Unmoralische Fragen... ?

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Ich hatte mich bei diesem post sofort selbst gefragt

Wem dient die moral?
Wer ver-dient an der moral?

Grundsätzlich meine ich ist moral immer an einen nutzen gebunden
oder
an gefühle die wiederum an nutzen gerbunden sind.
moralische gefühle können nur in einem gesellschaftlichen zusammenhang entstehen

letztlich normen die ein gesellschaftliches leben regeln sollten.
tugenden oder positive eigenschaften
die einen angenehmen eigenutzen beinhalten
anderen angenehm sind
einer gemeinschaft nützlich sind
für andere nützlich sind
 
Hallo zusammen!

Danke für die Antworten, dachte nicht das der Thread so "rennt". :D

Werde mal auf ein paar Dinge eingehen, kann aber leider nicht allen Antworten.

Was mich v.a. an dem Thema fasziniert ist, das wenn man einerseits sagt: Moral ist etwas "eigenes", eine Frage der persönlichen Überzeugungen, und das andere eine andere Moral vertreten können... Wieso hält man an dem fest, was man selbst als moralisch empfindet? Bzw.: Ist es nicht sogar so, dass das Festhalten an dem was man moralisch empfindet, oft genug zu Konflikten mit der Moral anderer führt, was dann in der Konsequenz erst zu genau dem führt, was so ziemlich alle als unmoralisch empfinden?

Wenn man sagt: Unmoralisch ist das was Leid erzeugt... Gleichzeitig wird genau das aber sehr oft mit Moral begründet.

Wenn man es rein psychologisch sieht, erzeugt Moral die auf der Basis von Überzeugungen führt, automatisch ein "dagegen-sein", wenn jemand anderer entgegengesetzten moralischen Überzeugungen folgt. Wenn man nicht bewusst mit den eigenen Vorstellungen umgeht, sie nicht für sich selbst relativiert, ist es ja im Grunde so, das man denkt: Ich liege richtig, der andere denkt falsch, sagt/tut etwas falsches, und oft genug entsteht ein Konflikt.

Meine persönliche Meinung ist, das Moral die auf Überzeugungen basiert und zu Gesetzen wird, deren Aussage ist: "..."Etwas" ist auf jeden Fall falsch." ...letztlich genau zu dem führt was im Sinne der Moral nicht gewollt ist. Etwas überspitzt ausgedrückt: Moral ist unmoralisch. Die Abwesenheit von Überzeugungen dieser Art bringt Toleranz. Man weiß, die eigenen Vorstellungen sind relativ... sie sind nicht wahr oder unwahr, sie sind für andere irrelevant. Andere mögen damit mehr oder weniger übereinstimmen oder auch gar nicht. Aber für einen selbst ist es m.A.n. besser, Überzeugungen dieser Art loszuwerden. Das führt dann psychologisch gesehen dazu, dass man nicht mehr bei so vielem was man bei anderen sieht, "dagegen" ist. Das ist wiederum für andere in den meisten Fällen auch besser. Man muss es allerdings auf sich selbst denken, wenn man es auf andere anwendet kommt schnell der Gedanke: Das würde ja bedeuten, jeder könne tun und lassen was er will! Der Witz ist ja: Macht doch sowieso jeder.




@Eva07: Danke, das Du so ausführlich geantwortet hast.

Und das soll jetzt keine Kritik sein, ich selbst funktioniere ja nicht anders und habe meine eigenen Vorstellungen. Aber warum festhalten an etwas, das Du selbst lediglich als Überzeugungen ansiehst?

Beispiel: Warum ist ein Tier mehr wert, wenn es selten ist? Und warum ist das beim Menschen wiederum anders?

Warum ist jemand, der aus Angst vor einem Mord zurückschreckt, in Deinen Augen moralischer als derjenige der ihn begeht, und alle Konsequenzen zu tragen bereit ist? Der Wille ist bei beiden dasselbe...

Warum ist es moralischer, einem Süchtigen legale Drogen zu verkaufen, als illegale? An Alkohol leiden die Menschen vielleicht genauso wie an Heroin, und wenn man es rein quantitativ sieht, leiden und sterben mehr Menschen daran.

Wäre es nicht möglich, das Gott gar nicht existiert? Oder das er entweder alle liebt oder ihm alles vollkommen egal ist? Im Grunde genommen, sagst Du ja damit: "Ich habe meine eigenen Vorstellungen von Moral. Aber: Es gibt schon eine Art moralische Instanz."

