skardi
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Seit vier Tagen bist du aus unserem Alltag verschwunden. Vier der längsten Tage unseres Lebens. Was denkst du dir, wo wir alle sind. Du bist gerade 2 Jahre. Bist voll Vertrauen mit deiner Mama mitgegangen, bekleidet mit deinem neuen Mäntelchen, der schicken Mütze und den festen Stieferln, mit denen du gleich meine weiße Ledergarnitur markiert hast. Diese Markierung treibt mir heute und jetzt Tränen der Verzweiflung, der Ohnmacht und der Wut und was mir bis jetzt ganz fremd war, des Hasses in die Augen. Ich sehe deine Eltern leidend, entsetzt und doch geläutert darüber, der Obrigkeit Paroli zu bieten. Niemand von uns hat dir unserem Liebling, Böses angetan. Du warst bei deinen Besuchen und Aufenthalten bei mir, mein Lebenselexier. Nun bist du verschwunden, die Lügner, Vernaderer und Gefühlskalten haben vorläufig gewonnen. Aber sorge dich nicht, wir sind unterwegs Tag und Nacht, dich wieder zurückzuholen. Diszipliniert setzen wir alle Schritte, messerscharf ist unser Verstand. Nicht aufgeben unsere Devise. Und doch ist es mir unverständlich, warum das alles sein muss. Mein Kind , wir lieben dich. skardi