Ich kann mir vorstellen diesen Schatten aufzudecken und anzunehmen,fällt vielen Menschen sehr schwer.....
Da geb ich Dir Recht, Sadira, die meisten Menschen wollen sich erst lieber nicht kennenlernen, wie sie sind, was sie ausmacht. Die meisten Menschen leben einfach so dahin und machen sich keine (unnötigen) Gedanken über sich.
Dann spricht man von: "Die Einfachen leben leichter"
Wer sichs kompliziert macht, der gehört doch zu den Außenseitern in der Gesellschaft. Da wird schnell von: "Die hat sie nicht mehr alle" oder "die hat einen Schatten" gesprochen.
Als ich einen japanischen Tuschmalkurs belegte, meditierten wir immer vor dem Malen. Wir gingen in uns um die Kraft aufs Papier zu bringen, die in uns schlummert, tief und begraben. Durch Gesellschaftszwänge lassen wir Menschen kaum unsere Energien richtig fließen, die Mallehrerin öffnete unsere Energiequellen, von denen wir nicht mal erahnten, dass sie in uns sind.
So malte ich wunderbar locker und entspannt aus dem Bauch heraus. Vorher malte ich immer verkrampft und gezielt meine Bilder, die dann auch so aussahen, geplant, verkrampft und gezielt gemalt.
Als ich das in meiner Familie erzählte, was ich dort in dem Malkurs erlebte, guckte mich meine Schwiegermutter an, als sei ich von einem anderen Stern und sie guckte mich nicht sehr liebenswürdig an. SOFORT war das Thema vom Tisch gefegt. Das Kopfschütteln und mit Blicken gespickte Nicht-Wohl-Wollen ist heute noch tief in mir verwurzelt und damals dachte ich echt: "Ich hab sie nicht alle"
Heute sag ich mir: "Die haben sie nicht mehr alle, weil sie verklemmt, gehemmt, gefangen und intolerant sind" Arme Würstchen.