Der Türke, der davon überzeugt ist, das "sein Gott" andere Gesetze erlassen hat, als "Deiner" bzw. der Gott der Christen, funktioniert ja auch nicht anders. Es sind lediglich andere Vorstellungen damit verbunden. Seine Schwester, die gegen diese Gesetze verstößt, handelt in dessen Augen vielleicht genauso unmoralisch wie jemand der in Deinen Augen ein großes Verbrechen begeht. Für ihn könnte es sein, das er sie durch den Ehrenmord rettet, genau wie die eigene Familie... Die sich sonst vor Gott verantworten müsste. Wenn man sich der eigenen Moral nicht sicher sein kann, bestünde die Möglichkeit das er recht hat... ?

Die gute Absicht und den guten Willen und die daraus resultierenden Handlungen würde ich als moralisch, also für mich und die Menschheit förderlich, bezeichnen.
Das ist ein schöner Satz. Sehe ich genauso... Aber genau da stellt sich mir die Frage: Wenn jemand gegen die eigene Moral verstößt. Will man dann eigentlich noch das "Gute"? Will man nicht viel eher Strafe und Sühne (die man ja natürlich auf als gut empfinden kann)? Angenommen man hat den Türken vor sich, der einen Ehrenmord beging, oder man hört von sowas... Will man dann noch etwas "Gutes"?


@Altis: Sehe es genauso wie Du. Letztlich sagst Du aber: Die Moral anderer ist eher aus praktischen Gründen relevant.



@Tarja
Hallo,

eigentlich schützt mich eher Unwissenheit vor einem wirklich unmoralischem Verhalten.
:D Das ist ein seltsamer Satz irgendwie... Du kannst es doch nicht wissen, oder? Du gehst davon aus: Wenn Du mehr wüsstest, würde das ein Handeln rechtfertigen, das in Deinem eigenen Sinne unmoralisch wäre... ?

Angenommen, Du wüsstest alles über einen "Täter". Seine ganze Entwicklung, alles was er glaubt, wie er geprägt wurde usw. Kurz: Du verstehst ihn aus seiner Perspektive (was keine Wertung ist, Du kannst das immer noch falsch finden). Aber wäre es nicht möglich, das Du dann zu dem Schluß kommst: Aus seiner Perspektive ist sein handeln vollkommen verständlich? Er handelt nach anderen Vorstellungen, die genauso relativ sind wie die aller anderen, und er handelt auf der Basis von Angst oder Zwang, psychischen Problemen... was auch immer. Wäre es noch möglich diese Person zu verurteilen? Ich meine das nicht juristisch.



Und so verhält es sich bei mir bei allem das ich weiß. Bin ich ganz fest von der Wahrheit überzeugt, kann ich nicht so tun, als würde es diese nicht geben.
Du kannst aber sehen, das es auf Überzeugungen basiert. Diese Wahrheit muss ja keine sein. Oder sie muss zumindest wahrer sein, als das was andere mit voller Überzeugung als wahr ansehen.


So sehe ich das!
Außerdem mach ich lieber mehr und sage öfter etwas, als einmal zu wenig. Denn wegschaun heißt noch lange nicht, dass man es einfach so vergessen oder verdrängen kann! ... und ändern tut sich so eh nix.
Das setzt aber im Grunde auch voraus, dass sich etwas in eine Richtung verändern sollte, von der man selbst weiß, das sie besser ist. Aber wenn man anerkennt, das man selbst rein auf Überzeugungen funktioniert, muss man konsequenterweise sagen: Ich kann nicht wissen was besser ist.

Dieses "Spiel" ist ja genau das was alle spielen.




@Believe: No comment... Du liegst, auch nach den Vorstellungen meines Gottes, vollkommen richtig! :D



So... erst mal bis hierher. Antworte später weiter.

VG,
C.
 
@Tarja

:D Das ist ein seltsamer Satz irgendwie... Du kannst es doch nicht wissen, oder? Du gehst davon aus: Wenn Du mehr wüsstest, würde das ein Handeln rechtfertigen, das in Deinem eigenen Sinne unmoralisch wäre... ?

Hallo.

