unterschied Aufstellung und Realität

Hallo liebe believe!




WOW. Herzlichen Glückwunsch! Klasse Leistung!
Vor allem, erst mal loszulassen, erst mal Ja zu sagen, zu dem was ist!
Und dann dieser Mut, dich anzuvertrauen...
Freut mich so sehr!



Liebe Eva! :)


:danke:


Es war aber natürlich eine Menge Vorarbeit nötig, damit ich ich das jetzt endlich lösen konnte. Ich hab gelernt mich "auszutricksen, seit ich weiß, was es mit Psychischen Umkehrungen auf sich hat. Ich stell mal einen Link rein, für Leser, die es interessiert.
Für mich selbst bedeutet das, dass ich mir ausdrücklich erlaube auch mal zu versagen und keine Lösung zu finden. Im Extremfall sage ich mir sogar, dass ich okay bin, auch wenn ich nicht okay bin, weil .........
Das ist wirklich sehr hilfreich! :)


Wichtige Frage! Es schmerzt mich als AL einen Moment, darauf zu verzichten, ein "gutes Ende", eins, das ein starker Anfang für die gewünschte Veränderung sein kann, doch noch finden zu wollen. Die Information, dass da im Moment nichts weiter geht, bekomme in der Aufstellung zuerst ich, indem ich die Energie des Feldes verwalte.
Manchmal kommt an dieser Stelle, also wenn ich dem erst mal Raum gebe, das aufgestellte Feld noch mit einem Ruck von selbst in Bewegung. Was natürlich nicht mit Stellvertretern, die hilfreich sein wollen, verwechselt werden darf. Aber das merkt man.
Und nach diesem kurzen Schmerz kommt Einsicht und Einverständnis mit dem, was ist.


Ja, genau! Für mich ist es hilfreich, dass ich weiß, dass Erstarrung und Blockade auch zum Leben gehören und nicht tragisch sind. Sie symbolisieren gewissermaßen den inneren "Winter". Es braucht Wärme, damit diese Erstarrung schmelzen kann. Und wenn man es sich selbst nicht mehr übelnehmen muss, dass man erstarrt ist, kommt die Wärme mehr oder weniger schnell ganz von selbst.


Klienten wurden und werden an dieser Stelle häufig beschämt, mit einer "beigebogenen" Lösung bedacht oder mit Interpretationen und Rat-Schlägen versorgt.


Ja, aber auch das ist natürlich eine Wiederholung der familiären Dramen, wenn Kinder nicht gehört, sondern ihre Symptome "wegbehandelt" werden (sollen)!


Ich denke, es ist daher wichtig, dass ich diesen Schmerz fühle und annehme. Damit achte ich meine Klienten und ihre momentane Wirklichkeit und traue ihnen zu, indem ich es ihnen zumute, aus dieser Enttäuschung, aus diesem Mangel ihren Weg zu finden.


Hm, ich glaube, es ist gar nicht nötig, ihnen etwas zuzutrauen. Es reicht, wenn man sieht, was JETZT ist und das rückmeldet. Natürlich ohne zu verurteilen. Es ist ja schließlich menschlich, dass man enttäuscht wird und jeder hat so seine eigene Zeit, um das zu verarbeiten. Es ist auch gut, wenn man nicht von sich verlangt, dass alles in einer Aufstellung gelöst wird. Man braucht ja auch erst mal die Gelegenheit zu akzeptieren, dass man enttäuscht wurde und sich mit all den Gefühlen, die eine Enttäuschung begleiten, auseinanderzusetzen.


Der Schmerz ist Mitgefühl, Mit-Tragen für einen Augenblick, und sich dann, indem man den Schmerz aushält, ganz schnell wieder aus dem Gut-tun-Wollen, wo Zumuten angesagt ist, zurück zieht. Alles Andere hätte der Klient dann auszubaden und würde damit für die Bedürnisse des AL herhalten müssen.


