Unter Deck...

Oft ist es auch so, dass uns all die anderen als Perfekt erscheinen. Wenn wir aber etwas in ihre Seelen blicken, sind sie genauso unvollkommen, wie wir selbst. Der Traum von dem Schiff zeigt das sehr deutlich, denn auf ihm sind häufig auch andere Träumer unterwegs.
Bin mir nicht sicher ob ich verstanden habe, wie du es meinst.
Natürlich ist niemand vollkommen und natürlich können wir alle noch hier und da und dort noch mehr und besser ... und so.

Es laufen nur sehr viele Menschen da draußen herum, denen man von Kind an beigebracht hat, so wie sie sind, sind sie nicht genug. Man bekommt immer nur seine angeblichen Fehler, seine Schwächen, seine Handicaps vor Augen gehalten.
Und das beherrscht dann das Selbstbild. Man vergleicht sich mit den anderen und meint, oh hier bin ich nicht so, hier bin ich ganz anders. Die anderen haben und können was, was ich nicht in dem Maße...
Ich muss an mir arbeiten. Ich muss besser werden, ein anderer Mensch werden am besten.
Mit so Gedanken quälen sich viele Menschen herum. Und bekommen das dann auch noch bestätigt von überall her.

Würde man mal jemand auffordern, sagen wir 10 Fehler und Schwächen bei sich aufzuzählen, dieser Jemand bekäme die Schwächen zusammengezählt.
Forderte man aber einen Menschen auf, 10 Vorzüge und Stärken zu nennen, dann könnte manch einer nicht einen einzigen nennen. Und wenn doch, würde er sich rechtfertigen, so „stolz“ über sich selbst zu sprechen.
Deshalb gebe ich gern hier und da mal einen kleinen Hinweis, sich doch nicht selbst so klein und unvollkommen zu sehen. Man muss kein besserer Mensch werden. Man ist es schon.
Liebe Grüße, Renate
 
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Bin mir nicht sicher ob ich verstanden habe, wie du es meinst.
Natürlich ist niemand vollkommen und natürlich können wir alle noch hier und da und dort noch mehr und besser ... und so.
Liebe Renate,

mein Smiley galt eigentlich als Zustimmung für das vorausgegangene Zitat. Ich meinte nur, dass sich die Menschen auch nach außen oft so geben, wie sie von anderen gerne gesehen werden möchten. Mancher Mensch neigt dann dazu, diesen Schein als Maßstab für das eigene Selbstwertgefühl heranzuziehen. Das Fazit aus diesem Vergleich kann dann der Eindruck entstehen: „... ich alleine bin klein!“

Gerade der Blick auf die Träume der anderen Menschen zeigt dann aber die gleichen Bedürfnisse, Hoffnungen, Schwächen und Ängste, mit der auch die eigene Seele bewegt wird. Es wird damit bewusst, dass ich nicht alleine mit dem Seelenschiff unterwegs bin. Hier im Forum sind diese Träume um das Meer und seine Schiffe keine Seltenheit, wobei diese meist in der Traumwelt der Frauen angesiedelt werden.

Unabhängig davon meine ich, dass es da zwischen den Träumen von Männern und Frauen klare Unterschiede gibt, wie auch zwischen den unterschiedlichen Lebensabschnitten. Am Schreibstil, aber auch an den Inhalten wird meist sehr schnell klar, ob es um einen Träumer oder eine Träumerin geht.

Ich denke aber, dass Dir das sicherlich auch nicht verborgen geblieben ist.


Merlin
 
@ kyolong : Erstmal ganz ganz lieben Dank für Deine ausführliche Erklärung und Erläuterung meiner Fragen bezüglich Deines Beitrages.

So langsam bekomme ich selbst den Eindruck, dass da doch etwas mehr "Licht" ins Dunkle kommt, auch wenn das weiße Auto dann doch zu grell für mich ist. Ich verstehe auch, was Du mit den Leuten meinst, dessen Wege ich mal ausprobieren möchte. In der Tat, das habe ich schon getan, letztes Jahr hatte ich so eine Zeit, wo ich versucht habe, mir andere Menschen als Vorbild zu nehmen, die jedoch so garnichts mit meiner eigenen Persönlichkeit zu tun haben. Und das hat mir nicht gut getan, die Wege, die ich bei diesem "Experiment" gegangen bin, waren für mich absolut die FALSCHEN! Es war das falsche Fahrzeug, und die falschen Wege. Darum bin ich wohl auch mit dem weißen Auto direkt in die Pampa reingefahren.....