Ne, ich würde sagen, du hast mich falsch verstanden. Wenn ich z. B. weiß, was richtig und wichtig ist und es dennoch anders (also falsch) mache, dann ist das in gewisser Hinsicht ein Vorsatz.
Was meinst du, warum Kinder bis zu zehn Jahren "nicht haftbar" sind? Weil sie bereits soviel Moral entwickelt haben? Ne, oder?


Angenommen, Du wüsstest alles über einen "Täter". Seine ganze Entwicklung, alles was er glaubt, wie er geprägt wurde usw. Kurz: Du verstehst ihn aus seiner Perspektive (was keine Wertung ist, Du kannst das immer noch falsch finden). Aber wäre es nicht möglich, das Du dann zu dem Schluß kommst: Aus seiner Perspektive ist sein handeln vollkommen verständlich? Er handelt nach anderen Vorstellungen, die genauso relativ sind wie die aller anderen, und er handelt auf der Basis von Angst oder Zwang, psychischen Problemen... was auch immer. Wäre es noch möglich diese Person zu verurteilen? Ich meine das nicht juristisch.

Eben, wenn ich weiß, warum der Täter dies getan hat, kann ich mich besser in ihn hinein versetzen und habe mehr Wissen über seine Person und evtl. den Tathergang. Würde ich trotzdem (obwohl ich Verständnis habe) auf ihn einballern, weil er mir sonstwas getan hat, dann ist das meiner Meinung nach unmoralisch. Und ich bin im Endeffekt nicht besser als er ...


Du kannst aber sehen, das es auf Überzeugungen basiert. Diese Wahrheit muss ja keine sein. Oder sie muss zumindest wahrer sein, als das was andere mit voller Überzeugung als wahr ansehen.

Also bitte, wer ist denn davon überzeugt, dass z. B. Rauchen nicht schadet? Ich rede hier von Fakten, die einer direkten Wahrheit entsprechen und nicht nur die Überzeugung vieler Menschen sind. Es geht nicht um wahrer oder nicht wahr. Sondern um etwas, dass einfach so ist und seine Konsequenzen mit sich zieht. ;) Wir Menschen lernen ja auch voneinander, so gesehen lernen die Klugen oftmals von den Fehlern der Dummen. Und ich finde es einfach dumm sich und anderen vorsätzlich zu schaden. Weiß es jemand jedoch nicht besser, dann handelt er eher unbewusst als unmoralisch ...

Das setzt aber im Grunde auch voraus, dass sich etwas in eine Richtung verändern sollte, von der man selbst weiß, das sie besser ist. Aber wenn man anerkennt, das man selbst rein auf Überzeugungen funktioniert, muss man konsequenterweise sagen: Ich kann nicht wissen was besser ist.

Ne, so läuft das bei mir nicht. Ich weiß genau was für mich besser ist. Sorry, aber Profi für mein Leben und mein Handeln bin ich selbst. Mag sein, dass auch ich meine Fehler habe, aber da ich mein Denken und Handeln reflektiere, hab ich bereits so Einiges in eine positive Bahn lenken können. Wenn etwas mir und anderen nicht schadet, sogar mein Leben und meine Umwelt verbessert, dann ist es logischer Weise besser.
Besser heißt in dem Fall aber nicht immer leichter machbar! ;)

Gruß Tarja
 
Ich glaube schon, dass es neben der persönlichen auch eine allgemeine Moral gibt und diese zwei sogar zusammenfallen können.

Nicht zu töten z.B. ist zutiefst moralisch. Es ist eine persönliche aber auch eine allgemeine Moral. Dass jemand glaubt, dass töten moralisch ist, kann sein, aber ist eher die Ausnahme als die Regel. Im Krieg gilt diese Moral nicht, darum ist Krieg auch als unmoralisch zu bezeichnen, vor allem der Angriff, nicht so die notwendige Verteidigung.

eva07

Ich weiß nicht genau, wieviele Länder genau, die Todesstrafe anwenden, aber es sind nicht wenige. Das wird mit Moral gerechtfertigt. Also sind sie in dem Fall anderer Meinung.

Kriege... Sie werden in aller Regel moralisch gerechtfertigt. Und damit meine ich nicht, dass das nur Alibis sind. Terrorismus, wie auch der Krieg dagegen, haben eine Art "moralisches Fundament".
 
Nein. Das siehst du ja.
Das ist ja noch nichts, wovon man gleich auf Ausschließlichkeit schließen kann.

manchmal ist sie irrelevant, manchmal nicht. meist irgendwo dazuwischen. (je nachdem wiesehr sie mit der eigenen übereinstimmt)
Ja, das sehe ich auch so. Ich frage mich nur, woraus "Moral" psychologisch eigentlich besteht.

