Hallo Healingsun,
leider habe ich dein/Euer Anliegen erst heute gelesen und ich hoffe Du liest noch mit.
Ich habe 7 Jahre in einer Gemeinschaft auf Korsika gelebt, bin weiter mit meiner Frau an einer Dorfgemeinschaft interessiert, vor allem meine ich wirkliche Gemeinschaft. Was darunter zu verstehen ist, liest sich gut in dem Buch von Scott Peck Gemeinschaftsbildung.
Knackpunkte waren für uns Besitz Einzelner, können die damit machen was sie wollen, Geld und wer bringt was mit ein und entscheidend wie Konsensfähig ist man.
Zu folgender Idee hätten wir, mein Mann 47 und ich 37, gern euer Feedback in Form Eurer Meinung, Kritik, weiteren Ideen, Möglichkeiten der Umsetzung usw.
Wir wollen einen Ort in schaffen, an dem das Leben noch lebenswert ist, an dem die Natur das Recht hat zu existieren wie sie ist und an dem die Menschen sich frei und ungezwungen fühlen dürfen, egal welchen geistigen Weg sie gehen.
Diese Idee geistert wie nun folgt in unseren Köpfen herum:
1. Wir möchten gern eine Art Dorf entstehen lassen, in einem Waldgebiet, indem Familien in eigenen kleinen Häusern leben und sich dennoch zu einer Gemeinschaft zusammen finden.
Hört sich nach der Anastasiaidee an. Eine Familie benötigt 1 ha Fläche mit Wald. Grundsätzlich eine sinnvoller Gedanke meine ich.
2. Jeder in dieser Gemeinschaft sollte eine Aufgabe FÜR die Gemeinschaft übernehmen.
Hier wird es spannend, denn wer bringt was in welcher Qualität und wie viel Zeit mit ein und wer bewertet wie was. Dazu müssten Ausgleichsvarianten mit bedacht werden, denn ansonsten widerspricht es automatisch dem Gedanken sich frei und ungezwungen fühlen zu dürfen.
3. Jeder in der Gemeinschaft sollte in sich den Wunsch nach Helfen und Heilen von Körper, Geist und Seele haben.
Und wenn nicht ? Aufnahmekriterien ? Ganz heikel, das Thema Ausschluss kann viel kaputt machen !
4. Geplant ist von uns, Kinder und Jugendlichen aus problematischen Verhältnissen, Kranken, Alten oder psychisch belasteten Menschen zu helfen und das weitgehend Kostenfrei. Nur die anfallenden Kosten für Verpflegung bzw. eine Beteiligung an anfallenden Nebenkosten sollten entrichtet werden.
Meine Erfahrung geht nur in einer wirklich stabilen tragenden Gemeinschaft, in der alle das wollen Konsens ! Und in der es Menschen gibt, die professionell damit umgehen können. Ansonsten ist das Sprengstoff für eine Gemeinschaft.
5. Durch Verbindung mit Tieren und Natur wollen wir die Menschen wieder auf den Weg zum inneren Selbst bringen und Ihnen zeigen, das man Geld nicht essen bzw. mitnehmen kann. Das Reichtum und Macht lediglich der Pflege des eigenen Prestige dient.
Tja nu wie wollt ihr mit Menschen um gehen, die Geld haben und deshalb nicht mitarbeiten wollen ? Gibt es, weiss ich aus eigener leidvoller Erfahrung. Plus der letzte Satz ist leider ein Dogma und Hinweis auf Armutsbewusst-Sein.
6. Es sollen in diesem Dorf keine Dogmen herrschen, hinsichtlich Kleidung, Religion oder Lebenseinstellung.
Nein Dogmen sollte es keine gebe nur brauch es ähnlich tickende Menschen. Wenn Euer wollen auf Ökologie und Spiritualität ausgerichtet ist, wie passen dann Menschen rein, die was anderes wollen wie streng wird was ausgelegt. Schnell entstehen Dogmen, Kontrolle wer darf was essen, welche Geräte verwenden, etc.
7. Schön wären z.B. Trommelplatz für Trommelgruppen, bzw. Feng Shui Plätze für Leute die Reiki etc. ausüben, einen Hexentanzplatz usw.
8. Um die Gemeinschaftskosten wie Beleuchtung oder Tierfutter zu verdienen, wäre vielleicht eine Art Hofladen oder Hofcafe eine meiner Ideen, in dem jeder Bewohner dieses Dorfes eine Aufgabe übernimmt.
Halte ich für eine Illusion. Meine Erfahrung ist, dass dann keiner wirklich Verantwortung für den Laden übernimmt. Und es widerspricht wider der freien Wahl Ausgleich ?
9. Jeder Bewohner soll das gleiche Stimmrecht haben, niemand soll Boss sein und niemand ein untergeordnetes Mitglied.
Hier wird in einer wirklichen Gemeinschaft nur Konsens aller funktionieren und es müssen alle in irgendeiner Form Besitzende sein.
Was haltet Ihr von dieser Idee? Träumereien? Könnte man so was entstehen lassen? Gibt es überhaupt bedarf an so einer Lebensgemeinschaft?
Den bedarf sehe ich. Doch ich glaube dass, das nur mit Menschen geht, die sich selber hinterfragen, kennen lernen möchten und für tiefgreifende innere Prozesse offen sind und bereit und in der Lage sind innere Wandlungen zu durchlaufen Und ganz entscheidend das alles im KONSENS.
LG Siegmund