Unhöfliche Kontakte: Einmalig Dreimalig

kyolong

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Unhöfliche Besucher.
Kapitel 2: Dreierlei Einerlei

Es war ein schöner Sommertag. Oder ein Tag im April. Also auf jeden Fall war es ein sehr schöner Tag dort wo Dr Spencer wohnte und er freute sich schon darauf es sich später im Garten mit einem Eis gemütlich zu machen. Mit einem Eis in der Hand und der Sonne auf seinem Bauch, der im Winter doch ein klein wenig käsig geworden war.

„Klingelelingeling“ meldete sich da die Türklinge und Dr Spencer stöhnte auf. Kann es denn icht einmal einfach so sein wie er es gerne hätte und eigentlich auch verdien..
„Klingelelingeling“ unterbrach ein erneutes Klingeln seine Gedanken.
Wer konnte das nur sein? Naja immerhin war es ja Wochenende. Die Leute hatten frei.. die Kinder ja auch die er gerade im Zimmer spielen hör...
„Klingelingelingeling“ ging es zum dritten mal.
Dr Spencer rieb sich den Unwillen Missbilligung mit den massigen Händen aus dem Gesicht. Es klingelte jetzt halt jemand und da die spielenden im Haus draussen sicher laut zu hören waren konnte er nicht mal mehr so tun, als wäre niemand zu Hause. Es war jetzt halt so wie es war. Dr Spencer stöhnte. „Na mach schon“ war da ein Gedanke in seinem Kopf. Na gut. Kyolong hatte ja recht. Wer immer da an der Türe war er hielt sich wirklich an die Regeln und kling...
„Klingelingelingeling“ ging es erneut. Die Abstände wurden kürzer.
Ruckartig trat Dr Spencer vor und öffnete die Türe. Und was er davor sah beeindruckte ihn. Auf gewisse Weise.

Dr Spencer musste spontan an den Film "Toy Story" denken. Genauer gesagt, an die grünen außerirdischen Drillinge aus diesem Film. Denn genau so etwas stand nun vor ihm.
Nun ja nicht ganz. Also eigentlich waren es nur die Körpergrösse und die Gleichartigkeit dieser drei Gestalten die da vor ihm standen. Ansonsten unterschieden sie sich doch ganz gehörig. „Ein Adept dieser Weibergöttin“ murmelte ein Gedanke in Dr Spencers Kopf mit einer kaum merklichen Geringschätzung.

Dr Spencer runzelte die Stirn und rieb sich mit seiner massigen Hand noch einmal über das Gesicht. "Was wollt ihr denn?" blaffte er etwas unwirsch an. Die Drei starrten ihn zur Antwort nur blinzelnd an. Sie waren in dunkle und ein wenig verzierte Roben gekleidet, die ihre breiten und erdigen Gesichter nicht ganz verdeckten. Sie wirkten hektisch und neugierig. Ihre Nasen zuckten neugierig und man konnte erkennen wie gierig sie waren endlich Dr Spencers Haus zu betreten.
Dr Spencer empfand einen ziemlichen Widerwillen beim Anblick dieser Gestalten. Es gab Verbündete und es gab Verbündete. Und diese hier konnte er noch nie ausstehen.„Ratten" dachte er. „Widerwärtiges Viehzeugs."

„Sie hatten immerhin den Anstand die Klingel zu verwenden. Und wenn man überlegt, welch unangenehmes Mißgeschick ihr Vorgänger da hatte, bin ich doch ein wenig überrascht dass, sie tatsächlich nochmal jemanden losgeschickt haben. Sie haben Mut und das mag ich. Lass sie herein“ dachte kyolong und Dr Spencer trat ein Stück zu Seite.

-Fortsetzung folgt-​
 
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-Fortsetzung-​

Die drei huschten an Dr Spencer vorbei eher er überhaupt nur reagieren konnte. Flink huschten sie durch den Flur und waren sofort in der Küche, deren Türe weit offen stand.

Dort angekommen untersuchten sie den Raum. Hastig und zielgerichtet, schnuppernd wie Nagetiere. Sie öffneten den Ofen und die Schränke. Sie kletterten auf die Arbeitsplatte und öffneten die Verschläge mit den Vorräten. Sie entnahmen Verpackungen und kosteten von denen die geöffnet waren und schüttelten die noch Verschlossenen.
Sprachlos stand Dr Spencer noch immer in der Eingangstüre und schaute sich von dort aus das Treiben an. Es fiel ihm schwer zu glauben was er da gerade sah und es dauerte noch ein paar weitere Sekunden bis er endlich wieder zu seiner Fassung zurück fand und ein paar Schritte in Richtung der Küche zu machen um dabei den Zeigefinger zu heben und.... „hey!“ zu rufen.
Die drei Besucher blickten nur kurz über ihre Schultern zu ihm hin, jedoch nur um sich dann unverzüglich wieder ihrer vorherigen Tätigkeit zuzuwenden. Der Geschirrspüler wurde genauso inspiziert wieder Inhalt des Kühlschanks. Selbst der Inhalt der Mülltonne und des gelben Sacks wurden gründlich untersucht. Endlich betrat Dr Spencer die Küche. Nach wie vor rang er um seine Fassung. Diese drei da... so groß wie Kinder... und sich benehmend wie Kinder... aber das ging doch nicht... also sowas!
„Hey! Macht mal langsam ihr Drei da!“ sagte er laut. „Das ist nicht euer Haus! Ihr könnt hier doch nicht....“ und...