Die Antwort ergibt sich aus dem oben gefundenen Nein.
Man kann nie sicher sein. Man ist es dennoch. immer wieder aufs neue
paradox? unintelligent? Ist es unintelligent die Paradoxie nicht erkennen und akzeptieren zu können. Oder wäre es paradox intelligent zu sein
Ich glaube, es hat mit bewusstem Umgang zu tun. Sich immer wieder klar zu machen, das man auf "relativ-un-/wahren Schienen" unterwegs ist.


Ja deins. Äh, MEINS
:D Meins sicher nicht. Davon würde die Welt definitiv nicht besser.


Dazu kommt es immer. Das Ideal zerstört sich selbst. Die 'Konsequenzen' sind schon wieder die neue Moral > und der Kreis der Fragen führt sich fort
fort
Rein Theoretisch vielleicht nicht. Absolute Toleranz... Kein Urteilen.




Was gefällt dir denn nicht?
Was ist denn deine eigentliche Frage (wenn du nicht so kompliziert wärst).
Wie kommst Du darauf das mir etwas nicht gefällt?
Ich finde das Thema einfach interessant.
Allgemein das Thema, ob irgendetwas absolut wahr ist und das auch wahr-nehmbar, oder zumindest wahrnehmbar zu machen ist.

Und: Falls das nicht so ist, warum man selbst und die meisten anderen, vom eigenen so überzeugt ist. Und v.a.: Selbst dann, wenn man von dem überzeugt ist das es ist wie ich glaube: Das es eben keine Wahrheit absoluter Art gibt, Moral nur eine Frage von Überzeugungen, wie auch alles andere... Wieso hält man trotzdem daran fest? Wieso kann man "Wahrheiten" nicht beliebig wegräumen, wenn man intellektuell verstanden hat, das sie nicht wahr sind?

So in etwa... ;)
 
Hallo.

Ne, ich würde sagen, du hast mich falsch verstanden. Wenn ich z. B. weiß, was richtig und wichtig ist und es dennoch anders (also falsch) mache, dann ist das in gewisser Hinsicht ein Vorsatz.
Was meinst du, warum Kinder bis zu zehn Jahren "nicht haftbar" sind? Weil sie bereits soviel Moral entwickelt haben? Ne, oder?
Du relativierst es ja schon selbst... "in gewisser Hinsicht". Da bleibt eine Menge Spielraum. Abgesehen davon, dass man es bei anderen sowieso nie ganz genau wissen kann (rein psychologisch gesehen), bleibt für mich v.a. die Frage: Weiß man es selbst je genau? Da kann man natürlich nur von sich selbst sprechen. Aber immer wenn ich etwas tat, wo ich eigentlich dachte, es sei moralisch falsch, gab es etwas anderes das diese Überzeugung untergrub. Gar nicht so selten war ich froh darüber. Würde ich all die Ansichten mit mir herumschleppen, die ich als 15-jähriger hatte, wäre ich sicher nicht glücklicher. Und: Definitiv intoleranter.




Eben, wenn ich weiß, warum der Täter dies getan hat, kann ich mich besser in ihn hinein versetzen und habe mehr Wissen über seine Person und evtl. den Tathergang. Würde ich trotzdem (obwohl ich Verständnis habe) auf ihn einballern, weil er mir sonstwas getan hat, dann ist das meiner Meinung nach unmoralisch. Und ich bin im Endeffekt nicht besser als er ...
Mich persönlich interessiert eher die Psychologie. Ich gehe davon aus, dass gleichzeitig möglich ist jemanden zu verstehen, trotzdem zu denken: Sollte besser tot sein, zumindest eingesperrt.

Genauer gesagt: Ich gehe davon aus, das selbst Hitler und Psychokiller verständlich "funktionieren"... auf der jeweilse "eigenen Basis". Das ändert nur nichts daran, das ich der Meinung bin, andere Menschen sollten vor ihnen geschützt werden. Das kann ohne Wut oder Hass oder allgemein negative Gefühle ablaufen. Dabei geht es dann nicht um Bestrafung oder Rache.




