Unangenehme Zeitgenossen

Hallo zusammen,

hier soll es um das Problem der Begegnung mit unangenehmen Leuten gehen, den Umgang mit ihnen, wie man damit umgeht, unliebsamen Zeitgenossen zu begegnen und wie man besser mit ihnen zurecht kommen kann.

Jeder kennt das Problem, in jeder Lebensphase begegnen sie einem auf Schritt und Tritt, und wie den eigenen Schatten wird man sie einfach nicht los: die nervige Nachbarin, der doofe Arbeitskollege, ja selbst in der engsten Familie treffen wir auf Menschen, mit denen wir nicht klar kommen. Manchmal verschwindet einer, dann kommt gleich der nächste um die Ecke gekrochen, erfahrungsgemäß bleiben sie einem das ganze Leben über in wechselnden Gestalten erhalten, jedenfalls ist das meine Erfahrung.

Es gibt viele Ratschläge, was man tun kann, spirituell, psychologisch oder auch ganz alltagspraktisch: gehe ihnen einfach aus dem Weg, steige nicht auf sie ein, begegne ihnen mit Nächstenliebe, übe Dich in Vergebung, sei grosszügig, setze Grenzen, sei offen, suche das Gespräch, sei tollerant, liebe Dich selbst, dann liebst Du auch die anderen, lerne von ihnen, denn sie zeigen Dir Deine eigenen Schattenseiten usw.

Habt Ihr für Euch ein Rezept gefunden, dass einigermaßen funktioniert? Bei mir funktioniert das Nicht-Reagieren relativ am besten, nicht Anspringen auf die Angelhaken, die sie einem vorsetzen, der Wut widerstehen, geduldig sein, mich selbst hinterfragen, was in mir ist, dass ich gerade mit diesem Menschen solche Probleme habe, so diese Richtung - naja, funktioniert so leidlich, manchmal besser, manchmal schlechter, manchmal gar nicht, jedenfalls sind immer welche dieser Figuren da, egal, was ich mache, weniger werden sie jedenfalls nicht.

Würde mich sehr freuen, Eure persönlichen Erfahrungen mit unliebsamen Zeitgenossen zu lesen, ich bin sicher, dass es da viele individuelle Ansätze gibt und bin gespannt, wie es Euch damit geht.

Grüße von Bibo
Optimalerweise überlege ich , was am ökonomischsten ist und was allen nutzt. Nicht reagieren-kann- entweder Bauchschmerzen auslösen oder auch einen wachsenden Narzissmus etablieren.
Es gibt für mich ein Reagieren oder Nichtreagieren auf unterschiedlichem Niveau. Entweder ich handle aus einer Betroffenheit nicht, bzw. handle, oder ich bin tatsächlich entspannt. Letzteres kann sich aber in besagtem Narzissmus wandeln, wenn man meint, keine Reaktion sei das Beste.
Perfekt ist es, immer zum Wohle aller zu handeln. Die Erkenntnis des Wohls lässt sich durch Meditation herstellen und kann freundliche oder unfreundliche Aktionen erfordern.
Der Thread „Schamanismen“ wäre m.E ein gutes Beispiel für Narzissmus .
 
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... Nicht reagieren-kann- entweder Bauchschmerzen auslösen
oder auch einen wachsenden Narzissmus etablieren.... wenn man meint, keine Reaktion sei das Beste...

interessanter Gedanke. Verständnisfrage:

bei wem etabliert sich der Narzissmus?
(nur) bei einem selber oder (auch) bei dem Anderen, der ja keine Reaktion erhält
und dadurch immer so weitermacht wie bisher, weil er ja selten oder sogar nie
eine Form von Widerspruch oder gar Korrektur erfährt?
 
Ein Glück, dass die neuen schalldämpfenden Balkonwände sehr gute Qualitäten besitzen. (y)
Es ist aber auch blöd, wenn der Nachbar brüllt und brüllt und nichts kommt durch. Mir helfen sie die schalldämpfenden Balkonwände recht gut. Wir sind doch nicht im Kindergarten, sondern Erwachsene welche eben den Nachbarn nicht diagnostizieren und gar therapieren, um selber keine Bauchschmerzen zu bekommen und das ohne medizinische Kenntnisse.