Hm, meine Aufstellerin weint öfter mal einfach mit! Das gut echt gut!
Für mich heißt Mitgefühl, dass man all das, was das Gegenüber fühlt, ebenfalls fühlt. So unterscheide ich auch, ob mein Gegenüber wirklich fühlt, oder ob es sich selbst was vormacht! :D
Ist natürlich auch okay, sich was vorzumachen, nichts geschieht ohne einen tieferen Sinn!


Klingt für mich jetzt nicht so ganz klar, aber vielleicht kannst ja du was damit anfangen :D


Ja, es kommt schon was rüber!

Für mich ist es so, dass ich lange glaubte, ich müsse durch Schmerz durch, um etwas zu lösen. Dummerweise hat der Schmerz dadurch nicht aufgehört. Vor ca. einem Jahr hab ich mich bewusst entschieden, nicht mehr in den Schmerz zu gehen, diese Erfahrung brauche ich nicht mehr, denn ich weiß mehr als gut, was Schmerz heißt!
Heute denke ich, wenn es weh tut, verletze ich mich unbewusst noch selbst, verurteile oder verdamme mich für etwas. Schließlich ist Schmerz ja von Haus aus ein Warnsignal und Heilung tut nicht weh. Weh tut nur der Widerstand, den wir ihr zunächst entgegenstellen, vielleicht, weil wir glauben, dass wir uns selbst bestrafen müssen für irgendeinen dummen Fehler, statt drüber zu lachen und daraus zu lernen.


Ja, im Rückblick sieht man den Weg....
Und den Sinn. :)


So ist es! :) Und wenn man den sieht, hat man die Erfahrung ausgewertet und abgeschlossen.


Ja, so gut man das verstehen kann, so unangenehm ist es auch. Man spürt ja auch hier im Forum bisweilen, wie sauer Klienten nach einer Aufstellung, die nicht zum gewünschten Ergebnis führte, werden können. Danke für dein Verständnis, das tut jetzt wirklich gut *schnurr*.


Ja, ist echt ätzend, wenn man helfen will und es hilft alles nichts! :(


Dank dir schön für den Austausch!


Der Austausch macht mir auch Freude, Eva! :umarmen:


Liebe Grüße


believe :)
 
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Für mich selbst bedeutet das, dass ich mir ausdrücklich erlaube auch mal zu versagen und keine Lösung zu finden. Im Extremfall sage ich mir sogar, dass ich okay bin, auch wenn ich nicht okay bin, weil .........
Das ist wirklich sehr hilfreich! :)

Paradoxe Intervention :D
Kenne ich, auch aus Aufstellungen :)
Danke für den Link, interessante Gedanken. Nur dem Satz, dafür sei ausschließlich eine bestimmte Technik hilfreich, wage ich zu widersprechen :)
Mir fiel ein, dass ich mit "so tun als ob" auch schon viel erreichen konnte. Einfach so tun, als könne man es, einfach so tun, als sei man schon so, wie man gerne sein möchte. Hilft natürlich nicht, wenn im Inneren was darauf besteht, noch angeschaut zu werden, aber bei allem anderen ist es einen (ausdauernden) Versuch wert.

Ja, genau! Für mich ist es hilfreich, dass ich weiß, dass Erstarrung und Blockade auch zum Leben gehören und nicht tragisch sind. Sie symbolisieren gewissermaßen den inneren "Winter". Es braucht Wärme, damit diese Erstarrung schmelzen kann. Und wenn man es sich selbst nicht mehr übelnehmen muss, dass man erstarrt ist, kommt die Wärme mehr oder weniger schnell ganz von selbst.


Das ist schon eine fortgeschrittene Stufe der Reife und der Weisheit!
Ja, aber auch das ist natürlich eine Wiederholung der familiären Dramen, wenn Kinder nicht gehört, sondern ihre Symptome "wegbehandelt" werden (sollen)!

.. dass sie die Eltern schonen und entlasten und ihrerseits das Problem sein sollen

Ja, solange man diesem Auftrag treu ist, wiederholt man das mit den Therapeuten. Sucht Hilfe und zwar bei denen, die einen nicht sehen können oder so, dass es nicht wirklich klappen wird...




