ronduitpraise schrieb:
Deine Bibelstelle in Bezug auf Johannes 14 ist nicht ganz richtig. ... Die Nennung des Namens von Jesus Christus ist für mich absolut wichtig.
"Jesus nach 2000 Jahren.
Was er wirklich sagte und tat
zu Klampen-Verlag, Lüneburg 2000, 890 Seiten, 98 DM.
Dieser Riesenwälzer von 890 Seiten ist ein Meisterwerk! Lüdemann schafft es, zusammen mit Frank Schleritt (Johannes-Evangelium) und Martina Janßen (apokryphe Jesustradition), vier Kommentarwerke (Mk, Mt, Lk, Joh) von der Qualität von Bultmanns Johannes-Kommentar zu ersetzen, und das alles ohne ein Wort Griechisch! Das Werk ist also für Laien gedacht.
Lüdemann druckt zunächst die Evangeliums-Texte in eigener neuer Übersetzung ab, und zwar je nach Quellen- bzw. Schichtenzugehörigkeit in verschiedenen Schrifttypen: normal, kursiv, fett, einmal unterstrichen, zweimal unterstrichen, so dass die verschiedenen "Hände", die am jeweiligen Text gearbeitet haben, rein optisch zu erkennen sind.
Zum Beispiel im berühmten Johannes-Prolog (Joh 1,118) wechseln die "Hände" von Vorlage (vorchristlich), Evangelist und Redaktor bzw. nachträglicher Bearbeitung vierzehnmal! Vers 1 und 3f ("Im Anfang war der Logos" und "Alles ist durch ihn geworden") werden durch Vers 2 ("Dieser war im Anfang bei Gott") unterbrochen. Strophe II des vorchristlichen Logos-Hymnus (Vers 5 und 1112c) setzt sich in der verchristlichten Strophe III fort ("Und der Logos wurde Fleisch"). Dazwischen setzt der Evangelist: "Es trat ein Mensch auf, ... Johannes". Da "schneit Johannes der Täufer in die Ewigkeit hinein" (J. Wellhausen).
Vers 12d der Evangelist ergänzt: "denen, die an seinen Namen glauben". Ein späterer Bearbeiter fügt hinzu: "die weder aus Blut noch aus Fleischeswillen noch aus Manneswillen, sondern aus Gott gezeugt sind" (Vers 13). Vers 16 und 17 fallen dadurch auf, dass dreimal das Wort "Gnade" vorkommt, ein Wort, das sonst nicht zum johanneischen Wortschatz gehört. (Es klingt eher paulinisch.) Ferner ist zu bemerken, dass der Er-Stil in Vers 14 in den Wir-Stil ("wir sahen seine Herrlichkeit") wechselt.
In drei erläuternden Abschnitten folgen dann (wie durch das ganze Buch hindurch) Bemerkungen zu "Redaktion", "Tradition" und "Historisches".
Für das ganze Johannes-Evangelium gilt in puncto "Historisches": Fehlanzeige! Alle Jesusworte beziehungsweise -reden sind unecht, wenngleich von hohem theologischen Rang. "
http://www.brsd.de/archiv/CuS_Archiv/CuS_2_2000/Jesus_nach_2000_Jahren/jesus_nach_2000_jahren.html
Namo