Ich denke schon, dass Selbstschutz auch im Forum möglich ist und auch gut funktionieren kann. Einfach sich auf positives und auch guttuendes fokussieren und das andere vergessen und auch nicht darauf eingehen. Im Besten Fall ist's schon ganz natürlich darauf ausgerichtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
interessanter Gedanke. Verständnisfrage:

bei wem etabliert sich der Narzissmus?
(nur) bei einem selber oder (auch) bei dem Anderen, der ja keine Reaktion erhält
und dadurch immer so weitermacht wie bisher, weil er ja selten oder sogar nie
eine Form von Widerspruch oder gar Korrektur erfährt?
Das geht eigentlich aus dem Text hervor, bei einem selbst -kann- das entstehen.
 
Nachdem man es dann versucht hat, auf jemanden einzugehen und es offensichtlich wird, das es zu keinem Ergebnis führt, nützt man sich und dem Gegenüber, das nicht weiter zu füttern. Es -kann- also auch Sinn machen, sich einfach auszuklinken. Wann was gut ist, lernt man dann von Fall zu Fall.
 
Merkwürdig... schon klar, einige fallen weg, andere kommen hinzu...
Es scheint sich jedoch um ein generelles Problem zu handeln. Deshalb frage ich mich jetzt, ob du vielleicht sehr streng mit dir selbst bist u. deshalb auch mit den anderen?
Oder ob du chronische Schmerzen hast u. deshalb nicht mehr genug Energie hast um alltäglich auftretende Idiotie u. Narzissmus zu verkraften... Nur so eine Idee...
Abhilfe sehe ich da im dir Zeit für dich selbst zu gönnen, so kleine Freuden wie am Wochenende im Sonnenschein auf dem Balkon od. Terrasse zu frühstücken, Katze od. Hund streicheln...Radfahren... hilft Wut u. Ohnmacht abzubauen.

kann schon sein, dass das auch was ist, was ich von innen heraus durch meine Art provoziere, dass diese Gestalten mir erscheinen, vermutlich stimmt das, denn man kann ja nur erkennen, was schon irgendwie in einem angelegt ist, also im Sinne von einem Wiedererkennen von etwas, was schon da ist. Konkret fällt mir da unsere Nachbarin ein, die eigentlich immer nett und korrekt zu mir ist, von der ich aber einfach eine felsenfeste, negative Meinung habe. Folgt also die Wahrnehmung der inneren Einstellung? Es gelingt mir einfach nicht, das Gute in ihn zu sehen, so sehr ich mich auch verrenke. Interessant ist, dass es Phasen gibt, wenn ich ihr länger nicht begegne, wo ich ihrgegenüber wohlgesonnen werde, nachgiebig und bereit, mich zu versöhnen. Dann wünsche ich mir, sie begegnete mir jetzt, in dieser positiven Stimmung und es käme zu einer Aussprache oder sowas. Doch dann kommt die nächste blöde Begegnung, irgendein dummes Wort von ihr, dass mich gleich wieder in meiner negativen Meinung bestärkt. Ich denke, das wird noch eine Weile so gehen, bis die Energie verbraucht ist, jedenfalls habe ich es noch nicht erlebt, dass ich jemanden, den ich früher doof fand auf einmal mein bester Freund wird...
 
^^ Vielleicht weist dieser kleine Ausschnitt bereits schon selbst darauf hin und zwar auf eine Veränderung?

Sehr wahrscheinlich werden es garnicht mehr, sondern es werden immer mehr Menschen als solche erkannt?

Z.B. User starman schrieb, in einem anderen Faden, dass er von gewissen Post‘s nicht lassen kann, obwohl es ihm speiübel ist, wenn er sie ließt und er sich danach ärgere immer wieder dort zu lesen.

Genau so ähnlich könnte es wirken, dass man selbst, aus ganz bestimmten eigenen inneren Aufstellungen, Mitmenschen im Fokus hat, also diese fokussierten Mitmenschen verstärkt wahrnimmt und andere weniger.

Warum aber?

Es ist recht einfach. Oft sind es Enttäuschung, sind es zu hohe Erwartungen und ein Selbstüberschätzen.

Es sind aber nicht die Anderen, sie sind nicht die Ursachen, sondern der / die welcher den Störenden im Fokus hat.

Wie kommt man da raus?

Auch einfach.