Hm, ich glaube, es ist gar nicht nötig, ihnen etwas zuzutrauen.

Ich glaube schon, dass es gut ist, sie in ihrer tatsächlichen Kraft zu sehen. Das auch sehen zu können.

Es reicht, wenn man sieht, was JETZT ist und das rückmeldet. Natürlich ohne zu verurteilen. Es ist ja schließlich menschlich, dass man enttäuscht wird und jeder hat so seine eigene Zeit, um das zu verarbeiten. Es ist auch gut, wenn man nicht von sich verlangt, dass alles in einer Aufstellung gelöst wird. Man braucht ja auch erst mal die Gelegenheit zu akzeptieren, dass man enttäuscht wurde und sich mit all den Gefühlen, die eine Enttäuschung begleiten, auseinanderzusetzen. )

Das ist eine Variante von dem, was ich mit "zutrauen" meine :)



Hm, meine Aufstellerin weint öfter mal einfach mit! Das gut echt gut!
Für mich heißt Mitgefühl, dass man all das, was das Gegenüber fühlt, ebenfalls fühlt. So unterscheide ich auch, ob mein Gegenüber wirklich fühlt, oder ob es sich selbst was vormacht! :D

Ja, das ist eine wichtige Kompetenz für ALs!

Ist natürlich auch okay, sich was vorzumachen, nichts geschieht ohne einen tieferen Sinn!

Solange es nicht der AL ist.... :D






Für mich ist es so, dass ich lange glaubte, ich müsse durch Schmerz durch, um etwas zu lösen. Dummerweise hat der Schmerz dadurch nicht aufgehört. Vor ca. einem Jahr hab ich mich bewusst entschieden, nicht mehr in den Schmerz zu gehen, diese Erfahrung brauche ich nicht mehr, denn ich weiß mehr als gut, was Schmerz heißt!
Heute denke ich, wenn es weh tut, verletze ich mich unbewusst noch selbst, verurteile oder verdamme mich für etwas. Schließlich ist Schmerz ja von Haus aus ein Warnsignal und Heilung tut nicht weh. Weh tut nur der Widerstand, den wir ihr zunächst entgegenstellen, vielleicht, weil wir glauben, dass wir uns selbst bestrafen müssen für irgendeinen dummen Fehler, statt drüber zu lachen und daraus zu lernen.

Sicher, dass es sich immer um dieselbe Qualiät von Schmerz handelt? Ich erkenne in deiner Beschreibung drei verschiedene, und mit jeder könnte ein etwas anderer Umgang zielführend sein.








Ja, ist echt ätzend, wenn man helfen will und es hilft alles nichts! :(

Da sei die Göttin vor, dass ich helfen will! *lach*








Der Austausch macht mir auch Freude, Eva! :umarmen:


Liebe Grüße


believe :)[/QUOTE]


dito, *schnurr*
Eva
 
Hallo!

@ Eva: nein sauer bin ich eigentlich nicht. aber bissl enttäuscht:D
es kommt mir nur eigenartg vor, warum in aufstellungen zwischen menschen das positive, die liebe, die freundschaft oder wie auch immer zu sehen ist und in realität ist genau das gegenteil der fall.
und eben da sich aus meinen aufstellungen noch nichts "bewahrheitet" hat, frage ich mich, ob da sowas wie irrtümer vorliegen können.

Ich habe schon mehrere Aufstellungen zu den verschiedensten Themen gemacht..und es kommt immer was anderes raus als die realität zeigt...kommt mir zumindest so vor:rolleyes:

Nur als Beispiel: ich habe meinen Vater aufgestellt...da bekam ich einen Heulkrampf und der Stellvertreter war sehr autoritär und hätte mir am liebsten eine Tracht Prügel gegeben...
Fakt ist: Mein Vater war NIE autoritär, hat mich NIE auch nur ansatzweise geschlagen und das Verhältnis war im Großen und Ganzen immer blendend.