Also bitte, wer ist denn davon überzeugt, dass z. B. Rauchen nicht schadet?
Ich persönlich bin z.B. davon überzeugt, dass es nicht das Rauchen selbst ist, sondern das was man darüber denkt. Stell Dir mal bitte vor, Du würdest jeden Tag x-mal... sagen wir einfach mal 20mal... einen Schluck Wasser trinken und Dir dabei vorstellen, das Du davon krank werden wirst. Mach das mal ein paar Jahre. Oder nein... lass es. Aber würde das jemand machen, und wirklich glauben, vollkommen davon überzeugt sein, bzw. sich davon überzeugen, bin ich sicher das es diese Wirkung entfalten würde.



Ich rede hier von Fakten, die einer direkten Wahrheit entsprechen und nicht nur die Überzeugung vieler Menschen sind.
Ich sehe vieles woran man glauben kann, aber Fakten sehe ich keine. Es gibt Menschen, die wegen vermeintlicher Handystrahlung krank werden, es gibt Menschen die wegen Wasser aus Lourdes gesund werden. Die Ursache muss daher tiefer liegen.

Es geht nicht um wahrer oder nicht wahr. Sondern um etwas, dass einfach so ist und seine Konsequenzen mit sich zieht. ;) Wir Menschen lernen ja auch voneinander, so gesehen lernen die Klugen oftmals von den Fehlern der Dummen. Und ich finde es einfach dumm sich und anderen vorsätzlich zu schaden. Weiß es jemand jedoch nicht besser, dann handelt er eher unbewusst als unmoralisch ...
Ja, ich denke das "unbewusst" das eigentliche Problem ist.

Noch zu "sich selbst schaden": Wenn man sich umschaut ist das im Grunde die Regel. Ich meine damit: Es gibt viele Menschen, die davon überzeugt sind: Zigaretten schaden. Sie rauchen trotzdem. Alkohol ab einer gewissen Menge schadet. Sie trinken trotzdem. Oder profaner: Übergewichtige die zuviel essen. Jemand der sich auf eine wichtige Prüfung vorbereiten sollte, aber etwas anderes tut. Allgemein Inkonsequenz... Ich kenne niemanden, der das nicht kennt. Sind es nicht Zigaretten ist es etwas anderes.

Ich z.B. finde es verrückt, wenn jemand der erkennt, das schon so einige Wahrheiten in seinem Leben als bloßer Glaube daran entlarvt wurde, nicht auch alles andere unter die Lupe nimmt. Ich finde es verrückt, wie man auf Überzeugungen beharren kann, obwohl man weiß das sie relativ sind oder sein könnten. Ich finde es verrückt, das wohl 99% der Menschen 99% ihres Lebens mehr oder weniger unzufrieden verbringen, aber der wirklichen Ursache nicht auf den Grund gehen (wollen). Und genau das ist auch was mich interessiert... Das war übrigens nicht als Kritik an irgendwen gemeint, weil ich diese Tendenz ja selbst habe. Daher will ich das auch gerne verstehen.



Ne, so läuft das bei mir nicht. Ich weiß genau was für mich besser ist. Sorry, aber Profi für mein Leben und mein Handeln bin ich selbst. Mag sein, dass auch ich meine Fehler habe, aber da ich mein Denken und Handeln reflektiere, hab ich bereits so Einiges in eine positive Bahn lenken können. Wenn etwas mir und anderen nicht schadet, sogar mein Leben und meine Umwelt verbessert, dann ist es logischer Weise besser.
Besser heißt in dem Fall aber nicht immer leichter machbar! ;)
Das ist z.B. etwas, wo ich v.a. beim zweiten Satz spontan Zweifel habe. Muss nichts heißen, aber ich kenne zuviele, die von sich selbst sagen, dass sie oft genug nicht wissen was das Beste wäre. Hin und her schwanken. Von all denen die sich da sicher sind, müsste man erwarten können, das sie glücklich sind. Ist keine Aussage über Dich, ich glaube schon das es einige gibt, die sich erstens sicher und zweitens zumindest ganz zufrieden sind. Es gibt aber definitiv auch viele, die Sicherheit zur Schau stellen und deren Leben ein einziger Scherbenhaufen ist.

VG,
C.
 
Noch eher ist Moral "eine Frage" allgemeiner Überzeugung;
darin ist die persönliche Überzeugung natürlich enthalten.

Ja.. Man kann annehmen, das die persönliche Überzeugung eine Reaktion auf etwas ist, das bei und von anderen wahrgenommen und als richtig vermittelt wird.
 