Nicht zu viel erwarten und eher mehr selber machen. Etwas mehr Abstand von sich selbst zulassen und eigene Schwächen in anderen als Vertrautheit und als etwas was man zum Teil auch selbst ist, mal schwach, mal dumm und doof, mal daneben und mal nervend und und und, zwischen uns Menschen wirken lassen.

Das Positive lebt mit daneben, das aber nie ohne Nachbar, dem Negativen und beide wohnen eben zugleich auch in uns selber drin.

Pünktchen, Pünktchen, Komma, Strich, fertig ist das eigene Mondgesicht. :)

Ich glaube, es liegt irgendwie an so einer Art Auto-Immun-Reaktion, irgendwas, was negativ in einem angelegt ist, Vorurteile, Meinungen, einfach negative Gefühle, projiziert entsprechende Wahrnehmungen in der Wirklichkeit. Ich nehme jedenfalls wahr, dass meine negativen Gefühle immer gleichzeitig mit dem Erscheinen dieser Menschen auftritt und ich kann nicht sagen, ob sie es sind, die sie provozieren, oder die in mir angelegten negativen Gedanken, ich vermute, es ist ein sich gegenseitig beeinflussender Prozess, den man wohl nur beenden kann, wenn man es irgednwie schafft, nicht mehr automatisch und instinktgeleitet darauf zu reagieren... Danke für Deinen Beitrag!
 
in deinem Eingangspost steht ja schon ganz viel.
sind alles super Tips, keine Frage.

was mich an diesem ganzen Thema manchmal bissl piekt ist,
daß letztlich immer der Eindruck bleibt, daß der Andere einfach
"sein Ding durchzieht", und ich bin "die Blöde, die sich auf ihn
einstellt", also IHR Ding nicht ebenso voll durchzieht, denn
sonst gäbe es wohl ziemlich sicher Ärger.

ich bin ja soo besonnen, ein Checker der Situation und KANN all das,
also geduldig und sonstwas sein. aber WILL ich das und tut es mir gut?
manchmal nicht. manchmal möchte auch ich die Person sein,
auf die ein Anderer sich gefälligst geduldig und sonstwas einstellt.
und schon haben wir da wieder eine Erwartung .... grmpf ..

ja, das habe ich auch schon oft an mir beobachtet: dass es eine Stimme in mir gibt, die meint, es zu wissen, die weiß, wie es eigentlich richtig wäre, wie der andere sich zu verhalten hat, damit ich ihn gut finde, eien Stimme, die sich wie so eine Art moralische Instanz aufspielt, vielleicht ist das ja die klassische "Opferrolle", so eine Selbstgefälligkeit und Besserwisserei aber in Wahrheit hat man genau dieselben Arschlocheigenschaften, die man dem anderen vorwirft, nur gelignt es einem nicht, eine entsprechende kritische Distanz zu sich selbst einzunhemen und mal zu schauen, was da eigentlich sich in einem wirklich abspielt, was da zu Gegenwehr und Ablehnung führt, denn wenn man das täte, müsste man sich selbst gegenüber wohl eingestehen, dass man selber auch nicht grade einen Heiligenschein hat.
 
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Optimalerweise überlege ich , was am ökonomischsten ist und was allen nutzt. Nicht reagieren-kann- entweder Bauchschmerzen auslösen oder auch einen wachsenden Narzissmus etablieren.
Es gibt für mich ein Reagieren oder Nichtreagieren auf unterschiedlichem Niveau. Entweder ich handle aus einer Betroffenheit nicht, bzw. handle, oder ich bin tatsächlich entspannt. Letzteres kann sich aber in besagtem Narzissmus wandeln, wenn man meint, keine Reaktion sei das Beste.
Perfekt ist es, immer zum Wohle aller zu handeln. Die Erkenntnis des Wohls lässt sich durch Meditation herstellen und kann freundliche oder unfreundliche Aktionen erfordern.
Der Thread „Schamanismen“ wäre m.E ein gutes Beispiel für Narzissmus .
Klar wäre es das Beste, immer zum Wohle aller zu handeln, aber weißt Du immer, was dieses Wohl im Endeffekt genau ist? Vllt. ist mein spontanes Handeln, wenn auch abweisend und negativ, ja in Hinblick auf das letztliche Wohl aller genau das Richtige, wer weiß das schon, wer kann schon so weit blicken, dass er die Konsequenzen seines Handelns und seiner innerer Haltungen bis ins Letzte überschaut...
 
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