Oder eben ein Mann, der mich laut Aufstellung vergöttert und zum Schwitzen anfangt und Herzklopfen bekommt:D und in Wirklichkeit null komma nix Interesse zeigt.

Gut, anscheinend sind diese Sache eben wirklich alle unbewusst, aber es macht mich schon irgendwie stutzig..

LG
 
Hallo!

@ Eva: nein sauer bin ich eigentlich nicht. aber bissl enttäuscht:D
es kommt mir nur eigenartg vor, warum in aufstellungen zwischen menschen das positive, die liebe, die freundschaft oder wie auch immer zu sehen ist und in realität ist genau das gegenteil der fall.
und eben da sich aus meinen aufstellungen noch nichts "bewahrheitet" hat, frage ich mich, ob da sowas wie irrtümer vorliegen können.

Ich habe schon mehrere Aufstellungen zu den verschiedensten Themen gemacht..und es kommt immer was anderes raus als die realität zeigt...kommt mir zumindest so vor:rolleyes:

Nur als Beispiel: ich habe meinen Vater aufgestellt...da bekam ich einen Heulkrampf und der Stellvertreter war sehr autoritär und hätte mir am liebsten eine Tracht Prügel gegeben...
Fakt ist: Mein Vater war NIE autoritär, hat mich NIE auch nur ansatzweise geschlagen und das Verhältnis war im Großen und Ganzen immer blendend.

Oder eben ein Mann, der mich laut Aufstellung vergöttert und zum Schwitzen anfangt und Herzklopfen bekommt:D und in Wirklichkeit null komma nix Interesse zeigt.

Gut, anscheinend sind diese Sache eben wirklich alle unbewusst, aber es macht mich schon irgendwie stutzig..

LG

Liebe Rosenduft,

das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich steh da auch an!
Jedenfalls so von hier aus.

Und DAS mal aufstellen? Zum Beispiel die Frage im Threadtitel?
Oder mal verdeckt aufstellen, um wirklich alle Möglichkeiten irgendwelcher ungewollter Beeinflussungen auszuschließen?

Lieber Gruß,
Eva
 
stimmt ja das wäre eine idee! danke für den tipp!

Die Aufstellung mal aufstellen...supi :lachen: aber wer weiß, vielleicht kommt da war heraus, was ich noch nicht beachtet hab.

was meinst du mit "verdeckt" aufstellen?
LG
 
Paradoxe Intervention :D
Kenne ich, auch aus Aufstellungen :)
Danke für den Link, interessante Gedanken. Nur dem Satz, dafür sei ausschließlich eine bestimmte Technik hilfreich, wage ich zu widersprechen :)


War mir gar nicht bewusst, dass ich gesagt habe, dass ich ausschließlich eine bestimmte Technik verwende, Eva! Ich dachte, ich hätte nur beschrieben, was ich in dem Fall getan habe! Jedenfalls war das meine Intention!


Mir fiel ein, dass ich mit "so tun als ob" auch schon viel erreichen konnte. Einfach so tun, als könne man es, einfach so tun, als sei man schon so, wie man gerne sein möchte. Hilft natürlich nicht, wenn im Inneren was darauf besteht, noch angeschaut zu werden, aber bei allem anderen ist es einen (ausdauernden) Versuch wert.


Ja! Das ist das, was Kinder instinktiv tun, wenn sie spielen! So übt man neue Fertigkeiten ein.


Das ist schon eine fortgeschrittene Stufe der Reife und der Weisheit!


Hehe, danke. :umarmen: Aber lass das mal mit dem Loben, die Sache ist doch viel interessanter! :)


.. dass sie die Eltern schonen und entlasten und ihrerseits das Problem sein sollen


Ja! Das schafft wirklich Probleme, weil man dann lernt 2 Ebenen zu vermischen. Auswählen, was die Eltern wollen, das aber unbewusst, so dass man Wahrnehmungen ausblenden und umdeuten muss. Wäre einfacher, wenn das Kind wüsste, dass seine Wahrnehmung korrekt ist, dass es aber lügen muss, damit die Eltern zufrieden sind. Es werden also Intention und Fakten durcheinandergebracht.


