachen" wissen will, das Zusammenleben schwierig wird.
Da muss man sich überlegen: weiter zusammenleben oder ............?

Die Männer sind da im allgemeinen sturer als die Damen der Schöpfung.
Florian, ich glaube du bist eher eine Ausnahme.:)

In Liebe
Bruno
 
Ich danke Euch für Eure Antworten bis jetzt. Ich werde hier gleich gehen müssen, will aber schonmal kurz antworten was mir dazu einfällt.

@Sitanka: Das ist schade daß Du Pech hattest. Aber wie findet man sich mit ähnlicher Geisteshaltung? Und wenn man sich verliebt dann will man ja auch nicht ständig prüfen, das bringt ja die Liebe runter.

@Lionez: Sehr anschaulich geschildert hast Du da Deine ehemalige Partnerschaft finde ich! Zur Frage wieviel Reiberei und Anstrengung darf vorkommen habe ich die Antwort gefunden: hin und wieder eine Zeitlang großes Glück miteinander können schon die längeren Durststrecken überwinden helfen.
Konkret bei mir ist es so, daß Trennung für mich nicht in Frage kommt - von Deiner/Eurer Sicht aus könntet ihr sagen...ok, er wird seine Meinung evtl. über die Zeit ändern... und der Gedanke ist mir nicht fremd und ich verdränge den nicht, also theoretisch können wir in die Richtung schon weiterreden, also von wegen, dann würden bei mir große Energien frei und so.
Und zu Deinem zweiten posting: Ich könnte da mein Maul schon halten und abwarten bis sie von selbst drauf kommt wenn wir keine Kinder hätten. Aber die Geistesfrage ist halt die Grundlage der Erziehungsfrage und bei der Großen (14) ist wirklich Handlungsbedarf, sonst wird es immer schlimmer. Und selbst wenn ich mir sage sie geht mich wenig an weils nicht meine Tochter ist, muß ich was unternehmen, weil die Kleinen das miterleben und die muß ich schützen! Also es ist eine Zwickmühle mit Zeitfaktor. Ich werde jedenfalls mal über die Wohlfühl-Sache mir ein paar Gedanken machen.

uff...so ich muß dringend los!! Bis später dann! lg, Florian :escape:
 
ähm, was bittschön versteht ein zweijähriger vom beten?

wenn deine frau nicht glaubt, solltest du dich von ihr trennen. :confused:
 
Martadada schrieb:
ähm, was bittschön versteht ein zweijähriger vom beten?

Mehr als manch Erwachsener ! ;)

Martadada schrieb:
wenn deine frau nicht glaubt, solltest du dich von ihr trennen. :confused:

Und das ist der Grund, warum so viele Ehen geschieden werden. Wenn eine Partnerschaft wirklich paßt, stimmt, d.h. alles andere ist perfekt, dann ist der Glaube kein Grund, sich zu trennen. Ist Liebe großgeschrieben, ist auch Respekt und Akzeptanz für den Glauben des anderen da und wenn man mit seinem Partner offen darüber redet, was man empfindet, was man sich wünscht und gemeinsam eine Lösung sucht, dann findet man auch eine.

@Florian
Bitte bedenke, daß die Kinder sich ihre Eltern aussuchen und daß sie gerade Dich als Vater und Deine Frau als Mutter gewählt haben. Vielleicht ist diese Erfahrung, zweierlei Glaubens, bzw. Glauben und nicht Glauben, die Erfahrung, die sie brauchen ! Kinder entscheiden schon selbst recht schnell, ob sie an Gott glauben, ob sie z.B. konfirmiert werden wollen. Ich kenne ein Kind, das konfirmiert wurde, obwohl die Eltern nicht mal getauft sind. D.h. die Mutter mußte sich zum Glauben bekennen, was sie ihrer Tochter zuliebe gemacht hat, obwohl es ihr widerstrebte !, damit ihre Tochter konfirmiert werden konnte. Will sagen: laß die Kinder selbst entscheiden ! Die Große würde sich heute vielleicht genauso verhalten (Pupertät ist eh eine schwierige Phase, wo Du kaum an sie rankommst), wenn sie im Glauben erzogen worden wäre. Die Kleine betet ohnehin schon, glaubst Du, sie läßt sich das wieder "ausreden" ?

Liebe Grüße
Gabi
 
Pfui deibel.

Der GLAUBE ist ein wichtiger Grund für eine Scheidung. Wenn ein Mensch seinen Glauben nicht leben kann, was soll er dann glauben vom Glauben?

Ah, ja, die Scheidung. Die verbietet die katholische Kirche. Aber die baut eh auf dem Kinderschreck am Kreuz in den Kirchen, der niemals Jesus sein kann... Also Betrug. Eine Religion, die auf dem Tod gebaut ist, kann nur verkehrt sein. JEDER HAT EIN RECHT AUF SCHEIDUNG. :liebe1: :liebe1: :liebe1: :liebe1:
 
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