Hallo Taimie,
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LG Verbena
TRAUMDEUTUNG:
aus ERNST AEPLLI Der Traum und seine Deutung
Aeppli geb. 1892 gest. 1954 war Schüler CG Jungs
SPINNEN und andere Insekten Auszüge:
Man wird nicht erwarten, daß im Traumleben diesen kleinen Lebewesen eine große Bedeutung zukommen.
Wer aber genau hinsieht, der wird vielleicht auch Spinnen, Käfer, Ameisen, Bienen, Wespen in seinen Träumen entdecken, und vielleicht schwebt ein farbiger Schmetterling selig im Sommerlicht über den Blumen des Traumes.
Die Spinne hat von jeher zwei Betrachter gehabt der eine sah ihr zu, wie sie kunstvoll ihr Netzgewebe wirkt, der andere sah sie auf tückischer Lauer, bereit, sich auf das zu stürzen, was in ihr Netz gerät.
Gespräche über die mögliche Bedeutung des Spinnensymbols im Traume fördern beide Erlebnisse und Projektionen herauf.
Einerseits ist die Spinne, diese Geschickte, Kunstvolle ein Glückstier, das man ja nicht töten soll.
Ihr Netzwerk wird zum Symbol einer klugen Zentrierung der psychischen Energien auf eine Mitte.
Eindruck macht die geistvolle Leistung der Spinne;
Widerwillen erregt anderseits das Einspinnende, das Lauernde, der böse Blick.
So ist sie zum Symbol des verführerischen Weibes geworden, des teuflischen Mannweibes, das auf die Vernichtung der Männer sinnt.
Den Zusammenhang zwischen Spinne, Weib und grünem Teufel hat Gotthelf in seiner Schwarzen Spinne, den Leser beunruhigend, also an archetype Zusammenhänge in diesem rührend, großartig gestaltet.
Häufig findet ein Träumer ein leeres Zimmer voller Spinnweben, oder in einer unbeachteten Ecke seines Zimmers, also seines eigenen Wesens, wird unabhängig von ihm etwas gesponnen.
Solche Träume verpflichten zu großem Wachsein.
Hie und da wird auch die volkstümliche Diagnose er spinnt durch das Gleichnis des an unmöglichem Orte entstehenden Spinnennetzes sichtbar gemacht.
Wer im Traume eine dicke, fette Spinne sieht, hat meist den unangenehmen Eindruck einer Welt, die nicht seine Welt ist.
Die Insekten haben tatsächlich mit jenem menschlichen Nervensystem zu tun, das nicht den Absichten des Kopfes, nicht unserm bewußten Willen unterworfen ist.
Sie scheinen vielmehr ein Geschehen zu symbolisieren, das mit dem vegetativen Nervensystem, mit dem Sympathikus, zusammenhängt.
Es haben die
Insekten mit unserem Rückenmarkstrang zu tun.
Dazu gehört die Ameise, ihr Wimmseln und Kribbeln, die unruhige Vielheit, die sich nach allen Seiten wie die Nerven jenes erwähnten Systems verteilen.
Oft haben Insektenträume mit
Störungen des vegetativen Systems direkten Zusammenhang.
Bienenträume sind selten und eher positiv zu deuten.
Dagegen ist die Wespe stets negativ.
Negativ ist ihr scharfes Fluggeräusch, negativ hat sie der Mensch als Benagerin seiner Gartenfrüchte erfahren.
Besonders symbolhaft aber wirkt die Färbung des Wespenleibes in seinen klar voneinander abgesetzten Ringen von schwarz und gelb.
Es sind Schwarz und Gelb die Farben des Teufels, es ist der harte Wechsel von Sonnenfarbe und Nachtschwarz.
Dazu beunruhigt die Zweiheit, der Gegensatz der engen Taille und des vollem Hinterleibes.
Gegensätze, besonders gelb und schwarz, erzeugen Angst.
Zu den angstmachenden Kleinwesen gehört auch die Wespe des Traumes.
Manche Träumer stoßen immer wieder auf Käfer oder Würmer.
Wohl gibt es sehr harmlose Käfer, die in der beruhigenden Rundheit ihres Schildbuckels geschäftig ihrer Wege ziehen.
Sie gehören nicht gerade in die Traumzimmer.
Wo sie im Traum als kleine Hausgenossen erscheinen, sind
einzelne Seelenteile des Menschen auf eigenwilliger Sonderfahrt begriffen, oder es ist eine nervöse Erregung da.
Manchmal entdeckt der Träumer Käfer an den Wurzeln seiner Gartenpflanzen. So mußte ein Mann von mittleren Jahren erkennen, daß sich ins Wurzeiwerk seiner besonders gepflegten Pflanzen ein Käfer eingenistet und die Pflanzen zum Welken gebracht hatte.
Diesmal hing, wie die Amplifikation ergab, die Störung mit einem weiblichen Herzkäfer, einer scheinbar nicht wichtig genommenen Liebelei des Mannes zusammen.
Diese nagte tüchtig an seinem vegetativen Sein.
Heiterer sind Träume von Maikäfern.