....schwupps waren die Drei, ohne auch nur einmal zu Dr Spencer aufgeblickt zu haben, im Badezimmer verschwunden dass neben der Küche lag. Dr Spencer verschluckte nur mühsam den Fluch den er auf den Lippen hatte und versuchte ihnen hinterher zu eilen. An der Badezimmer blieb er schließlich wieder stehen und rief
„Was soll denn das! Das Badezimmer ist viel zu klein euch Drei...“

....schwupps huschten die Drei an ihm vorbei und wieder aus dem Bad, durch die Küche und in den Flur hinaus. Langsam wurde es ihm echt zu bunt.
Dr Spencer hielt sich ja für einen sehr liberalen Dr Spencer aber was zu viel war das war zu viel! Er folgte den drei Gesellen durch durch die Küche und den Flur ins Wohnzimmer. Diesmal mit der festen Absicht sie zu stellen.

Er stand gerade im Türrahmen des Wohnzimmers, als sie anfingen auch dort sämtliche Schränke und Vitrinen zu öffen und alles darin befindliche zu betasten und zu beschnuppern. Langsam bekam Dr Spencer wirklich Sorgen den im Zimmer nebenan, dessen Türe verschlossen war, spielten seine Kinder.
„Es reicht!“ rief er die drei an. Keine Reaktion. Dr Spencer trat näher an sie heran während sie unbeeindruckt um ihn herum huschten und unter dem Tisch und den Stühlen schauten was sie dort finden konnten. Jetzt platzte Dr Spencer der Kragen. „Wer seid ihr?!“

Wie vom Blitz getroffen hielten die drei für einen Moment inne und schauten sich gegenseitig an. Wie Kinder die man dabei ertappt hat etwas verbotenes zu tun... sie tuschelten miteinander kurz und starrten Dr Spencer abwägend an, verhielten sich aber ansonsten sehr still.
„Eure Namen!“ rief Dr Spencer und als er dies sagte wichen die Drei vor ihm zurück und schienen dabei irgendwie ein klein wenig zu schrumpfen. Ihre Gesichter verrieten plötzlich so etwas wie Angst. Eilig huschten sie in den Schutz hinter dem Tisch des Zimmers, und versuchten Abstand zu ihm zu gewinnen... so wie kleine Kinder das tun. Und wiederum tuschelten sie untereinander. Anschließend strafften sich die Drei, absolut zeitgleich, und ihre Angst schien zu verschwinden und ihre Haltung war nun die einer sehr selbstbewussten Person.
Eine der drei Gestalten schaute Dr Spencer nun an, schälte sich hinter dem Wohnzimmertisch hervor und baute sich, die Hände in die Hüften gestemmt, vor ihm auf. „Wir sind Freunde von deinem Sohn.“ Sprach die kleine Person keck mit einer weiblichen Stimme die nicht die eines Kindes war.Dr Spencer fühlte von dieser Behauptung innerlich wie entwaffnet. „Ja das kann schon sein dass sie Freunde meines Sohnes sind...“

„Pappa, die kenne ich nicht“ hörte er da die Stimme seines Sohnes neben sich, der inzwischen die Türe zum Wohnzimmer geöffnet hatte und sich neben ihn gestellt hatte und seinerseits die drei Gestalten anschaute.
Alle Selbstsicherheit verschwand blitzartig aus den Gesichtern der drei Gestalten. Selbst die vorlaute Person zog sich wieder hastig zurück zu den beiden anderen. Und alle Drei suchten nun wieder Deckung hinter dem Wohnzimmertisch. „Wie ein Tier das sich in die Ecke gedrängt fühlt...“ ging ein Gedanke durch Dr Spencers Kopf.

„Sagt mir jetzt endlich eure Namen!“ Rief Dr Spencer nun sehr laut und wütend nach ihnen. Und ihre Gesichter gingen nun hin und her, schienen sich gegenseitig um Hilfe anzuflehen.
„Eure Namen!“ Schrie Spencer laut heraus uns war ihm noch so als sackten die Drei in sich zusammen in Schock und...

...absolute Dunkelheit. Schwärze. Da war gar nichts mehr. Das Licht war fort. Der Garten, das Haus und das Wohnzimmer waren fort. Die Drei waren fort. Sein Sohn war dort wo er hingehörte. Und auch Dr Spencer ging es so. Er war bei kyolong.
„Ich habe sie nach Hause geschickt, Du warst sehr grob zu ihr“ hörte er kyolongs Stimme und Dr Spencers Haare stellten sich ihm auf. „Das war unnötig.“
„Ich... ich verstehe nicht“ antwortete Dr Spencer. „Die Drei waren in unserem Haus und sie haben sich benommen wie die Axt im Walde“.
„Die Drei waren eins. Und sie hat sich so benommen, wie es ihr entsprach“ erwiderte kyolong. „Sie hat geklopft und du hast sie hinein gelassen. Du hättest sie ja draußen stehen lassen können, du wusstest, das Ratte wirkt."
„Ich wäre nicht so grob zu ihnen gewesen wenn sie mir nur ihre Namen gesagt hätten.“ erwiderte Dr Spencer etwas zerknirscht. Insgeheim ging ihm kyolongs gutmütig tadelnder Ton dabei gehörig wider gegen den Strich.
„Das durften sie nicht“ antwortete kyolong ungewöhnlich sanftmütig. „Hast du es nicht gespürt? Nicht ihre Angst gesehen? Sie durften dir ihren Namen nicht verraten. Ein Bann den sie ihrer Gruppe und ihrem Meister geschworen haben. Diese unachtsamen Kinder.“
„Die 1313...“ ahnte Dr Spencer.
„Ganz recht“ wiederholte kyolong, „Die Handschrift der 1313.“

-Ende-​
 
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