Ja, solange man diesem Auftrag treu ist, wiederholt man das mit den Therapeuten. Sucht Hilfe und zwar bei denen, die einen nicht sehen können oder so, dass es nicht wirklich klappen wird...


Ein Teufelskreis, den man erst durchbrechen muss, um weiterzukommen.
Fragt sich nur, wie man ihn im Einzelfall durchbricht!


Ich glaube schon, dass es gut ist, sie in ihrer tatsächlichen Kraft zu sehen. Das auch sehen zu können.


Hm, die tatsächliche Kraft schwankt aber! Ermutigen ist natürlich oft wichtig. Ich denke aber, man kann spüren, ob im Einzelfall erst mal Annehmen angesagt ist oder ob man schon motiviert. Ich selbst muss das allerdings noch üben.


Das ist eine Variante von dem, was ich mit "zutrauen" meine :)


Ah so, du meintest, zutrauen, dass der Mensch mit seiner momentanen Situation fertig wird! Jetzt hab ich es verstanden.


Ja, das ist eine wichtige Kompetenz für ALs!


:)


Solange es nicht der AL ist.... :D


Hm, bin mir da noch nicht sicher! Ein AL ist ja schließlich auch nur ein Mensch. Und heute kann er was nicht, das er übermorgen beherrscht! Hm, Anfänger sollten vielleicht längere Zeit als Co arbeiten. Aber das ist natürlich der Idealfall, dass er die Möglichkeit hat, bei einem sehr erfahrenen AL mitwirken zu dürfen.


Sicher, dass es sich immer um dieselbe Qualiät von Schmerz handelt? Ich erkenne in deiner Beschreibung drei verschiedene, und mit jeder könnte ein etwas anderer Umgang zielführend sein.


Drei verschiedene? Kannst du die mal ausführen? Für mich ist es so, dass Schmerz immer etwas Gegenwärtiges ist - dachte früher aber anders - wenn es JETZT weh tut, steckt mir quasi noch der Stachel im Fleisch und muss gelöst werden. Heilungs"schmerz" empfinde ich völlig anders, etwa so, als ob was Unangenehmes weggewaschen wird. Hm, das sind 2 Arten, fehlt noch Nr. 3!


Da sei die Göttin vor, dass ich helfen will! *lach*


:confused: Du willst nicht helfen? Was denn dann? Nur Geld verdienen? Das glaub ich dir nicht! Hm, vielleicht definieren wir helfen verschieden.....
Für mich heißt es, dass ich mich, meine Erfahrungen, mein Wissen und meine Fähigkeiten zur Verfügung stelle und der Andere sich davon nehmen kann, was er braucht und möchte. Die Arbeit muss man ja immer selbst tun, aber Hinweise und Anstöße können sehr hilfreich sein.



Liebe Grüße

believe :umarmen:
 
stimmt ja das wäre eine idee! danke für den tipp!

Die Aufstellung mal aufstellen...supi :lachen: aber wer weiß, vielleicht kommt da war heraus, was ich noch nicht beachtet hab.