Es ist wohl so, der Weg und das Fahrzeug, dass den einen „VORAN“ bringt, kann für den anderen eher „HINDERND“ sein und genau das Gegenteil bewirken.


Meine Lebensweise, meine Ansichten und Bedürfnisse sind anders, als die von den Menschen, mit denen ich oft zusammen bin und die ich von außen, vielleicht auch unbewusst, „übernehmen“ wollte. Darum hat es wohl auch nicht funktioniert. Es war für mich nicht authentisch.


Das weiße Auto passt überhaupt nicht zu mir. Auch im realen Leben möchte ich kein weißes Auto als Fortbewegungsmittel. Da ich keinen Führerschein besitze, ist das eh nicht möglich, aber es wäre auch nicht das, was ich möchte.

Früher bin ich viel und auch gerne mit dem Fahrrad gefahren und, wenn ich die Gelegenheit hatte, auch gerne mal mit einem Schiff.

Auf dem Meer und in der Natur fühle ich mich wohler, als auf der Straße oder in der Stadt.

Es ist auch viel zu grell, dieses weiße Auto, passt überhaupt nicht zu mir. Und wird auch niemals zu mir passen.


Danke Dir für Dein Kerzenlicht. Ich glaube, das passt schon eher in meine Gefühlswelt. Es ist ein kleines aber gemütliches und einladendes Licht für mich. Helles großes Licht ist mir eh viel zu grell. Wenn ich so darüber nachdenke, auch zuhause habe ich abends, wenn es dunkel ist, immer nur eine kleine Lampe brennen. Großes helles Licht meide ich stets.

Ich mag auch die nächtliche Dunkelheit, das Mondlicht und das Sternenlicht.

Ich mag dämmriges gemütliches Licht, kein grelles Licht. Meine Deckenlampe habe ich nie an. Ich mag kleine Lichter, die etwas erkennen lassen, aber nicht gleich alles preisgeben.


@renate:


„Mit der Fahrt im weißen Auto hast Du Dir nun vor Augen geführt, wie es sein könnte, wenn du mal absolut das machst, was – scheinbar – alle Menschen anfangen mit ihrem Leben.“


Ja, und das ist ja, wie man sieht, voll in die Hose gegangen. Das ist absolut nicht mein Weg. Es war nie mein Weg und es wird nie mein Weg sein. Und wenn ich ehrlich bin, ich habe diesen Weg auch nie gewollt, damals hat man immer versucht, ihn mir aufzuzwingen.

Auch heute ertappe ich mich hin und wieder dabei, dass man versucht, ihn mir vorzugeben, und ich dann doch wieder diesen Weg einschlage, mal mehr oder mal weniger bewusst. Allerdings merke ich dann schnell, dass ich auf dem HOLZWEG bin. Dann versuche ich, so schnell es geht, umzukehren…


Ich möchte ja gar nicht haben, was andere haben. Aber irgendwie bin ich in den letzten Jahren hier etwas vom Weg abgekommen. Von MEINEM WEG abgekommen. Es gab eine Zeit, da hat mein Umfeld versucht, das aus mir zu machen, als was sie mich sehen wollten. Irgendwann war der Druck und der Stress so stark, dass ich nicht mehr dagegen ankam. Und ab da ist meine wirkliche Persönlichkeit „verloren gegangen“. Jahrelang weggesperrt, so tief, dass ich sie fast schon vergessen hatte.

Und dabei habe ich meine wahre Persönlichkeit wirklich von ganzen Herzen geliebt, ich wollte nie jemand anderes sein.

Aber ich „durfte“ sie nach außen hin nicht zeigen. Und das quält mich bis heute.

Aber ich habe nie aufgegeben und ich bin fest entschlossen, sie wieder zu befreien.


Ich liebe die Farbe „Schwarz“.

Lange Zeit habe ich nur schwarz getragen und das war die einzige Zeit, wo ich mich nach außen hin auch authentisch gefühlt habe. Dabei ging es nicht nur um die Kleidung, sondern ich habe auch meine inneren Gefühle, meine Interessen und meine Sicht- und Denkweise nach außen hin gelebt. Das war die einzige Zeit, wo ich mich wirklich nach mir selbst gefühlt habe und wo ich wirklich zufrieden mit mir und glücklich war.


Aber dann haben äußere Umstände alles verändert und ehe ich es noch bemerkt habe, lebte ich ein Leben, dass mit mir und meiner wirklichen Persönlichkeit nichts mehr zu tun hatte. Viele Jahre lebte ich das, ohne es wirklich zu merken.

