Hallo früchtle
früchtle;4478774 schrieb:
Dieser Satz habe ich schon öfters gehört oder gelesen. Aber wie soll ich das genau verstehen?...
Ich kann Dir nur von meiner Ansicht, meinem Verständnis und meinen Erkenntnissen zu diesem wohl sehr umfangreichen Thema mitteilen. Daher kann ich Dir nicht sagen wie DU es verstehen sollst, sondern nur erklären wie ich es verstehe.
Zuerst differenziere ich in zwei Begriffe -
Wirklichkeit -
Realität - die Wirklichkeit ist alles das was notwendig ist plus dem Kontingent dessen was möglich ist. Die Bewertung was notwendig ist, ist individuell unterschiedlich. Was möglich ist, ist alles das was existiert, wir aber entweder nicht erkennen oder nicht verstehen oder...?
Die Realität oder anders gesagt, die individuelle und persönliche Realität ist zumindest ein Teil dessen was möglich ist. Durch unsere subjektive Bewertung verändern wir unsere Sichtweise zu dem notwendigen Teil der Wirklichkeit und transformieren so das Notwendige (Wirklichkeit) in unsere individuelle Realität.
Gedanken beinhalten subjektive Bewertungen der Informationen aus der notwendigen Wirklichkeit. Nehme ich als Grundsatz dieselbe Information zum Beispiel die Raumtemperatur von +20°C in der Lobby eines Hotels in Paris und nehme drei verschiedene Personen, die die individuelle Vielfalt darstellen. Person A, der in einer gewohnten Temperatur von -50°C bis +15°C lebt, Person B, der +25°C bis +40°C gewohnt ist und Person C kennt Temperaturen von -20°C bis +30°C.
Die Raumtemperatur der Lobby wird von Person A als warm empfunden, Person B wird es zu kalt sein und Person C wird es als angenehm empfinden. Durch der Perspektiven, drei subjektive Bewertungen, wird die
wirkliche Information +20°C in drei individuelle Realitäten transformiert.
Realität A - Hotels in Paris sind zu warm beheizt
Realität B - Hotels in Paris sind nicht genug beheizt
Realität C - Hotels in Paris sind gerade richtig beheizt.
Also für mich bedeutet der Satz "Unsere Gedanken erschaffen unsere Realität" nicht in erster Linie, das was ich denke, kommt zurück, sondern meine Gedanken sind die Parameter für die Transformation, wie ich die Wirklichkeit sehe.
Werde ich mir der Prozesse bewusst, wie meine Gedanken, meine Bewertungen, meine Realität, also die Sichtweise der Wirklichkeit -
verändern - kann ich durch bewusstes verändern meiner Gedanken, meine Realität verändern.
Welchen Sinn und Zweck hat das? Nun, ich kann meine Realität dadurch gestalten, ich kann mein Leben als ein schönes Leben annehmen oder als ein schreckliches Leben, sprich ich kann mein JETZT positiv und zufrieden gestalten, oder negativ und unzufrieden. Damit meine ich nicht das was ich mir durch Lohn und Brot erarbeite, sondern meine Lebenssituation oder Begebenheiten, die ich von Außen antreffe.
Manche nennen es dann Schicksal, ich nenne es das Jetzt, als einen Teil dessen was möglich ist und was ich aus dem Allem-Was-Ist gerade jetzt erfahre. Dazu gehört ein Lottogewinn ebenso wie ein Unfall, der Erhalt eines erarbeiteten Lohnes ebenso wie die Trennung von einer geliebten Partnerin...
...wie ich das Leben JETZT bewerte, ist die Freiheit wie ich meine Realität erschaffe. Ich kann eine Situation negativ bewerten -ich kann sie aber auch positiv bewerten --- denn jede Situation ist erst Mal lediglich eine neutrale Information aus der Wirklichkeit.
Eine Kündigung kann negativ gesehen der Verlust eines Arbeitsplatzes sein - oder positiv gesehen, die Chance auf einen neuen Job sein.
Ich hoffe ich konnte meine Sichtweise verständlich erklären? Das Thema ist wirklich umfassend. Denn zu der subjektiven Bewertung kommt noch der Aspekt des Fokus, auf was ich mich konzentriere.
Richte ich meinen Fokus auf etwas Besonderes, wirkt das wie ein Sieb und ich werde für alles was außerhalb des Fokus ist - blind. Es ist vergleichbar wie mit dem Blick durch ein Fernrohr, ich sehe nur durch das Fernrohr, was daneben passiert bleibt unbeachtet...