Unruhe beim Meditieren

... man sollte sich vorher den Vorsatz nehmen immer wieder zum Atem zu kommen und sich nicht von Gedanken ablenken zu lassen. Wenn sie doch kommen -> wieder zum Atem. Geduld und Ausdauer sind wichtig

Hm ..., man könnte auch einmal darüber nachdenken, ob dies der richtige Weg für Nellas ist. Eventuell wäre es für sie auch einmal gut, über ihre Ziele der Meditation nachzudenken. Unruhe sehe ich nun eigentlich nicht als Zeichen für einen Übergang in eine tiefere Bewusstseinsebene. Ich sehe hier eher ein Signal, das zur Rückkehr aus der Meditation mahnt.

Mir scheint auch der Zeitansatz von einer Stunde für einen Einsteiger doch ein wenig zu hoch gegriffen. Dazu fällt mir eine alte chinesische Weisheit ein: Vermeide das Zusehr, Zuviel und Zugroß.

Nachdem aber all´ die gut gemeinten Ratschläge Nellas ohnehin nicht mehr erreichen werden, macht es auch keinen großen Sinn über ihren Weg nachzudenken. Bleibt nur zu hoffen, dass wenigstens ein einsamer Ratsuchender sich hierher verirrt und noch einen Nutzen daraus ziehen kann.


Merlin
 
Werbung:
Um überhaupt einen Nutzen daraus zu ziehen halte ich eine Stunde nicht zu lang, denn nach 20 minuten oder so ist der Geist immernoch am rumtoben.

Ja das Ziel sollte klar sein: seinen Geist während der Meditation beruhigen, so dass er dannach auch noch ruhig ist. Das ganze kann schon einem innerem Kampf ähneln am Anfang. Vor allem wenn die inneren Feinde noch stark sind.
Was ganz häufig auch auftritt ist Müdigkeit.
Diesen Feind finde ich neben der Unruhe noch viel grausamer.
 
Hallo,

generell hängt die Dauer der Meditation sicherlich von der Persönlichkeit sowie vom Ziel ab, das der Meditierende verfolgt. Es ist ein Unterschied, ob ein Mensch meditiert, um sich lediglich zu entspannen oder um eine spirituelle Entwicklung zu entfalten.
Aber ebenso "generell" würde ich auch - wie raterZ - sagen, dass tiefere Meditation - Stille - eher durch eine Meditationszeit ab einer STunde zu erfahren ist. Ein Mensch, der 2-3 STunden täglich meditiert, wird diese dann natürlich auch viel eher erfahren.
Andererseits ist eine Stunde gerade für einen Anfänger eine sehr lange Zeit, die auch demotivierend wirken kann. "Unruhe" ist sicherlich ein ganz normales Empfinden, wenn ein Anfänger beginnt zu meditieren. Meditation ist ja auch in einer gewissen Weise das Erlernen der selbständigen Emotionenregulation.

Vielleicht kann man deshalb folgende Formel aussprechen:
"Wenn du mit dem Ziel der spirituellen Entwicklung meditierst, dann versuche mindestens eine Stunde zu meditieren, so lange dir die Meditationszeit dann nicht so schwer fällt, dass du die Meditationspraxis nicht mehr aufrecht erhalten kannst. Wenn es nötig ist, dann kannst du auch mit 15 Minuten beginnen und dann versuchen, die Zeit auszuweiten."

Liebe Grüße,
Energeia
 
wenn es unangenehm ist, sollte man trotzdem weiter machen - ganz gezielt die Geduld trainieren.

irgendwann wird es halt auch wieder angenehm - und diese erfahrung, dass sich die zustände ändern, auch die negativen, macht das ganze doch lehrreich :)
 
Hallo,

dennoch besteht immer die Gefahr des Selbstmissbrauches: Menschen können sich selbst mit ihrem Ego-Ehrgeiz als Objekt missbrauchen.
Andererseits ist natürlich auch eine Portion Wille und Durchhaltevermögen sowie Geduld und Gleichmut sehr förderlich, so lange hier ein Funken Liebe und Offenheit - und nicht Blindheit - gegeben ist.
Letztlich ist es sicherlich eine kleine Gratwanderung, sich selbst zu motivieren, zu lieben, offen für sich zu sein, sich auch mal zu etwas zwingen, aber eben nicht so sehr, dass der Kontakt innerlich verloren geht und man alte Traumata aus der Kindheit einfach wiederholt bzw. sich als zu perfektionierendes Objekt behandelt.
Man kann dies auch als einen inneren Dialog (Höheres Selbst, Erwachsener, inneres Kind) verstehen/beschreiben, bei dem es nicht förderlich ist, wenn Stimmen ausgeschlossen werden. Je mehr diese Stimmen auseinanderdriften oder gar ausgeblendet werden, desto mehr nimmt das kompensierende Ego Oberhand.

LG,
Energeia
 
Nicht, dass ich missverstanden werde, es geht mir nicht darum euere Art der Meditation und euere Ziele infrage zu stellen. Dennoch finde ich es schade, dass sich ganz allgemein die Meditation auf wenige Ziele und Techniken zu reduzieren scheint.

Mir fällt dabei auf, dass man sich dabei meist mit der Ratio beschäftigt und den Blick auf sich selbst aus den Augen verliert. So sehe ich auch, dass mancher nach höheren Sphären strebt, ohne sich selbst zu verstehen.

Mich wundert auch ein wenig, dass man gerade mit Disziplin die Ratio überwinden möchte, wo diese doch ihr eigenes Kind ist. Nach meinen Vorstellungen entfernen wir uns der Ratio nur, wenn man sich durch Meditation in tiefere Bewusstseinsebenen begibt. Die Meditationstechniken sollen uns doch bei unseren Betrachtungen von gewohnten Denkweisen wegführen.

Noch ein Gedanke zur Fokussierung über den Atem. Gerade für Einsteiger verbergen sich in dieser Technik ein paar Fallstricke, welche zum Problem werden können. Durch die Hinwendung der Aufmerksamkeit auf den Atem wird häufig, die sonst unbewusste Atemfrequenz verändert. Das hat dann zur Folge, dass entweder zu wenig ausgeatmet oder eingeatmet wird, was letztlich zu einem erhöhten Kohlenstoffdioxitgehalt und dem bekannten Gefühl der Beklemmung führt. Dazu kommt noch der psychologische Aspekt, denn im realen Leben wenden wir uns nur in Ausnahmesituationen unseren Blick auf den Atem.

Auch in den fernöstlichen Meditationslehren gibt es unterschiedliche Techniken eine Hinwendung auf die Achtsamkeit oder Versenkung zu erreichen, aber das hängt auch dort von den Zielen ab, welche man verfolgt.

Egal in welcher Tradition man behaftet ist, wird Meditation grundlegend als Nachdenken verstanden und so bitte ich euch auch diesen Beitrag als meine Meditation zu diesem Thema zu betrachten.


Merlin
 
das mit dem atmen stimmt - man fängt meistens bewusst, kontrolliert ein und aus zu atmen. wenn das passiert sollte man darauf achten, keinen einfluss zu nehmen, sondern nur zu beobachten, wie man automatisch atmet - man wird geatmet sozusagen.
 
Werbung:
- unruhe beobachten
- ablenken durch den atem

und wenns gar nicht geht erkennen das "ICH" aufhören wird mit der meditation

liebe grüße kswewet
 
Zurück
Oben