In der Zeit habe ich meine wirkliche Persönlichkeit so tief weggesperrt, dass ich, als mir das bewusst wurde und ich sie „befreien“ wollte, nicht mehr an sie herankam. Ich sah sie nicht mehr, hörte sie nicht mehr und ich konnte sie nicht mehr erreichen.


Aber ich WILL sie befreien. Ich glaube, es ist Zeit….



Liebe Grüße


Sternchen!
 
@Sternchen30 , du hast hier zwei Träume aufgeschrieben und mir gefiel nur dein Post #13.

Du selbst und du mit den zu dir passenden Menschen, selbst gewählt, könnten alles befremdende in dir und um dich herum derart befreien, so dass du es Lebst was dir selbst inne wohnt und was und wer dich dann, nach deiner Befreiung selbst umgiebt. Weniger und weniger fragen und sagen lassen, sondern mit dem leben was du selber bist.

Sorry, dass ich nicht deine Träume auslegte, dir nicht versuchte zu erklären was sie sagen könnten. Und mein „Hura“ zu deinem Post #13, denn der ist echt für dich und gefällt mir daher so gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Merlin,
ich sehe, wir verstehen uns. Und ja, so wie du es beschreibst, so ist es meist mit den Menschen und ihrem Selbstwertgefühl.
Liebe Grüße, Renate
 
Ich liebe die Farbe „Schwarz“.
Menschen, die sich schwarz leiden, wollen damit ausdrücken: MICH MUSS MAN ERNST NEHMEN. Und zwar so wie ich bin. Denn damit haben sie ein Problem in ihrer Umwelt.
Dass du dich schwarz kleidest, passt also exakt.

Deine Texte lesen sich immer besser, runder.
Viele Menschen meinen, sie müssten sich den Erwartungen ihrer Mitmenschen anpassen, um von ihnen geliebt oder akzeptiert zu werden. Haben sie das dann vollbracht, werden sie aber nicht geliebt dafür, sondern tatsächlich kommt ihnen nur Geringschätzung entgegen.

Entsprechen sie den Erwartungen dann nicht mehr, zeigen sie so etwas wie Widerstand in ihrem verhalten, wird die Konfrontation erheblich.

Haben sie dann aber der Umwelt gezeigt, wie authentisch sie ihren Weg gehen, wie sie einfach nach ihrer eigenen Vorstellung leben, erfahren sie so nach und nach – oh Wunder – Anerkennung. Mehr noch, andere Menschen wollen es ihnen plötzlich gleich tun und besinnen sich auch auf ihre eigene Vorstellung von einem „richtigen“ Leben.
Sei zufrieden mit dir. Mehr braucht es nicht.
Liebe Grüße, Renate
 
Naja es gab eine Zeit in der ich selbst schwarz und dunkel getragen, aber nicht, damit man mich ernst nimmt, sondern damit man mich nicht sieht, ich nicht auffalle und eher mit dem Ausdruck dies in mir selbst ernst zu nehemn.
Warum wolltest du denn nicht gesehen werden, nicht auffallen?
Und was meinst du mit "dies"?
 
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Mich selbst ernst zu nehmen.
Wer schwarz trägt, wer damit seiner Umgebung bewusst oder halt unbewusst signalisiert, dass man ihn ernst nehmen müsse, der hat natürlich Grund, gerade ein solches Signal zu senden.
Der Grund liegt in der Selbstwahrnehmung. Du hast dir selbst mit diesem Äußeren Gewicht verliehen, weil du wohl erzogen wurdest, kein Gewicht, keine Bedeutung zu haben. So was in der Art.
Du musstest erstmal selbst erkennen, dass du ein ernstzunehmender Mensch bist.
Und automatisch hast du es auch deiner Umgebung so mitgeteilt. Denn die müssen das ja mal „kapieren“ endlich.
Und was das nicht Auffallen bedeutete, dass andere Menschen nicht nach dem was getragen wird, gezeigt wird, für sie nur an der Oberfläche Erkennbarem und Sichtbaren, einander einschätzen und bewerten.
Diesen Satz habe ich auch nach mehrmaligem Lesen nicht verstanden. Es ist einfach kein Satz.
Aber ich denke, du meinst das, was ich oben schon geschrieben habe.

Aber die Menschen beurteilen sich gegenseitig erstmal nach der Oberfläche, heißt durchaus, nach dem, was und wie man sich kleidet.
Da kann man manchmal sehr daneben liegen, oft stimmt das Bild aber auch.
Mit unserem Äußeren zeigen wir einfach, wer wir sind und wie wir gesehen werden wollen. Gilt letztlich für jede Art Bekleidung.
lG RR
 
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