was meinst du mit "verdeckt" aufstellen?
LG

Hallo Rosenduft,

:D die Aufstellung aufstellen... Nun, das wäre der Supervisionsansatz.
Verdeckt aufstellen bedeutet, dass Informationen nicht offen gelegt werden.
Die Stellvertreter nehmen ihre Empfindungen an ihren Plätzen wahr, bzw. wie sich Veränderungen in der Aufstellung auf ihr Befinden auswirken. Der AL kann damit arbeiten, auch wenn er nicht weiss, wer wer ist.
Mögliche Variationen: AL und Klient wissen, worum es geht und welcher Stellvertreter wofür steht, aber die Stellvertreter nicht.
AL und Stellvertreter wissen, aber der Klient (teilweise oder ganz) nicht. In dem Fall arbeite ich mit Zettelchen, die die Stellvertreter zugesteckt bekommen.
Praktisches Beispiel für letztere Variante:
Eine Klientin kann sich nicht zwischen mehreren beruflichen Optionen entscheiden. Sie wählt eine Stellvertreterin für sich. Die (in dem Fall vier, davon eine für "etwas ganz Neues, woran die Klientin bislang noch nie gedacht hatte) Optionen wurden zuerst benannt, dann hab ich sie auf Zettelchen geschrieben, sie durch gemischt, bis ich selbst auch nicht mehr wusste, was auf welchem Zettel steht, und dann bekamen die nacheinander für Optionen ausgewählten Stellvertreter je ein Zettelchen in die Hand ehe sie aufgestellt wurden.
Die Optionen bekamen feste Plätze an den vier Ecken eines Quadrates, die Stellvertreterin der Klientin konnte sich ganz frei bewegen und mit den Optionen, von denen weder sie, noch die Klientin selbst, und ich auch nicht wussten, um welche es sich jeweils handelt, Kontakt aufnehmen und kommunizieren.

Ich möchte dich aber mal was Anderes fragen:
Wenn alle deine, derzeit nicht durch die entsprechenden Aufstellungen gelösten Probleme nicht mehr da wären - womit hättest du dich dann auseinanderzusetzen?

Sonnige Grüße,
Eva
 
Hallo believe,

War mir gar nicht bewusst, dass ich gesagt habe, dass ich ausschließlich eine bestimmte Technik verwende, Eva! Ich dachte, ich hätte nur beschrieben, was ich in dem Fall getan habe! Jedenfalls war das meine Intention!


Hast du gar nicht! Der Text war aufschlussreich, nur diese Behauptung:
Wie korrigiert man eine PU?

Nach Callahan erfordert jede der genannten Variationen der PU eine eigene, spezielle Korrekturmethode (vgl. Callahan, S. 251)

Nach Silvia Hartmann (Autorin des Buches: Emotionale Freiheit - Soforthilfe in Stress-Situationen mit Akupressur) ist es zwar möglich, sich Kraft seines Willens über eine psychische Umkehrung hinwegzusetzen, kostet jedoch viel Energie und Anstrengung und ist langfristig keine zufriedenstellende Lösung. (vgl. ebd., S. 194)

könnte ich nicht bestätigen :)
Aber das hat nichts mit dir zu tun.


Hehe, danke. :umarmen: Aber lass das mal mit dem Loben, die Sache ist doch viel interessanter! :)

Bitte nicht persönlich nehmen, wenn ich Worte auf die Goldwaage lege. Liegt einfach daran, dass ich gute Erfahrungen damit gemacht habe, mich möglichst präzise auszudrücken, bzw. in Ausdrucksweisen auf mögliche Sabotageprogramme oder blockierenden Glaubenssätze zu achten.
Lob kommt von oben, hat was gönnerhaftes, ist nicht auf Augenhöhe. Ich empfand Respekt und der gebührt dir dafür einfach :)
Weiter Gedanken dazu aus meiner Feder, bei Interesse, hier.

Ich weiss, dass ich da bei dir eigentlich Eulen nach Athen trage, und erlaube mir dennoch, dich mit meiner Pingeligkeit zu nerven, weil es mir einfach wichtig ist.;)








Hm, die tatsächliche Kraft schwankt aber! Ermutigen ist natürlich oft wichtig. Ich denke aber, man kann spüren, ob im Einzelfall erst mal Annehmen angesagt ist oder ob man schon motiviert. Ich selbst muss das allerdings noch üben.:

Eben. Wenn ich also den ganzen Menschen, alle seine Anteile sehen kann, fühle ich Vertrauen zu seiner Kompetenz. Die weiss, was dran ist und für die schaffe ich damit Raum. Was da zu spüren ist, sind sehr feine Signale und die kann ich persönlich am besten wahrnehmen, wenn ich Handlungsimpulse vorbei ziehen lasse, den Moment der Ohnmacht mit dem Klienten aushalte und mit dem gehe, was sich dann zeigt. Und da zeigt sich immer was Gutes!