Ich hatte mich bei diesem post sofort selbst gefragt

Wem dient die moral?
Wer ver-dient an der moral?
Da gibts jede Menge Möglichkeiten, wenn man Moral als eine Frage von Überzeugungen ansieht, die sowohl bei einer Person, wie auch und v.a. bei vielen Personen miteinander in Konflikt stehen.

Nutzbar machen kann man die Moral anderer definitiv. Wohl v.a. gegen andere.. ;)

Grundsätzlich meine ich ist moral immer an einen nutzen gebunden
oder
an gefühle die wiederum an nutzen gerbunden sind.
moralische gefühle können nur in einem gesellschaftlichen zusammenhang entstehen
Die Moral von der wir hier v.a. sprechen, also moralische Vorstellungen, das was oft "Werte" genannt wird, sind meiner Ansicht nach Irrtum. Sie scheinen einen Nutzen zu haben, erzeugen den aber oft genug nicht als Wirkung, oder es wird ein Preis gezahlt...

letztlich normen die ein gesellschaftliches leben regeln sollten.
tugenden oder positive eigenschaften
die einen angenehmen eigenutzen beinhalten
anderen angenehm sind
einer gemeinschaft nützlich sind
für andere nützlich sind
Ich glaube nicht, dass diese Normen moralischer Art, wirklich die Basis einer gewissen Ordnung ausmachen. Oder anders gesagt: Sind sie notwendig, stimmt etwas nicht. Ich persönlich habe wirklich in Fragen der Moral keine klaren Vorstellungen oder Werte, lasse mir da alles offen. Aber ich bin tolerant... Das ist für mich keine moralische Frage, ich wüsste nur nicht, was die Alternative mir oder irgendwem bringen sollte.

VG,
C.
 
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=Condemn;1930490]Ich weiß nicht genau, wieviele Länder genau, die Todesstrafe anwenden, aber es sind nicht wenige. Das wird mit Moral gerechtfertigt. Also sind sie in dem Fall anderer Meinung.

Wenn jemand getötet hat und er wird über die Gerichtsbarkeit zum Tode verurteilt, ist es für mich nicht unmoralisch. Es wird nur unmoralisch, weil es Indizienprozesse gibt, die mit einem ungerechten Todessurteil enden können. So müssten gewisse Menschen unschuldig sterben. Das aber wäre höchst ungerecht und auch unmoralisch. Das Todesurteil wird auch unmoralisch dadurch, dass ein Mensch einen anderen töten muss. Ich hätte allerdings Verständnis, wenn eine Mutter auf diese Art und Weise ihr Kind rächen würde.
Die Moral hat etwas mit Wertvorstellungen zu tun.
Kriege... Sie werden in aller Regel moralisch gerechtfertigt. Und damit meine ich nicht, dass das nur Alibis sind. Terrorismus, wie auch der Krieg dagegen, haben eine Art "moralisches Fundament".

Das ist aber dann eine vorgeschützte Moral, also keine echte. Und wer der wirkliche Terrorist ist, ist auch schwierig festzustellen. Es gibt eben auch falsche moralische Vorstellungen. Die Verteidigung, die man am ehesten noch als moralisch gelten lassen könnte, wird sehr leicht zu einem Angriff, oft vorsätzlich, und ist dann auch schon wieder unmoralisch.

Es kommt eben entweder auf meine persönlichen Wertvorstellungen an oder auf die Wertvorstellungen von Gemeinschaften.

Somit gibt es im Allgemeinen und im Besonderen verschiedene Moralvorstellungen. Diese können zu Streitigkeiten führen. Es ist wahrscheinlich auch der Grund, dass man den Begriff MORAL abwertet. Doch ein Leben so ganz ohne Moralvorstellungen wäre auch nicht richtig.

Darum ist es so wichtig, dass man miteinander spricht. Wenn dann jede Partei ihre Moralvorstellungen darlegt, kommt man zu einem gewissen Verständnis für den anderen, sodass Kompromisse im Handeln möglich werden. Diese durch Absprachen entstandenen Kompromisse kann man schon wieder als moralisch bezeichnen.

Moral ist ein dehnbarer Begriff, weil sie von den Wertvorstellungen einer Einzelperson aber auch einer Gemeinschaft abhängig ist.

Es ist spät geworden. Wünsche allen eine

Gute Nacht

eva07
 
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