Unser Trinkwasser soll privatisiert werden!

"Anfang dieser Woche meldeten die Initiatoren den ersten Durchbruch: Eine Million Unterschriften hat man zusammen. Maros Sefkovic, Vizepräsident der EU-Kommission, gratulierte bereits öffentlich und sprach "von einem großen Erfolg". Doch das Überspringen der magischen Marke allein reicht noch nicht, um die Kommissare unter Druck zu setzen. Die gesammelten Unterschriften müssen aus wenigstens sieben Mitgliedstaaten stammen und dort vorher festgelegte Quoten schaffen. Diese betragen je nach Größe des Landes zwischen 4500 und 74 250 Unterzeichnern. "Right2water" hat diese Vorgabe bisher nur in drei Staaten - Deutschland, Österreich und Belgien - erfüllt. In Italien unterschrieben bisher nur 13 000 Einwohner - ein Drittel des notwendigen Quorums. In anderen Ländern sind es noch deutlich weniger.

Erst wenn auch diese Anforderungen geschafft sind, ist die Kommission gezwungen, das Thema aufzugreifen. Ob das aber viel bringt, darf bezweifelt werden. Denn der Protest richtet sich gegen einen Entwurf, der bereits vorliegt und von dem der zuständige EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier sagt, von einem Zwang zur Privatisierung könne gar keine Rede sein. Die Gefahr, dass Brüssel die erste erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative (EBI) abbürstet, ist groß. Es geht um ein Lebenselixier für alle und jeden: Wasser.

Die Kommission will erreichen, dass kommunale Dienstleistungen dort, wo sie EU-weit ausgeschrieben werden müssen, nach einheitlichen Regeln ablaufen. Und die sollen heißen: Eine Stadt oder Gemeinde kann ohne private Konkurrenz Konzessionen erteilen, wenn der Wasserversorger zu 100 Prozent der Kommune gehört und 80 Prozent seines Umsatzes in der Region macht.

Der Präsident des Städtetags, Christian Ude, im Hauptberuf Oberbürgermeister von München, sieht viele Gefahren und fordert wie andere auch, die Wasserversorgung aus dem Geltungsbereich der Richtlinie auszuklammern. Qualitätseinbußen seien nämlich nicht ausgeschlossen, wenn private Anbieter zum Zug kämen. Außerdem müssten die Verbraucher mit Preiserhöhungen rechnen.

Dabei können die Kommunen sich durchaus wehren, indem Ausschreibungen so konzipiert werden, dass private Unternehmen die Anforderungen gar nicht erfüllen können. Beispielsweise dadurch, dass der Zuschlag nur an den Bewerber geht, der auch soziale und ökologische Kriterien einhält und niedrige Preise garantiert.

Die Initiative "Right2water" denkt in die gleiche Richtung und ist sich sicher, das gesteckte Ziel zu erreichen. Immerhin hat man die Millionen-Marke nach nur vier Monaten geschafft und somit noch bis zum 1. November 2013 Zeit, auch die übrigen Bedingungen für die erste europäische Bürgerinitiative zu erfüllen."
artikel aus der saarbrücker zeitung.
da krieg ich wieder direkt einen ohnmachtsanfall
 
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So, ich habe mir den Film "Water makes Money" angesehen und meine Meinung zur Privatisierung von Wasser bleibt weiterhin, dass es diebische Abzocke ist und in Bezug auf die Qualität des Wassers der privaten Konserne ist das Gesundheitsschädigend. Ich meine; Wer bitte schön trinkt schon Wasser mit Chlor ? Ich reagiere schon allergisch gegen Chlor, wenn ich ins Schwimmbad gehe. Mir wäre es lieber, wenn das Trinkwasser in Sachsen weiterhin aus natürlichen Seen und Talsperren kommt. Und unser Wasser kann man ja wirklich direkt vom Wasserhahn trinken. :)
 
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