Ah so, du meintest, zutrauen, dass der Mensch mit seiner momentanen Situation fertig wird! Jetzt hab ich es verstanden.
:)

Drei verschiedene? Kannst du die mal ausführen? Für mich ist es so, dass Schmerz immer etwas Gegenwärtiges ist - dachte früher aber anders - wenn es JETZT weh tut, steckt mir quasi noch der Stachel im Fleisch und muss gelöst werden. Heilungs"schmerz" empfinde ich völlig anders, etwa so, als ob was Unangenehmes weggewaschen wird. Hm, das sind 2 Arten, fehlt noch Nr. 3!
Ich las da alten Schmerz, neuen Schmerz (durch falsches Denken) und Widerstand gegen das, was ist.
Alter Schmerz ist bei mir Schmerz, der zu einem vergangenen Ereignis gehört, damals aber ungefühlt blieb (bleiben musste). Der sollte durch laufen und vergehen dürfen. (Stichwort: Fürsorge und Liebe für das innere Kind)
Neuer Schmerz weist auf alte, selbstverletzende Glaubenssätze und Denkmuster hin.
Der ist m.E. nicht zum drin baden gedacht :D, sonder fordert zur Korrektur des Denkens oder der äußeren Situation auf. (Stichwort: es gibt Arschlöcher..)
Widerstand gegen etwas, was man verändern, annehmen oder verlassen könnte, ist ebenfalls handgemachtes Aua, also die Opferperspektive, die es schleunigst zu verlassen gilt.



:confused: Du willst nicht helfen? Was denn dann? Nur Geld verdienen? Das glaub ich dir nicht! Hm, vielleicht definieren wir helfen verschieden.....
Für mich heißt es, dass ich mich, meine Erfahrungen, mein Wissen und meine Fähigkeiten zur Verfügung stelle und der Andere sich davon nehmen kann, was er braucht und möchte. Die Arbeit muss man ja immer selbst tun, aber Hinweise und Anstöße können sehr hilfreich sein.

Ja, ich bin sicher, dass es an der Definition liegt.
Wie gefällt dir "Unterstützung zur Selbsthilfe"?
"Helfen wollen" geht für mich nicht mit Absichtslosigkeit und Vertrauen zur Eigenkompetenz meiner Klienten zusammen. Wenn mir gar noch eine Idee kommt, was gut für den Klienten sein könnte und ich ihm dazu verhelfen möchte - macht ihn das stärker oder schwächer?

Ich habe Kompetenzen und - mit einer Aufstellungsgruppe während eines Seminares - Ressourcen, die ein Klient - für Geld - für sich nutzen kann. Gerade bei der Aufstellungsarbeit kommen die Erkenntnisse und Einsichten aus den aufgestellten Bildern selbst und gehen so viel tiefer weiter als jeder Hinweis, jede Empfehlung, die ich geben könnte. Vor allem geht es sozusagen "auf der Zellebene rein". (wird ganzheitlich wahrgenommen und wirkt)
Auch in der Beratung können gute Fragen Klienten viel weiter bringen, als Anstöße oder Hinweise. Die damit zwar nicht überflüssig werden, aber für mich als AL wirklich keine große Rolle spielen. Spielen sollten....:D


Danke fürs Reflektieren! Sind deine Überlegungen eigentlich eher privater Natur, oder arbeitest du auch mit Menschen? Da kommt sehr viel rüber...:)

Herzliche Grüße,
Eva
 
Hallo Melodie,

zu ein paar Sätzen von dir möchte ich mich auch äußern:

Wenn alle deine, derzeit nicht durch die entsprechenden Aufstellungen gelösten Probleme nicht mehr da wären - womit hättest du dich dann auseinanderzusetzen?

Dies ist eine theoretische Frage, die kein Mensch beantworten kann. Was nach einer Auflösung kommt, das kann man erst nachher beschreiben. Alle Vorstellungen, Hoffnungen oder wünsche lösen sich im Nichts auf, wenn das Problem tatsächlich gelöst ist. Und zwar deshalb weil ich nicht mehr aus der Perspektive des Problems meine Welt anschaue. Es ist wie wenn einer immer eine Ritterrüstung getragen hat und sich vorstellen soll wie sein Leben ohne solche sein soll. Er kann es nicht bzw. das, was er sich vorstellt, passt dann in der Realität überhaupt nicht zu seinen vorherigen Überlegungen.


Ich las da alten Schmerz, neuen Schmerz (durch falsches Denken) und Widerstand gegen das, was ist.
Alter Schmerz ist bei mir Schmerz, der zu einem vergangenen Ereignis gehört, damals aber ungefühlt blieb (bleiben musste). Der sollte durch laufen und vergehen dürfen. (Stichwort: Fürsorge und Liebe für das innere Kind)
Neuer Schmerz weist auf alte, selbstverletzende Glaubenssätze und Denkmuster hin.
Der ist m.E. nicht zum drin baden gedacht , sonder fordert zur Korrektur des Denkens oder der äußeren Situation auf. (Stichwort: es gibt Arschlöcher..)
Widerstand gegen etwas, was man verändern, annehmen oder verlassen könnte, ist ebenfalls handgemachtes Aua, also die Opferperspektive, die es schleunigst zu verlassen gilt.

Dieser Absatz kann so nicht stehen bleiben, wenn man um die Wirkungsweise von früh erworbenen Traumata bzw. Prägungen weiß.

Durch bewusstes Denken lässt sich kein Schmerz der Welt beeinflussen. Damit verschlimmert er sich, weil er ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt wird. Die Ursache des Schmerzes zu finden und diese zu beheben hat eine weitreichende Wirkung. Sie löst ein ganzes komplexes Muster auf. Daran können viele Einzelerlebniss hängen, die dann neu bewertet werden und die keinen Schmerz mehr verursachen.

Neuer Schmerz entsteht aus einem Verbot zu fühlen und selbständig zu sein: sei es durch die Eltern oder andere Erwachsene, die das Kind nicht Kind sein ließen, sondern es mit ihren Vorstellungen und Glaubenssätzen formten. Das Kind übernimmt diese Glaubenssätze und gibt ein Stück von sich damit auf. Es geht unter und es wird damit überfordert, dass es dann nicht mehr vollständig war und bis ins Erwachsenenleben ist. Prägungen sorgen auch für Dissoziationen und da ist ein bewusstes Herantasten nur die halbe "Miete".

Der Widerstand ist hier ein Schutz für das abgespaltene kleine Kind in einem. Der Widerstand gleich auch den Verboten oder Vorgaben der Erwachsenen.

Aus dem Opferdasein lässt sich bewusst nicht aussteigen. Hier gehört Integrationsarbeit des kleinen Kindes bzw. der abgespaltenen Anteile. Damit erheben wir uns der Opfer-Täter-Spirale. Denn das eine gibt es ohne das andere überhaupt nicht. Beides sind die zwei Seiten einer Medaille: von frühen Prägungen (oder auch Traumata), entweder während der ersten Lebensjahre oder während der Pubertät.

Das was ich geschrieben habe, setzt jedoch das Verständnis der posttraumatischen Belastungsstörung voraus, die sich erst mit der Zeit entwickelt und nicht von einem einzigen großen Ereignis ausgeht.

LG Pluto
 
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Achso, ja sowas habe ich schon mal gemacht.
Der AL und ich wusste, worum es geht, aber der Stellvertreter nicht.
Da hat es etwas gedauert, bis er das was er fühlte in Worte fassen konnte. Er stand lange Zeit herum und wusste nicht was er sagen sollte. Aber im Endeffekt kam dann wieder das gleiche raus:rolleyes:

Vielleicht probiere ich die andere Variante noch aus.

Wenn es dieses Problem nicht mehr gäbe...hm gute Frage, denn es ist so ziemlich mein Hauptthema. Vielleicht meine Selbstzweifel oder so, das wäre noch ein wichtiges Thema.

LG
 
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